Heimweg und Irrweg - Spr 10:17

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aus WJS: "Das Buch der Sprüche - die Unterweisung des Vaters" (ausgelegt in 366 Tageslesungen)
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99. Heimweg und Irrweg - Spr 10:17

Es ist der Pfad zum Leben, wenn einer Unterweisung beachtet; wer aber Zurechtweisung unbeachtet lässt, geht irre.

Das Weisheitswort lässt uns wählen zwischen dem Heimweg zu Gott und zum Leben und dem Abweg und Irrweg ins Verderben. Wer dächte hierbei nicht an Jesu Worte über den "schmalen Weg zum Leben", den "nur wenige finden", weil er durch eine "enge Pforte" beschritten werden muss, und über den "breiten Weg zum Verderben, den "die Vielen" gehen (Mt 7:13-14)! Darum wurden die ersten Christen solche genannt, "die des Weges sind" (Apg 9:2); laufen doch die Kinder Gottes "auf dem neuen und lebendigen Wege", den Jesus durch Sein Blut ins Allerheiligste der Gottesnähe erschlossen hat (Hebr 10:20).

Freilich ist uns dieser Gotteswerg von Natur aus fremde, und wir finden den Zugang nicht, wenn er uns nicht vom Vater selbst in Christo erschlossen wird! Darum benötigen wir auch Menschen des Glaubens immer wieder göttliche Kurskorrekturen und Wegmarkierungen. Dazu setzt der Vater Seine Maßnahmen der Erziehung, Züchtigung uns Zurechtweisung der Söhne ein. Die enge Pforte, die den Lebensweg eröffnet, ist die Unterweisung des Vaters; diese kann man beachten - wie ein Verkehrsteilnehmer das Verkehrssignal, das ihn vor drohenden Gefahren warnt - oder aber auch, bis zur Gewissensverhärtung, unbeachtet lassen und übersehen.

Hierzu sollten wir einmal den wichtigen Abschnitt aus Hebr 12:4-13 lesen. Hebr 12:11 lautet: "Alle Erziehung (Zucht, Züchtigung) aber erscheint uns für den Augenblick nicht als Freude, sondern bewirkt Traurigkeit; zukünftig aber bewirkt sie die friedvolle Frucht der Gerechtigkeit für jene, die durch sie geübt sind!" Selbst wenn der Herr uns beispielsweise bei unwürdigem Genuss des Abendmahls - durch Krankheit, Schwachheit oder gar den Tod richten muss, dann geschieht dies, "damit wir nicht zusammen mit der Welt verurteilt werden" (1Kor 11:28-32). Und selbst "das Verderben des Fleisches", das durch Satan dem Blutschänder von Korinth widerfuhr, diente dazu, dass sein Geist am Tage des Herrn Jesus errettet würde (1Kor 5:5).

Wer aber die Zurechtweisung Gottes unbeachtet lässt, geht in die Irre. Diese Möglichkeit, dass Gott uns "dahingibt" und uns "unsere eigenen Wege gehen lässt", ist erschreckend" Denn es gibt kein größeres Verderben, als dass Gott uns an uns selbst dahin gibt! Dreimal spricht Röm 1. von der "Dahingabe" der Völker ins Gericht: Röm 1:24 nennt die Preisgabe an seelische Begierden und inneren Wesensverfall, Röm 1:26 die Auslieferung an Leidenschaften des Leibes und Röm 1:28 die Dahingabe des Denkens in eine zunehmende Verfinsterung.

Der Herr "richte unsere Füße auf den Weg des Friedens (Lk 1:79), auf dem unser Herz vor Freude "brennt", weil Er selbst mit uns redet auf dem Wege zum Ziel, indem Er uns die Schriften öffnet (Lk 24:32). Mit Ps 139:24 beten wir: "Sieh, ob ein Weg des Schmerzes bei mir sei und leite mich auf ewigem Wege!" Und mit dem Liederdichter singen wir:

"Erhalte mich auf Deinen Stegen und lass mich nicht mehr irre gehn.
lass meinen Fuß in Deinen Wegen nicht straucheln oder stille stehn;
erleucht mir Leib und Seele ganz, Du starker Himmelsglanz!"

Lies weiter hier:

100. Narrenlippen und Hirtenwort - Spr 10:18-21