Berg = ein Symbol für Götterbote, Bündnis

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aus AHS: "200 biblische Symbole"


Berg = ein Symbol für Götterbote, Bündnis


Im Wechselgesang des Wallfahrtsliedes von Ps 121. erwarten die einen ihre Hilfe von den Bergen (Ps 121:1), die andern jedoch von dem Herrn, dem Schöpfer des Himmels und der Erde (Ps 121:2). Der Glaube sieht in den Bergen mehr als nur Erhöhungen aus Erde und Stein. So sagt Paulus in Gal 4:25: "Hagar (das Symbol des Gesetzes) ist der Berg Sinai." Welch ein kühne Deutung! Vom Sinai ging der Fluch des von den Engeln gegebenen Gesetzes aus (Gal 3:10). Denn der Sinai, zu deutsch Dornbusch, verkörpert die Mächte und Gewalten, welche Mittler des Gesetzesbundes waren (Apg 7:53 - Gal 3:19b). Darum werden in der Schrift Bergen auch geschöpfliche Eigenschaften zugeschrieben. Berge sehen und zittern (Hab 3:10), wanken und weichen (Jes 54:10), hüpfen wie Widder und Schafe (Ps 114:4) und brechen in Jubel aus (Jes 55:12 - Ps 98:8). Dem Glauben sind solche Zeugnisse mehr als nur belanglose, orientalische Redefiguren.

In Jer 51:25 spricht Gott eine eigenartige Drohung aus. Er sagt: "Sieh, ich will an dich, du Berg des Verderbens, der die ganze Erde verderbt; und ich will meine Hand wider dich austrecken und dich von den Felsen hinabswälzen und dich zu einem verbrannten Berge machen." Wer ist dieser Berg des Verderbens? Wie furchtbar muss seine Macht sein, wenn er nach Gottes eigenen Worten die ganze Erde verdirbt! Dieser Berg ist ein Abbild dessen, der der wirkliche, wesenhafte Verderber ist, des "Engels des Abgrundes" (Offb 9:11).

Dem Berg des Verderbens steht der Berg Gottes gegenüber. Von diesem Gottesberg stehen in Jes 2:2-4 gar köstliche Dinge. Der Stein Christus, der einst die morschen Weltreiche zerschlägt, wird als großer Berg die ganze Erde füllen, wie wir in Dan 2:35.36 lesen. Gottes Gerechtigkeit, die ja letztlich nichts anderes ist als Christus (1Kor 1:30) wird in Ps 36:7 mit Bergen verglichen. Der Berg Zion, Christus, wird zwar von anderen gipfelreichen Bergen beneidet, aber Gott begehrt ihn dennoch zu seinem Wohnsitz (Ps 68:16).

Wenn wir verstanden haben, dass Berge oft Bilder für Gottesboten und Engelmächte sind, so lernen wir Mt 17:20 und 1Kor 13:2 in hellerem Lichte verstehen. Dann sagen uns diese Worte, dass unser Glaube Einfluss auf himmlische Fürstentümer und Gewalten hat, was ja auch der Apostel Paulus in Eph 3:10 bezeugt. So verschieden die Berge, die Mächte und Himmelswelten, die Gewalten und Fürstentümer auch sein mögen, einst werden sie alle über Gottes Werk und Wesen in Jubel ausbrechen (Jes 44:23 - Jes 49:13 - Jes 55:12), von Segen überflieißen (Am 9:13) und den Herrn loben und preisen (Ps 148:7-9).