Ein frohes Herz - ein beständiges Festmahl - Spr 15:13+15

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160. Ein frohes Herz - ein beständiges Festmahl - Spr 15:13+15

Ein frohes Herz erheitert das Antlitz; aber bei Trübsal des Herzens ist der Geist zerschlagen. - Alle Tage des Elenden sind böse, aber wer fröhlichen Herzens ist, das ist ein beständiges Festmahl!

Wie klar offenbart doch die göttliche Weisheit auch Sachverhalte, die der Wissenschaft erst in jüngster Zeit klar wurden; hier ist es die enge Beziehung von Seele und Leib, die sich oftmals auch in "psychosomatischen" Leiden ausdrückt, die auf eine Ausstrahlung der kranken Seele auf den Leib, aber auch des kranken Leibes auf die Seele zurückgehen (s. auch Spr 15:30 - Spr 16:24). Gottes Wort nennt uns außerdem noch die Verflechtung des Geistes und der Seele: Wir können in unserem Geist allein dadurch ermüden, dass wir in unserer Seele ermatten (Hebr 12:3). Bei Trübsal (E: Kummer) des Herzens ist der Geist zerschlagen (BUB: geknickt).

Wir wiesen schon darauf hin, dass die Bibel im Herzen das Zentrum der Persönlichkeit sieht und die Seele als Quellort des Denkens, Fühlens und Wollens. Aber auch der Gesichtsausdruck des Menschen ist ein Spiegel seines jeweiligen Herzenszustandes, und so graben sich die "Runen des Lebens" dauerhaft ins Antlitz ein. Ein frohes Herz erheitert das Antlitz, Freude und Zufriedenheit der Seele bewirken die Entspannung einer "geistlichen Kosmetik", während der Griesgram von Unzufriedenheit und Murren gekennzeichnet ist. Aber Entmutigung und Depressionen können das Denken, Fühlen und Wollen so stark lähmen, dass auch unser Geist niedergeschlagen oder gar zerschlagen ist. Dies kann - unabhängig von den äußeren Lebensumständen - selbst dem widerfahren, der mit Reichtum ausgestattet ist; der Arme jedoch kann trotz bescheidener Lebensumstände heiter und zufrieden sein. Während der Tor seine seelische Leere in Narrenworten offenbart und sich sogar "an ihnen weidet", ohne wirklichen inneren Reichtum zu besitzen, darf der "Verständige" sein Herz mit dem Reichtum der Erkenntnis Gottes und Seines Wortes und mit den Segnungen Seines Geistes erfüllen lassen, wie es uns Spr 15:14 bezeugt. Dies ist dann auch die Quelle seiner Heiterkeit, Herzensfreude und -wärme, die nicht nur für ihn selbst ein beständiges Festmahl ist, sondern auch für die, welche sein Leben begleiten; es sei nur an das Leben des Dichters Matthias Claudius oder Paul Gerhards erinnert.

Dies ist die psychologisch-menschliche Seite. Gibt es aber auch einen geistlichen Gewinn, wenn alle Tage des Elenden (BA: Gedemütigten) böse sind, wenn Herzenskummer, Betrübnis und Schwermut auch Glaubensmenschen befällt? Diese andere, geistliche Seite zeigt uns Pred 7:3: "Besser Bekümmernis als Lachen; denn bei traurigem Angesicht ist es dem Herzen wohl" - ein scheinbarer Widerspruch zu unserem Sprüchewort. In Ps 34:18 wir uns der wunderbare Zuspruch geschenkt: "Nahe ist JAHWEH denen, die zerbrochenen Herzens sind, und die zerschlagenen Geistes sind, rettet Er!" Dies kann dann nach Ps 38:5 des gleichen Psalms dazu führen, dass alle, "die auf Ihn blicken, erheitert werden, und dass ihre Angesichter nicht beschämt werden"!

So gilt es immer wieder, von unseren Nöten und Problem "hinwegzuschauen auf JESUS, den Urheber und Vollender des Glaubens" (Hebr 12:13)! Denen, die nicht das Sichtbare anschauen, sondern mit dem Zielblick ihres Glaubens das Unsichtbare und Wesenhafte, ist ein "ewiges Gewicht an Herrlichkeit" bereitet (2Kor 4:18).

Bei der Umkehr zu dem lebendigen Gott, die wir "Buße" nennen, der Hebräer aber "Heimkehr" (techua), gilt: "Die Opfer Gottes sind ein zerbrochener Geist; ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz wirst Du, o Gott, nicht verachten" (Ps 51:17). ER "heilt die zerbrochenen Herzens sind, und verbindet ihre Wunden" (Ps 147:3). Gott, der in der Höhe und im Heiligtum des unzugänglichen Lichtes wohnt, wohnt auch bei dem, der zerschlagenen und gebeugten Geistes ist, um zu beleben den Geist der Gebeugten und zu beleben das herz der Zerschlagenen (Jes 57:15).

So wir die psychologische Grundwahrheit in den SPRÜCHEN ergänzt vom geistlichen Zuspruch für die, welche auf einem anderen Wege zum gleichen Ziele geführt werden (Hebr 11:32-35).

Lies weiter hier:

161. Gemüse plus Liebe - Spr 15:16-17