Gottes Wort ist schlackenlos - Spr 30:5-6

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342. Gottes Wort ist schlackenlos - Spr 30:5-6

Alle Rede Gottes ist geläutert; ein Schild ist Er denen, die Ihm vertrauen. - Füge nichts zu Seinen Worten hinzu, damit Er dich nicht überführe, und du als ein Lügner erfunden werdest!

Gott erscheint in diesem Text mit dem Namen ELOAH, den Andrew Jukes als den "Schwurgott der Bundestreue hält", deutete. Wie könnt Er jemals in Seinen Eidschwüren lügen, Seine Verheißungen bereuen und widerrufen (Hebr 6:13-19)? Darum ist Seine Rede, aber auch Sein geschriebenes Wort geläutert und wie das Gold beim Schmelzprozess von allen Schlacken gereinigt, zum Feingold ausgeschmolzen (nach BA). Hierbei dürfen wir wieder an das Werden des biblischen Kanons denken und an die sorgfältige Überlieferung der heiligen Texte, die von Gott aufs genaueste überwacht wurde. Alles, was der Offenbarung der Gedanken Gottes nicht entsprach, wurde in diesem Prozess als "apokryph" ausgeschieden. "Die Worte JAHWEHs sind reine Worte - Silber, das geläutert in dem Schmelztiegel zur Erde fließt, siebenmal gereinigt" (Ps 12:6); und nur darum können wir Sein Wort vorbehaltlos lieben, weil es wohlgeläutert ist, wie es uns Ps 119:140 bezeugt.

Aller Ausspruch, alle Rede Gottes ist geläutert; dies muss eingeschränkt werden auf das göttliche Reden innerhalb der uns vorliegenden Offenbarung. das muss in einer Zeit beton werden, wo selbsternannte "Propheten" ihre Eingebungen zum Wort Gottes hinzufügen wollen. Dies bekräftigt auch der Apostel Paulus, wenn er seinem Mitarbeiter bezeugt: "Alle Schrift ist gottgehaucht und nützlich zur Lehre, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Unterweisung in der Gerechtigkeit, damit der Gottesmensch vollkommen sei, zu jedem guten Werk voll ausgerüstet" (2Tim 3:16-17). Wer da meint, auf Teile der göttlichen Offenbarung im Wort verzichten zu können, beraubt sich und andere eines wesentlichen Stückes der göttlichen Ausrüstung zum Dienst! So stehen vorliegende Verse im engen Zusammenhang mit Spr 30:1-4: Gerade, weil der Mensch im völligen Nichtwissen über Gott steht - es sei denn, dass der Geist ihn durch Offenbarung in die tiefen Seines Planes und Wesens einführt -, muss er sich um so enger an das unverfälschte und irrtumslose Wort Gottes halten; nur auf diese Weise ist er wirklich gesichert, geborgen wie in einer Zuflucht wie der Krieger durch den Schild bewahrt bleibt vor den Feuerpfeilen des Bösen (Eph 6:16). "Gott - Sein Weg ist vollkommen; JAHWEHs Wort ist geläutert; ein Schild ist Er allen, die sich an Ihm bergen" bestätigt auch Ps 18:30. So bringt Gottes Wort dem Unterwiesenen, wie es Dr. Lukas schrieb, "untrügliche Sicherheit" (Lk 1:4). Darum wundert es uns nicht, dass der Angriff Satans zu allen Zeiten gegen das schlackenlose Wort als der Quelle allen Lebens und aller Weisheit gerichtet war!

Die Heilsoffenbarung im Alten Bund war dadurch gefährdet, dass deren Verwalter zu Gottes Worten hinzufügten; indem sie es in ihrer frommen Phantasie anreichern und ergänzen wollten, wo sie meinten, Lücken der Offenbarung zu sehen! Wie sehr bei beispielsweise die jüdische "Vätersatzung" der Thora Gottes geschadet, das Wesentliche der göttlichen Weisung verschüttet und immer neue Zäune der Überlieferung um sie gebaut, so dass sie kaum mehr verständlich war. Solche selbsternannten Gesetzeslehrer musste Gott von ihrer Sünde überführen, wozu vernehmlich das Wort der Propheten diente, das sie vor der Volksgemeinde als Lügner entlarvte. Auch heute noch gibt es Menschen, "die Gesetzeslehrer sein wollen und nicht verstehen, weder was sie sagen, noch was sie fest behaupten" (1Tim 1:7)!

Während nun die Gefahr des Alten Bundesmehr das Hinzufügen war (vgl. auch 5Mo 4:2.12.32), besteht im Neuen Bund, wo die Offenbarung Gottes abgeschlossen ist, eher die Gefahr des Hinwegtuns! So lesen wir in Offb 22:18-19 im Blick auf beides: "Wenn jemand zu diesen Dingen hinzufügt, so wird Gott ihm die Plagen hinzufügen, die in diesem Buche geschrieben sind! Und wenn jemand von den Worten dieses Buches der Weissagung hinwegnimmt, so wird Gott seinen Anteil wegnehmen vom Baume des Lebens und von der heiligen Stadt..." (vgl. auch Pred 3:14)! Wie vieles wird heute in christlicher Theologie und kirchlicher wie freikirchlicher Verkündigung vom Reichtum der Heiligen Schrift hinweggetan, sowohl vom apostolischen als auch vom prophetischen Wort! Und doch gilt Gottes Zusage für den, der Ihm vertraut: Mein Wort und mein Geist haben Bestand in eurer Mitte: Fürchtet euch nicht! (Hag 2:5)


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343. Bitten nach dem Willen Gottes - Spr 30:7-9