Väterliche Weisungen II - Spr 4:4-8

Aus Bibelwissen
Wechseln zu: Navigation, Suche

aus WJS: "Das Buch der Sprüche - die Unterweisung des Vaters" (ausgelegt in 366 Tageslesungen)
zurück zu: 42. Väterliche Weisungen I - Spr 4:4-8


43. Väterliche Weisungen II - Spr 4:4-8

4. Vergiss nicht! (Spr 4:5) Ganz gewiss ist das Auswendiglernen von Stellen der Heiligen Schrift hierfür wichtig, doch ist die innere Aneignung wichtiger! Mehr als zu einem guten Gedächtnis werden wir zur inneren Aufgeschlossenheit und Wachheit aufgerufen, die der Heilige Geist gebrauchen kann, wenn Er uns an Jesu Worte erinnern will (Joh 14:26). So spricht der verheißene Messias in Ps 40:8: "Dein Wohlgefallen zu tun, mein Gott, ist meine Lust, und Deine Weisung ist im Inneren meines Herzens!" Dies meint auch der tiefste Sinn des Wortes Er-innerung; es ist Verinnerlichung. Auch der Apostel Petrus wollte die Glaubenden "durch Erinnerung aufwecken", damit sie nach seinem Sterben befähigt seien, sich das Erinnerte "eigenständig ins Gedächtnis zurückzurufen" (2Petr 1:12-14). Wie ernst ermahnt 5Mo 4:9 das Volk Israel: "Nur hüte dich und hüte deine Seele sehr, dass du die Ereignisse nicht vergesset, die deine Augen gesehen haben, und dass sie nicht aus deinem herzen weichen alle Tage deines Lebens!"

Wie gut ist es, wenn "das Wort Christi" - zum Abruf bereit - "uns reichlich innewohnt" (Kol 3:16). Der Geist wird es uns dann jederzeit und allerorten lebendig machen!

5. Nicht weiche ab von den Aussprüchen meines Mundes (Spr 4:5)
Dies könnte ein irdischer Vater wohl kaum fordern; aber der "Vater aller Vaterschaften" bittet uns darum. Lebte doch auch Gottes erstgeborener Sohn "nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort, das aus dem Munde Gottes hervorgeht" (Mt 4:4)! Indem Er dieses "Schwert des Geistes" zu gebrauchen wusste, konnte Er der teuflischen Versuchung in der Wüste widerstehen. So ist auch eine gebrochene Haltung zur göttlichen Inspiration der Heiligen Schriften nicht ungefährlich, wie sehr sie auch unserem verfinsterten Verstand naheliegt; führt sie doch über kurz oder lang zu einem Abweichen zur Rechten (zur Gesetzlosigkeit), zu einem Hinzufügen zum Worte Gottes oder zu einem Hinwegtun, wovor wir ja ausdrücklich gewarnt werden. darum brauchen wir für unseren Glaubenskampf auch "Waffen der Gerechtigkeit gegenüber der Rechten und gegenüber der Linken" (2Kor 6:7)! Das Abweichen von den Aussprüchen des Mundes Gottes mag zunächst nur eine geringfügige Weichenstellung sein; aber schon nach kurzer Strecke in der Zeitwanderung unseres Lebens werden Verirrung und Ziellosigkeit offenbar!

6. Verlass (die Weisheit) nicht, und sie wird dich bewahren! (Spr 4:6)
Das Verlassen ist das Endergebnis des Abweichens. Spätestens jetzt werden uns und anderen die verborgenen Wirkungen des Verderbens offenbar. "Wollt ihr etwa auch weggehen?" fragte Jesus Seine Jünger, so fragt die Weisheit Gottes immerdar auch uns (Joh 6:67). Doch wir möchten gerne entschlossen mit Petrus antworten: "Herr, zu wem sollten wir gehen? DU hast Worte ewigen Lebens; und wir haben geglaubt und wissen es nun auch, dass Du der Heilige Gottes bist" (Joh 6:68-69)! "Niemand stand mir bei meiner ersten Verantwortung bei, alle verließen mich" musste der angeklagte Apostel ausrufen (2Tim 4:16)! Und Petrus spricht von den "Kindern des Fluches", die den geraden Weg verlassen haben und abgeirrt sind auf den Weg Bileams, d.h. zu einer Mischung zischen Licht und Finsternis (2Petr 2:15). Gehören wir zu denen, "die sich nicht zurückziehen zum Verderben (Hebr 10:39)? Gott schenke es!

7. Liebe sie (die Weisheit), und sie wird dich bewahren! (Spr 4:6)
Die Liebe zur Weisheit ist die Liebe zu Christus, der Weisheit Gottes. Durch Ihn aber lieben wir den Vater! Dies geht weit über die Weisheitsliebe der Philosophen aller Zeiten hinaus! Ist doch die Liebe zu Gott, die in unsere Herzen ausgegossen wurde durch den Heiligen Geist, Grundlage aller göttlichen Weisheit und Erkenntnis! "Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat, was in keines Menschen herz emporgestiegen ist, eben das hat Gott denen zubereitet, die Ihn lieben" (1Kor 2:8-9)! Welche köstlichen Verheißungen stehen dem offen, der Jesus Christus, und durch ihn den Vater liebt!

  • ihm wird Güte undBund bewahrt (Dan 9:4);
  • er wird sein wie die machtvoll aufgehende Sonne (Ri 5:31);
  • wer Jesus liebt, wird vom Vater geliebt werden (Joh 14:21-23);
  • wer Gott liebt, der ist von Ihm erkennt (1Kor 8:3);
  • ihm wirkt Gott alles, ja, das All, zum guten (Röm 8:28);
  • er empfängt eine unaussprechbare und verherrlichte Freude (1Petr 1:8);
  • ihm winkt der Siegeskranz der Gerechtigkeit (2Tim 4:8), - ja, der Siegeskranz des Lebens (Jak 1:12);
  • er ist Erbe des Reiches Gottes (Lk 2:5)

Sollten uns solche göttlichen Verheißungen nicht das Herz öffnen für die Liebe zu Gott, der uns liebte, als wir noch Feinde waren? In Spr 8:21 heißt es: "... die mich lieben, sollen Wirkliches (Wesenhaftes) ererben!" und Spr 8:17 fügt hinzu: "Ich liebe, die mich lieben, und die mich frühe suchen, werden mich finden!"

8. Halte sie hoch (Wirf sie dir auf zum Schutzwall), und sie wird dich erhöhen; sie wird dich verherrlichen wenn du sie umarmst (Spr 4:8)
Erhöhung und Verherrlichung stehen am Ende des Weges den ein Mensch mit der Gottesweisheit geht - ein Miteinander wandern, das zur bleibenden Freundschaft und schließlich zur liebenden Umarmung und zur Einswerdung führt.

Lies weiter hier:

44. Herrlichkeitskrone und Siegenskranz - Spr 4:8-9