Ein Schmied des Bösen - Spr 6:14-15

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60. Ein Schmied des Bösen - Spr 6:14-15

... Verdrehungen (Verkehrtheiten) sind in seinem Herzen; er schmiedet Böses zu jeder Zeit, Rechtsstreitigkeiten streut er aus, darum wird urplötzlich sein Verderben kommen; augenblicklich wird er zerschmettert werden, und da ist keine Heilung mehr!

Noch immer ist vom Menschen Belials die Rede; Gottes Wort nennt auch Söhne und Töchter Belials, Ströme Belias, das "Belialsstück" einer Untat, ja, einen Belialszeugen, der das Recht verspottet (Spr 19:28). Während nun im vorigen Text mehr das Neurotisch-Zwanghafte des Nichtsnutzigen gezeichnet wurde, sprechen vorliegend Verse von der bewussten, kunstvollen Planung des Bösen im Bilde des Schmiedes. Der Kunstschmied bearbeitet ja das glühende Eisen in einer künstlerischen Formgebung. Die Verdrehungen, die aus seinem Herzen kommen, werden vom Ränkeschmied ausgeformt. Es ist ihm eine Freude, andere in die Zwietracht eines Rechtsstreites hineinzuziehen und ihren Frieden zu stören. So beklagte der Apostel Paulus in 1Kor 6:1-8, dass Brüder vor weltlichen Gerichten Prozesse austrugen, ohne überhaupt zu versuchen, ihren Streit mit geistlichem Beistand in der Gemeinde zu lösen, sie, die berufen sind, einmal "die Welt, Menschen und Engel zu richten"!

Paulus hat auch persönlich die friedensstörende Wühlarbeit eines solchen Belialschmiedes erlebt. In 1Tim 1:19-20 erwähnt er Mitchristen, die das gute Gewissen von sich gestoßen und auf diese Weise im Glauben Schiffbruch erlitten haben. Zu diesen zählte er Hymenäus und Alexander, die er "dem Satan überlieferte, damit sie durch Zucht unterwiesen würden, nicht mehr zu lästern". Um welche Lästerung es dabei ging, zeigt uns 2Tim 4:14: "Alexander der Schmied, hat mir viel Böses erwiesen; der Herr wird ihm vergelten nach seinen Werken. Vor ihm hüte auch du dich, denn er hat unserer Wortverkündigung sehr widerstanden!" Welche Tragödie ist es doch, wenn Auserwählte Gottes, nachdem ihr Glaube zerbrochen ist, Gottes Wort und Werk zu lästern beginnen und so zu Waffenschmieden des Bösen werden! Unter dem, was JAHWEH hasst, ist "ein Herz, welches heillose Anschläge schmiedet" (Spr 6:18).

Wir sahen schon, dass Belial oder Beliar letzlich der Satan ist, der die Werkzeuge des Verderbens lenkt, ja als Gerichtsorgan Gottes, sie schmiedet. Jes 54:16 lässt uns das Geheimnis schauen, dass selbst solche zerstörerischen Mächte den Gerichtsabsichten und Plänen Gottes dienen müssen: "Sieh, ich habe den Schmied geschaffen, der das Kohlenfeuer anbläst und die Waffe hervorbringt, seinem Handwerk gemäß und ich habe den Verderber geschaffen, um zu zerstören!" Von daher konnte Martin Luther den Satan "den Teufel Gottes" nennen.

Doch weiß der Satan, dass er wenig Zeit zur Ausübung seines verderblichen Handwerks hat, und dass "neben ihm ein Tag der Finsternis bereitet ist" (Hi 15:23-25 - Hi 18:17-18). Zum göttlichen Heilstermin der Machtergreifung Christi wird ihn urplötzliches Verderben und ein Zerbrochenwerden ohne Heilung überfallen. Er wird mit all seinen Engeln im Feuersee gebunden. Dass der "Eisenschmied" in seinem Wirken "hungrig und kraftlos wird, weil er kein Wasser getrunken hat" (Jes 44:12), ist Zielsetzung des göttlichen Gerichts.

Doch auch ein Mensch "der, oft zurechtgewiesen, seinen Nacken verhärtet wird plötzlich zerschmettert werden ohne Heilung", wie es uns Spr 29:1 bezeugt. "Denn wo Neid und Streitsucht ist, da ist Zerrüttung und jede schlechte Tat" (Jak 3:16)! Weil aber Jesus gekommen ist,, "um die Werke des Teufels zu aufzulösen", wollen auch wir dessen entsagen, dass wir Böses schmieden und Streitigkeiten ausstreuen!

Lies weiter hier:

61. Was der Herr hasst - Spr 6:16-19