Das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg

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IN BEARBEITUNG !

Jesus erzählte oft Gleichnisse und Geschichten, die gar nicht in unser Rechtsempfinden passen. Was in den Augen Gottes gerecht ist, wird in unseren Augen als ungerecht wahrgenommen. Immer wieder haben wir in unserem menschlichen Empfinden den Eindruck, dass Gott manchmal zu nachsichtig ist (bei David nach seinem Ehebruch und Mord; 2Sam 12:13) und ein andermal zu streng (bei Saul, als dieser den Bann nicht auch am Vieh vollstreckte; 1Sam 15:1-23). Das Verhalten Gottes passt so oft nicht in unsere Theologie hinein und solches verunsichert uns manchmal zutiefst. Sofort kommt das Gefühl in uns hoch, Gott ist so unberechenbar, man weiss nie woran man bei ihm ist und das beunruhigt zutiefst.
Ohne auf die Fragen einzugehen, die sich aus den erwähnten Beispielen ergeben, möchte ich an dieser Stelle nur eins sagen:

  • "Wäre Gott mit dem Denken von uns kleinen Menschen vollständig erfassbar, wäre er ein kleiner Gott! Bibelstellen, die nicht in unsere Theologie hineinpassen, verursachen oft zuerst eine Verunsicherung, bilden aber nach einer geschnenkten Offenbarung, oft die Grundlage für eine vertiefte göttliche Erkenntnis!"

Das folgende Gleichnis strapaziert unseren Gerechtigkeitssinn bis aufs Äusserste. Jesus erzählte in Mt 20 das seltsame Gleichnis von den Arbeiteren im Weinberg. Ein Religionsstifter, der den Menschen gefallen möchte, würde nie ein solches Gleichnis erzählen!

Bibeltext

Mt 20:1 Denn mit dem Reich der Himmel ist es wie mit einem Hausherrn, der ganz frühmorgens hinausging, um Arbeiter in seinen Weinberg einzustellen.
Mt 20:2 Nachdem er aber mit den Arbeitern um einen Denar den Tag übereingekommen war, sandte er sie in seinen Weinberg.
Mt 20:3 Und als er um die dritte Stunde ausging, sah er andere auf dem Markt müßig stehen;
Mt 20:4 und zu diesen sprach er: Geht auch ihr hin in den Weinberg! Und was recht ist, werde ich euch geben.
Mt 20:5 Sie aber gingen hin. Wieder aber ging er hinaus um die sechste und neunte Stunde und machte es ebenso.
Mt 20:6 Als er aber um die elfte [Stunde] hinausging, fand er andere stehen und spricht zu ihnen: Was steht ihr hier den ganzen Tag müßig?
Mt 20:7 Sie sagen zu ihm: Weil niemand uns eingestellt hat. Er spricht zu ihnen: Geht auch ihr hin in den Weinberg!
Mt 20:8 Als es aber Abend geworden war, spricht der Herr des Weinbergs zu seinem Verwalter: Rufe die Arbeiter und zahle ihnen den Lohn, angefangen von den letzten bis zu den ersten!
Mt 20:9 Und als die um die elfte Stunde [Eingestellten] kamen, empfingen sie je einen Denar.
Mt 20:10 Als aber die ersten kamen, meinten sie, daß sie mehr empfangen würden; und auch sie empfingen je einen Denar.
Mt 20:11 Als sie den aber empfingen, murrten sie gegen den Hausherrn
Mt 20:12 und sprachen: Diese letzten haben [eine] Stunde gearbeitet, und du hast sie uns gleich gemacht, die wir die Last des Tages und die Hitze getragen haben.
Mt 20:13 Er aber antwortete und sprach zu einem von ihnen: Freund, ich tue dir nicht unrecht. Bist du nicht um einen Denar mit mir übereingekommen?
Mt 20:14 Nimm das Deine und geh hin! Ich will aber diesem letzten geben wie auch dir.
Mt 20:15 Ist es mir nicht erlaubt, mit dem Meinen zu tun, was ich will ? Oder blickt dein Auge böse, weil ich gütig bin?
Mt 20:16 So werden die Letzten Erste und die Ersten Letzte sein; denn viele sind Berufene, wenige aber Auserwählte.