Das Gesetz des neuen Menschen: Unterschied zwischen den Versionen

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(Das Gesetz des Geistes)
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Dies ist es, worum es sich bei dem dritten wiederholten Wahrlich handelt. "Wahrlich, Wahrlich, der Sohn kann nichts von sich selbst tun, denn was Er  den Vater tun sieht, dasselbe tut auch der Sohn. Aber der Vater hat den Sohn lieb und zeigt Ihm alles, was Er tut, und wird Ihm noch größere Werke zeigen, dass ihr euch verwundern werdet. Denn wie der Vater die Toten auferweckt und lebendig macht, also macht auch der Sohn lebendig, welche Er will. Denn der Vater richtet niemand, sondern alles Gericht hat Er dem Sohn übergeben" ([[Joh 5:19]]-22).
 
Dies ist es, worum es sich bei dem dritten wiederholten Wahrlich handelt. "Wahrlich, Wahrlich, der Sohn kann nichts von sich selbst tun, denn was Er  den Vater tun sieht, dasselbe tut auch der Sohn. Aber der Vater hat den Sohn lieb und zeigt Ihm alles, was Er tut, und wird Ihm noch größere Werke zeigen, dass ihr euch verwundern werdet. Denn wie der Vater die Toten auferweckt und lebendig macht, also macht auch der Sohn lebendig, welche Er will. Denn der Vater richtet niemand, sondern alles Gericht hat Er dem Sohn übergeben" ([[Joh 5:19]]-22).
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==== Der Buchstabe tötet ====
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In der Kraft des Lebens aus Gott hatte Christus, der Selbst die Erfüllung des wahren Sabbats ist, gerade einem hilflosen Menschen Macht gegeben, ein sieches Leben mit einem Leben der Gesundheit und Ruhe zu vertauschen. Weil aber dieses an einem Sabbat geschehen war, verdammten die Juden nicht nur den Geheilten, sondern auch den Heiland. Verhärtet durch den Buchstaben der Wahrheit, veruteilten sie die Werke der Liebe. Seine einfache Antwort ist die: "Mein Bvater wirkt bisher, und ich wirke auch" - mit anderen Worten: Ich handle nicht aus Eigenwillen, - wenn ich das täte, so könnte ich weder Ruhe geben noch besitzen; Ich tue nur das, was mein Vater tut. Gott tut an jedem Sabbattag Werke der Barmherzigkeit. Daher wirke ich auch, denn dieses Menschen Elend beweist es - dass dieser Sabbat, diese Ruhe der ersten Schöpfung, in Wahrheit keine Ruhe ist. Allerdings ruhte Gott in einer nicht gefallenen Welt, und seit dem Fall, ehe Er die erste Schöpfung endgültig der Verdammnis übergab, hat Er es wieder und wieder versucht, erst ohne, dann unter Gesetz. Doch trotz dem Gesetz wuchert die Sünde darin, denn der Mensch wird vom Eigenwillen beherrscht; daher können weder Gott noch Mensch ruhen. Daher ist jetzt anstatt "Gott ruhte am siebten Tage" die Wahrheit die, "Mein Vater w i r k e t  bisher, und ich als Sohn Gottes tue auch, was mein Vater tut, - ich wirke auch".
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Sodann spricht er jene Worte aus, welche das Gesetz des neuen Menschen ausmachen, indem Er nämlich das Geheimnis Seines eigenen Lebens darlegt, welches ein Leben der Ruhe ist, die gleiche Ruhe allen mitteilen kann, welche Ihn aufnehmen. Sein Leben ist ein Leben der Ruhe und kann anderen Ruhe vermitteln, weil es niemals aus sich selbst handelt, sondern nur des Vaters Willen tut. Auf diese Weise werden die Worte eingeleitet, welche das Gesetz oder die Weise des neuen Menschen erschließen: "Wahrlich, Wahrlich, der Sohn kann nichts von sich selbst tun, denn was Er den Vater tun  sieht, desgleichen tut auch der Sohn"
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"Er tut nichts" ja noch mehr, "Er kann nichts von sich selbst tun". Dies kehrt aber die Art des alten Adam geradezu um. Der alte Mensch handelt immer aus sich selbst heraus, denn etwas in Sich selber sein, ist der sicherste Weg, um Nichts zu werden. Auch ist das Ich der Endzweck all seines Tuns; überall sucht er sich selbst, überall zeigt sich sein Eigenwille auf dies oder jene Weise. Somit tut der Mensch "was er will" ([[Dan 8:4]]). Daher können selbst seine guten Werke Sünde sein; denn jede Sünde ist  nichts anderes als Eigenwille, und zwar auch bei Dingen, welche heilig zu sein scheinen, zum Beispiel das Gebet, Almosengeben oder Fasten, welche alle auch dem Ich zuliebe getan werden können,  aus dem Grund, um bei Menschen Ehre zu haben und um von ihnen gesehen zu werden ([[Mt 6:1]].2.5.16). Ja der Eigenwille des alten Menschen in unserer Religion ist der größte Gräuel in Gottes Augen, weil die Religion eine Wiedervereinigung sein sollte, das Untergehen unseres Eigenwillesn in dem Willen de Herrn, so dass Sein Wille, und nicht der unsere in uns geschehen möge. Statt dessen ist aber oftmals der Eigenwille wie ein Engel des Lichts geschäftig, und müht sich ab in dem Schein der Gottseligkeit ohne Kraft, wodurch das gefallene Leben nur noch mehr bestärkt wird, welches doch sterben muss, wenn wir Gott schauen wollen. Es möchte der gefallende Mensch zu gern etwas sein, anstatt sich gänzlich hinzugeben, auf dass alles, was in ihm geschieht, von Gott herrühre.
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=== 1. Der Sohn tut nichts Eigenes ===
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Der Sohn aber tut nichts und kann nichts von sich selbst tun.  Als Er in die Welt kam, sagte er daher: "Ich komme zu tun Deinen Willen, mein Gott" ([[Hebr 10:7]]). Selbst während er Gutes tun will, spricht Er: "Nicht mein, sondern dein Wille geschehe" ([[Lk 22:42]]) Auch von Seinen Worten sagt Er: "Ich tue nichts von mir selbst, sondern wie mich mein Vater gelehrt hat, so rede ich" ([[Joh 8:28]]). "Ich habe nichts von mir selbst geredet" ([[Joh 12:49]]), "Meine Lehre ist nicht mein, sondern des Vaters, der mich gesandt hat" ([[Joh 7:16]]). Daher ist auch kein Wort, keine Tat von Ihm selbst abgeleitet. Es scheint, als habe Er gar keinen Willen. Und doch muss Er, da Er Mesnch war, einen Willen gehabt haben; denn Gott hat einen Willen, und der Mensch ist nach dem Ebenbild Gottes geschaffen.
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In dem einen aber unterscheidet sich der Wille des neuen Menschen von dem des alten, dass er nämlich in allen Dingen Gott untertan ist, damit "er tut den Willen dessen, der ihn gesandt hat und vollende Sein Werk" ([[Joh 4:34]]). Und weil Er sich "alle Morgen das Ohr öffnen lässt" ([[Jes 50:4]]) um des Vaters Stimme zu hören, "tut Er allezeit, was Ihm gefällt" ([[Joh 8:29]]). Auch die Zeiten Seines Gottesdiensten stehen nicht in Seiner Hand. Während andere eilen, wartet Er und sagt: "Meine Stunde ist noch nicht gekommen" ([[Joh 7:8]]). Denn es ist Ihm nicht möglich, unabhängig zu handeln. Daher "kann Er auch nicht sündigen ([[1Jo 3:9]]), und statt dies eine Einschränkung Seiner Macht wäre, ist es vielmehr das Geheimnis Seiner Kraft.
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=== 2. Was sagt der Herr? ===
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Die Söhne Gottes aber sind Mitarbeiter ihres Vaters, Seine Erben, in und durch welche alle Geschlechter der Erde, ja alle Kreaturen nach Seinem Willen gesegnet werden sollen. Diese haben das Recht und die Macht, sowohl "lebendig zu machen", als auch zu "richten", und Gottes Mitregenten in der Verwaltung Seines Königreichs zu sein. Der neue Mensch ist dazu berufen, Richter der Lebenden und der Toten zu sein. "Denn gleichwie der Vater die Toten aufweckt und lebendig macht, so macht auch der Sohn lebendig, welche Er will; denn der Vater richtet niemand, sondern hat alles Gericht dem Sohn übergeben, auf dass alle den Sohn ehren, wie sie den Vater ehren" ([[Joh 5:21]]-13) und wiederum "Gleichwie der Vater Leben in sich selbst hat, also hat Er auch dem Sohne gegeben, Leben zu haben in Ihm selbst und hat Ihm Macht gegeben, Gericht zu halten, weill Er des Menschen Sohn ist" ([[Joh 5:26]].27).
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Auch hier wird mit jedem Wort ein Zustand beschrieben, der das Gegenteil von dem gefallenen alten Menchen ist. Denn der alte Adam stirbt nicht nur durch seinen Eigenwillen, sondern wird auch gerichtet; der neue Mensch, der nichts von sich selbst tut, macht andere "lebendig" und "richtet" sie. Diese Wirkungen sind aber nichts anderes als eine Gemeinschaft mit Gott selbst an jenen Werken, welche Ihm eigen sind. Denn  die Ihn vor allen Göttern eigene Herrlichkeit ist die zweifache Macht "lebendig zu machen" und zu "richten". Sein Merkmal ist: "Sehet ihr nun", sagt Er, "dass ich es allein bin und ist kein Gott neben mir! Ich kann töten und lebendig machen, ich kann schlagen und heilen, und ist niemand, der aus meiner Hand errettet" ([[5Mo 32:39]]). Und doch ist eben dieses auch die Macht, die Seinen Söhnen zuteil wird, die nichts von sich selbst tun. Oh wunderbare Gnade, dass das Geschöpf, aus Ton  gebildet in den untersten Örtern der Erde ([[Ps 139:15]]) wenn es erneuert ist nach dem Ebenbild dessen, der es geschaffen hat ([[Kol 3:10]]) nicht nur selbst druch das Leben Gottes lebendig gemacht ist, sondern auch diees Leben in anderen zu erwecken vermag und dass es von Gott gebraucht werden soll,  zu richten und um alle Willenskräfte, sei es im Himmel oder auf ERden oder unter der Erde, die sich gegen Seine Autoritöät aufgelehnt haben, zu unterwerfen! 
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Warum sind diese Gaben des "Lebendigmaches und "Richtens" dem Menschensohn anvertraut?

Version vom 31. März 2016, 11:01 Uhr

nach dem gleichnamigen Buch von Andrew Jukes

"Der neue Mensch und das ewige Leben"

Gedanken über das zwölffache "Wahrlich, wahrlich!" des Sohnes Gottes im Evangelium Johannes


in Bearbeitung


1. Der "Amen" und "der Jünger der da zeugt" - Einleitung
2. Die Heimat des neuen Menschen - Das erste "Wahrlich, wahrlich"
3. Die Geburt des neuen Menschen - Das zweite "Wahrlich, wahrlich"
4. Das Gesetz des neuen Menschen - Das dritte "Wahrlich, wahrlich"
5. Die Speise des neuen Menschen - Das vierte "Wahrlich, wahrlich"
6. Die Freiheit des neuen Menschen - Das fünfte "Wahrlich, wahrlich"


Das zweite "Wahrlich, wahrlich"

4. Das Gesetz des neuen Menschen

Joh 5:17-30 Jesus aber antwortete ihnen: Mein Vater wirkt bis jetzt, und ich wirke. 18 Darum nun suchten die Juden noch mehr, ihn zu töten, weil er nicht allein den Sabbat aufhob, sondern auch Gott seinen eigenen Vater nannte und sich [so] selbst Gott gleich machte. 19 Da antwortete Jesus und sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Der Sohn kann nichts von sich selbst tun, außer was er den Vater tun sieht; denn was [der] tut, das tut ebenso auch der Sohn. 20 Denn der Vater hat den Sohn lieb und zeigt ihm alles, was er selbst tut; und er wird ihm größere Werke als diese zeigen, damit [ihr] euch wundert. 21 Denn wie der Vater die Toten auferweckt und lebendig macht, so macht auch der Sohn lebendig, welche er will. 22 Denn der Vater richtet auch niemand, sondern das ganze Gericht hat er dem Sohn gegeben, 23 damit alle den Sohn ehren, wie sie den Vater ehren. Wer den Sohn nicht ehrt, ehrt den Vater nicht, der ihn gesandt hat. 24 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, [der] hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist aus dem Tod in das Leben übergegangen. 25 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, daß die Stunde kommt und jetzt da ist, wo die Toten die Stimme des Sohnes Gottes hören werden, und die sie gehört haben, werden leben. 26 Denn wie der Vater Leben in sich selbst hat, so hat er auch dem Sohn gegeben, Leben zu haben in sich selbst; 27 und er hat ihm Vollmacht gegeben, Gericht zu halten, weil er des Menschen Sohn ist. 28 Wundert euch darüber nicht, denn es kommt die Stunde, in der alle, die in den Gräbern sind, seine Stimme hören 29 und hervorkommen werden: die das Gute getan haben zur Auferstehung des Lebens, die aber das Böse verübt haben zur Auferstehung des Gerichts. 30 Ich kann nichts von mir selbst tun; so wie ich höre, richte ich, und mein Gericht ist gerecht, denn ich suche nicht meinen Willen, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat.


Das Gesetz des Geistes

Wir haben bisher nur die Heimat des neuen Menschen unddie eine einzige Tür in dieselbe betrachte. Jetzt sollen wir das Gesetz, unter welchem es steht, in Augenschein nehmen. Diees aber ist nicht ein bloß äußerliches Gebot, welches zu ihm spricht: "Du sollst", oder "Du sollst nicht", sondern es ist im eigentlichen Sinn des Gesetz seines Daseins, welches wie die Naturgesetze Resultate durch eine gewisse Kraft zuwege bringt, welche das ganze Leben beeinflusst und verändert. Mit einem Wort, das Gesetz, welches uns hier vor Augen gestellt wird, ist das, was der Apostel "das Gesetz des Geistes des Lebens" nennt, welches uns "frei macht vom Gesetz der Sünde und des Todes" (Röm 8:2). Das eine ist die angeborene Neigung des Menschen, der aus Gott geboren auch Gottes Werke zu tun, das andere die natüliche Neigung des gefallenen Menschen, der von der Schlange verdorben in Sünde und Eigenwillen anstatt in Gott zu leben, verharrt.

Hier wird uns das Gesetz, gemäß dem der neue Mensch lebt, und die Resultate eines solchen Lebens erklärt, und wir sehen, dass er in allem ganz und gar im Gegensatz zu dem gefallenen alten Menschen steht. Denn das, was den alten Menschen charakterisiert, ist, dass er in allen Stücken aus sich selbst heraus handelt und daher über sich selbst und seine Nachkommenschaft Tod und Gericht bringt, während das Kennzeichen des neuen Menschen eben darin besteht, dass er "nichts von sich selbst tut, sondern nur das, was er den Vater tun sieht", woraus folgt, dass es ihm geschekt ist, sowohl lebendig zu machen, als auch zu "richten", das heißt des Vater Vizeregent im Leben wie im Tod dem gefallenen Menschen zu sein. So ist alles was in Adam fiel, in Christo wieder lebendig gemacht, und alles, was in Adam enstand, in Christo niedergeschlagen und durch Ihn auf immer gerichtet.

Dies ist es, worum es sich bei dem dritten wiederholten Wahrlich handelt. "Wahrlich, Wahrlich, der Sohn kann nichts von sich selbst tun, denn was Er den Vater tun sieht, dasselbe tut auch der Sohn. Aber der Vater hat den Sohn lieb und zeigt Ihm alles, was Er tut, und wird Ihm noch größere Werke zeigen, dass ihr euch verwundern werdet. Denn wie der Vater die Toten auferweckt und lebendig macht, also macht auch der Sohn lebendig, welche Er will. Denn der Vater richtet niemand, sondern alles Gericht hat Er dem Sohn übergeben" (Joh 5:19-22).

Der Buchstabe tötet

In der Kraft des Lebens aus Gott hatte Christus, der Selbst die Erfüllung des wahren Sabbats ist, gerade einem hilflosen Menschen Macht gegeben, ein sieches Leben mit einem Leben der Gesundheit und Ruhe zu vertauschen. Weil aber dieses an einem Sabbat geschehen war, verdammten die Juden nicht nur den Geheilten, sondern auch den Heiland. Verhärtet durch den Buchstaben der Wahrheit, veruteilten sie die Werke der Liebe. Seine einfache Antwort ist die: "Mein Bvater wirkt bisher, und ich wirke auch" - mit anderen Worten: Ich handle nicht aus Eigenwillen, - wenn ich das täte, so könnte ich weder Ruhe geben noch besitzen; Ich tue nur das, was mein Vater tut. Gott tut an jedem Sabbattag Werke der Barmherzigkeit. Daher wirke ich auch, denn dieses Menschen Elend beweist es - dass dieser Sabbat, diese Ruhe der ersten Schöpfung, in Wahrheit keine Ruhe ist. Allerdings ruhte Gott in einer nicht gefallenen Welt, und seit dem Fall, ehe Er die erste Schöpfung endgültig der Verdammnis übergab, hat Er es wieder und wieder versucht, erst ohne, dann unter Gesetz. Doch trotz dem Gesetz wuchert die Sünde darin, denn der Mensch wird vom Eigenwillen beherrscht; daher können weder Gott noch Mensch ruhen. Daher ist jetzt anstatt "Gott ruhte am siebten Tage" die Wahrheit die, "Mein Vater w i r k e t bisher, und ich als Sohn Gottes tue auch, was mein Vater tut, - ich wirke auch".

Sodann spricht er jene Worte aus, welche das Gesetz des neuen Menschen ausmachen, indem Er nämlich das Geheimnis Seines eigenen Lebens darlegt, welches ein Leben der Ruhe ist, die gleiche Ruhe allen mitteilen kann, welche Ihn aufnehmen. Sein Leben ist ein Leben der Ruhe und kann anderen Ruhe vermitteln, weil es niemals aus sich selbst handelt, sondern nur des Vaters Willen tut. Auf diese Weise werden die Worte eingeleitet, welche das Gesetz oder die Weise des neuen Menschen erschließen: "Wahrlich, Wahrlich, der Sohn kann nichts von sich selbst tun, denn was Er den Vater tun sieht, desgleichen tut auch der Sohn"

"Er tut nichts" ja noch mehr, "Er kann nichts von sich selbst tun". Dies kehrt aber die Art des alten Adam geradezu um. Der alte Mensch handelt immer aus sich selbst heraus, denn etwas in Sich selber sein, ist der sicherste Weg, um Nichts zu werden. Auch ist das Ich der Endzweck all seines Tuns; überall sucht er sich selbst, überall zeigt sich sein Eigenwille auf dies oder jene Weise. Somit tut der Mensch "was er will" (Dan 8:4). Daher können selbst seine guten Werke Sünde sein; denn jede Sünde ist nichts anderes als Eigenwille, und zwar auch bei Dingen, welche heilig zu sein scheinen, zum Beispiel das Gebet, Almosengeben oder Fasten, welche alle auch dem Ich zuliebe getan werden können, aus dem Grund, um bei Menschen Ehre zu haben und um von ihnen gesehen zu werden (Mt 6:1.2.5.16). Ja der Eigenwille des alten Menschen in unserer Religion ist der größte Gräuel in Gottes Augen, weil die Religion eine Wiedervereinigung sein sollte, das Untergehen unseres Eigenwillesn in dem Willen de Herrn, so dass Sein Wille, und nicht der unsere in uns geschehen möge. Statt dessen ist aber oftmals der Eigenwille wie ein Engel des Lichts geschäftig, und müht sich ab in dem Schein der Gottseligkeit ohne Kraft, wodurch das gefallene Leben nur noch mehr bestärkt wird, welches doch sterben muss, wenn wir Gott schauen wollen. Es möchte der gefallende Mensch zu gern etwas sein, anstatt sich gänzlich hinzugeben, auf dass alles, was in ihm geschieht, von Gott herrühre.

1. Der Sohn tut nichts Eigenes

Der Sohn aber tut nichts und kann nichts von sich selbst tun. Als Er in die Welt kam, sagte er daher: "Ich komme zu tun Deinen Willen, mein Gott" (Hebr 10:7). Selbst während er Gutes tun will, spricht Er: "Nicht mein, sondern dein Wille geschehe" (Lk 22:42) Auch von Seinen Worten sagt Er: "Ich tue nichts von mir selbst, sondern wie mich mein Vater gelehrt hat, so rede ich" (Joh 8:28). "Ich habe nichts von mir selbst geredet" (Joh 12:49), "Meine Lehre ist nicht mein, sondern des Vaters, der mich gesandt hat" (Joh 7:16). Daher ist auch kein Wort, keine Tat von Ihm selbst abgeleitet. Es scheint, als habe Er gar keinen Willen. Und doch muss Er, da Er Mesnch war, einen Willen gehabt haben; denn Gott hat einen Willen, und der Mensch ist nach dem Ebenbild Gottes geschaffen.

In dem einen aber unterscheidet sich der Wille des neuen Menschen von dem des alten, dass er nämlich in allen Dingen Gott untertan ist, damit "er tut den Willen dessen, der ihn gesandt hat und vollende Sein Werk" (Joh 4:34). Und weil Er sich "alle Morgen das Ohr öffnen lässt" (Jes 50:4) um des Vaters Stimme zu hören, "tut Er allezeit, was Ihm gefällt" (Joh 8:29). Auch die Zeiten Seines Gottesdiensten stehen nicht in Seiner Hand. Während andere eilen, wartet Er und sagt: "Meine Stunde ist noch nicht gekommen" (Joh 7:8). Denn es ist Ihm nicht möglich, unabhängig zu handeln. Daher "kann Er auch nicht sündigen (1Jo 3:9), und statt dies eine Einschränkung Seiner Macht wäre, ist es vielmehr das Geheimnis Seiner Kraft.

2. Was sagt der Herr?

Die Söhne Gottes aber sind Mitarbeiter ihres Vaters, Seine Erben, in und durch welche alle Geschlechter der Erde, ja alle Kreaturen nach Seinem Willen gesegnet werden sollen. Diese haben das Recht und die Macht, sowohl "lebendig zu machen", als auch zu "richten", und Gottes Mitregenten in der Verwaltung Seines Königreichs zu sein. Der neue Mensch ist dazu berufen, Richter der Lebenden und der Toten zu sein. "Denn gleichwie der Vater die Toten aufweckt und lebendig macht, so macht auch der Sohn lebendig, welche Er will; denn der Vater richtet niemand, sondern hat alles Gericht dem Sohn übergeben, auf dass alle den Sohn ehren, wie sie den Vater ehren" (Joh 5:21-13) und wiederum "Gleichwie der Vater Leben in sich selbst hat, also hat Er auch dem Sohne gegeben, Leben zu haben in Ihm selbst und hat Ihm Macht gegeben, Gericht zu halten, weill Er des Menschen Sohn ist" (Joh 5:26.27).

Auch hier wird mit jedem Wort ein Zustand beschrieben, der das Gegenteil von dem gefallenen alten Menchen ist. Denn der alte Adam stirbt nicht nur durch seinen Eigenwillen, sondern wird auch gerichtet; der neue Mensch, der nichts von sich selbst tut, macht andere "lebendig" und "richtet" sie. Diese Wirkungen sind aber nichts anderes als eine Gemeinschaft mit Gott selbst an jenen Werken, welche Ihm eigen sind. Denn die Ihn vor allen Göttern eigene Herrlichkeit ist die zweifache Macht "lebendig zu machen" und zu "richten". Sein Merkmal ist: "Sehet ihr nun", sagt Er, "dass ich es allein bin und ist kein Gott neben mir! Ich kann töten und lebendig machen, ich kann schlagen und heilen, und ist niemand, der aus meiner Hand errettet" (5Mo 32:39). Und doch ist eben dieses auch die Macht, die Seinen Söhnen zuteil wird, die nichts von sich selbst tun. Oh wunderbare Gnade, dass das Geschöpf, aus Ton gebildet in den untersten Örtern der Erde (Ps 139:15) wenn es erneuert ist nach dem Ebenbild dessen, der es geschaffen hat (Kol 3:10) nicht nur selbst druch das Leben Gottes lebendig gemacht ist, sondern auch diees Leben in anderen zu erwecken vermag und dass es von Gott gebraucht werden soll, zu richten und um alle Willenskräfte, sei es im Himmel oder auf ERden oder unter der Erde, die sich gegen Seine Autoritöät aufgelehnt haben, zu unterwerfen!

Warum sind diese Gaben des "Lebendigmaches und "Richtens" dem Menschensohn anvertraut?