Die Blutmenschen und der Unsträfliche - Spr 29:10

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333. Die Blutmenschen und der Unsträfliche - Spr 29:10

Blutmenschen hassen den Unsträflichen, aber die Aufrichtigen bekümmern sich um seine Seele (suchen seine Seele).

Immer wieder gab es solche Blutmänner (BUB), welche die Heiligen, Gerechten, Propheten und Apostel verfolgten und ihr Blut vergossen. Auch Paulus war vor seiner Begegnung mit Christus ein "Lästerer, Verfolger und Gewalttäter" (1Tim 1:13). Bis heute ist es der gottesfürchtige Wandel der Unsträflichen (E), Redlichen (DEL) oder Vollendeten (BA), der den Hass der Welt auslöst: "Es befremdet sie, dass ihr nicht mitlaufet zu demselben Treiben überströmender Ausschweifung und sie lästern euch..." (1Petr 4:4). Diesen Hass der Gottesfeinde musste auch Jeremias erleben, als sie ihn in die wasserlose Grube warfen, und er dort im Schlamm versank. Aber da war es der äthiopische Eunuch am Königshof, der sich beim König für ihn verwendete und seine Seele am Leben zu erhalten suchte (E/eig.). Dies wurde ihm von Gott mit der Rettung des eigenen Lebens gelohnt (Jer 38:6-13 - Jer 39:17-18). Dabei erfüllte sich Spr 12:6: "Die Worte der Gesetzlosen sind ein Lauern auf Blut; aber der Mund der aufrichtigen rettet sie" - d. h. die vom Tode Bedrohten.

Wer aber ist letztlich der Unsträfliche und Vollendete, der in der Gottesferne eines unermesslichen Gerichts - nicht nur am Kreuz, sondern auch in der "wasserlosen Grube" des Totenreichs - zum Brennpunkt des Hasses aller Gottesfeinde wurde? Es war der Christus Gottes, auf den die Lästerungen aller derer, die Gott schmähen, hereinstürzten (Röm 15:3 - Ps 69:9). Es waren nicht nur die Blutmenschen auf Erden - Kaiphas und das Hohe Synedrium, samt Pilatus und den römischen Soldaten -, die ihn ans Kreuz brachten, sondern die Fürstentümer und Gewalten der Bosheit in der unsichtbaren Welt. Der Gekreuzigte war umgeben von einer Welt der Finsternis, wie sie Sein Leidenspsalm in Tierbildern schildert: Mächtige Farren, Stiere aus Basan, brüllende Löwen und wilde Hunde umgaben ihn; er war der Tatzen des Hundes, dem Rachen des Löwen, den Hörnern der Büffel preisgegeben (Ps 22:12-13.16.20-21). Wie bemühten sich Seine Jünger, allen voran Petrus, Seine Seele zu suchen, um sie am Leben zu erhalten; selbst der schwächliche Pilatus mühte sich um die Lossprechung Jesu! Und der Verräter Judas erkannte zu spät, dass er "unschuldiges Blut verraten hatte" Aber ihnen allen war unverborgen, dass all der Hass der Blutmenschen und der unsichtbaren Satansmächte dazu diente, Gottes geheimen Willen zur Erlösung zu verwirklichen (Apg 3:14-18).

So wurde Jesus selbst zum Blutmenschen, zum Leidensknecht im Sinne Gottes! Dies isst vorgebildet in den Lästerungen Simei, der David auf seiner Flucht vor Absalom, Steine und Staub empor geschleudert, mit den Worten fluchte: "Hinweg, hinweg, du Mann des Blutes...!" (2Sam 16:5-7). Diesen "Mann des Blutes" lobpreisen wir:

"O Haupt voll Blut und Wunden, voll Schmerz und voller Hohn,
o Haupt, zum Spott umwunden mit einer Dornenkron,
o Haupt, sonst schön gezieret mit höchster Ehr und Zier,
jetzt aber hoch verhöhnet: Gegrüßet seist Du mir!"

Eine jüdische Auslegung ergänzt die Aussage: Die Aufrichtigen suchen seine Seele so: "... um sich mit ihm zu befreunden", nämlich mit dem, der von den Blutmenschen gehasst wird (nach DEL). Wie hat sich dies im Leben des verfolgten Königs David erfüllt, als sich bei ihm in der Höhle von ADULLAM (= verborgener Schlupfwinkel; Gerechtigkeit des Volkes) 400 Männer sammelten, die ihm als "Helden der ersten Stunde" auch späterhin die Treue hielten - "jeder Bedrängte, jeder, der einen Gläubiger hatte, jeder, der erbitterten Gemütes war" (1Sam 22:1-2). Wie ist seitdem die Schar des wahren Gotteskönigs JESUS millionenfach gewachsen, die das Leben und die Seele Jesu suchen, um ihm in Treue zu dienen und zu bekennen: "Welch ein Freund ist unser Jesus!" Auch sie sind Schwermütige und Belastete, Törichte, Uneldle, Schwache und Einflusslose, und auch wir dürfen zu ihnen gehören und dem Unsträflichen und Vollendeten dienen. Ist der Höhlenpsalm Davids (Ps 142.) nicht ein prophetischer Abriss des Christusleidens? Er schließt mit den Worten: "Die Gerechten werden mich umringen, wenn Du mir wohlgetan hast!"

Gott gebe es, dass auch wir zu jenen gehören, die bekennen:

"Bei Dir, Jesu, will ich bleiben, stets in Deinem Dienste stehn;
nichts soll mich von Dir vertreiben, will auf Deinen Wegen gehn.
Du bist meines Lebens Leben, meiner Seele Trieb und Kraft,
wie der Weinstock seinen Reben zuströmt Kraft und Lebenssaft!"


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334. In der Schule Gottes - Spr 29:15+17+19