Arme, die viele reich machen - Spr 13:23

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134. Arme, die viele reich machen - Spr 13:23

Der Neubruch (das Pflügen) der Armen gibt Speise in Fülle, aber mancher (der vermögend ist) wird durch Unrechtlichkeit hinweggerafft!

Da steht nun der Arme im Spannungsfeld zwischen der Resignation, die alles aufgeben will, oder einem Neubeginn, der das "Dennoch des Glaubens" wagt. Von Hoffnung bewegt pflügt er einen "Neuanbruch", er lichtet, rodet und entsteint das brache und wüste Gelände, das noch niemand bebaut hat, und erhält durch den Segen Gottes eine reiche Ernte, Speise in Fülle. Ihm geschieht nach Spr 12:11: "Wer sein Land bebaut, wird mit Brot gesättigt werden; wer aber dem Nichtigen" (der Illusion und Einbildung unerfüllbarer Träume) "nachjagt, ist unverständig!" Zu recht wählten die Augustiner als Ordensregel "Ora et labora! - Bete und arbeite!" Dieses Vorbild des armen Bauern, der wider Hoffnung auf Hoffnung glaubt und einen Neubeginn wagt, sollte auch unser geistliches Leben bestimmen. Dem Resignierenden und Ermüdeten droht die Gefahr einer inneren Verarmung, weil er nur noch, der Vergangenheit zugewandt, eine tote Tradition pflegt. Dabei könnte die Tradition gesegneter Brüder und Bewegungen durchaus Positives bewirken, wenn man nicht nur von ihrer "Asche", sondern von ihrem "innewohnenden Feuer" lebt. So standen Isaak und Jakob in der Tradition ihres Vaters Abrahams" - des Felsens aus dem sie gehauen waren (Jes 51:1) doch musste in ihrem eigenen Heilserleben ein Neues gepflügt werden, so dass der "Gott Abrahams zum "Gott Isaaks" und "Gott Jakobs" wurde (s. 2Mo 3:6). Auf der Grundlage der Apostel und Propheten kann uns eigenes Gotteserleben geschenkt werden, so dass wir mit Paulus sagen dürfen: "Mein Gott!" (Phil 1:3 - Phil 4:19).

Wieviel Speise in Fülle geht der Gottesgemeinde verloren, wenn sie sich dem Empfinden der eigenen Armut und Ohnmacht preisgibt und darauf verzichtet, bewegt von großen Taten Gottes in der Heilsgeschichte, einen Neubruch zu pflügen; dies sollte freilich nur im Wegräumen der traditionellen Dornengestrüpps und Gutes und im Schaffen einer Lichtung (BA) geschehen, indem man in enger Bindung an das unabänderliche Gotteswort "gerade Ackerfurchen" zieht, um die Dornen und Disteln der Sünde zu beseitigen und neues, keimendes Leben zu ermöglichen (vgl. Jes 55:10-11 - Hebr 6:7-9). So mahnt uns Jer 4:3 mitsamt dem Volke Israel "Pflüget einen Neubruch und säet nicht unter die Dornen!" Und Hos 10:12 fügt hinzu: "Säet euch zur Gerechtigkeit, erntet der Güte gemäß; pflüget einen Neubruch; denn es ist Zeit, JAHWEH zu suchen, bis Er komme und euch Gerechtigkeit regnen lasse!" Dabei gilt es, entschlossen die göttlichen Segenszeiten wahrzunehmen.

Als Elisa von Elias zum Nachfolger berufen wurde, während er mit zwölf Joch Rindern pflügte, konnte er sich erst nach einem festlichen Abschied von seiner Familie zur Nachfolge entschließen; Jesus gewährte solches nicht, weil Er darum wusste, weil schnell geistliche Entschlüsse zunichte gemacht werden können. er sagte: "Niemand, der seine Hand an den Pflug legt und zurückblickt, ist tauglich für das Königtum Gottes". (Lk 9:62).

Der Herr verheißt dem Armen, der einen Neubruch pflügt, Speise in Fülle - für sich selbst und für andere. Ist es doch die Gottesregel für den Arbeiter am Evangelium, dass "der pflügende auf Hoffnung pflügen soll..., um der erhofften Ernte teilhaftig zu werden" (1Kor 9:10). Können wir mit Paulus sagen, dass wir "Arme sind, die aber viele reich machen, Habenichtse, die das Alle besitzen" (2Kor 6:10)?

In unserem Sprüchewort wird dem hoffnungsvollen Armen der Vermögende gegenüber gestellt, der zu Unrecht und Ungerechtigkeit neigt und sich nicht von Gott "berichtigen" lässt; wie ein Wirbelwind (DEL) kommt Gottes Gericht über ihn und rafft ihn mit seinem Vermögen hinweg. In seiner Unverständigkeit ist er "nichtigen Dingen nachgejagt" (Spr 12:11); statt ein Vermögen allmählich und solide aufzubauen, versuchte er es durch gefährliche Spekulationen "nichtig zu erwerben", wie es auch Spr 13:11 bezeugt. So kann es eben doch geschehen, dass "der Güte auf Kindeskinder hin vererbt", während "des Sünders Reichtum dem Gerechten anheimfällt". (Spr 13:22); denn "das Böse verfolgt die Sünder, aber dem Gerechten wird man mit Gutem vergelten" (Spr 13:21). Freilich müssen wir uns davor hüten, eine solche Aussage absolut zu setzen, weil wir sonst der "Theologie der Freunde Hiobs" verfallen, die Hiob mit der aussage zur Verzweiflung trieben. "Dem Gerechten geht es immer gut, dem Gesetzlosen ergeht es schlecht!" Und doch haben es Tausende Gerechte in Israel und Fromme der Völker erfahren, dass "JAHWEH Güte bewahrt auf Tausende hin" und den Segen frommer Voreltern viele Generationen überdauern lässt; aber auch, dass "die Ungerechtigkeit der Väter " sich als Erbe auswirken kann bis zur dritten und vierten Generation (2Mo 34:7). Ja, es ist wahr:

"Gute Einsicht verschafft Gunst, aber der Treulosen Weg ist hart" (Spr 13:15). Das auf Sand gebaute prächtige haus des Unterechten wird letztlich und endlich durch Platzregen, Sturm und Wasserströme hinweggerissen (Mt 7:27)

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