Ist die Unterordnung der Frau heute noch haltbar?

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Abschrift: Fragen / Antworten (2003)
aus der Reihe "Christi unausspürbarer Reichtum"
von Gerhard Groß (+ 2022)

Mit freundlicher Erlaubnis von Gerhard Groß, Balingen
Die Schrift ist leider vergriffen

siehe weitere Abschriften
Inhaltsverzeichnis

Fragen / Antworten

20. Ist die Unterordnung der Frau heute noch haltbar?

Unabhängig von dieser Frage schrieb uns vor längerer Zeit eine betagte Glaubensschwester, die es gewagt hatte, während einer Bibelkonferenz den ihrer Ansicht n ach mehr dem Zeitgeist als der Schrift angepassten Wandel etlicher Schwestern anzusprechen: "Ich wurde nach der Versammlung mit einem Schwall von Worten mundtot geredet. Ich werde nie mehr etwas hierüber laut sagen!"

Unsere Frage ist in der heutigen Zeit hoch aktuell, das obige Zeugnis stimmt nachdenklich. Merken die. Gläubigen schon gar nicht mehr, wie auch sie vom Zeitgeist überrollt werden?

Wenn heute ein Gläubiger überhaupt noch Schriftstellen wie z.B. Eph 5:22 ff anspricht, wird er tatsächlich nur zu oft auch von Gläubigen belächelt. "Was damals zur Zeit des Paulus gegolten hat, ist heute nicht mehr zeitgemäß!" so wird argumentiert. Haben wir uns der Welt angepasst? Gibt es noch viele Frauen (um bei unserer Frage zu bleiben), die sich in ihrem Wandel schriftgemäß verhalten?

Es ist auffallend, mit welchem Tempo die Emanzipation der Frauen in ganz kurzer Zeit vorangeschritten ist. Besonders tragisch ist dies in der Familie sichtbar, die immer mehr in den Hintergrund gerät. Die Frau möchte unabhängig sein, Karriere machen, eine feste Bindung oder gar Kinder stehen ihr da im Weg. Die Emanzipation ist aber längst auch in den Kirchen und freikirchlichen Gemeinden zu beobachten., Wenn die Unterordnung der Frau heute empört abgewiesen wird, wenn Frauen in allem gleichberechtigt sein wollen, wenn sie in geistliche Lehrämter dringen, Pfarrerinnen und Pastorinnen werden, ja sogar nach "Bischofsfunktionen" streben und diese auch schon erhalten haben, dann ist hier kein biblisches Fundament vorhanden, sondern es wird das Wirken Satans als Engel des Lichts sichtbar.

Wir wollen im Folgenden anhand der Schrift aufzeigen, warum es keine Gleichberechtigung geben kann und warum die Unterordnung durch alle Zeiten hindurch Gültigkeit haben wird.

Die Hauptschaften

Wir stellen an den Anfang das Wort aus 1Kor 11:3: "Ich will euch aber noch zu wissen geben, dass eines jeden Mannes Haupt der Christus ist, das Haupt der Frau aber ist der Mann, und das Haupt des Christus ist Gott".

Wir sehen hier, dass "Unterordnung unter ein Haupt" keine alleinige Frauensache ist, sondern eine von Gott gegebene Ordnung darstellt, welche auch die Männer, ja sogar den Sohn Gottes Selbst, einbezieht. Unsere Generalfrage schließt also auch alle anderen Hauptschaften und die damit verbundene Unterordnung mit ein.

Wenn wir jetzt fragen, warum Gott diese Hauptschaften einsetzte, so ist dies Antwort einfach: Weil alles aus Ihm ist, Er der Ursprung von allem ist. In 1Kor 8:6 lesen wir: "....nur Einer ist Gott, der Vater, aus dem das All ist".

Vater und Sohn

"Im Anfang erschaffen hat Alueim die Himmel und die Erde", so beginnt Gottes schriftlich niedergelegtes Wort. Wenn wir uns hier fragen, was vor diesem Anfang war, gibt es nur eine Antwort: Gott allein! Doch es gibt eine Aussage, die uns einen blick noch weiter zurück in die Vergangenheit schenkt: "Christus... der Erstgeborene vor einer jeden Schöpfung" (Kol 1:15b). Vor der Erschaffung von den Himmeln und der Erde wurde Christus aus Gott gezeugt (Ps 2:7 und Hebr 1:5), der Sohn Seiner Liebe und der absolute Erstling in allem!

Es ist eigentlich unbegreiflich, warum manche Gläubige immer wieder behaupten, Christus sei Gott gleichgestellt, oder Vater und. Sohn seien "eine" Person. Schon der obige Absatz zeigt vom Wort Gottes her eine klare Unterscheidung zwischen Vater und Sohn. In Eph 4:5-6 wird dies so verdeutlicht: "... ein Herr, ein Glaube, eine Taufe; ein Gott und Vater aller, der über allen ist und durch alle und in allen wirkt."

Der Sohn Gottes hat während Seines gesamten Erdenlebens nie den Anspruch erhoben, mit dem Vater gleichberechtigt zu sein, wiewohl Ihm der Vater den Status verliehen hat: "wie Gott zu sein" (Phil 2:6b). Er wies vielmehr immer wieder darauf hin, dass Er nur den Willen des Vaters ausführt. Und am Ende aller Äonen sehen wir ja in 1Kor 15:28, wie Sich der Sohn dem Vater untergeordnet hat.

Wir sehen, wie der Sohn Gottes bis in fernste Zukunft die Unterordnung praktiziert - wie kann da ein Mensch behaupten, dies sei nicht mehr zeitgemäß!!!

Wandel und Dienst

Gläubige, die sich dem Zeitgeist angepasst haben und die Unterordnung der Frau als eine Diskriminierung ansehen, berufen sich gerne auf Gal 3:28: In Christus "gibt es weder Juden noch Griechen, weder Sklaven noch Freie, weder männlich noch weiblich; denn ihr allesamt seid Einer in Christus Jesus". Hier steht doch klipp und klar, dass es keinen Unterschied mehr für jene Gibt, die in Christus Jesus sind! Nur - wenn Paulus im Jahre 52 n. Chr. den obigen Brief an die Galater geschrieben hat, warum fordert er dann 60 n. Chr. also 8 Jahre später, im Brief an die Epheser (Eph 5:22) die Frauen wiederholt auf, sich ihren Männern unterzuordnen?

Wir haben hier keinen Widerspruch, sondern haben es zum einen mit unserer Stellung in Christus und zum anderen mit unserem Wandel zu tun. In Christus Jesus sind wir heute schon inmitten der Überhimmlischen niedergesetzt (Eph 2:6), die ist unsere herrliche Stellung in Christus, die wir im Glauben festhalten dürfen. Da sind wir tatsächlich "Einer in Christus Jesus! Doch unser Wandel erfolgt noch auf Erden, und hierzu haben wir die Aufforderung, würdig der Berufung zu wandeln, zu der wir berufen wurden (Eph 4:1). Dazu gehört die Unterordnung der Frauen ihren Männern gegenüber ebenso, wie sich die ganze herausgerufene Gemeinde Christus unterordnen soll (sieh (Eph 5:22 ff).

Wir sehen, die Unterordnung der Frau kann nicht mit wahllos herausgepickten Schriftstellen widerlegt werden. Solches Verhalten ist nicht nur kindlich und zeugt von geringer Schriftkenntnis, man kann mit solcher Praktik schlichtweg auch den größten Unsinn beweisen!

Wenn wir jetzt noch bedenken, wie sich in fernster Zukunft Selbst der Sohn Gottes freiwillig dem Vater unterordnet (siehe 1Kor 15:28), muss uns klar sein, dass die göttlich gegebenen Hauptschaften und die damit verbundene Unterordnung niemals durch einen Zeitgeist aufgehoben werden können.

Im Grunde wäre hiermit die Frage vollständig beantwortet, denn niemand kann dem etwas entgegensetzen. Doch wir wollen noch etwas in der Schrift nachgraben, um die Rolle der Frau mehr zu beleuchten. Dabei ist es erkenntnisreich, wenn wir bei der ersten Frau anfangen, bei

Eva

Auch der erste Schöpfungsbericht des Menschen könnte in der Tat den Eindruck der Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau erwecken, denn wir lesen in einem Atemzug in 1Mo 1:27: "Männlich und weiblich erschafft Er sie".

Doch es gibt einen zweiten Schöpfungsbericht in 1Mo 2:18-23. Hier wir deutlich eine Reihenfolge benannt, wobei zuerst der Mensch "Adam" geschaffen wird und erst später (dies kann ein langer Zeitabschnitt sein) aus seinen Zellen die Frau. Eva ist also kein eigenständiges Wesen, sondern ein Teil des Mannes.

Wir wollen an dieser Stelle nicht verhehlen, dass wir sehr wohl um die Absicht vieler gewichtiger Brüder wissen, welche in diesen beiden Schöpfungsberichten zwei verschiedene Schöpfungen sehen. Ihre Argumente sind durchaus wert, darüber nachzusinnen. Aus guten Gründen folgen wir ihnen aber nicht, sondern sehen in 1Mo 2:18 ff eine Erläuterung der kurz gehaltenen Aussage ein 1Mo 1:27 (wir werden in der nächsten Frage Nr. 21 näher darauf eingehen).

Interessant ist hier, dass Gott dem Adam das Verbot gab, "nicht vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen zu essen", noch bevor Eva geschaffen war.

Und weiter interessant ist, dass die Schlange sich nicht an Adam, sondern an Eva wandte. Wir dürfen also davon ausgehen, dass der Versuch, den Adam zu verführen, gescheitert wäre! Bei Eva hingegen war die Schlange erfolgreich, sie aß von dem verbotenen Baum. Und dann lesen wir die ergreifende Folge: "Und sie gibt auch ihrem Manne, der mit ihr isst, und sie essen" (1Mo 3:6).

Wer es möchte, kann aus diesem letzten Vers "mit dem Herzen" herauslesen, dass Adam sofort erkannte, dass seine geliebte Eva durch die Verführung "zum Sterben sterbend" war (1Mo 2:17). Aus tiefster Liebe und aus dem Wissen, dass sie ein Teil von ihm ist, aß er ebenfalls von der verbotenen Frucht - er wollte mit ihr zusammen "zum Sterben sterbend" gleichgestellt sein.

Wir ersehen aus diesem Bericht, dass Eva vollkommen selbstständig (emanzipiert) den Dialog mit der Schlange führte, ohne ihren Mann zu fragen. Sie missachtete die göttliche Ordnung der Hauptschaften, die ja von Anfang an bestand, und fiel prompt auf die listigen Worte der Schlange herein.

Doch ist bemerkenswert, dass nicht Eva für ihren Ungehorsam gerade stehen musste, sondern durch die ganze Schrift hindurch immer "Adam". Gott richtet sich also in Seiner Bewertung der Schuld konsequent nach der Rangfolge Seiner Hauptschaftsordnung und zählt nur die Übertretung Adams als Haupt der Eva als den entscheidenden Sündenfall (siehe z.B. 1Kor 15:22)!

Natürlich kam Eva, abgesehen von dem Urteil "zum Sterben sterbend sein" n icht ungeschoren davon. In 1Mo 3:6 wurde ihr verheißen, dass ihre Trübsal und das Seufzen ihrer Schwangerschaft vermehrt wird. Und am Ende dieses Verses lesen wir die wichtigen Worte: "Doch durch deinen Mann ist deine Wiederherstellung und er wird herrschen über dich." Hir wird also die Hauptschaft des Mannes über die Frau klar benannt.

ES darf aber nicht unerwähnt bleiben, dass Gott die spezielle Schuld der Eva, den Ungehorsam, später durch den speziellen Gehorsam der Maria als Mutter Jesu (Lk 1:38a und 42) in Heil und Rettung für alle Frauen umwandelte (1Tim 2:15; Gal 4:4) - welch wunderbarer und barmherziger Gott und Vater!

Zusammenfassung

Gott hat das Prinzip der Unterordnung eingesetzt, Mann und Frau haben eine unterschiedliche Stellung, welche in der Führungsrolle des Mannes zum Ausdruck kommt. Dieses göttliche Prinzip kann von Menschen nie aufgelöst, wohl aber missachtet werden!

Der Sündenfall im Garten Eden hatte gerade diese Missachtung zur Grundlage, wobei die Frau die Führungsrolle übernahm.

Wir können Gott mit Worten und mit Taten verherrlichen. Worte sind allerdings oft sehr schnell gesagt, der Wandel ist ungleich schwerer! Deshalb schmückt ein würdiger Wandel in ganz besonderer Weise Gott, er wird wie ein kostbares Juwel von Ihm angenommen (siehe Tit 2:9-10 am Beispiel des Sklaven).

Lies weiter:
21. War Adam der erste Mensch?