1. Mose - Kapitel 25: Unterschied zwischen den Versionen

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''Die Nachkommen der Ketura''<br/>
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''Abrahams Tod''<br/>
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''Die Geburtslinien Ismaels'' <br/>
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''Die Geburt von Esau und Jakob'' <br/>
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''Esau verkauft sein Erstlingsrecht'' <br/><br/>
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===<big> Band VI</big>===
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=='''Die Nachkommen der Ketura'''==
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'''''"Und hinzufügend nimmt Abraham noch einWeib. Und ihr Name ist Ketura. Und sie gebiert ihm Simran und Jokshan und Medan und MIdian und Ishbak und Shuch."'''''
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Unser neues Kapitel ist, wenn überhaupt, dann nur sehr schwer zu verstehen, und dies erst einmal unter dem Aspekt, dass Abraham und Sara ein Leben lang. zusammen waren und zwischen diesen beiden von Anfang an eine tiefe Liebe bestand - wie sonst hätte der damalige Abram eine unfruchtbare Frau bei sich behalten! Diese Liebe, die Gott zweifellos gegeben  hatte, wurde lediglich durch den Zwischenfall von Hagar getrübt, wobei hier ja Sara die Anstifterin war. Wenn man also über Hagar noch hinwegsehen konnte, weil mit Hagar viele göttliche Wahrheiten geoffenbart wurden (z.B. [[Gal 4:21]] ff), so kommt jetzt die Frage auf, warum Abraham in seinem Alter und gleich nach dem Tod Saras schon wieder eine neue Frau (Ketura) genommen hat?  Hat Sara nicht sein Leben reich gemacht und ausgefüllt? Warum eine weitere Frau, diesmal ohne die Ursache wie bei Hagar? Konnte Abraham nach seiner tiefen Liebe zu Sara schon wieder eine andere Frau lieben?
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Wir sehen, liebe Geschwister, wie schwer es jetzt wird! Wir versuchen, erst einmal bei "Ketura" eine Antwort zu finden. Ihr Name bedeutet ja "Räucherduft" oder Räucherwerk", was die Sache noch schwieriger macht - wem gilt dieser Räucherduft? Ist er Gott angenehm?
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Der Name "Ketura" kommt außer in unserem Leitvers nur noch in [[1Chr 1:32]] vor, und hier sogar noch vor den Söhnen Isaaks, also spielt sie doch eine gewiss Rolle!<br/><br/>
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Wenn wir jetzt unser so gerne und oft benutztes Wort aus [[Eph 1:11]] zitieren, dass Gott alles nach dem Ratschluss Seines Willens bewirkt, dann müssen wir auch Ketura diesem Wort unterordnen, und wir sehen nur eine Aufgabe, welche Ketwura mit ihren 6 Söhnen und wiederum deren Söhne hat: Die Verheißung Gottes an Abraham, dass "sein Same vermehrt, je vermehrt werde wie die Sterne der Himmel und wie der Sand, der da ist auf dem Meeresgestade" ([[1Mo 22:17]]).
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<u>Wir sparen uns hier</u> die Aufzählung der Verse 2-4, die insgesamt nochmal zu den 6 Söhnen der Ketura <u>13 Namen</u> nennt, nämlich die Söhne von Jokshan und wiederum die Söhne von Dedan, und Midian. Sie allesamt (Söhne, Enkel und Urenkel der Ketura) bilden die Stammväter von Arabien, die sich im Osten und Süden von Israel angesiedelt haben. Hier hat also Gottes Verheißung an Abraham eine. zahlreiche erste Erfüllung gefunden. Keturas Räucherwerk (oder Duft) liegt also in der göttlichen Erfüllung des zahlreichen Samens Abrahams, denn auch alle hier genannten Namen stehen unter dem Segen an Abraham.
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Ob und inwieweit Abraham die Ketura überhaupt liebte, können wir nicht sagen, aber <u>in keinem Fall</u> nahm sie nur auch im Geringsten die Stellung von Sara ein! "Sara" war und bleibt Abrams Liebe und die Trägerin der Heilslinie, die bis zu Christi Geburt führt - ihre Stellung ist also einmalig!<br/><br/>
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Zu all dem, was wir bisher an Problemen zu lösen versucht haben, kommt ein weiteres hinzu: Abrahams Fruchtbarkeit! Was wir damit meinen, zeigt ja unser Leitvers. Wenn wir zurück auf [[1Mo 17:17]] schauen, sehen wir einen lachenden Abraham, der darüber staunt, dass einem Hundertjährigen ein Sohn geboren werden soll. Als dann der verheißene Sohn aus den beiden abgestorbenen Körpern der Sara und des Abraham hervorgekommen war, muss dieses wunderbare Ereignis großes Aufsehen erregt haben. Aber nun erfahren wir von einem noch größeren Wunder:
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Ohne nähere Erklärung berichtet unser Textwort, dass Abraham in den ihm verbleibenden 38 Jahren nach Saras Tod noch eine Menge Kinder zeugen konnte, nicht nur mit der Ketura, sondern auch mit weiteren Kebsweibern, von denen Vers 6 berichtet. Da kann man eigentlich nur staunen! Und wenn wir zusehen, dass sich all diese späteren zu ganzen Völker entwickelten Kinder, erfüllt sich die Bedetung des Namens Abraham, nämlich "Vater-hoher-Schar". In [[1Mo 17:4]] sagt Alueim zu ihm, dass Er ihn zum Vater einer Schar von Nationen machen wird, selbst Paulus nimmt in [[Röm 4:17]] insofern Beug, als er von Abraham als "Vater vieler Nationen" schreibt. Gott hat Seinem Auserwählten ganz offensichtlich seine ihm verliehene Zeugungskraft auch nach Isaak belassen, so dass er weiteres Leben hervorzubringen vermochte.<br/><br/>
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Gott hat dem Abraham auch über den Tod von Sara hinaus seine Zeugungskraft erhalten, das war das für uns so beeindruckende Wunder Gottes. Wenn wir hier noch etwas in Gottes Wort nachgraben, werden wir mit erstaunlichen Aussagen in den Psalmen fündig, ja wir finden dort ein gesegnetes Gegenbild zur Abraham:
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So berichtet [[Ps 92]] von Gerechten, die knospen wie ein Palme ([[Ps 92:13]]), die im Haus Jewes gepflanzt sind und knospen in den Vorhöfen Elohims ([[Ps 92:14]]). Und dann kommt in Vers 15 die geistliche Parallele zu Abraham: "Sie erzeugen noch Frucht, wenn sie schon grauhaarig sind". Und dazu in [[Ps 93:4]] die herrliche Aussage: "Mächtiger als der Schall vieler Wasser, stolzer als die Brandung des Meeres ist Jewe, herrlich in den Höhen."
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Und noch etwas sagen die Psalmen: So wie in der Natur eine Palme Wasser benötigt, um grün und saftig zu bleiben, was ja [[Ps 92:15]] auf die "Grauhaarigen" bezieht, so lesen wir in [[Ps 1:1]]-3: "Glückselig ist der Mann ... der am Gesetz Jewes sein Wohlgefallen hat und bei Tag und in der Nacht über Sein Gesetz (= der damaligen Bibel) nachsinnt. Er wird wie ein Baum, an Wasserrinnen gepflanzt, der seine Frucht zu seiner Zeit gibt." Die Lust am Wort Gottes ist hier der Kern der Aussage und charakterisiert uns Abraham als Grauhaarigen, der auf seinen Gott hört und Ihm glaubt, und damit noch in höchstem Alter erblüht und Frrucht bring!<br/><br/>
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===1Mo 25:5-6===
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:'''''"Und Abraham gibt alles, was sein ist, seinem Sohne Isaak. Und den Söhnen der Kebsweiber, die Abraham hatte, gibt Abraham Gaben. Und er sendet sie hinweg von Isaak, seinem Sohn, während er noch lebt, ostwärts, zum Lande des Ostens."'''''
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Abrahams Kinder sind, wie wir sehen, inzwischen zu einer stattlichen Zahl angewachsen. Jetzt muss er entscheiden, wie sein Hab und Gut nach seinem Tod verteilt wird.
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Schon damals stand er vor einer ähnlichen Entscheidung, doch lebte damals neben Isaak nur ein Nichtauserwählter, nämlich Ismael; und Gott machte ihm klar, dass Isaak der erste Platz und das größere Losteil gehörte. Nun stand er vor einer ähnlichen Situation, wobei wir erkennen können, dass Abraham gelernt hatte, denn so wie er jetzt handelt, entsprach dies genau den Anweisungen Gottes, die Er Abraham bei der Austreibung Ismaels gab.
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Mit dieser Vorkehrung für seinen Sohn Isaak war Abraham eine Vorschattung Gottes, denn so hatte Gott für Seinen Sohn vorgebaut, dass Er Ihn als "Losteilinhaber von allem" einsetzte! Dieses Vermächtnis Gottes an Seinen Sohn wird uns in [[Hebr 1:2]] nahegebracht: "... den Er zum Losteilinhaber von allem gesetzt hat." Der Herr wusste um dieses Losteil schon in Seinen Erdentagen, was uns Joh 3:35 zeigt. Diese Wahrheit lesen wir auch in [[Mt 11:27]]. Dazu hören wir in [[Joh 6:39]] noch eine ganz köstliche Wahrheit: "... dass Ich nichts von alledem verliere, was Er Mir gegeben hat."
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Auch was rettungsmäßig hinten anstehen muss, geht letztlich nicht verloren, weil alles in Seiner liebenden Hand ist!<br/><br/>
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Unser gestriger letzter Absatz mit dem Thema "Christus als Losteilinhaber von allem", führt uns heute noch zu uns: Wir haben gesehen, wie Abraham seinem Sohn alles gibt, wir sahen unseren himmlischen Vater, der Seinen Sohn als Losteilinhaber von allem einsetzt, und da gibt es auch für uns eine frohe Botschaft, die [[Röm 8:16]]-17 bezeugt: "Der Geist selbst bezeugt mit unserem Geist, dass wir Kinder Gottes sind; wenn aber Kinder, dann auch Losteilinhaber, und zwar Losteilinhaber Gottes; Losteilinhaber aber zusammen mit Christus, wenn wir nämlich mit Ihm leiden, damit wir auch mit Ihm verherrlicht werden."
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Ich, der Verfasser dieser Zeilen, habe beim Abschreiben der obigen Worte aus dem Römerbrief kurz überlegt, ob ich den letzten Teil von [[Röm 8:17]] auch dazuschreiben soll, denn er klingt ja erst einmal wie ein Wermutstropfen in eine frohe Botschaft! Doch dann habe ich doch entschieden, die Aussage vom "Leiden" mitzuschreiben, weil unser "Leiden mit Ihm " einfach zu unserem Weg gehört und, bei genauerem Überlegen sogar unerlässlich ist, denn: Wenn wir tiefe Wege gehen, werden unsere hohen Wege (mit Ihm verherrlicht zu werden) umso schöner! Dabei kann uns unser Leiden, welches ja sehr unterschiedlich sein kann, noch größer werden, wenn wir [[Phil 1:29]] dazu lesen: "... denn <u>in Gnaden</u> ist euch für Christus gegeben: Nicht allein an Ihn zu glauben, sondern auch für ihn zu leiden...".<br/><br/>
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Wir haben gestern begonnen darzulegen, in welch eine Stellung wir in Christus versetzt sind - wir haben Anteil an Seinem Losteil, welches der Vater Ihm gegeben hat. Wir sind also nicht nur Kinder Gottes, sondern auch Losteilinhaber Gottes, und dieses Losteil beinhaltet die Aufhauptung des gesamten Alls, was wiederum in [[Eph 1:10]]-11 bezeugt ist. Dazu schreibt Paulus in Vers 11: "In Ihm hat auch uns das Los getroffen...", was wiederum zu [[Röm 8:17]] führt, wo unser Stand als Losteilinhaber Gottes erweitert wird. "Losteilinhaber aber <u>zusammen mit Christus</u>", weil ja Er zuerst alles vom Vater erhalten hat.
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Bestägigt werden dies Aussagen auch in [[Gal 4:7]]: "Daher bist du nicht länger Sklave, sondern Sohn; wenn aber Sohn, dann auch Losteilinhaber Gottes durch Christus."
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Abgerundet wird diese herrliche Botschaft für uns, mit [[Röm 8:32]]: "Er der doch Seinen eigenen Sohn nicht verschont, sondern Ihn für uns alle dahingegeben hat, wie sollte Er uns nicht auch mit Ihm dies alles in Gnaden gewähren?"
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Im Blick auf all das Herrliche, was uns hier verheißen ist dürfen u ns die Leiden, die uns auferlegt werden, nicht niederdrücken, denn sie stellen eine Gnade dar, <u>mit unserem Herrn eins zu sein</u>!
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Aber noch etwas Wertvolles sagt unser Leitvers aus, was wir nicht übergehen dürfen. Wenn wir auch alles zusammenzählen könnten, was Gott uns in Christus gewährt hat, so ständen wir sicherlich vor einem kaum übersehbaren Berg an Reichtum! Aber soviel Er uns auch in Seinem Sohn an überschwänglichem Reichtum schenkt, so ist Er immer noch reicht genug, um auch die Nichtauserwählten mit Seinen Gaben. zu beschenken und zu beglücken, unser Leitvers zeigt uns dies derart, dass Abraham auch den Söhnen der Kebsweiber Gaben gibt.
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Wenn also Abraham, wie wir lesen, alles, was er hat, seinem Sohn Isaak gibt, so hat er dennoch Gaben für seine anderen Kinder, die nicht der Heilslinie angehören und damit nicht auserwählt sind. Diese Söhne haben keinen Anteil am Losteil des Isaak, gehen aber trotzdem nicht leer aus.
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Abraham hält sich also schon damals streng an die göttliche Ordnung des Gebens: Zuerst kommt der Auserwählte als Losteilempfänger an erster Stelle, erst danach werden seine übrigen Söhne mit Gaben bedacht. Und nach diesem Prinzip handelt Gott bis heute, wie es [[1Kor 15:22]]-24 anschaulich darstellt: "...der Erstling Christus, darauf die Christus Angehörenden, bei Seiner Anwesenheit; danach die übrigen bei der Vollendung..."! So werden sich einmal <u>alle</u> in dem Namen "Jesus" an den Gaben freuen, mit denen sie beschenkt werden.<br/><br/>
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Wir sind immer noch nicht fertig mit unserem Leitvers, denn den letzten Teil müssen wir auch noch betrachten: Der Auserwählte (Isaak) und die Nichtauserwählten (die Söhne der Kebsweiber) werden räumlich getrennt! Abraham tut nämlich etwas mit den Söhnen seiner Kebsweiber, was ganz dem Willen Gottes entspricht, er sendet sie hinweg von Isaak, so wie er es zuvor mit Ismael getan hatte! Und warum tut er das? Es ist die klare Vorbeugung vor einer Vermischung!
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In dieser Trennung des Auserwählten und der Nichtauserwählten liegt der Wille Gottes zugrunde, dass Gläubige nicht mit ungläubigen in zu inniger Gemeinschaft miteinander leben sollen. Abraham hat also das ausgeführt, was Gott später von Seinem Volk Israel verlangte, nämlich sich nicht mit den Völkern. zu vermischen. Auch Paulus warnt in diesem Sinne die Gläubigen in [[2Kor 6:14]]: "Werdet nicht ungleich gejocht mit Ungläubigen!"
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Paulus hat dabei das bild eines beladenen Wagens vor sich, an dem unterschiedlich Zugtiere vorgespannt sind, und die durch ihre unterschiedlich Zugkraft den Wagen zum Kippen bringen können. Gerechtigkeit und Gesetzlosigkeit oder Licht und Finsternis können eben nicht nebeneinander die gleiche Arbeit verrichten, das führt ins Chaos!<br/><br/>
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=='''Abrahams Tod'''==
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===1Mo 25:7-8===
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"Die letzte Tat Abrahams, von der. uns die Bibel berichtet, war die Beschenkung der Sohne der Kebsweiber und ihre Wegsendung gen Osten. Damit war sein so gesegnetes Leben abgeschlossen und wir kommen quasi zu seiner Todesanzeige, die uns zuerst sein Alter angibt, 175 Jahre. Der Text in unserem Leitvers hört sich wie ein von Gott ausgestelltes gutes Zeugnis an, mit dem Er Sein Wohlgefallen zu dem Lebensablauf Seines Auserwählten bezeugte. Abraham hatte in seinem Leben tatsächlich reichlich Gutes, wie auch Übles erlebt, so dass er am Ende völlig ausgereift und für seinen Abruf bereit war. Da nun Gott diesem besonderen Auserwählten rund 14 Kapitel in Seinem geschriebenen Wort widmete, und da uns beim Tod lieber Angehörigen ein sogenannter "Nachruf" nicht unbekannt ist, wollen wir am Schluss unser Schrift auch Abraham noch einen Nachruf setzen und noch einmal in Kurzform der wichtigsten Stationen seines Lebens erinnern lassen:
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<u>Abram in Ur:</u><br/>
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Das erste Mal taucht der Name Abram in [[1Mo 11:27]] auf, wobei das einschneidende Ereignis ist, dass er Sarai. zum Weib nahm und sie unfruchtbar war. Damit legte Gott von Anfang an eine ganz schwere Last auf ihn, die sein ganzes Leben bestimmte, aber ... uns lernen lässt, dass Gott (auch uns) nur zu oft vom Beginn unseres Lebens an solch eine Last auflegt, die sich später - als Segen erweist!<br/><br/>
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Die Geburtslinien Ismaels 12<br/><br/>
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Die Geburt von  Esau und Jakob 19 <br/><br/>
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Esau verkauft sein Erstlingsrecht 27<br/><br/>

Version vom 26. März 2024, 11:19 Uhr

Abschrift: 1. Buch Mose (Band I -X) (2017/21)
aus der Reihe "Christi unausspürbarer Reichtum"
von Gerhard Groß (+ 2022)

Mit freundlicher Erlaubnis von Gerhard Groß, Balingen
Die Bände I-VIII sind als Schrift noch erhältlich

siehe weitere Abschriften
Inhaltsverzeichnis

In Bearbeitung

1. Buch Mose - Kapitel 25

Die Nachkommen der Ketura
Abrahams Tod
Die Geburtslinien Ismaels
Die Geburt von Esau und Jakob
Esau verkauft sein Erstlingsrecht

Band VI

Die Nachkommen der Ketura

1Mo 25:1-4

"Und hinzufügend nimmt Abraham noch einWeib. Und ihr Name ist Ketura. Und sie gebiert ihm Simran und Jokshan und Medan und MIdian und Ishbak und Shuch."

Unser neues Kapitel ist, wenn überhaupt, dann nur sehr schwer zu verstehen, und dies erst einmal unter dem Aspekt, dass Abraham und Sara ein Leben lang. zusammen waren und zwischen diesen beiden von Anfang an eine tiefe Liebe bestand - wie sonst hätte der damalige Abram eine unfruchtbare Frau bei sich behalten! Diese Liebe, die Gott zweifellos gegeben hatte, wurde lediglich durch den Zwischenfall von Hagar getrübt, wobei hier ja Sara die Anstifterin war. Wenn man also über Hagar noch hinwegsehen konnte, weil mit Hagar viele göttliche Wahrheiten geoffenbart wurden (z.B. Gal 4:21 ff), so kommt jetzt die Frage auf, warum Abraham in seinem Alter und gleich nach dem Tod Saras schon wieder eine neue Frau (Ketura) genommen hat? Hat Sara nicht sein Leben reich gemacht und ausgefüllt? Warum eine weitere Frau, diesmal ohne die Ursache wie bei Hagar? Konnte Abraham nach seiner tiefen Liebe zu Sara schon wieder eine andere Frau lieben?

Wir sehen, liebe Geschwister, wie schwer es jetzt wird! Wir versuchen, erst einmal bei "Ketura" eine Antwort zu finden. Ihr Name bedeutet ja "Räucherduft" oder Räucherwerk", was die Sache noch schwieriger macht - wem gilt dieser Räucherduft? Ist er Gott angenehm?

Der Name "Ketura" kommt außer in unserem Leitvers nur noch in 1Chr 1:32 vor, und hier sogar noch vor den Söhnen Isaaks, also spielt sie doch eine gewiss Rolle!

Wenn wir jetzt unser so gerne und oft benutztes Wort aus Eph 1:11 zitieren, dass Gott alles nach dem Ratschluss Seines Willens bewirkt, dann müssen wir auch Ketura diesem Wort unterordnen, und wir sehen nur eine Aufgabe, welche Ketwura mit ihren 6 Söhnen und wiederum deren Söhne hat: Die Verheißung Gottes an Abraham, dass "sein Same vermehrt, je vermehrt werde wie die Sterne der Himmel und wie der Sand, der da ist auf dem Meeresgestade" (1Mo 22:17).

Wir sparen uns hier die Aufzählung der Verse 2-4, die insgesamt nochmal zu den 6 Söhnen der Ketura 13 Namen nennt, nämlich die Söhne von Jokshan und wiederum die Söhne von Dedan, und Midian. Sie allesamt (Söhne, Enkel und Urenkel der Ketura) bilden die Stammväter von Arabien, die sich im Osten und Süden von Israel angesiedelt haben. Hier hat also Gottes Verheißung an Abraham eine. zahlreiche erste Erfüllung gefunden. Keturas Räucherwerk (oder Duft) liegt also in der göttlichen Erfüllung des zahlreichen Samens Abrahams, denn auch alle hier genannten Namen stehen unter dem Segen an Abraham.

Ob und inwieweit Abraham die Ketura überhaupt liebte, können wir nicht sagen, aber in keinem Fall nahm sie nur auch im Geringsten die Stellung von Sara ein! "Sara" war und bleibt Abrams Liebe und die Trägerin der Heilslinie, die bis zu Christi Geburt führt - ihre Stellung ist also einmalig!

Zu all dem, was wir bisher an Problemen zu lösen versucht haben, kommt ein weiteres hinzu: Abrahams Fruchtbarkeit! Was wir damit meinen, zeigt ja unser Leitvers. Wenn wir zurück auf 1Mo 17:17 schauen, sehen wir einen lachenden Abraham, der darüber staunt, dass einem Hundertjährigen ein Sohn geboren werden soll. Als dann der verheißene Sohn aus den beiden abgestorbenen Körpern der Sara und des Abraham hervorgekommen war, muss dieses wunderbare Ereignis großes Aufsehen erregt haben. Aber nun erfahren wir von einem noch größeren Wunder:

Ohne nähere Erklärung berichtet unser Textwort, dass Abraham in den ihm verbleibenden 38 Jahren nach Saras Tod noch eine Menge Kinder zeugen konnte, nicht nur mit der Ketura, sondern auch mit weiteren Kebsweibern, von denen Vers 6 berichtet. Da kann man eigentlich nur staunen! Und wenn wir zusehen, dass sich all diese späteren zu ganzen Völker entwickelten Kinder, erfüllt sich die Bedetung des Namens Abraham, nämlich "Vater-hoher-Schar". In 1Mo 17:4 sagt Alueim zu ihm, dass Er ihn zum Vater einer Schar von Nationen machen wird, selbst Paulus nimmt in Röm 4:17 insofern Beug, als er von Abraham als "Vater vieler Nationen" schreibt. Gott hat Seinem Auserwählten ganz offensichtlich seine ihm verliehene Zeugungskraft auch nach Isaak belassen, so dass er weiteres Leben hervorzubringen vermochte.

Gott hat dem Abraham auch über den Tod von Sara hinaus seine Zeugungskraft erhalten, das war das für uns so beeindruckende Wunder Gottes. Wenn wir hier noch etwas in Gottes Wort nachgraben, werden wir mit erstaunlichen Aussagen in den Psalmen fündig, ja wir finden dort ein gesegnetes Gegenbild zur Abraham:

So berichtet Ps 92 von Gerechten, die knospen wie ein Palme (Ps 92:13), die im Haus Jewes gepflanzt sind und knospen in den Vorhöfen Elohims (Ps 92:14). Und dann kommt in Vers 15 die geistliche Parallele zu Abraham: "Sie erzeugen noch Frucht, wenn sie schon grauhaarig sind". Und dazu in Ps 93:4 die herrliche Aussage: "Mächtiger als der Schall vieler Wasser, stolzer als die Brandung des Meeres ist Jewe, herrlich in den Höhen."

Und noch etwas sagen die Psalmen: So wie in der Natur eine Palme Wasser benötigt, um grün und saftig zu bleiben, was ja Ps 92:15 auf die "Grauhaarigen" bezieht, so lesen wir in Ps 1:1-3: "Glückselig ist der Mann ... der am Gesetz Jewes sein Wohlgefallen hat und bei Tag und in der Nacht über Sein Gesetz (= der damaligen Bibel) nachsinnt. Er wird wie ein Baum, an Wasserrinnen gepflanzt, der seine Frucht zu seiner Zeit gibt." Die Lust am Wort Gottes ist hier der Kern der Aussage und charakterisiert uns Abraham als Grauhaarigen, der auf seinen Gott hört und Ihm glaubt, und damit noch in höchstem Alter erblüht und Frrucht bring!

1Mo 25:5-6

"Und Abraham gibt alles, was sein ist, seinem Sohne Isaak. Und den Söhnen der Kebsweiber, die Abraham hatte, gibt Abraham Gaben. Und er sendet sie hinweg von Isaak, seinem Sohn, während er noch lebt, ostwärts, zum Lande des Ostens."

Abrahams Kinder sind, wie wir sehen, inzwischen zu einer stattlichen Zahl angewachsen. Jetzt muss er entscheiden, wie sein Hab und Gut nach seinem Tod verteilt wird.

Schon damals stand er vor einer ähnlichen Entscheidung, doch lebte damals neben Isaak nur ein Nichtauserwählter, nämlich Ismael; und Gott machte ihm klar, dass Isaak der erste Platz und das größere Losteil gehörte. Nun stand er vor einer ähnlichen Situation, wobei wir erkennen können, dass Abraham gelernt hatte, denn so wie er jetzt handelt, entsprach dies genau den Anweisungen Gottes, die Er Abraham bei der Austreibung Ismaels gab.

Mit dieser Vorkehrung für seinen Sohn Isaak war Abraham eine Vorschattung Gottes, denn so hatte Gott für Seinen Sohn vorgebaut, dass Er Ihn als "Losteilinhaber von allem" einsetzte! Dieses Vermächtnis Gottes an Seinen Sohn wird uns in Hebr 1:2 nahegebracht: "... den Er zum Losteilinhaber von allem gesetzt hat." Der Herr wusste um dieses Losteil schon in Seinen Erdentagen, was uns Joh 3:35 zeigt. Diese Wahrheit lesen wir auch in Mt 11:27. Dazu hören wir in Joh 6:39 noch eine ganz köstliche Wahrheit: "... dass Ich nichts von alledem verliere, was Er Mir gegeben hat."

Auch was rettungsmäßig hinten anstehen muss, geht letztlich nicht verloren, weil alles in Seiner liebenden Hand ist!

Unser gestriger letzter Absatz mit dem Thema "Christus als Losteilinhaber von allem", führt uns heute noch zu uns: Wir haben gesehen, wie Abraham seinem Sohn alles gibt, wir sahen unseren himmlischen Vater, der Seinen Sohn als Losteilinhaber von allem einsetzt, und da gibt es auch für uns eine frohe Botschaft, die Röm 8:16-17 bezeugt: "Der Geist selbst bezeugt mit unserem Geist, dass wir Kinder Gottes sind; wenn aber Kinder, dann auch Losteilinhaber, und zwar Losteilinhaber Gottes; Losteilinhaber aber zusammen mit Christus, wenn wir nämlich mit Ihm leiden, damit wir auch mit Ihm verherrlicht werden."

Ich, der Verfasser dieser Zeilen, habe beim Abschreiben der obigen Worte aus dem Römerbrief kurz überlegt, ob ich den letzten Teil von Röm 8:17 auch dazuschreiben soll, denn er klingt ja erst einmal wie ein Wermutstropfen in eine frohe Botschaft! Doch dann habe ich doch entschieden, die Aussage vom "Leiden" mitzuschreiben, weil unser "Leiden mit Ihm " einfach zu unserem Weg gehört und, bei genauerem Überlegen sogar unerlässlich ist, denn: Wenn wir tiefe Wege gehen, werden unsere hohen Wege (mit Ihm verherrlicht zu werden) umso schöner! Dabei kann uns unser Leiden, welches ja sehr unterschiedlich sein kann, noch größer werden, wenn wir Phil 1:29 dazu lesen: "... denn in Gnaden ist euch für Christus gegeben: Nicht allein an Ihn zu glauben, sondern auch für ihn zu leiden...".

Wir haben gestern begonnen darzulegen, in welch eine Stellung wir in Christus versetzt sind - wir haben Anteil an Seinem Losteil, welches der Vater Ihm gegeben hat. Wir sind also nicht nur Kinder Gottes, sondern auch Losteilinhaber Gottes, und dieses Losteil beinhaltet die Aufhauptung des gesamten Alls, was wiederum in Eph 1:10-11 bezeugt ist. Dazu schreibt Paulus in Vers 11: "In Ihm hat auch uns das Los getroffen...", was wiederum zu Röm 8:17 führt, wo unser Stand als Losteilinhaber Gottes erweitert wird. "Losteilinhaber aber zusammen mit Christus", weil ja Er zuerst alles vom Vater erhalten hat.

Bestägigt werden dies Aussagen auch in Gal 4:7: "Daher bist du nicht länger Sklave, sondern Sohn; wenn aber Sohn, dann auch Losteilinhaber Gottes durch Christus."

Abgerundet wird diese herrliche Botschaft für uns, mit Röm 8:32: "Er der doch Seinen eigenen Sohn nicht verschont, sondern Ihn für uns alle dahingegeben hat, wie sollte Er uns nicht auch mit Ihm dies alles in Gnaden gewähren?"

Im Blick auf all das Herrliche, was uns hier verheißen ist dürfen u ns die Leiden, die uns auferlegt werden, nicht niederdrücken, denn sie stellen eine Gnade dar, mit unserem Herrn eins zu sein!

Aber noch etwas Wertvolles sagt unser Leitvers aus, was wir nicht übergehen dürfen. Wenn wir auch alles zusammenzählen könnten, was Gott uns in Christus gewährt hat, so ständen wir sicherlich vor einem kaum übersehbaren Berg an Reichtum! Aber soviel Er uns auch in Seinem Sohn an überschwänglichem Reichtum schenkt, so ist Er immer noch reicht genug, um auch die Nichtauserwählten mit Seinen Gaben. zu beschenken und zu beglücken, unser Leitvers zeigt uns dies derart, dass Abraham auch den Söhnen der Kebsweiber Gaben gibt.

Wenn also Abraham, wie wir lesen, alles, was er hat, seinem Sohn Isaak gibt, so hat er dennoch Gaben für seine anderen Kinder, die nicht der Heilslinie angehören und damit nicht auserwählt sind. Diese Söhne haben keinen Anteil am Losteil des Isaak, gehen aber trotzdem nicht leer aus.

Abraham hält sich also schon damals streng an die göttliche Ordnung des Gebens: Zuerst kommt der Auserwählte als Losteilempfänger an erster Stelle, erst danach werden seine übrigen Söhne mit Gaben bedacht. Und nach diesem Prinzip handelt Gott bis heute, wie es 1Kor 15:22-24 anschaulich darstellt: "...der Erstling Christus, darauf die Christus Angehörenden, bei Seiner Anwesenheit; danach die übrigen bei der Vollendung..."! So werden sich einmal alle in dem Namen "Jesus" an den Gaben freuen, mit denen sie beschenkt werden.

Wir sind immer noch nicht fertig mit unserem Leitvers, denn den letzten Teil müssen wir auch noch betrachten: Der Auserwählte (Isaak) und die Nichtauserwählten (die Söhne der Kebsweiber) werden räumlich getrennt! Abraham tut nämlich etwas mit den Söhnen seiner Kebsweiber, was ganz dem Willen Gottes entspricht, er sendet sie hinweg von Isaak, so wie er es zuvor mit Ismael getan hatte! Und warum tut er das? Es ist die klare Vorbeugung vor einer Vermischung!

In dieser Trennung des Auserwählten und der Nichtauserwählten liegt der Wille Gottes zugrunde, dass Gläubige nicht mit ungläubigen in zu inniger Gemeinschaft miteinander leben sollen. Abraham hat also das ausgeführt, was Gott später von Seinem Volk Israel verlangte, nämlich sich nicht mit den Völkern. zu vermischen. Auch Paulus warnt in diesem Sinne die Gläubigen in 2Kor 6:14: "Werdet nicht ungleich gejocht mit Ungläubigen!"

Paulus hat dabei das bild eines beladenen Wagens vor sich, an dem unterschiedlich Zugtiere vorgespannt sind, und die durch ihre unterschiedlich Zugkraft den Wagen zum Kippen bringen können. Gerechtigkeit und Gesetzlosigkeit oder Licht und Finsternis können eben nicht nebeneinander die gleiche Arbeit verrichten, das führt ins Chaos!

Abrahams Tod

1Mo 25:7-8

"Die letzte Tat Abrahams, von der. uns die Bibel berichtet, war die Beschenkung der Sohne der Kebsweiber und ihre Wegsendung gen Osten. Damit war sein so gesegnetes Leben abgeschlossen und wir kommen quasi zu seiner Todesanzeige, die uns zuerst sein Alter angibt, 175 Jahre. Der Text in unserem Leitvers hört sich wie ein von Gott ausgestelltes gutes Zeugnis an, mit dem Er Sein Wohlgefallen zu dem Lebensablauf Seines Auserwählten bezeugte. Abraham hatte in seinem Leben tatsächlich reichlich Gutes, wie auch Übles erlebt, so dass er am Ende völlig ausgereift und für seinen Abruf bereit war. Da nun Gott diesem besonderen Auserwählten rund 14 Kapitel in Seinem geschriebenen Wort widmete, und da uns beim Tod lieber Angehörigen ein sogenannter "Nachruf" nicht unbekannt ist, wollen wir am Schluss unser Schrift auch Abraham noch einen Nachruf setzen und noch einmal in Kurzform der wichtigsten Stationen seines Lebens erinnern lassen:

Abram in Ur:
Das erste Mal taucht der Name Abram in 1Mo 11:27 auf, wobei das einschneidende Ereignis ist, dass er Sarai. zum Weib nahm und sie unfruchtbar war. Damit legte Gott von Anfang an eine ganz schwere Last auf ihn, die sein ganzes Leben bestimmte, aber ... uns lernen lässt, dass Gott (auch uns) nur zu oft vom Beginn unseres Lebens an solch eine Last auflegt, die sich später - als Segen erweist!



Die Geburtslinien Ismaels 12

Die Geburt von Esau und Jakob 19

Esau verkauft sein Erstlingsrecht 27