Joh 5:21-29 - Totenauferweckung und Gericht

Aus Bibelwissen
Wechseln zu: Navigation, Suche

👉 ·

Bibeltext nach der Elberfelder-Übersetzung

ELB Joh 5:21 Denn wie der Vater die Toten auferweckt und lebendig macht, so macht auch der Sohn lebendig, welche er will.
ELB Joh 5:22 Denn der Vater richtet auch niemand, sondern das ganze Gericht hat er dem Sohn gegeben,

🏠 Start | ☰ Menu | 📖 Stelle | 🔎 Text | ☱· Tabellen | 🗂 Verzeichnisse | ℹ️ Info | 📩 Kontakt | 🔍

Von Daniel Muhl

Totenauferweckung

Tote, Gestorbene = ‭νεκρός‭ nek-rós +3498

Obwohl Jesus auch lebendig machen kann, wen er will, so scheint die Auferweckung der Toten doch eher die Aufgabe des Vaters zu sein. Als der Vater seinen Sohn aus den Toten auferweckte, geschah noch etwas Weiteres! So lesen wir in Apg 13:33 Folgendes:

  • "... indem er Jesus erweckte; wie auch im zweiten Psalm geschrieben steht: 'Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt.' "

Bei der Auferweckung des Sohnes, kam es auch zu einer "Neuzeugung" des Sohnes. Alles, was sich im Tod befindet, ist vom wahren Leben getrennt! Die Leiber der Menschen könnte man auch mit Eizellen vergleichen. Solange die Eizelle nicht befruchtet wird und keine männliche Samenzelle erhält, kommt es auch zu keiner Vermehrung der Zellen und dadurch auch nicht zum Wachstum eines Leibes! Weil der Vater bei der Auferweckung seines Sohnes, ihn auch gleichzeitig zeugte, wächst seither der Leib des Christus!
Wahre Christen haben etwas gemeinsam: "Sie glauben alle an eine körperliche Auferweckung der Toten!" Das ist deshalb so erstaunlich, weil dieser Vorgang nicht unserer persönlichen Erfahrung entspricht! Die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein Berg versetzt (z. B. durch einen Vulkanausbruch) ist viel größer, als dass ein Toter, bei dem bereits die Verwesung begann, wieder lebendig wird! Warum glauben die Christen an eine solche "Unmöglichkeit"? Sind sie nicht alle naive Fantasten?
Christen vertrauen dem Wort Gottes und dieses bezeugt uns, dass Gott den Menschen "aus der Erde" erschuf. Sie glauben, dass Jesus Christus den Lazarus und der himmlische Vater seinen Sohn aus den Toten auferweckte. Aber warum glauben sie, dass die Bibel Gottes Wort ist? Einerseits bezeugt der Heilige Geist in ihren Herzen, dass die Worte der Bibel vom allmächtigen Gott stammen und andererseits machen sie auch immer wieder die Erfahrung, wie sich das Wort Gottes in ihrem persönlichen Leben bewahrheitet. Hinzu kommt, dass sie immer mehr realisieren, wie viele Prophezeiungen der Bibel buchstäblich in Erfüllung gingen.
Für Paulus war auch klar, dass, wenn es keine Auferstehung der Toten gibt, unser Glaube vergeblich sein würde (1Kor 15:14) und eine (verfolgte) Christenheit zu den elendesten aller Menschen gehört (1Kor 15:19), sofern sie nur in diesem Leben auf Christus hoffen. Ohne die Auferstehung Jesu Christi, wären wir auch immer noch in unseren Sünden (1Kor 15:17) und somit hoffnungslose Fälle! Mit der Auferstehung Jesu Christi steht und fällt alles, was unser Glaube betrifft.

Das Gericht und der Sohn

Richten, urteilen =‭ ‭κρίνω‭ krino +2919, auch "unterscheiden", "sichten"
👨‍⚖️ Gericht =‭ ‭κρίσις‭ krisis +2920, es beinhaltet "das Recht schaffende Gericht" (Mt 23:23)
→ von ‭κρίνω‭ krino +2919 = richten, urteilen

Das Gericht beinhaltet auch ein Unterscheiden zwischen Bewährtem und Unbewährtem. Das Gericht trennt zwischen denen, die sich in der Barmherzigkeit geübt haben und denen, die aus einer Rücksichtslosigkeit lebten (Mt 25:31ff). Das Gericht Gottes verschafft den Unterdrückten Recht und bestraft die Unterdrücker, damit auch sie im Gericht Gerechtigkeit erlernen (Jes 26:9).
Der Vater richtet niemand! Wie erstaunlich! Diese Aussage müsste so manches Gottesbild korrigieren. Wie viele Menschen sehen in Gott den "strengen Zuchtmeister", der uns Menschen ständig bestraft? Doch alles Gericht hat der Vater dem Sohn gegeben! Jesus Christus wird alle Geschöpfe richten! Er, der auf Golgatha das ganze Gericht trug und den "Fluch des Gesetzes" auf sich nahm! Jeder Mensch, der seine Schuld beim Kreuz abgeladen hat, kommt in kein Strafgericht mehr hinein. Er darf die alles überwältigende Barmherzigkeit Gottes erfahren und als Gerechtfertigter vor dem Angesicht Gottes erscheinen. Jeder Mensch bekommt diese Barmherzigkeit von Gott geschenkt; aber wenn er nach Erhalt dieser überaus großen Barmherzigkeit, andern gegenüber, kein Erbarmen praktiziert, wird er das ganze Strafgericht erdulden müssen (Mt 18:21ff). Da die Gläubigen Glieder des Leibes Jesu sein dürfen, werden sie mit Christus zusammen die Welt und die Engel richten (1Kor 6:2-3)! Petrus schreibt, dass das Gericht beim Haus Gottes beginnt und somit bei uns (1Petr 4:17). Zuerst hat Christus am Kreuz das ganze Gericht getragen, dann werden wir gerichtet, indem Gott uns in seine liebenden Erziehungswege führt, um nicht mit der Welt gerichtet zu werden! Paulus schreibt dazu:

  • Wenn wir aber vom Herrn gerichtet werden, so werden wir gezüchtigt, damit wir nicht mit der Welt verurteilt werden (1Kor 11:32).