Der Belialsmensch - Spr 6:12-13

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59. Der Belialsmensch - Spr 6:12-13

Ein Mensch Belials, ein heilloser Mann ist es, wer in Verkehrtheit des Mundes umhergeht, der mit seinen Augen blinzelt, der mit seinem Fuße scharrt und mit seinen Fingern deutet (auf andere zielt).

Welch treffende Beschreibung eines zwangsneurotischen Verhaltens gibt uns unser Text, das leider oft auch fromme Menschen haben: der schief verdrehte, gekrümmte Mund als Zeichen der Verkehrtheit, das blinzelnde, zusammengekniffene Auge als Zeichen der scharfen Beobachtung und des Ausspähens, der scharrende Fuß und der auf andere zielende Finger als Zeichen der Verachtung und der Verleumdung. Wer die Mimik und Körpersprache eines Menschen zu lesen vermag, kann auch diese heimlichen Signale deuten! "Ein Belialsmensch gräbt nach Bösem, und auf seinen Lippen ist es wie brennendes Feuer" (Spr 16:27); Hass und Feindschaft tun sich kund im "Zwinkern der Augen" (Ps 35:1), denn "wer mit den Augen zwinkert, verursacht Kränkung" (Spr 10:10). Und der schief verzogene, verächtlich gekrümmte Mund ist "voll Fluchens und Truges und Bedrückung; unter seiner Zunge ist Mühsal und Unheil" (Ps 10:7).

Belial heißt zu deutsch: Nichtsnutziger, Verderbter, Wertloser, Gesetzloser, Ruchloser. Kein Christ kann jemals das Merkmal dieses Namens tragen! Wie hat Paulus darum gerungen, dass die Glieder der Christusgemeinde "Gefäße zur Verherrlichung" Gottes seien, "geheiligt und nutzbringend dem Hausherrn, zugerüstet zu jedem guten Werk"! Jedoch in einem "großen Hause" gibt es nun einmal neben goldenen und silbernen Gefäßen "zur Ehre" auch hölzerne und tönerne " zur Unehre" (2Tim 2:20-21)! Von den letzteren gilt es sich "hinwegzureinigen" - nicht in frommer Überheblichkeit, sondern in einer inneren Distanzierung, damit wir nicht in das Unheil der götzendienerischen Ichverehrung und damit in die Lebenseitelkeit hineingerissen werden. Waren es doch immer die Söhne Belials, die "zum Götzendienst verleiteten" (5Mo 13:13)! ONESIMUS bietet in seiner Lebensgeschichte als "Bruder NÜTZLICH" ein feines Beispiel; er, der als Sklave durch seine Flucht für PHILEMON (= Liebender)"unnütz" geworden war, empfing im Gefängnis zu Rom durch seinen Zellengenossen Paulus göttliches Leben und wurde dann wirklich ein ONESMUS, d.h. "nützlich" zum Dienst (Phim 1 - Kol 4:7-9).

Das hebräische "adam belial - isch awen" (Mensch Belials, Mann des Frevels, der Heillosigkeit) ist auch zahlensymbolisch ein Bild der "menschlichen Bedürftigkeit" und der "seelischen Verstrickung", aber auch der möglichen "Gottesgnade", die unserem Elend begegnet (so die Bedeutung der Zahl 5) ergibt doch der Zahlenwert des Doppelnamens das Zahlenmonogramm 555 (man vergleiche hierzu den Zahlenwert der Neuschöpfung in JESUS = 888, und den der ausgereiften Sünde im Antichristen = 666) Isch awen ist der Mann der Nichtigkeit, des götzendienerischen Frevels, des Ichhaften (BA), der Nichtswürdigkeit und Heillosigkeit (E/PAR). Der Kirchenvater Augustin hat einmal den ichbezogenen Menschen der nur der Lebenseitelkeit huldigt, als "incuratus in se", als "in sich hineingekrümmt" bezeichnet, wahrlich eine scheinbar unentrinnbare Gefangenschaft, die nur die überfließende göttliche Barmherzigkeit zu beenden vermag! Der Name Belial erscheint im NT in der Form von Beliar als Eigenname Satans: "Was für eine Übereinstimmung hat der Christus mit dem Beliar" (2Kor 6:15)? So gesehen ist Satans äonenlanger Weg ein Inbegriff der Nichtsnutzigkeit, der Ruchlosigkeit, Vergeblichkeit und Wertlosigkeit.

Gott bewahre uns davor, ein Mensch Belials, ein Mann der Frevels zu werden! Er ermahnt uns in väterlicher Liebe: "Du aber, o Mensch Gottes, kämpfe den guten Kampf des Glaubens" (1Tim 6:11-12)!

Lies weiter hier:

60. Ein Schmied des Bösen - Spr 6:14-15