Der Schatten und seine Bedeutung

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Version vom 18. April 2011, 09:40 Uhr von DM (Diskussion | Beiträge) (Der Schatten als Schutz)

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Einführung

Der Schatten verfügt über Eigenschaften, die wir sonst kaum wo finden:

- Man kann ihn nicht anfassen.
- Er enthält weder Atome, noch irgendwelche sonstigen Teilchen.
- Er ist nichts Wesenhaftes.
- Er ist nicht substanziell, aber auch nicht abstrakt.
- Seine Lage und Sein Erscheinen hängt von anderen Faktoren ab, nämlich vom Licht und dem Körper, der den Schatten wirft.
- In den meisten Fällen ist der Schatten die Fläche, die weniger Licht reflektiert, weil diese Fläche nicht direkt von der Lichtquelle beschienen wird.

Obwohl der Schatten nichts Wesenhaftes ist, erhält er von der Bibel eine nicht geringe Bedeutung. Es gehört zu den grossen Wundern Gottes, dass er aus etwas, dem wir kaum Bedeutung zumessen, eine sehr beachtenswerte Angelegenheit macht. Man könnte den Schatten sehr unterschiedlich definieren. Eine davon wäre auch:

  • Der Schatten ist die Fläche, die von der Hauptlichtquelle nicht direkt angestrahlt wird.

Eigenschaften und Bedeutung

Der Schatten zeigt die Tageszeit an

Wer den Verlauf des Schattens beobachtet, kann die aktuelle Zeit erkennen. Schon zur Zeit der Könige gab es eine Sonnenuhr, welche die aktuelle Zeit anzeigte.

  • ELB 2Kö 20:9 - Jesaja sagte: Dies wird dir das Zeichen vom HERRN sein, daß der HERR das Wort, das er geredet hat, tun wird: Soll der Schatten an der Sonnenuhr zehn Stufen vorwärtsgehen, oder soll er zehn Stufen zurückgehen?

An dieser Stelle wird auch deutlich, dass der Herr auch über die Zeit regiert und nach Bedarf, die Zeit auch zurückdrehen kann oder zumindest die Länge eines Tages jederzeit verändern kann.
Die Beobachtung des Schattens, gibt also über die aktuelle Tageszeit Auskunft. Ebenso kann man durch das Beobachten der "Zeichen der Zeit" erkennen, wie weit die Nacht fortgeschritten ist. Die letzte Zeit kann durch die gesellschaftliche Veränderung, die sich wie ein Schatten vergrössert, erkannt werden:

  • 2Tim 3:1-2 - Dies aber wisse, daß in den letzten Tagen schwere Zeiten eintreten werden; 2 denn die Menschen werden selbstsüchtig sein, geldliebend, prahlerisch, hochmütig, Lästerer, den Eltern ungehorsam, undankbar, unheilig, usw.

Durch die Zunahme des Bösen, vergrössert sich auch der Schatten des Bösen.

Der Schatten als Schutz

Menschen, die in einem heissen Klima leben, empfinden den Schatten als angenehm und wohltuend. Auch in der Bibel, wird der Schatten oft als ein Ort des Schutzes und der Annehmlickeit bezeichnet:

  • ELB Jon 4:6 - Da bestellte Gott, der HERR, einen Rizinus und ließ ihn über Jona emporwachsen, damit Schatten über seinem Kopf sei, ihn von seinem Mißmut zu befreien. Und Jona freute sich über den Rizinus mit großer Freude.
  • Wer unter dem Schatten eines Daches als Gast Sitz genommen hat, soll auch vor bösen Einflüssen geschützt sein (1Mo 19:8).

Auch wenn die Sonne in der Bibel durchaus einen positiven Charakter hat, auch wenn sie die Grundlage für das Leben ist, so können wir uns doch nicht ohne Unterbruch, ihren Strahlen aussetzen. Wir brauchen auch Schatten, also Schutz vor der Sonne. Die Hitze wird auch mit dem "Schnauben der Gewalttätigen" verglichen und in dieser Situation, ist Gott den Armen und Geringen ein Schatten:

  • Jes 25:4-5 - Denn du bist dem Geringen eine Festung gewesen, eine Festung dem Armen in seiner Bedrängnis, eine Zuflucht vor dem Wolkenbruch, ein Schatten vor der Hitze. Denn das Schnauben der Gewalttätigen ist wie ein Unwetter im Winter, 5 wie Hitze in einer dürren Gegend.

Wenn in einer dürren Gegend, wo man sich nicht abkühlen kann, wo es kaum Wasser zu finden gibt, noch eine grosse Hitze auftritt, dann ist das kaum auszuhalten. Genauso ist auch das Schnauben der Gewalttätigen. Das Schnauben der Bösen beinhaltet oft Verwünschungen, Verfluchungen und Drohungen und das in einer sonst schon schwierigen Zeit. Wenn ein SS-Offizier einen ausgehungerten und völlig entkräfteten KZ-Sträfling noch beschimpft, dann ist das wie Hitze in einer dürren Gegend. Genau in solchen Situationen ist der Herr ein Schatten für die Geringen. Wie sich dieser positive Schatten auf die Einzelnen auswirkt, ist für uns grösstenteils nicht erkennbar. Manchmal schenkt der Herr einen inneren Frieden, eine innere Ruhe oder die Betroffenen spüren eine grosse Geborgenheit. Andere bekommen plötzlich die grosse Gewissheit, unmittelbar vor dem Eintritt in die ewige Herrlichkeit zu stehen. Vielleicht war das bei den Christen der Fall, die singend in die Löwenarena einzogen. Das Überschatten des Allmächtigen wirkt sich unterschiedlich aus und nicht immer so, wie wir uns das vorstellen. Unsere Vorstellung einer Überschattung, wäre eher die Errettung vor den Löwen, wie das bei Daniel der Fall war. Doch wenn man mit einer grossen inneren Ruhe und mit der Gewissheit, in die ewige Herrlichkeit einzutreten, vor die brüllenden Löwen tritt, dann ist das auch eine Überschattung des Allmächtigen.
Deshalb erstaunt es auch nicht, wenn der Begriff tsêl (+06738) manchmal auch mit Schutz übersetzt wird (4Mo 14:9). Ebenso findet man im Schatten Zuflucht (Ri 9:15) und David konnte sich im Schatten der Flügel seines Gottes verbergen (Ps 17:8), ja die Menschenkinder können sich im Schatten der Flügel Gottes bergen (Ps 36:8).
Wie aus Pred 7:12 deutlich wird, hat auch die Weisheit einen schützenden Schatten.

Der Schatten hat eine dämpfende Wirkung

  • Der Schatten einer Wolke dämpft die Hitze (Jes 25:5).

Der Schatten versteckt

Unter dem Schatten einer Person

  • Wer unter dem Schatten einer Person ist, ist auch unter dessen Macht. Das Volk, das in der Finsternis sitzt, sitzt auch im Schatten des Todes (Mt 4:16).
  • Der Schatten des Petrus wirkte sich heilend und stärkend auf die Kranken und Schwachen aus (Apg 5:15).

Der Schatten als angenehmer Aufenthaltsort

  • Hl 2:3 - «Wie ein Apfelbaum unter den Bäumen des Waldes so ist mein Geliebter unter den Söhnen. In seinem Schatten zu sitzen, gelüstet's mich, und seine Frucht ist meinem Gaumen süß.»

Ein Schatten kann zur Sünde verleiten

  • Der Schatten der Bäume kann zum huren verleiten (Hos 4:13).

Durch die Schattenbilder lässt sich ein Körper erkennen

  • Kol 2:16-17 - So richte euch nun niemand wegen Speise oder Trank oder betreffs eines Festes oder Neumondes oder Sabbats, 17 die ein Schatten der künftigen Dinge sind, der Körper selbst aber ist des Christus.
  • Hebr 8:3-5 - Denn jeder Hohepriester wird eingesetzt, um sowohl Gaben als auch Schlachtopfer darzubringen; daher ist es notwendig, daß auch dieser etwas hat, das er darbringt. 4 Wenn er nun auf Erden wäre, so wäre er nicht einmal Priester, weil die da sind, die nach dem Gesetz die Gaben darbringen 5 - die dem Abbild und Schatten der himmlischen Dinge dienen, wie Mose eine göttliche Weisung empfing, als er im Begriff war, das Zelt aufzurichten; denn «Sieh zu», spricht er, «daß du alles nach dem Muster machst, das dir auf dem Berge gezeigt worden ist»! -
  • Hebr 10:1-2 - Denn da das Gesetz einen Schatten der zukünftigen Güter, nicht der Dinge Ebenbild selbst hat, so kann es niemals mit denselben Schlachtopfern, die sie alljährlich darbringen, die Hinzunahenden für immer vollkommen machen. 2 Denn würde sonst nicht ihre Darbringung aufgehört haben, weil die den Gottesdienst Übenden, einmal gereinigt, kein Sündenbewußtsein mehr gehabt hätten?

Mit was der Schatten verglichen wird

Der Schatten als ein Bild auf die Vergänglichkeit

  • Der Schatten wird mit unseren Tagen auf der Erde verglichen (1Chr 29:15 / Hi 8:9).
  • Die Tage des Psalmisten, sind wie ein ausgestreckter Schatten (Ps 102:12).
  • Ps 109:23 - Wie ein Schatten, wenn er sich streckt, gehe ich dahin, werde abgeschüttelt wie eine Heuschrecke.
  • Ps 144:4 - Der Mensch gleicht dem Hauch (o. Dunst). Seine Tage sind wie ein vorübergehender Schatten.

Der Schatten wird mit den Gliedern eines Leibes verglichen

  • Hiob sagt über seine Glieder, dass sie wie ein Schatten sind (Hi 17:7).

Grundlage

Inhalt

Auswirkungen

Ziel

Weitere Informationen

Predigten und Wortdienste zu diesem Thema

Siehe auch

Literatur

Quellen

Weblinks