Sündenbekenntnis oder Verhärtung? I - Spr 28:13-14 - Spr 29:1

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327. Sündenbekenntnis oder Verhärtung? I - Spr 28:13-14 - Spr 29:1

Wer seine Übertretungen verbirgt, wird kein Gelingen haben: wer sie aber bekennt und lässt, wird Barmherzigkeit erlangen (Spr 28:13)

Kennen wir das nicht alle - ein Verleugnen, Entschuldigen, Beschönigen und Rechtfertigen eigener Sünde und Schuld? Wie viele Verbrechen werden durch "seelische Wunden in der Kindheit" vor Gericht entschuldigt; wie viel Geld wird in aller Welt für Psychotherapeuten ausgegeben, um solches Freigesprochenwerden durch Menschen zu erkaufen! Doch die "Couch" des Psychiaters entlastet nicht vor dem lebendigen Gott! Welcher geheime und belastende Bann durch ein Leugnen (DEL) Verhüllen (BUB) Verbergen und Zudecken (PAR) der Sünde in unser Leben kommen kann, erfuhr auch der königliche Sünder David; Gottes Hand lastete schwer auf ihm; seine Lebenskraft vertrocknete wie Pflanzen in der Sommer dürre, seine Gebeine zerfielen (Ps 32:3-4). Solches "Versteckspiel" vor Gott ererbten wir von unseren Ureltern, so dass wir wie Adam, in der Furcht vor der Öffentlichkeit, unsere Übertretungen zudecken (Pred 3:15 - Pred 12:14). Darum ist es ein erbärmlicher Versuch, vor Gott zu fliehen, statt die einzige Möglichkeit zur Befreiung zu finden in der Zuflucht zu Ihm, der uns Gnade erweist! Dies erfuhr David heilbringend nach seinem Schuldbekenntnis: "Ich tat Dir kund meine Sünde und habe meine Ungerechtigkeit nicht zugedeckt. Ich sagte: Ich will JAHWEH meine Übertretungen bekennen; und DU, ja DU hast vergeben die Ungerechtigkeit meiner Sünde Selah!" (Ps 32:5). Ehebruch und Mord wurden ihm vergeben.

In welch unsägliche Gewissensnot und Drangsal, in welche peinigende Angst undUnruhe gerät unser Leben, wenn wir unseres Sünde nicht bekennen - vor Gott, und wenn es not tut, auch vor Menschen. Denn erst "wenn wir unsere Sünden bekennen, ist ER treu und gerecht, dass Er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von jeglicher Ungerechtigkeit" (1Jo 1:9). Dann wendet sich uns des Vaters ganze Güte zu, und wir erlangen Seine Barmherzigkeit.

Solches Erleben müsste uns nun zu entspannter Glückseligkeit im Glauben führen; doch wie ist es zu verstehen, wenn Spr 28:14 diese Glückseligkeit mit beständiger Furcht verbindet?

Glückselig der Mensch, der sich beständig fürchtet; wer aber sein Herz verhärtet, wird ins Unglück fallen!

Haben wir nicht genug Ängste auszustehen in dieser gepeinigten, neurotischen, angstvollen Zeit und Welt? Soll uns von solcher peinigender Angst nicht "die zum Ziel gekommene Liebe Gottes" befreien (1Jo 4:17-18). denn "Furcht" (im Sinne der quälenden Angst) "ist nicht in der Liebe, sondern die zum Ziel gekommene Liebe treibt die Furcht aus", die Peinigung bewirkt!

Nun, die Furcht und Scheu des glückseligen Menschen Gottes ist die ängstliche Sorge, Gott Schande zu bereiten, die Sorge, Schande an Geist und Seele zu nehmen, die Ehrfurcht vor dem heiligen Gott, den wir fürchten, weil wir Ihn lieben! Gottesfurcht ist Sündenfurcht und nicht Menschenfurcht! Wenn man Gott und Sein Wort ganz ernst nimmt, dann möchte man "mit Furcht und Zittern die Errettung auswirken", gerade weil Er selbst "in uns beides bewirkt, sowohl das Wollen als auch das Vollbringen" (Phil 2:12-13). Auf diesem Wege wird man befreit vom "bösen Gewissen" (Hebr 10:22); man erhält durch Gottes Gnade "ein gutes Gewissen" (Hebr 13:18) und kann Ihm dienen "mit reinem Gewissen" (2Tim 1:3). Doch gibt es auch die schreckliche Möglichkeit, im Gewissen wie mit einem Brenneisen verhärtet zu sein (1Tim 4:2); oder; wie es unser Spruch sagt: Wer sein Herz verhärtet wird ins Unglück fallen!


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328. Sündenbekenntnis oder Verhärtung? II - Spr 28:13-14 - Spr 29:1