2Tim 1:3

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Grundtexte

GNT 2Tim 1:3 χάριν ἔχω τῷ θεῷ ᾧ λατρεύω ἀπὸ προγόνων ἐν καθαρᾷ συνειδήσει ὡς ἀδιάλειπτον ἔχω τὴν περὶ σοῦ μνείαν ἐν ταῖς δεήσεσίν μου νυκτὸς καὶ ἡμέρας
REC 2Tim 1:3 Χάριν +5485 ἔχω +2192 τῷ +3588 Θεῷ +2316, ᾧ +3739 λατρεύω +3000 ἀπὸ +575 προγόνων +4269 ἐν +1722 καθαρᾷ +2513 συνειδήσει +4893, ὡς +5613 ἀδιάλειπτον +88 ἔχω +2192 τὴν +3588 περὶ +4012 σοῦ +4675 μνείαν +3417 ἐν +1722 ταῖς +3588 δεήσεσί +1162 μου +3450 νυκτὸς +3571 καὶ +2532 ἡμέρας +2250,

Übersetzungen

ELB 2Tim 1:3 Ich danke Gott, dem ich von [meinen] Voreltern her mit reinem Gewissen diene, wie ich unablässig deiner gedenke in meinen Gebeten Nacht und Tag,
KNT 2Tim 1:3 Dankbarkeit habe ich gegenüber Gott, dem ich von meinen Vorfahren her mit reinem Gewissen Gottesdienst darbringe, wie unablässig ich die Erinnerung an dich habe in meinem Flehen nachts und tags,
ELO 2Tim 1:3 Ich danke Gott, dem ich von meinen Voreltern her mit reinem Gewissen diene, wie unablässig ich deiner gedenke in meinen Gebeten, Nacht und Tag,
LUO 2Tim 1:3 Ich danke +2192 (+5719) +5485 Gott +2316, dem +3739 ich diene +3000 (+5719) von +575 meinen Voreltern +4269 her in +1722 reinem +2513 Gewissen +4893, daß +5613 ich ohne Unterlaß +88 dein +4012 +4675 gedenke +3417 +2192 (+5719) in +1722 meinem +3450 Gebet +1162 Tag +2250 und +2532 Nacht +3571;
PFL 2Tim 1:3 Gnadendank habe ich für Gott, dem ich Gottesdienst tue von den Vorgeborenen her in reinem Gewissen, wie ich unablässig festhalte das Andenken an dich in meinen Flehungen bei Nacht und Tag,
SCH 2Tim 1:3 Ich danke Gott, welchem ich von den Voreltern her mit reinem Gewissen diene, wie ich unablässig deiner gedenke in meinen Gebeten Tag und Nacht,
MNT 2Tim 1:3 Dank +5485 weiß +2192 ich Gott, +2316 dem ich diene +3000 von (den) Vorfahren +4269 (her) in reinem +2513 Gewissen, +4893 wie ich unaufhörlich +88 habe +2192 das Gedenken +3417 an dich in meinen Gebeten +1162 nachts +3571 und tags, +2250
HSN 2Tim 1:3 Dank sage ich Gott2, in dessen heiligem Dienst ich stehe von den Vorfahren her mit reinem Gewissen3, wenn ich unablässig deiner gedenke bei Nacht und bei Tage in meinen Bitten [zu Gott].
WEN 2Tim 1:3 Ich danke Gott (w. Gnade habe ich in dem Gott), dem ich von meinen Voreltern her mit reinem Gewissen gottesdienste, wie ich unablässig dich betreffend Gedenken habe in meinem Flehen Nacht und Tag,

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Erste Gedanken

Dank und Gnade sind in der griech. Sprache praktisch identisch. Wer richtig dankt, tut dies im Bewusstsein, dass alles ein Geschenk der Gnade Gottes ist!
Das reine Gewissen hat kein Schuldbewusstsein, da es überzeugt ist, das Richtige zu tun.
Bei Paulus nahm die Fürbitte für seine Geschwister einen ganz großen Raum ein.

🔦 Stichworte*: §Dank = §Gnade, §reines §Gewissen, §dauerhafte §Fürbitte

MP3-Vorträge

- Das Gedenken, Flehen, Ersehnen und Erinnern des Paulus (2Tim 1:3-4) (D. Muhl)

Informationen

Fußnoten aus HSN

2 o. Dank habe ich (halte ich im Herzen fest) gegenüber Gott
3 Dies steht nicht im Widerspruch zu 1Kor 15:9 - Gal 1:13 - 1Tim 1:13 - denn auch als Christenverfolger hatte Paulus ein gutes Gewissen, weil er ja Gott zu dienen meinte. Das Gewissen reagiert der angenommenen Lehre entsprechend.

Siehe auch Das Gedenken, Flehen, Ersehnen und Erinnern des Paulus

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Das unablässige Gedenken in Gebeten

Wie aus den verschiedenen Übersetzungen ersichtlich wird, beinhaltet das unablässige Gedenken ein "durchweg unfehlendes Gedenken". adialeiptos (+88) heisst das griechische Wort hierfür.
Oft wird dieses "durchweg unfehlende Gedenken" so interpretiert, dass Paulus ohne irgend einen zeitlichen Unterbruch, also pausenlos an Timotheus gedacht und für ihn gebetet hat. Diese Interpretation möchte ich nicht ausschliessen, aber es stellt sich für mich die Frage, wie Paulus in Gedanken gleichzeitig immer an die Römer (Röm 1:9), die Thessalonicher (1Thes 1:2) und an Timotheus denken konnte, sowie seine Arbeit verrichten, predigen und Streitgespräche führen konnte?
Viel wahrscheinlicher ist die folgende Interpretation: Während seinen Gebetszeiten, liess Paulus die Erwähnung der Römer, das Danken für die Thessalonicher und das Gedenken an Timotheus nicht aus. Natürlich kann man davon ausgehen, dass Paulus darum bemüht war, allezeit im Gebet mit dem Herrn verbunden zu sein, aber ich bezweifle, dass er während eines Streitgespräches in Jerusalem, auch gleichzeitig gedanklich ständig für die Thessalonicher dankte.
Egal, wie man dieses "unablässig" definiert; in dieser Aussage kommt eine ganz innige Verbundenheit mit Timotheus, seinem Kind im Glauben, zum Ausdruck. Timotheus war für Paulus ein ganz wichtiges Herzensanliegen. So wie Abraham seinen lang ersehnten Sohn Isaak, ganz innig liebte, so dürfte auch Paulus sein Kind und Bruder Timotheus geliebt haben. Das geistliche Wohlergehen des Timotheus war ihm bestimmt auch ein ganz wichtiges Anliegen. Mindestens zwei Briefe schrieb er an ihn und der 2. Timotheusbrief ist der letzte Brief des Apostels Paulus in der Bibel.
Paulus kümmerte sich sogar um sein leibliches Wohlergehen wenn er schreibt:

  • ELB 1Tim 5:23 - Trinke nicht länger nur Wasser, sondern gebrauche ein wenig Wein um deines Magens und deines häufigen Unwohlseins willen!

Lehre

Ich danke Gott

Die Aussage, "ich danke (+5485) Gott, dem ich von meinen Voreltern her mit reinem Gewissen diene, wie ich unablässig deiner gedenke in meinen Gebeten Nacht und Tag" würde bedeuten, dass Paulus Gott dafür dankt, wie er unablässig in den Gebeten an Timotheus denkt. Diese Aussage klingt etwas eigenartig. Man kann diesen Satz aber auch wie folgt beginnen: "Gnade habe ich in dem Gott, ..."
Paulus sieht es als eine absolute Gnade an, dass er unablässig, Tag und Nacht in den Gebeten, an sein Kind Timotheus denken zu können. Wer versucht, ohne Unterlass im Gebet zu verharren, weiss wie schwierig solches ist. Wer ehrlich zu sich selbst ist, wird sehr schnell zu dem Schluss kommen, dass dies ohne die Gnade Gottes gar nicht möglich ist.
Allerdings darf an dieser Stelle auch gesagt werden, dass das gr. Wort eucharisteō (+2168) sprachlich mit charis verwandt ist. Der Dankende sieht die Gnade als gut an und er begehrt sie. Durch den Dank, bezeugt der Grieche - wahrscheinlich ohne es zu wissen - dass er eine Gnade bekommen hat, die gut ist und die wohl tut!
Die Gnade Gottes bewirkte also bei Paulus, dass er gedanklich in den Gebeten ganz innig mit seinem Kind im Glauben verbunden war.

von meinen Voreltern

Der griechische Begriff für "Voreltern" lautet progonos und setzt sich aus den Begriffen "pro" (+4253, vor oder vorher) und "ginomai" (+1096, geworden, geschaffen) zusammen. Voreltern sind also "Vorhergewordene" und ist ein Begriff für "Eltern", "Grosseltern" oder noch ältere "Vorfahren".
Wenn Paulus sagt, dass er von seinen Voreltern her, Gott mit reinem Gewissen dient, dann kann das wie folgt verstanden werden:

Bereits als Junge oder als junger Mann hat er dem Gott Israels gedient - natürlich nach seinem damaligen Verständnis. Es ist davon auszugehen, dass Paulus bereits als Teenager mit grossem Eifer die heiligen Schriften studierte und dass er sich bemühte, dem Gott Israels zu gefallen. Als Paulus das erste Mal die Christen wahrnahm, sah er in ihnen zuerst einmal eine gefährliche Sekte, die von einem Messias sprach, der gar kein Friedensreich aufgebaut hat und der das jüdische Volk nicht von ihrer Knechtschaft befreit hat und deshalb konnte dieser Jesus kaum der verheissene Messias sein. Gemäss seinem Wissen und seiner Erkenntnis von damals, war es für ihn wahrscheinlich kaum möglich, in Jesus den Messias zu sehen. Die Bekämpfung der christlichen Sekte war von seinem Verständnis her, eine Notwendigkeit, um den jüdischen Glauben zu bewahren. Auch während seiner Verfolgungszeit, war er vmtl. fest davon überzeugt, dass er dem Gott Israels einen Dienst erwies. Er dachte mit gutem Gewissen, er diene Gott und merkte nicht, dass er den Messias Israels verfolgte.

Da in seinen jungen Jahren, seine Eltern und vmtl. auch seine Grosseltern noch lebten, konnte er sagen, dass er seit dieser Zeit, dem Gott Israels mit reinem Gewissen diente.

Das reine Gewissen

Das Gewissen ist ein wertvolles Instrument, um Handlungen beurteilen zu können, aber es ist als absoluter Massstab nicht tauglich. Der griechische Begriff suneidēsis (+4893) beinhaltet ein "gemeinsames Sehen" oder "Mitwissen", d. h. das Gewissen ist Zeuge von etwas. Das Gewissen ist also ein Instrument, das anzeigt, wenn die Erkenntnis von Gut und Böse mit dem tatsächlichen Handeln nicht übereinstimmt. Das Gewissen ist aber kein absoluter Maßstab für Gut und Böse, denn es kann falsch "geeicht" sein und etwas verurteilen, was in Gottes Augen gar nicht falsch ist!
Ein positiver Aspekt des Gewissens finden wir im Römerbrief:

  • ELB Röm 2:15 - Sie beweisen, daß das Werk des Gesetzes in ihren Herzen geschrieben ist, indem ihr Gewissen mit Zeugnis gibt und ihre Gedanken sich untereinander anklagen oder auch entschuldigen -

Diese Stelle zeigt uns, wie gut es wäre, wenn die Menschen mehr auf ihr Gewissen hören würden.
Aber manchmal meldet sich das Gewissen nicht, weil es eben falsch "geeicht" wurde. In einigen Kulturen gibt es den sogenannten "Ehrenmord". Ein Familienmitglied bringt durch eine Tat "Schande" über die Familie. Wenn dann andere aus dieser Familie, dieses Familienmitglied töten, dann geschieht dies unter Umständen ohne schlechtes Gewissen, obwohl es Sünde ist. Hier handelt es sich um ein böses Gewissen, von dem man gereinigt werden darf (Hebr 10:22). Vmtl. hatte auch Saulus kein schlechtes Gewissen, als Stephanus gesteinigt wurde, denn er schreibt:

  • ELB 1Tim 1:13 - der ich früher ein Lästerer und Verfolger und Gewalttäter war; aber mir ist Barmherzigkeit zuteil geworden, weil ich es unwissend im Unglauben getan hatte;

Es werden also Handlungen ohne schlechtes Gewissen vollzogen und trotzdem sind sie vor Gott falsch.
Auf der anderen Seite gibt es auch ein Gewissen, das Dinge als schlecht beurteilt, obwohl dies gar nicht schlecht ist. Im christlichen Abendland gab es eine Zeit (teilweise im Mittelalter), wo jegliche Art von Sexualität als Sünde angeschaut wurde. Das führte soweit, dass selbst Ehepaare bei der sexuellen Vereinigung ein schlechtes Gewissen hatten. Der Ehemann durfte auch seine Frau nie sehen und umgekehrt. Dieses "schlechte Gewissen" ist unberechtigt und führt dazu, dass Menschen Dinge als "falsch" einstufen, die in den Augen Gottes gar nicht falsch sind.
Einige Brüder hatten ein schlechtes Gewissen, wenn sie Götzenopferfleisch aßen; doch dies müssen nicht alle haben:

  • 1Kor 8:7-9 - Die Erkenntnis aber ist nicht in allen, sondern manche essen es, da sie bis jetzt an den Götzen gewöhnt waren, als Götzenopferfleisch, und ihr Gewissen, da es schwach ist, wird befleckt. 8 Speise aber macht uns nicht angenehm vor Gott; weder sind wir, wenn wir nicht essen, geringer, noch sind wir, wenn wir essen, besser. 9 Seht aber zu, daß nicht etwa diese eure Freiheit den Schwachen zum Anstoß werde!

Prophetisch

Symbolisch

Die liebende Fürsorge und das liebende Gedenken von Paulus gegenüber Timotheus, dürfte auch eine wunderbare Darstellung für das Gedenken und die Fürsorge unseres Herrn Jesus gegenüber uns sein.

Ziel

Weitere Informationen

Predigten und Wortdienste zu dieser Stelle

Siehe auch

Literatur

Quellen

Weblinks