Werde weise, mein Sohn - Spr 27:11

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aus WJS: "Das Buch der Sprüche - die Unterweisung des Vaters" (ausgelegt in 366 Tageslesungen)
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311. Werde weise, mein Sohn - Spr 27:11

Sei weise, mein Sohn, und erfreu mein Herz, damit ich Antwort geben könne meinem Lästerer!

Während Spr 27:9 von der Freude unseres Herzens sprach, geht es hier um die Freude und das Wohlgefallen Gottes - dargestellt an der Herzensfreude des Vaters und Lehrers an seinem Sohn und Schüler. Es ist das 22. Sohneswort in den Sprüchen. Ähnliches hörten wir schon in Spr 23:24: "Hoch frohlockt der Vater eines Gerechten; und wer einen Weisen gezeugt hat, der freut sich seiner...!" Doch wird wohl niemand schon als weise gezeugt und geboren, vielmehr wird die Weisheit in einem geistlichen Wachsein und Werden heranreifen. Darum heißt es: Werde weise, mein Sohn! (DEL/BUB). Nach dem jüdischen Ausleger Malbim könnte sonst der Lästerer sagen: "Verflucht sei, wer diesen Narren gezeugt und geboren hat!" Diesem Übel möchte der Alter im voraus begegnen und führt darum seinen Sohn in die Geheimnisse der Weisheit ein. Spr 27:12 könnte also durchaus im gedanklichen Zusammenhang mit Spr 27:11 stehen: Der Kluge sieht das Übel voraus und verbirgt sich; die Einfältigen gehen (in ihrer Torheit) weiter und erleiden Strafe!

Wie in einem Transparent erscheint hier hinter dem irdischen der himmlische Vater, der sich am Weg und an der Weisheit Seines Sohnes erfreute und sprach: "Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe!" Schon als Kind nahm Jesus zu "an Weisheit und Gestalt, sowie an Gnade bei Gott und den Menschen"; Er "wuchs und erstarkte, erfüllt mit Weisheit, und Gottes Gnade war auf Ihm" (Lk 2:52.40). So wurde Er Sohn Seinem Vater, angesichts Seiner Mutter, wie es Spr 4:1-3 so fein sagt! "In der Zeit Seiner Erniedrigung stand Er in einem Werden: So spricht Mt 1:1 vom "Buch des Werdens Jesu Christi", war Er ja "Aus dem Samen Davids geworden ist" (Röm 1:3), wie Er überhaupt in der Gleichheit des Fleisches und Blutes der Brüder geworden ist (Hebr 2:14), um ein barmherziger Hoherpriester werden zu können (Hebr 2:17). In der Versuchung ist Er in Seinem Gehorsam vollendet worden (Hebr 5:9), und durch seine gesamte Mittlertätigkeit ist in Ihm das JA und AMEN zu allen Gottesverheißungen geworden (2Kor 1:20).

War dieses Werden Jesu Christi nicht Grund für die höchste Freude des Herzens Gottes, des Vaters? Welche vollgültige Antwort hat Gott dem Satan als dem Lästerer und Schmäher durch das Werk Seines Sohnes gegeben, durch die Weisheit des Kreuzes, die alle Mächte der Finsternis besiegte und entwaffnete (Kol 2:14-15)!

Doch möchte Gott dem Lästerer und Verkläger der Brüder auch durch uns Bescheid geben und antworten und ihm den Mund verstopfen, wenn er uns verklagt (Offb 12:10). Denken wir nur an die Hiobsgeschichte, wo der Satan Gottes treuen Knecht bezichtigte, er glaube nur solange an Gott, als es ihm in seinem Leben gut ergehe. Da gab der Herr ihn in tiefste Leiden dahin, damit er auch dann noch Gott verherrliche und ihm danksage "für alles". So wurde Hiob, und so werden auch wir, wenn wir den Vater als solche, die weise geworden sind, in allem und allezeit verherrlichen, einbezogen in die Antwort Gottes an seinen Lästerer; als "Schauspiel für Engel und Menschen" soll in der Gegenwart "durch die Gemeinde Den Fürstentümern und Gewalten in der Himmelswelt die buntfarbige Gottesweisheit kundgetan werden" - nicht zuletzt in den Leidenswegen, die zu unserem höchsten Heil dienen (Eph 3:10 - Röm 8:28 - 1Kor 4:9). So hat sich Gott "aus dem Mund der Kinder und Säuglinge" - als bereits im Anfang unseres geistlichen Werdens - "eine Macht begründet um Seiner Bedränger willen: um zum Schweigen zu bringen den Feind und den Rachgierigen" (Ps 8:2). Darum beten wir mit dem Psalmisten: "So werde ich Antwort geben dem mich Höhnenden; denn ich vertraue auf Dein Wort" (Ps 119:42)! Unsere Antwort wird zur Antwort Gottes an den Lästerer.

In welcher Weise Gott als der höchste Richter den Verkläger der Brüder abweist, können wir in Sach 3:1-5 lesen, wo Er durch Seinen Christus den Satan straft, aber den Hohenpriester Josua freispricht.

Gott freut sich über das Werden des Sohnes und der Söhne, über unser Wachsen in der Weisheit! Was in 3Jo 1:4 der Mund des Apostels sagt, dürfen wir auch als Wort Gottes unseres Vaters, hören: "Ich habe keine größere Freude als diese, wenn ich höre, dass meine Kinder in der Wahrheit wandeln!"


Lies weiter hier:

312. Ein unerwünschter Segensgruß - Spr 27:14