Gaben der rechten und der linken Hand - Spr 3:16

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aus WJS: "Das Buch der Sprüche - die Unterweisung des Vaters" (ausgelegt in 366 Tageslesungen)
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31. Gaben der rechten und der linken Hand - Spr 3:16

Länge der Lebenstage ist in ihrer Rechten, in ihrer Linken sind Reichtum und Ehre (Herrlichkeit)

Ein langes Leben in Reichtum und Ehre - ist dies wirklich die Verheißung der Weisheit Gottes an den Weisen? Und wenn ja, kann man solches für die Christusgemeinde des Neuen Bundes als Gottesverheißung in Anspruch nehmen? Wie wenig auch die SPRÜCHE an die rein irdische Segnung denken, mag neben Spr 3:14-15 auch Spr 16:16 zeigen: "Weisheit erwerben, wieviel besser ist dies als feines Gold, und Verstand erwerben, wieviel vorzüglicher als Silber!" Die geistlichen Gottesgeschenke sind also um vieles wertvoller als äußerer Wohlstand! So könnte man die verheißene Dauer des Lebens, verbunden mit Reichtum und Herrlichkeit, nach 1Tim 6:17-19 auch im Sinne geistlicher Güter verstehen: Den Reichen im gegenwärtigen Äon befiehl, nicht hochmütig zu sein, noch auf den ungewissen Reichtum zu hoffen, sondern auf Gott, der uns alles reichlich zum Genuss darbietet. Gutes zu tun, reich zu sein in guten Werken, freigebig zu sein, mitteilsam. So sammeln sie sich selbst einen guten Grundstock für die Zukunft, damit sie das wirkliche Leben ergreifen!" Reichtum und Ehre - in guten Werken; die Heilszukunft - im wirklichen, ewigen Leben; so schaut es auch Spr 8:18, wenn es "Reichtum und Ehre" als "bleibendes Gut und Gerechtigkeit" deutet. Und Spr 22:4 sieht als "Folge der Demut" die Furcht JAHWEHs als den wirklichen Reichtum, als wesenhafte Herrlichkeit und "Lebensfülle"

Überdies müssen wir beachten, dass die Weisheit gleichsam zwei Geschenke mit verschiedener Wertigkeit anbietet: als Geschenk der rechten Hand Länge der Lebenstage, als Geschenk der linken Hand Reichtum und Ehre; Aufgabe des Weisen ist es, Gottes Angebot zu prüfen und vom "Guten" das "Vorzüglichere" zu erwählen (s. Phil 1:21-26 -Röm 12:2 - Phil 1:10).

Die rechte Hand galt im Altertum als die schaffende, das Gute wirkende, mitteilsame Hand, die Segenshand (s. Offb 1:17); die linke Hand hingegen war zur Beseitigung unreiner Dinge vorgesehen, weshalb schon die Kinder frühe lernen mussten, die Rechte von der Linken zu unterscheiden (vgl. Jon 4:11). In diesem Lichte ist auch Pred 10:2 zu sehen: "Des Weisen Herz ist auf seine Rechte, des Toren Herz auf seine Linke ausgerichtet." Dies ist selbstredend nicht anatomisch gemeint; meint doch das "Herz" symbolisch unser Verlangen, unser Sehnen, die Zielrichtung unseres Willens - es ist entweder auf das gute Werk der rechten Hand, oder auf das böse, schändliche Werk der linken Hand ausgerichtet.

Wenn wir aber bedenken, dass Gottes Weisheit zutiefst der Christus ist, so gewinnen die Aussagen der Bibel über Gottes rechte Hand und über die Rechte Christi erst das volle Licht! Gottes rechte Hand wirkt mächtige Taten, stützt die Glaubenden, schafft uns Gerechtigkeit, zerschmettert den Feind, gibt Hilfe in der Not, erhöhte aber auch "den Mann zu Seiner Rechten"! So sitzt der Christus zur Rechten der Majestät in der Höhe, und zu Seiner Rechten im "Himmelsparlament" stehen Myriaden heiliger Engel, während Satan mit seinen Mächten die oppositionelle "Linke" bildet und als Lügengeist aus der "Linken" hervortritt (1Kö 22:19-22). Ob wir annehmen dürfen, dass die beiden mit Christus "zur Linken und zur Rechten " gekreuzigten Verbrecher auch in diesem Licht stehen, so dass der Schächer "zur Rechten" um Vergebung seiner Sünden und um Teilnahme am kommenden Messiasreich bat? Im großen Völkergericht werden einmal die gerechten "Schafe" zur Rechten, die widerspenstigen "Böcke" aber zur Linken des Messias stehen (Mt 25:33-34.41). Ob wohl Mt 6:3 auch prophetisch von Gott gilt, der Seine "Linke" nicht wissen lässt, was Seiner "Rechte" tut, d.h. den Mächten der Finsternis keinen Einblick in das Geheimnis Seines Gottesplanes gibt!

Nun steht auch uns das Weisheitsgeschenk der Rechten und der Linken zur Wahl. Gewiss wird uns, wenn wir am ersten nach der Herrschaft Gottes trachten, auch "alles andere hinzugefügt",, weil "alles unser ist", doch wird die Entscheidung unseres Herzens mehr nach des Lebens ewiger Dauer, als nach Reichtum und Ehre gerichtet sein! Dann wird uns auch der unausforschliche Reichtum des Christusgeheimnisses und die Herrlichkeit und Ehre der zukünftigen Welt zuteil. Nur die Kleinkinder im Wachstum des Glaubens wissen noch nicht zu unterscheiden zwischen ihrer Rechten und ihrer Linken, wie es uns Jon 4:11 von den natürlichen Kindlein zeigte. Lasst uns darum das Vorzüglichere erwählen: Das ewige Leben, das uns der Christus, als die Weisheit Gottes, mit Seiner rechten Hand anbietet!

Lies weiter hier:

32. Wege des Friedens - Spr 3:17.18