Christi zeichenhafte Zukunftsrede

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Abschrift der Schrift: Christi nahe gekommene Wiederkunft:
aus der Reihe: Christi unausspürbarer Reichtum Eph 3:8
von M. Jaegle/ G. Groß (1988)

Mit freundlicher Genehmigung des Mitverfassers.
Bei Gerhard Groß, Balingen, als Schrift noch erhältlich.

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Inhaltsverzeichnis

Christi nahe gekommene Wiederkunft

5. Christi zeichenhafte Zukunftsrede

Die Frage der Jünger

Obwohl wir uns hier wieder auf israelischen Boden befinden und die Zeichen der Wiederkunft Christi - ja sogar Seine Wiederkunft selbst - sich deutlich von denen für die Körpergemeinde unterscheiden, sind doch viele heut schon überdeutlich sichtbar und geben somit auch uns Signale, da wir,wie schon gesagt wissen, dass zwischen der Entrückung und der Wiederkunft Christi auf den Ölberg nur wenige Jahre liegen.

Wir greifen nun eine Rede Jesu auf, die wir klar als zeichenhafte Zukunftsrede erkennen; wir finden darüber drei Berichte vor, einmal von Mt 24:1f., dann Mk 13:1ff. und Lk 21:5ff. (bitte lesen).

Vernehmen wir nun aus den drei Berichten der Jünger Frage. Bei Matthäus (Mt 24:3) lautet diese: „Sage uns wann wird dies sein, und welches ist das Zeichen Deiner Anwesenheit und das Abschlusses des Äons?“ Nach Markus (Mk 13:3-4) fragen Ihn vier Jünger: „Sage uns, wann wird das sein, und welches ist das Zeichen, wenn von dem allen der Abschluss bevorsteht?“ In Lukas (Lk 21:7) enthält die Frage wieder einen neuen Gedanken: „Lehrer, wann wird das nun sein, und welches ist das Zeichen, wenn dieses Geschehen bevorsteht?“

Die Jünger verlangten also nach einem Zeichen, welches ihnen den Anfang und den Abschluss dieser Zerstörung aufzeigen würde.

Wem gehören Zeichen und Wunder?

Zeichen und Wunder sind Schautaten Gottes, welche Israel, dem irdischen Gottesvolk gehören. Ihre Geschichte ist voll davon. Wieviel solcher Handlungen haben doch die Propheten und Apostel in ihrem Volk vollbracht! Auch Paulus stand den Jüngern im Bewirken von Wundertaten nicht nach, als er in der Übergangsverwaltung noch Königreichsdienst verrichtete. Suchen wir diese aber in seinen Briefen an uns, die Körperschaft Christi, so finden wir so gut wie nichts. Im Gegenteil, wir sind zu etwas angewiesen, das in strikten Gegensatz zu sichtbaren Zeichen steht. Paulus schreibt diesen wichtigen Glaubenssatz in 2Kor 5:7 mit dem Worten nieder: „... denn wir wandeln hier durch Glauben und nicht durch die Wahrnehmung (von Zeichen).

Woraus unser Weg hier unten besteht, sagt Paulus mit wenigen Worten (1Thes 1:9-10): Abwendung von Abgöttern, dann Hinwendung zu Gott, um Ihm zu sklaven und zu warten Seines Sohnes aus den Himmeln. Also nicht nach Zeichen sollen wir trachten wie die Jünger, sondern zeichenlos in Erwartung des Kommens des Herrn, dies soll unser Leben sein.

Dies wiederum soll aber nicht heißen, dass wir gleichgültig und interessenlos an der Entwicklung der Menschheit vorübergehen. Gerade die heutigen letzten Tage, in denen eine gefährliche Frist gegenwärtig sein wird, sollen wir Gläubige recht beurteilen lernen auf dem Grund des Wortes Gottes.

Wenn also Gläubige in der heutigen Verwaltung nach Zeichen trachten, so begeben sie sich nach rückwärts in eine vergangene Verwaltung. Und damit ist noch die große Gefahr verbunden, in die Schlingen von Finsternismächten zu geraten, die göttliche Zeichen täuschend nachahmen können (2Thes 2:9).

Dass Zeichen tatsächlich dem Volk Israel gehören, hat der Herr damit bestätigt, dass Er auf die Frage der Jünger einging, indem Er ihnen die verlangten Zeichen kundgab.

Die Erkenntnis der Jünger
Durch diese Fragen und Antwort erhalten wir einen wertvollen Einblick in die Erkenntnis der Jünger. Schon allein dass sie Fragen an den Herrn richteten, ist auch für uns eine vorbildliche Handlung. Sie lernten von Jesus, wie sie der Herr gemäss Mt 11:1 anwies. So sollen wir gleichermaßen vom geschriebenen Wort Gottes lernen.

Die große Zukunft der Jünger

Mit dem „das Zeichen Deiner Anwesenheit“ begehrten sie sogar Belehrung über Christi Kommen zu Israel. Kurz zuvor hatte Petrus gefragt (Mt 19:27-29), was ihnen für ihre Nachfolge zuteil werden wird. Petrus bekam darauf vom Herrn eine ganz herrliche Wahrheit zu hören: Wie Ich auf dem Thron sitzen werde, so werdet auch ihr auf zwölf Thronen sitzen und die zwölf Stämme Israels richten. Das wird in der Aufrichtung des Königreiches Christi auf Erden sein, im nächsten Äon.

Auf Grund dieser Offenbarung verstehen wir der Jünger Frage um den Abschluss des Äons bedeutend besser. Sie wussten um den Äon, in dem sie lebten, und sie wussten auch, dass dieser einen Abschluss hat, so waren sie von ihrem Meister gelehrt worden. Da der Herr aber nicht nur von diesem, sondern auch ganz selbstverständlich vom zukünftigen Äon redete (Mt 12:32), können wir nur staunen, was die Jünger schon über Gottes Äonenplan wussten.

Wie kläglich steht doch neben Jesu Aussage „der Abschluss des Äons“ das in den meisten Bibeln stehende „das Ende der Welt“. Zu welch falschen Vorstellungen führt doch dieser völlig abwegige Begriff.

Doch soviel der Herr seinen Jüngern auch kundtat, so steht doch dies daneben, dass Er auch sagte: „Noch vieles hätte Ich euch zu sagen, doch könnt ihr es jetzt nicht ertragen“ (Joh 16:12). Zu diesem „viele“ gehört auch die heutige Verwaltung, in welcher durch Auserwählte eine himmlische Körperschaft gebildet wird. Das blieb nach Eph 3:9 von den Äonen an in Gott verborgen und wurde dann erst Paulus zur Verkündigung offenbart.

Was wir jetzt auch noch von Jesu Rede anführen, es handelt nicht darin von uns, den Gliedern Seiner himmlischen Körpergemeinde.

Jesu Antwort auf die Frage der Jünger
Welch eine umfangreiche Antwort hat doch der Herr den Jüngern auf ihre Frage gegeben! Zuerst füllt uns auf, dass Er viermal von v i e l e n redet (Mt 24:5.11): von vielen in Seinem Namen Kommenden, vielen falschen Propheten und zweimal von vielen, die irregeführt werden.

Wohl gibt es in unseren Tage schon solche Menschen, aber noch sind es nicht „viele“. Dass sich diese zu „vielen“ vermehren, wird wohl erst in der antichristlichen Periode in Erfüllung gehen. Doch des Herrn Warnruf (Mt 24:4): „Hütet euch, damit niemand euch irreführe“, dürfen auch wir uns gesagt sein lassen.

Zeichen von beängstigenden Ereignissen

Gleich zu Beginn Seiner Rede zeichnet der Herr ein bedrohliches Bild von der Weltlage. Wie wir weiter sehen werden, ist dieses schon in unseren Tagen in Erscheinung getreten und ist somit Zeichen der Endzeit.

Wir betrachten nun den ersten Teil der Rede Jesu in folgender Aufstellung:

Mt 24:6-7: Schlachtenlärm
Schlachten
Nation gegen Nation
Königreich gegen Königreich
Hungersnöte
Erdbeben
Mk 13:8: = Unruhen
Lk 21:9.11: Aufruhr

Von dem nun, was der Herr über „viele“ sprach, konnten wir sagen, dass sich diese Sache zu einem großen Teil erst in Zukunft erfüllen wird. Hingegen bei den in der obigen Zusammenstellung angeführten Ereignissen stellen wir ohne weiteres fest, dass sich diese bereits in unseren heutigen Tagen in dramatischer Weise entwickeln und immer mehr erkennbar werden.

Christi Besorgtheit um die Jünger

Zu Jesu spannungserzeugender Antwort gab Er aber den Jüngern auch Aufklärungen, um sie zu beruhigen. „Seid nicht bestürzt“, konnte Er ihnen sagen, denn das muss so geschehen. Dazu erklärte Er ihnen, dass dies noch nicht die Vollendung sei, sondern erst der Anfang der Wehen. Er gab ihnen auch deren Abschluss bekannt, wo diese Wehen derart zunehmen, dass nach Mt 24:21 deren Tage verkürzt werden müssen, weil sonst kein Fleisch gerettet würde.

Dies wird in der großen Drangsal sein, bei den letzten und furchtbaren sieben Schalen des Grimmes Gottes (Offb 16:1).

Dieses „muss“ ist dahingehend zu verstehen, dass wir heute im Menschentag leben, an dem Gott die Zügel bewusst dem Menschen in die Hand legte. Da nun die führenden Menschen all ihre Erkenntnis und technisches Wissen anwenden dürfen und Gott sie darin machen lässt, kann es gar nicht anderes sein, als dass dabei übler Früchte herauskommen, wozu eben auch Kriege gehören.

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6. Die zum Krieg erweckten Völker