Reformation: Zurück zum Wort! - Spr 25:1

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285. Reformation: Zurück zum Wort! - Spr 25:1

Auch diese sind Sprüche Salomos, welche die Männer Hiskias, des Königs von Juda, zusammengetragen haben.

Die Männer HISKIAS waren die Kampfgefährten einer umfassenden geistlichen Reformation, die von dem frommen König Hiskia ausgelöst wurde, und die sich unter seinem Enkel Josia noch einmal wiederholte, ehe Juda in die babylonische Gefangenschaft geführt wurde. Welches großes letztes Gnadenangebot! Wie mögen die Männer Hiskias mitgebetet, mitgelitten und mitgetragen haben, dass das Werk der Rückkehr zu dem HERRN gelinge! Wer erinnerte sich hierbei nicht an die Gefährten der Reformatoren, etwa Luthers! Da ging ein geistliches Wehen durch Deutschland: "Wach auf, wach auf, du deutsches Land, du hast so lang geschlafen! Gedenk, was Gott an dich gewandt, wozu er dich erschaffen!" so sang man damals. Aber die eigentliche Waffe der Reformation war das ins Deutsch übersetzte und "wiedererweckte" Gotteswort, die Bibel in der genialen Übersetzung Martin Luthers.

So waren zu aller Zeit Erweckungen im Volke Gottes begleitet von der Wiederentdeckung und Neubelebung des Wortes Gottes!

MOSES selbst war der Verfasser der größten Teile der THORA (5Mo 31:24-26); die dann von JOSUA vollendet wurde (Jos 24:26). Die künftigen Könige Israels sollten eine Abschrift davon erhalten um lebenslang darin zu lesen und ihr Wirken danach auszurichten (5Mo 17:18ff.). HISKIA zerstörte die Götzenhöhen und Götzenbilder in Israel und stellte den Gottesdienst JAHWEHs wieder her; dies führte zu einer umfassenden Buße und zur erneuten Feier des Passah (2Chr 29.-30). Diese Bundeserneuerung vollendete Hiskias Enkel JOSIA; es war das im Tempel wiedergefundene Buch des Gesetzes, das nach einer Verlesung vor dem König, den Ältesten und allem Volke zu einer umfassenden Erneuerung der Herzen führte. Ähnliches geschah nach der Rückkehr Israels aus Babylon und NEHEMIA und ESRA, wo die Lesung und Erläuterung des Wortes Gottes zu einer tiefgreifenden Buße des Volkes führte (Neh 8.). Aber auch die Weissagungen der Propheten wurden also gesammelt und zusammengetragen, wie jene JEREMIAS durch seinen Schreiber Baruch (dem: "Gesegneten"); auch wenn der götzendienerische König sie nach der Lesung verbrennen ließ, so wurden sie doch erneut geschrieben und sogar erweitert (Jer 30:2 - Jer 36:8-32 - Jer 45:1). So hat der lebendige Gott selbst über dem Zusammenwachsen Seines Wortes in der Kanonbildung Heiliger Schriften gewacht und es durch die Zeiten hindurch aufs Treueste bewahrt, wozu auch die präzisen Dienste der Abschreiber und "Masoreten" dienten! Der atheistische Philosoph Voltaire setzte seinem Leben das Ziel, die Bibel in Frankreich auszurotten; nachdem er gestorben war, etablierte sich in seinem Haus eine Bibelgesellschaft.

Welchen Fleiß, welche Treue zu Gottes Wort und welche Ehrfurcht vor ihm bewiesen doch "heilige Männer Gottes" - Schreiber und Überlieferer -, welche das göttliche Offenbarungswort zusammengetragen haben, wie die Männer Hiskias die Sprüche Salomos! Nach der Übersetzung der LXX und Aquilas war dieses Zusammentragen ein "Entnehmen" und Herüberrücken" aus anderen - bisher zerstreuten schriftlichen und mündlichen Quellen, wozu oft auch Sammlungen von Tontäfelchen gehörten. Wie hat doch Gottes Geist über der Schriftwerdung gewacht, die sich über viele Jahrhunderte hinweg vollzog, so dass er niemals den "Willen des Menschen" dominieren ließ, sondern selbst die Schreiber antrieb, führte und inspirierte (s. 2Petr 1:20-21).

Wenn auch "des vielen Büchermachens kein Ende ist, und viel Studieren zur Ermüdung des Leibes führt" (Pred 12:12), so gilt dies wohl mehr für die weltliche Weisheit, aber nicht für das belebende, erquickende Gotteswort (Ps 119:88-89)! In ihm wirken "die Worte der Weisen wie Treiberstacheln, und wie eingeschlagene Nägel die Gesammelten - sie sind gegeben von einem Hirten", dem Hirten Israels, Jesus, dem Messias. Pred 12:11 kann auch lauten: "Die Worte der Weisen sind wie Nägel und wie eingeschlagene Zeltpflöcke. Sie sind geschrieben durch Meister der Sammlung und von einem Hirten gegeben!"

Auch in unseren Tagen gilt es: Sowohl die persönliche geistliche Erneuerung, als auch die Neubelebung des Volkes Gottes insgesamt, kann nur durch eine Wiedererweckung, Wiederentdeckung und Neubelebung des Wortes Gottes erfolgen.


Lies weiter hier:

286. Gottes Ehre und der Könige Ehre - Spr 25:2-3