Wege der Finsternis - gekrümmte Pfade I - Spr 2:12-15

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18. Wege der Finsternis - gekrümmte Pfade I - Spr 2:12-15

...um dich zu erretten von dem Wege des Bösen, von dem Manne, der Verkehrtheiten redet; die da verlassen die Pfade der Geradheit, um auf Wegen der Finsternis zu gehen; die Freude haben am Tun des Bösen, die über Verdrehungen des Bösen frohlocken; deren Pfade gekrümmt sind, und die abbiegen von ihren Wegspuren.

Ja, wir leben, geistlich immerdar gefährdet, "inmitten einer verkehrten und verdrehten Generation", sollten aber in ihr als Himmelslichter scheinen und das Wort des Lebens darstellen (Phil 2:15-16). Wer über die angesprochenen Verkehrtheiten (BUB: Verdrehungen) Näheres erfahren möchte, braucht nur einmal in einer Konkordanz nachzulesen: Wie ausführlich wird doch in der Bibel der gekrümmte Schlangenweg gekennzeichnet, dem die SPRÜCHE den geraden Pfad des Gerechten gegenüberstellen, so heißt es in Spr 14:2: "Wer in seiner Geradheit wandelt, fürchtet JAHWEH, wer aber in seinen Wegen verkehrt ist, verachtet ihn"; und in Spr 22:5: "Dornen, Schlingen sind auf dem Wege des Verkehrten, wer seine Seele bewahren will, hält sich fern von ihnen!"

Wenn wir aber in der gefallenen Welt den Weg des Bösen meiden und den geraden vorgebahnten Gottesweg gehen wollen, sind wir auf Seine Errettung angewiesen, oder wie es genauer heißt, auf das Überschattetwerden (nach BA). Dass uns aus dem "Schatten" der göttlichen Wolke Heil zuteil wird, kann uns auch der Segen wirkende Schatten des Apostels Petrus zeigen (Apg 5:15). Wer unter diesem Schatten der "Flügel" des Allmächtigen bleibt, wird immerdar jubeln (Ps 91:1 - Ps 63:7).

Wodurch ist aber der Weg des Bösen, der gekrümmte Pfad der Finsternis gekennzeichnet? Ich sehe im Text eine machtvolle Entfaltung des Bösen. Im Reden des Verkehrten verwundet man den eigenen Geist und verliert die Selbstkontrolle, man vergiftet sich selbst und zündet in seiner Seele ein höllisches Feuer an (Spr 15:4 - Spr 10:31-32); dies führt mehr und mehr zum Verlassen des geraden Pfades der Wahrheit und Gerechtigkeit, zum Abbiegen vom vorgebahnten Weg; statt den Heimweg zu Gott zu finden wandeln wir hernach auf Wegen der Finsternis, die Umwege, Abwege und Irrweg sind; schließlich leidet man nicht mehr unter der eigenen Sünde, sondern hat Freude am Tun des Bösen - der Apostel Johannes sprach in diesem Zusammenhang vom "Tun" der Lüge und der Sünde, ja man frohlockt sogar über die boshaften Verkehrtheiten (BUB bejauchzt die Verdrehungen des Bösen), weil diese eine Rechtfertigung für den eigenen Irrweg darstellen könnten.

Die Gesetzlosen gehen den Schlangenweg, den Abweg Luzifers, wie er uns in Hes 28. und Jes 14. beschrieben ist. Ihre Pfade sind gekrümmt, und wie "Irrsterne" ziehen sie ihre Bahn zum Verderben (Jud 1:13). Ps 146:9 bezeugt, dass Gott selbst den Weg der Gesetzlosen krümmt, denn "das Angesicht JAWEHs ist wider die gerichtet, welche Böses tun, um ihr Gedächtnis von der Erde auszurotten" (Ps 34:16). Und Pred 7:13 fragt: "Wer kann gerade machen, was ER gekrümmt hat?" Augustinus war es wohl, der diesen Verfallszustand beschrieben hat. Ers gibt wahrlich kein größeres Unheil als das des an sich selbst dahingegebenen Menschen! Dieser ist dann nicht mehr in der Lage als "Hinaufgewandt-Schauender" (griech. anthropos) sein Angesicht zu Gott zu erheben. Vor diesem Verhängnis möchte der treue Gott uns durch Weisheit, Erkenntnis, Verständnis und Besonnenheit bewahren.

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19. Wege der Finsternis - gekrümmte Pfade II - Spr 2:12-15