Vergib uns unsere Schulden

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Von Daniel Muhl

Vergib uns unsere Schulden

Das "Vaterunser" nach Mt 6:9-13 (ELB) 🖌️:

9b Unser Vater, der [du bist] in den Himmeln, geheiligt werde dein Name;
10 dein Reich komme; dein Wille geschehe, wie im Himmel so auch auf Erden!
11 Unser tägliches Brot gib uns heute;
12 und vergib uns unsere Schulden, wie auch wir unseren Schuldnern vergeben haben;
13 und führe uns nicht in Versuchung, sondern errette uns von dem Bösen!

Das "Vaterunser" nach Lk 11:2-4 (ELB):

2b Vater, geheiligt werde dein Name; dein Reich komme;
3 unser nötiges Brot gib uns täglich;
4 und vergib uns unsere Sünden, denn auch wir selbst vergeben jedem, der uns schuldig ist; und führe uns nicht in Versuchung.

Paulus stellt in Kol 3:13 folgendes fest:

  • "Ertragt einander und vergebt euch gegenseitig, wenn einer Klage gegen den anderen hat; wie auch der Herr euch vergeben hat, so auch ihr!"

Es ist eine Tatsache, dass uns der Herr Jesus vergeben hat und so können sagen, dass wir jetzt (seit Golgatha) immer wieder für die uns geschenkte Vergebung voller Freude danken dürfen.

Das Gebet "vergib uns unsere Schuld" vermittelt uns aber auch ein Bewusstsein unserer "Schuldhaftigkeit". Diese entsteht durch ein verletzendes Verhalten unsererseits; auch nachdem wir gläubig geworden sind. Es macht uns deutlich, dass der "alles vergebende HERR" keine Selbstverständlichkeit ist. Wer die Vergebung Gottes als eine Selbstverständlichkeit taxiert, steht in der Gefahr, leichtfertig zu sündigen, indem er ungeniert sein egoistisches Leben weiterführt und sich sagt: "Egal wie ich lebe, mir ist und wird alles vergeben!" Die Gefahr dieses Denkens hat auch Paulus erkannt, als er schrieb:

  • "Das Gesetz aber kam daneben hinzu, damit die Übertretung zunehme. Wo aber die Sünde zugenommen hat, ist die Gnade überreich geworden, ... Was sollen wir nun sagen? Sollten wir in der Sünde verharren, damit die Gnade zunehme? Das sei ferne! Wir, die wir der Sünde gestorben sind, wie werden wir noch in ihr leben?" (Röm 5:20 bis Röm 6:2)
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Die "Selbstverständlichkeit der überströmenden Gnade Gottes" darf kein egoistisches, gleichgültiges und liebloses Leben zur Folge haben!

Wie auch wir vergeben

Aus der Erkenntnis, vor Gott ein Schuldner zu sein, lernen auch wir, unseren Mitmenschen zu vergeben. Wir lernen mit anderen barmherzig zu sein. Die gegenseitige Vergebung ist selbst bei "gereiften Christen" keine Selbstverständlichkeit. Ich kannte sogar einen Gemeindeleiter, der über Jahrzehnte eine Gemeinde leitete und es fast nicht fertigbrachte, einem jüngeren Bruder zu vergeben.

Auch die Tatsache, dass Paulus die Kolosser zur gegenseitigen Vergebung "ermahnen" musste, zeigt, dass diese Handlung bei den Gläubigen kein selbstverständlicher Automatismus geworden ist! Leider gibt es auch nicht viele Christen, die gelernt haben, das Böse nicht mehr zuzurechnen (1Kor 13:5)!


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