Der Lügenzeuge - Spr 19:5+9

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215. Der Lügenzeuge - Spr 19:5+9

Ein Lügenzeuge wird nicht ungestraft bleiben, und wer Lügen ausspricht, wird nicht entrinnen. - Ein Lügenzeuge wird nicht ungestraft bleiben, und wer Lügen ausspricht, wird umkommen.

Die Quelle aller Lüge, Falschheit und Täuschungen (BUB) ist der Satan. Darum sagte Jesus über ihn: "Jener war ein Menschenmörder von Anfang und ist in der Wahrheit nicht bestanden, weil keine Wahrheit in ihm ist. Wenn er die Lüge redet, so redet er aus seinem eigenen (Wesen), denn er ist ein Lügner und ein Vater derselben" (Joh 8:44). Kein Wunder, dass er als Engel des Lichts" auftreten kann, und dass seine Deiner sich als "Diener der Gerechtigkeit" auszugeben vermögen (2Kor 11:13-15). Das NT nennt sechs Möglichkeiten der lügenhaften Täuschung:

Die Übersetzung "falsche Brüder, falsche Apostel, falsche Lehre, falsche Christi, falsche Propheten und falsche Zeugen" ist zu schwach.

Der gesetzlose "Son des Verderbens", der endzeitliche Antichrist, wird einmal alle Lüge und Täuschung in sich vereinigen und in der Energie Satans Zeichen und Wunder der Lüge tun (2Thes 2:9). Doch wird der Lügen Aushauchende (DEL) und Lügen Einblasende (BUB/BA) durch den wiederkehrenden Christus und durch den "Hauch Seines Mundes" vernichtet werden (2Thes 2:8). Der Lügenzeuge wird umkommen; er geht verloren (DEL), wie es auch Spr 21:28 bezeugt, während es dem "hörenden Mann" zusichert, er dürfe "immerdar reden".

Das Gesetz Israels legte einen strengen Maßstab an die Zeugen vor Gericht an. Aus zweier, besser noch, aus dreier Zeugen Mund musste jede Sache zweifelsfrei bestätigt werden; und jedem Lügenzeugen drohte das gleiche Urteil, das er dem Verleumdeten heraufbeschworen hatte: "Leben um Leben, Auge um Auge, Zahn um Zahn, Hand um Hand, Fuß um Fuß" (5Mo 19:15-21). Nach Spr 24:28-29 sollte man überhaupt nicht schnell und ohne wirkliche Begründung Zeuge vor Gericht werden, weil dies durch unbewusste Vergeltungssucht und Antipathie gegenüber dem Nächsten motiviert sein könnte. Und doch waren es immer wieder Lügenzeugen, falsche Zeugen, die auch in Israel den Prozessverlauf bestimmten! Denken wir nur an das Vorbild des leidenden Christus., NABOTH (= der Vornehme, der spross aus der Höhe), der sich weigerte seinen Weinberg an den gottlosen König Ahab abzutreten, aber seine Frau Isebel erreichte es durch bestochene Älteste und falsche Zeugen, dass Naboth gesteinigt wurde und Ahab bekam, was er begehrte (1Kö 21.). So waren es auch falsche Zeugen, die im Prozess des Hohen Synedriums gegen Jesus auftraten und obgleich sie sich widersprachen, den Ausgang des Verfahrens bestimmten. Nach Apg 6:11 widerfuhr solches auch dem Christuszeugen Stephanus.

Spr 6:19 urteilt: "Wer Lügen ausspricht als falscher Zeuge, ist JAHWEH verhasst und ein Gräuel!" So wird auch im NT, sonderlich in den Briefen des Johannes, das Reden und Tun der Lüge, also die praktizierte Lebenslüge, aufs schärfste verurteilt (s. auch Offb 22:15). Und wenn Christus nicht wirklich auferstanden wäre, dann wären Seine Apostel und auch wir nur Lügenzeugen, indem wir mit unserem Dienst bestenfalls Illusion und Selbsttäuschung bewirkten (1Kor 15:15)!

Gott sei Dank, dass Jesus Christus "der Amen" ist, "der treue und wahrhaftige Zeuge", die Quelle der Wahrheit und auch in Seinen Verheißungen "ohne Betrug" (Offb 3:14 - Offb 19:11- 5Mo 32:4). So gewinnen Spr 14:5+25 einen tieferen als nur moralischen, einen prophetischen Sinn: "Ein treuer Zeuge lügt nicht, aber ein falscher Zeuge spricht Lügen aus. - Ein wahrhaftiger Zeuge errettet Seelen, wer aber Lügen einbläst, ist lauter Trug!"


Lies weiter hier:

216. Die Brüder und Freunde des Armen - Spr 19:7 - Spr 14:20