Väterliche Weisungen I - Spr 4:4-8

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aus WJS: "Das Buch der Sprüche - die Unterweisung des Vaters" (ausgelegt in 366 Tageslesungen)
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42. Väterliche Weisungen I - Spr 4:4-8

Und er (der Vater) wies mir das Ziel (lehrte mich) und sprach zu mir...

Wie wichtig ist die göttliche Belehrung, die väterliche Zielgebung für den Weg der Söhne! "Wer das Ziel nicht weiß, wird auch den Weg nicht wissen!" Darum ist biblische Lehre keine bloße Wissensvermittlung und dogmatisch-philosophische Erkenntniserweiterung, sondern Weisung (BUB) und Zielgebung (BA). Wir wiesen schon darauf hin, dass auch Jesus Seinen Weg nach der "Programmierung" des Vaters vollzog, weil Er "nichts von sich selbst tun konnte". Das "Gebot", das Er vom Vater empfing, war das "Innenziel", die innere Weisung des Geistes (enolä). Wieviel mehr benötigen wir auf unserem gefährlichen Weg inmitten einer "verdrehten" und verkehrten Generation göttliche Weisung, damit wir, vom Sieg Christi her und zum Ziel hin leben und kämpfen können! - Im vorliegenden, umfangreichen Text vernehmen wir acht Weisungen des Vaters für den Sohn und für die Söhne.

1. Dein Herz halte meine Worte fest (Spr 4:4)! Der hebr. Text spricht genauer vom Umarmen der Worte Gottes. Denken wir da nicht an den ringenden Jakob, der den gottgesandten Engel mit dem Ruf umklammerte: "Ich lasse dich nicht los, es sei denn, du segnest mich" (1Mo 32:26)? So dürfen auch wir entschlossen zupacken, um Gottes Wort festzuhalten; dies ist dann freilich keine Sache der kraftvollen Arme und Hände, sondern des Herzens als des personalen Zentrums einer klaren Willensentscheidung! Das Herz ist unseres Wesens Mitte und die Schaltzentrale geistgewirkter Entschlüsse. Dazu gehört nach dem NT auch das Festhalten der apostolischen Lehrüberlieferung und Wortverkündigung, wie sie sonderlich durch Paulus geschah (1Kor 11:2 - 1Kor 15:1-2). Wir sollten allerdings immer "Die Wahrheit festhalten in Liebe", und mit dem Haupt des Leibes der Gemeinde auch die "Hauptsache" und Summe des Gottesswortes (Eph 4:15 - Kol 2:19). 2Tim 1:13 aber nennt uns als den Generalnenner: "Halte fest das Muster gesunder Worte" - die Wortprägungen und Gedankengrundrisse des Geistes Gottes in der Heiligen Schrift!

2. Beobachte meine Gebote und lebe (Spr 4:4)! Lebe! Das braucht man wohl keinem Menschen zu sagen - oder ist es nicht doch so, dass unser Tun und Handeln oft Leben zerstörend wirkt? Nur die göttliche Erziehung kann uns dahin führen, dass wir Seine Gebote beobachten, die ja eine Grundlage für das wirkliche, ewige Leben bilden. Hüte meine Gebote (BA)! Worin besteht denn die Tätigkeit eines Hirten, der seine Schafe hütet? Er gibt ihnen Nahrung - er pflegt und bewacht sie, er verteidigt die anvertrauten Tiere und setzt sein Leben für sie ein - er mehrt das Leben der Herde und die Zahl der Tiere - er heilt das Kranke. Leicht lässt sich dies auf unseren Umgang mit Gottes Wort und Gebot übertragen. Für die Gemeinde Christi ist aus vielen Geboten nur eines geworden: Liebe Gott und den Nächsten sonderlich den Bruder! Das "alte Gebot" wurde "neu", indem es durch Christi Erlösung auch in uns zur Wirklichkeit wurde, weil die Finsternis entschwindet und das wesenhafte Licht schon leuchtet (1Jo 2:7-8).

3. Der Weisheit Anfang ist: Erwirb Weisheit; und in allem, was du erwarbst, erwirb Verstehen (Spr 4:5.7)!
Kann man: Weisheit und Verstehen erwerben? Welches ist der Preis dafür? Denn alles hat seinen Preis, auch der Gewinn der Weisheit und der Zugewinn an Verständnis des Erworbenen! Wir haben zu "zahlen" mit Zeitopfern und Lebenskraft, aber auch mit einem Verzicht auf "die zeitliche Ergötzung der Sünde" (Hebr 11:25). Der das Wort studierende Jude war für gewöhnlich kein reicher Kaufmann, sondern einer, der sich mit dem Existenzminimum zufrieden gab. Jesus belehrt uns, im Hinblick auf den Weg der Nachfolge, wie ein kluger Baumeister "die Kosten zu überschlagen, ob man es habe hinauszuführen", damit der Hohn der Feinde uns nicht treffe, wenn die geistliche Lebensplanung in kümmerlichen Anfängen steckenbliebe (Lk 14:28). Ergänzend sagt dazu Spr 16:16: "Weisheit erwerben ist um vieles besser als Feingold, und Verständnis erwerben um vieles vorzüglicher als Silber!" Und Pred 7:12 bezeugt: "Denn im Schatten der Weisheit ist's wie im Schatten des Silbers, aber der Vorzug der Erkenntnis ist dieser, dass die Weisheit ihren Besitzern Leben gibt!" Dies sollte uns die Wahl erleichtern! Doch auch hierin gibt es ein Wachstum: die erste Stufe ist ein Gewinn an Weisheit, eine weitere Stufe ist es, Verständnis zu erlangen in dem, was uns an Weisheit Wissen und Erkenntnis zugewachsen ist. Mit dem Verständnis eignen wir uns persönlich an, was uns Weisheitslehrer vermittelten. "Die gut gedient haben, erwerben sich ein schöne Ehrenstufe und viel Freimütigkeit im Glauben, der in Christi Jesu ist" (1Tim 3:13)!

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