Neue Blütezeit für Israel und Rückführung aus der Zerstreuung - Jes 27:6-13

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aus HSA: "Verkündiger von Gericht und Heil nach Jesaja (1-39) Bd.1"

Israel wird eine neue Blütezeit erleben und Israeliten werden aus der Zerstreuung gesammelt werden - Jes 27:6-13 (Jes 27)

Immer wieder wird im Buch Jesaja geweissagt, dass Israel eine herrliche Heilszukunft vor sich hat - mit Auswirkungen für die ganze Erde. Der zweite Teil (ab Kap. 40) ist voll davon, aber auch schon im ersten Teil bleibt es nicht verborgen. So spricht auch hier der 6. Vers von einer neuen Blütezeit Israels. Und ähnlich wie in Jes 11:11-12 wird hier in V. 12-13 eine Sammlung verjagter, zerstreuter, verlorener Israeliten aus allen möglichen Himmelsrichtungen verheißen, die "an jenem Tag" stattfinden wird. H. Wildberger sieht in V. 6 die "Wiedervereinigung Israels mit Juda" bezeugt, des ehemaligen Nordreichs mit dem Südreich.

Vers 7 betont die Milde, mit der Jahwe seinem Volk immer wieder begegnete. Zweierlei Übersetzung und Verständnis ist hier möglich: a) Jahwe schlug Israel nicht so, wie seine Feinde es schlugen. b) Jahwe schlug Israel nicht so, wie er dessen Feinde schlug. ("Er hat es nicht mit dem Schlag geschlagen, der seinen Schläger traf.") Gegen die erste Deutung wird eingewendet, dass doch auch die Schläge der Feinde letztendlich Gottes Schläge waren. Doch erstens ist die Motivation Jahwes eine völlig andere als die der Feinde: Der Feind will ausrotten, Jahwe dagegen will Heil vorbereitend züchtigen. Und zweitens ließ der Herr sein Volk auch im Gericht - und sogar im Exil - immer wieder seine Hilfe und Milde spüren (man denke etwa an die Rolle Daniels in Babel). Er straft mit Maßen. (Freilich gab es auch Perioden in Israels Geschichte, wo wir das Ausmaß der Schrecken des Gerichts nicht begreifen und einordnen können, so z.B. in der Hitlerzeit.) - F. Delitzsch schreibt: "(Das Weltreich) schlägt unbarmherzig und seine Getöteten liegen ohne Hoffnung. Anders schlägt Jahwe ... damit er ja Israels Tragkraft nicht überschritte und nicht Israels Bestand als Volk gefährdete." Er will erreichen, dass Israel der Sünde und dem Götzendienst gründlich entsagt (Jes 27:9), die heidnischen Altäre zerstört und die Symbole der Astarte und des Sonnengottes wegtut (Jes 17:8).

Sehr zu beachten ist, dass Jesaja hier bereits die Zerstörung Jerusalems durch die Babylonier und das Exil der Juden - aber auch dessen Ende - deutlich vor sich sieht. Denn die einsame, entvölkerte Stadt (V. 10 ist Jerusalem, und das zeitweilige Verstoßen (V. 8) ist das Exil. Zwar meint E. König, V. 10 spreche von der feindlichen Weltstadt (auf deren Vernichtung schon in Jes 24:10,12 - Jes 25:2 - Jes 26:5 hingewiesen sei), nicht von Jerusalem, denn von diesem könne V. 11 nicht gesagt sein. Doch nachdem in den Versen 7-8 von Schlägen und Verstoßensein Israels die Rede war, dürfte auch V. 10 auf Israel bzw. Jerusalem zu beziehen sein, ebenso das harte Wort vom Nichterbarmen (V. 11), wenn man berücksichtigt, dass alle harten Worte unter dem Vorbehalt stehen: Mit Maßen - eine Zeit lang - bis das Erbarmen letztendlich sich durchsetzt, von dem der erste und die letzten Verse dieses Abschnitts sprechen (V. 6 - V. 12-13; vgl. Hos 1:6 - Hos 2:25). - Wenn Jahwe "an jenem Tag" in die Posaune stoßen lässt, kommt Bewegung auf (Jes 27:13). Der Ewigseiende sammelt in der Endzeit die Seinen (vgl. Mt 24:31 - 1Kor 15:52 - 1Thes 4:16), wie auch die Israeliten in unserer Zeit im 20. und 21. Jahrhundert, und wie er es anbruchhaft schon seinerzeit durch Rückführungen aus Assur und Babel getan hat.


Siehe auch:
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✏️ Kommentare aus Biblebub - Jes 27
📕 Gott sucht die Weltmächte im Gericht heim und lässt Israel als Weinberg gedeihen - Jes 27:1-5 (H. Schumacher)
📕 Neue Blütezeit für Israel und Rückführung aus der Zerstreuung - Jes 27:6-13 (H. Schumacher)