Nur Geduld - Spr 27:18

Aus Bibelwissen
Wechseln zu: Navigation, Suche

aus WJS: "Das Buch der Sprüche - die Unterweisung des Vaters" (ausgelegt in 366 Tageslesungen)
zurück zu: 314. Eisen wird durch Eisen geschärft - Spr 27:17


315. Nur Geduld - Spr 27:18

Wer des Feigenbaumes wartet, wird dessen Frucht essen; und wer über seinen Herrn wacht, wird geehrt werden!

Auf die süßen und saftigen Früchte des Feigenbaums zu warten, erfordert Geduld, solches Warten kann nach dem Hebräischen auch bedeuten: etwas Kostbares umgeben und behüten. So hat im Gleichnis Jesu der Bauer, der in seinem Weinberg einen Feigenbaum hatte, drei Jahre vergeblich auf Frucht gewartet. Darum wollte er ihn umhauen, aber der Weingärtner bat ihn, doch noch ein Jahr zu warten, damit er ihn umgrabe und dünge und pflege, um ihn vielleicht doch noch zu retten.

So hat auch Jesus um den Feigenbaum Juda im Weinberg Israel während Seiner dreieinhalbjährigen Wirksamkeit gemüht ehe Er ihn dem Gericht des Verdorrens preisgab (Lk 13:6-9).

Aber auch im natürlichen Ablauf ergeben sich bei einem gesunden Feigenbaum Wartezeiten: Im zeitigen Frühjahr bringt er kleine nicht saftige VORFEIGEN bevor (pagim; s. Hl 2:13); wo diese fehlen, ist der Baum trotz seiner Blätter unfruchtbar; im Mai/Juni erscheinen die FRÜHFEIGEN (bikurah; auch "Erstlinge"), die zwar saftig, aber nicht haltbar sind; erst im August bringt der Feigenbaum den SPÄTFEIGEN (tenah), die süß und saftig sind; aber auch getrocknet und gelagert werden können (s. Ri 9:11).

Wer des Feigenbaumes wartet, wird dessen Frucht essen!

So ist es auch mit dem Diener, der treulich über seinem Herrn wacht und auf dessen Angelegenheiten fleißig achthat (DEL). Weil er zunächst nicht immer Dank erfährt, mag er meinen, seine Treue sei vergebliche Liebesmühe. Doch eines Tages wird er von seinem Herrn für seinen treuen Dienst geehrt. Das gilt nicht nur im irdischen, sondern auch im geistlichen Dienst für den "Herrn aller Herrn, den König aller Könige". Wenn jemand mir dient, so wird der Vater ihn ehren" hat der Herr in Joh 12:26 verheißen (vgl. auch 1Kor 4:5).

Nun aber zu der kostbaren prophetischen Seite des Wortes, wo es um Gott als den "Ackerbauer und Weingärtner " und um den Feigenbaum Juda im Weinberg Israels geht (Joh 15:1ff - Lk 13:6). Jesus, den nach der Frucht des Feigenbaumes hungerte, fand an ihm nur Blätter, weil es "nach der Frucht des Feigenbaumes hungerte, fand an ihm nur Blätter, weil es "noch nicht die Zeit der Feigen war" und "verfluchte" ihn für die Zeit bis zum Ende des gegenwärtigen Äons. Die Jünger aber erstaunten, dass er "sofort" verdorrte (Mt 21:18-20 - Lk 13:6-9) - Mk 13:13-14). Geht es hierbei wirklich nur um den leiblichen Hunger des Messias, der Seinen zornigen Flucht gegen einen "unschuldigen" Baum schleuderte, oder war dies eine prophetische Offenbarungshandlung, um die Verstockung Israels in der gegenwärtigen Heilszeit anzukündigen, wo der Herr auch an ihm vergeblich die Frucht des Geistes sucht?

Nach Mt 24:32-34 ist es ein eichen für die letzte Endzeitgeneration und für die Nähe des Reiches Gottes, wenn der Zweig des verfluchten und verdorrten Feigenbaums wieder saftig wird und Blätter an ihm wachsen - wahrlich "Leben aus Toten" (Lk 21:29-32 - Röm 11:15). Saft und Blätter aber sind "die Propheten der künftigen Frucht", die Israel bringen wird; diese Frucht wird dann auch ein Heilungsmittel für alle Wunden sein, die der Herr Seinem Volk geschlagen hat, und die er nun heilen will (vgl. Jes 38:21). So sind wir Augenzeugen gewaltiger prophetischer Ereignisse - seit der Heimkehr Israels ins Land der Väter -, die zu seiner Erneuerung führen werden. Auch die Zahlenwerte von "Feigenbaum" und "Spätfeige" (456 = 12 x 2 x 19) weisen hin auf die Wiedergeburt (19) Israels (12).

Wie aber Gott "der Gott der Geduld und des Trostes" ist (Röm 15:5), so wartet auch der Christus in Geduld des Feigenbaums, weil Er dessen vollgewiss ist, dass Er seine Frucht essen wird. Er ist "der Gerechte", von dem es heißt, dass "sein Harren Freude werden wird" (Spr 10:28).

In feiner Weise beschreibt der Apostel Jakobus das Warten Gottes und Christi über Seinem LAND Israel als Vorbild für unsere Geduld, die in der letzten Zeit besonders auf die Probe gestellt werden wird: "Habt nun Geduld, Brüder, bis zur Ankunft des Herrn. Siehe, der Ackersmann wartet auf die köstliche Frucht des LANDES und hat Geduld ihretwegen, bis es den Früh- und Spätregen empfange. Habt nun auch ihr Geduld, denn die Ankunft des Herrn hat sich genaht" (Jak 5:7-8 - s. auch Jak 5:9-11)

Was muss es für den Sohn Gottes bedeuten, wenn Er bei Seiner Wiederkunft die Frucht des Feigenbaumes Israel essen kann, die Er in Seinen Erdentagen vergeblich suchte! Die Glaubenden in Israel sind heute schon die "Früh- und Vorfeigen", aber gar bald kommt die Vollernte mit den "Spätfeigen"; wenn "ganz Israel gerettet werden wird" (Röm 11:25)!


Lies weiter hier:

316. Das Spiegelbild - Spr 27:19