Auge in Auge mit Gott - Spr 5:21

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aus WJS: "Das Buch der Sprüche - die Unterweisung des Vaters" (ausgelegt in 366 Tageslesungen)
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54. Auge in Auge mit Gott - Spr 5:21

Denn unmittelbar vor den Augen JAHWEHs sind die Wege des Mannes, und alle seine Wegspuren wägt Er ab!

Unser Weg liegt offen vor den Augen Gottes. Der hebr. Wortlaut spricht von einer Konfrontation (BA), einer Gegenüberstellung. "Auge in Auge" mit Gott und mit Christus Jesus beschwor der Apostel seinen Mitarbeiter Timotheus, den "schönen Kampf des Glaubens zu kämpfen (1Tim 6:12-13 nach dem Grundtext). Und in Jer 16:17 heißt es: "Denn meine Augen sind auf alle ihre Wege gerichtet, sie sind vor mir nicht verborgen, und ihre Ungerechtigkeit ist nicht verhüllt vor meinen Augen!" Dies gilt auch von unserem Lebensweg: Schon unseren Keim, den ersten "zusammengerollten" Zellbestand nach der Befruchtung, "sahen Seine Augen", mitsamt den Tagen, die da werden sollten. Der lebendige Gott, der uns erforscht uns erkennt, weiß um unser Sitzen und Aufstehen, Liegen und Wandern; Er versteht unsere Gedanken von ferne und ist mit allen unseren Wegen vertraut; selbst das noch ungesprochene Wort "weiß Er ganz" (Ps 139:2-3 - Ps 139:13-16). Dies bestätigen auch die SPRÜCHE: "Die Augen JAHWEHs sind an jedem Orte, sie schauen aus auf Böse und Gute" (Spr 15:3) und: "Scheol und Abgrund sind JAHWEH gegenwärtig, wieviel mehr die Herzen der Menschenkinder" (Spr 15:11). Darum können auch wir Seinem Geiste nicht entgehen! Wohl uns, wenn wir aus solchem Wissen heraus beten: "Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz, prüfe mich und erkenne meine Gedanken! Und sieh, ob ein Weg, der zur Betrübnis führt, bei mir ist, und leite mich auf ewigem Wege" (Ps 139:23-24).

Die Ihn fürchten, sind sich immer dessen bewusst, dass sie vor Gottes Augen stehen und leben! Dies führt sie nicht zu einer unfreien, neurotischen Zwangshaltung, zu geistlichem "Pulszählen" und Gewissensangst, die bestenfalls Türe zum Licht und zur Freiheit sein können, jedoch "in einer Türe wohnt man nicht"! Das Wissen, dass Er unsere Wege kennt, soll zur Beglückung führen, weil Er uns trägt, die wirren Fäden unseres Lebens entwirrt und uns freie und fröhliche Schritte lehrt! Wie verzweifelt hätte Joseph, der Sohn Jakobs, über die scheinbar planlose Verwirrung seines Lebensweges sein können! Doch hernach erwies es sich, dass alle Schritte seiner Wegspuren geplant und zum Guten geordnet waren. Dies geschieht allen, die bekennen: "Den Weg der Treue habe ich erwählt, habe vor mich hingestellt Deine Rechte" (Ps 119:30)! So kann es geschehen, dass sie, wie Henoch, "mit Gott wandeln", Schritt halten mit dem Plan und Willen des Vaters, der Seine unmündigen Kinder an die Hand nimmt und sie wandern lässt in den Wegspuren Seines Sohnes. Jesus selbst ist der lebendige Weg, und wir dürfen solche sein, "die des Weges sind" (Apg 9:2). Doch auch dieses gilt in allem Ernst: Wege der Sünde sind den Flammenaugen Gottes offenbar! "Kein Geschöpf ist vor Ihm unsichtbar, sondern alles bloss und aufgedeckt vor den Augen dessen, mit dem wir es zu tun haben" (Hebr 4:12-13). Gottes Wort mahnt uns "als Kritiker und Richter" immer neu an diesen Tatbestand.

Wir denken noch einmal daran zurück, dass im vorliegenden Textzusammenhang gerade der Weg des Mannes mit der Frau seiner Jugend offen vor den Augen des Herrn liegt. Darum singen und beten wir:

Geist der Liebe, Kraft und Zucht,
wenn mich Fleisch und Welt versucht,
o dann unterstütze mich,
dass ich ringe ritterlich!

Lies weiter hier:

55. Gefangen in eigenen Fesseln - Spr 5:22-23