Hat der Herr den Gesetzlosen geschaffen? - Spr 16:4-5

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172. Hat der Herr den Gesetzlosen geschaffen? - Spr 16:4-5

JAHWEH hat alles zu Seiner Absicht gemacht, und auch den Gesetzlosen für den Tag des Unglücks. - Jeder Hochmütige des Herzens ist JAHWEH ein Gräuel: die Hand darauf! Er wird nicht für schuldlos gehalten werden.

Will dieses Wort aussagen, der Herr habe die Gesetzlosen und Satan als den Gesetzlosen von Anfang an böse und gesetzlos erschaffen? Dies kann nicht sein! Denn das ist die Summe der Botschaft, welche die Apostel von Jesus hörten und getreu weitergaben!".. dass Gott Licht ist, und keinerlei Finsternis in Ihm ist!" Wir dürfen darum auch aus dem Gesamtzeugnis der Bibel folgern; dass aus Gott keinerlei Finsternis kommen kann (vgl. 1Jo 1:5 mit Jak 1:13-17)! Finsternis ist Abwesenheit des Lichtes, wenn Gott "Finsternis schafft, so dass es Nacht wird" (Ps 104:20), dann ist das nichts anderes als der "Entzug Seines Lichtes". Vorliegende Spruchweisheit will sagen, dass alles - auch das Böse, die Bösen und der Böse - Gottes Zielen und Seinem Heilsplan dienen müssen, ob sie wollen oder nicht. Alles ist ausnahmslos diesem eingeordnet und dienstbar gemacht. Auch der Gesetzlose dient - wider Willen - der Absicht, dem vorbedachten Zweck (DEL) Gottes - für den Tag des Unglücks. Dabei ist jedoch Spr 16:5 voll zu würdigen: Alle Hochmütigen - auch der Satan und seine Mächte, und mit ihm alle Frevler und Gesetzlosen auf Erden - sind JAHWEH ein Gräuel und werden nichtschuldlos gehalten oder ent-schuldet (BA). Sie haben "keine Entschuldigung " (Röm 1:20). Wie Alexander, der Schmied, der Paulus viel Böses erwies und seiner Verkündigung widerstand, verfallen sie an Jenem Tage dem Gericht (2Tim 4:14-15). Wenn Gott Geschöpfe dazu zwingen würde, böse zu sein und zu handeln, wenn ihre Sünde Gottes Herrlichkeit nur mehren würde - "wie könnte Gott dann der Richter der Welt sein" (Röm 3:5-8)? Nein, "ihr Gericht ist gerecht"! "Denn JAHWEH der Heerscharen hat einen Tag festgesetzt über alles Hoffärtige und Hohe und über alles Erhabene, und es wird erniedrigt werden... Und der Hochmut des Menschen wird gebeugt und die Hoffart des Mannes erniedrigt werden" (Jes 2:12-17)

Auch 2Mo 9:16 und Röm 9:21-22 wollen nicht besagen, dass Gott den Pharao, der ja ein Typus der Gesetzlosigkeit und des Satans ist, zum Bösen "Vorherbestimmt" habe, wie es Calvin glaubte; verstockte doch der Pharao selbst sein Herz, ehe Gott es verhärtete! Vielmehr wollen diese Stellen bezeugen, dass Gott die Widerspenstigkeit und Herzenshärte Seiner Feinde - in Voraussicht ihres bösen Handelns - so eingeplant hat, dass sie wider Willen der Verherrlichung Gottes dienen müssen. Gott, der in Seinem Sohn den Erlösungsplan der Äonen erdacht hat, wird durch die Entscheidungen Seiner Geschöpfe in keiner Weise überrascht!

Der Tag des Unglücks (BA: des Bösen)kann in zweifacher Weise geschaut werden: einmal als Tag der Abrechnung, da Gott als der Richter des Alls das Böse an dem Bösen richtet; zum anderen als den "Tag JAHWEHs", die "Drangsal Jakobs" in der letzten Jahrwochen, an dem Satan ohne Wissen und Wollen Gerichtsdienste ausführen und durch sie Gottes Absichten erfüllen muss. Dass diese Gerichte den heilspädagogischen Maßnahmen Seiner Liebe dienen, sagt uns auch Jak 5:11: "Vom Ausharren Hiobs habt ihr gehört und das Endziel des Herrn habt ihr gesehen: Dass der Herr voll innigen Mitgefühls und barmherzig ist!"

Dies gilt auch im Blick auf die bösen Tage unseres Lebens, wie wir schon in 2Sam 16:5-12 sehen konnten, wo der König David das toben und Fluchen Simeis auf Gottes Willen zurückführte, als dienlich für seine Prüfung und Erziehung; er erwartete Gottes Erstattung für das erlittene Unheil. In diesem Sinn sagt auch Pred 7:14: "Am Tag der Wohlfahrt sei guter Dinge; aber am Tag des Unglücks (des Bösen) gedenke: auch diesen hat Gott gemacht wie jenen...! " So dürfen wir uns an den bösen Tagen unseres Lebens üben, indem wir die Waffenrüstung Gottes zum Kampf des Glaubens anziehen, damit wir "an dem bösen Tage" (der endzeitlichen Versuchung) "widerstehen und alles überwältigen können", was es an Feindesmacht und -verführung gibt, "und zu stehen vermögen" (Eph 6:13). Wissen wir doch, dass Gott denen, die Er nach seinem Vorsatz berufen hat, und die ihn lieben, alles zum Guten angeordnet hat, damit sie das Bild des Erstgeborenen der Söhne tragen (Röm 8:28-29)!

Lies weiter hier:

173. Hochmut - dem Herrn ein Gräuel - Spr 16:5+18-19 - Spr 18:2