Positive Lebensziele - Spr 2:10-12a

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17. Positive Lebensziele - Spr 2:10-12a

Denn Weisheit wird in dein Herz kommen, und Erkenntnis deiner Seele lieblich sein. Besonnene Planung wird über dich wachen, Verständnis dich behüten: um dich zu erretten vom Wege des Bösen...

Spr 2:9 sprach von den Geleisen des Guten, in denen der Weg des Gerechten verläuft. Gegenüber den "gekrümmten Wegen der Finsternis", von denen in Spr 2:12-15 noch zu reden sein wird, werden die Wege der Gottesfürchtigen von positiven Lebenszeichen bestimmt; so werden sie vom Weg des Bösen hinweg errettet, eigentlich überschattet (BA) - nämlich von der göttlichen Lichtwolke, wie sie einst dem durch die Wüste wandernden Israel Weisung, Schutz und Führung gewährte. Zu allen Heilszeiten geht es um Errettung vom Weg des Bösen, dessen Geleise in der Urzeit von Satan vorgezeichnet wurden; der Ungehorsam Adams ergab sich aus dem Fall Satans und seiner Mächte.

Solche Bewahrung gilt dem ganzen Menschen nach Geist, Seele und Leib. Soll sich doch die völlige Heiligung durch den Gott des Friedens so auswirken, dass unser ganzer Geist, samt Seele und Leib bei der Wiederkunft Christi unverklagbar bewahrt werde (1Thes 5:23). So verheißt unser Text Weisheit dem Herzen, liebliche Erkenntnis der Seele und besonnene Planung als Wächter dem Geiste; Verständnis aber wird dem erleuchteten Verstand zur Bewahrung zugesprochen. Nach 2Tim 1:7 ist uns Gottes Geist als "Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit" gegeben; als "Geist der Kraft" verleiht er dem Herzen Weisheit und Mut; als "Geist der Liebe" lässt er aus der Gemeinschaft mit Gott eine der Seele liebliche Erkenntnis erwachsen; und als "Geist der Besonnenheit" (Selbstbeherrschung, Disziplin) verhilft er dem Geiste, der in unserem Leben der Wächter ist, zu besonnener Planung. So können unsere Herzen Mut fassen und auf JAHWEH harren (Ps 27:14 - Ps 31:24); unsere Seele schaut die Lieblichkeit des Herrn an und forscht nach Ihm in Seinem Tempel (Ps 27:4), unser Geist aber schläft nicht, sondern ist wachsam und nüchtern in allem (1Thes 5:6).

Hier sei auch grundsätzlich etwas über das Verhältnis von Seele und Geist gesagt; die Erneuerung durch Gottes Geist beginnt zwar in unserem Geist und setzt diesen wieder in seine ursprüngliche Hoheitsstellung ein, indem Gott durch Sein Wort Geist und Seele, Geistliches und Seelisches, voneinander scheidet (Hebr 4:12). Doch gerade, indem sie sich dem Geist unterordnet, kann auch unsere Seele die Wohltat der Erlösung erfahren, weil sie ja durch den Gehorsam gegen die Wahrheit gereinigt wird (1Petr 1:22). So steht im "Allerheiligsten des GEISTES" die Bundeslade des Gotteswortes, und über ihr thront die Wolke der Gottesherrlichkeit; im "Heiligtum der SEELE" stehen die goldenen Schaugeräte: Leuchter, Räucheraltar und Schaubrottisch, die das Licht des Wortes, den Altar der Gebete und das Mahl des Herrn abbilden; im "Vorhof des LEIBES" sodann finden (Röm 12:1). im "wortgemäßen Gottesdienst" Reinigung und Opferdienst der Selbsthingabe statt. Immer aber ist es von höchster Wichtigkeit, "die Lenden des Gemüts", die Gemütsbewegungen und Zustände der Seele, "zu umgürten", d.h. zu bewachen und unter die Zucht des Geistes zu stellen (1Petr 1:13). Pastor Mössinger schrieb hierzu: "Bleibt bei einem Gläubigen die Seele mit ihrem Wünschen und Wollen beherrschet, dann wird auch ein erretteter Mensch vom Fleisch beherrscht - und das ist Feindschaft gegen Gott!"

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18. Wege der Finsternis - gekrümmte Pfade I - Spr 2:12-15