Esel = ein Symbol für Ertragen einer Last

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aus AHS: "200 biblische Symbole"


Esel = ein Symbol für Ertragen einer Last


Der Esel wird in der Schrift ein Lasttier genannt. So lesen wir in Mt 21:5 von dem Eselsfüllen als dem Jungen des Lasttiers. In 2Petr 2:16 wird der Esel Bileams als "sprachloses Lasttier" bezeichnet, und nach 2Mo 23:5 soll der Gottesfürchtige selbst den Esel seines Feindes befreien, wenn dieser unter seiner Last zusammengebrochen ist. Wir sehen also, dass eine der Haupteigenschaften eines Esels das Ertragen einer Last ist, wie ja überhaupt oft Tiere als Sinnbilder seelischer Funktionen und Fähigkeiten gebraucht werden.

Während wir von Abraham lesen, dass er "reich an Vieh, Silber und Gold" war (1Mo 13:2), steht von Lot geschrieben, dass er Kleinvieh, Rinder und Zelte hatte. Wenn wir bedenken, dass Gold und Silber geistliche Güter, nämlich Glaube und Treue, Gnade und Erlösung vorschatten, so begreifen wir, warum Abraham Gold und Silber hatte, Lot dagegen nur seelische Qualitäten besaß. Ihre spätere Handlungsweise beweist und offenbart das ja auch.

Die Demut Christi, die sich unter fremde Lasten bückte, wird in Sach 9:9 durch die Worte gekennzeichnet: "Sanftmütig (gebeugt oder elend) und auf einem Esel reitend." Jesu erste Offenbarung auf Erden geschah in Niedrigkeit als Sündentilger und Lastträger. Darum ritt er auf einem Esel. Wenn er sich aber dereinst in Herrlichkeit und Majestät enthüllen wird, dann wird er auf einem weißen Pferd sitzen und Krieg in Gerechtigkeit führen, wie Offb 19:11 bezeugt. Denn das Ross ist das Zeichen der Stärke, des Stolzes und der Kampfbegierde, wie wir später sehen werden. Dem Glauben sind alle diese Dinge nicht belanglose Nebensächlichkeiten, sondern Enthüllungen der Wege und des Wesens Gottes und seines Christus.

In 1Mo 22:3 lesen wir: "Abraham machte sich des Morgens frühe auf und sattelte seinen Esel." Wohl die meisten Schriftausleger erkennen in der Opferung des Isaak ein Vorbild auf die Opferung Christi. Frühe am Weltenmorgen ersah Gott seinen Sohn als Brandopfer und Sündentilger und belastete die stumme Kreatur. "Er sattelte seinen Esel" Das tat Abraham selbst, obwohl er genug Knechte hatte! So sagt uns der Apostel Paulus, dass die Schöpfung um dessentwillen der Vergänglichkeit oder der Verderbnis unterworfen ist, der sie unterworfen hat (Röm 8:20). Viele Einzelheiten des Opfergangs von Morija sind Vorbilder auf große und herrliche Gottestaten. Und wenn uns bis jetzt auch noch das meiste verschlossen ist, so dürfen wir doch über dem, was uns enthüllt und geoffenbart ist, anbeten und uns freuen.

Von Christus, dem Schilo, dem Ruhebringer und Friedensschaffer, dem die Völker sich anschließen werden (1Mo 49:10), lesen wir im folgenden Vers 1Mo 49:11, dass er sein Eselsfüllen an den Weinstock und das Junge seiner Eselin an die Edelrebe binden wird. Vielen mag ein solches Wort "orientalischer Schwulst" ohne tiefere Bedeutung sein. Wer aber die Bildersprache der Heiligen Schrift zu deuten versteht, erkennt aus diesem Wort, das ja auch, wie jedes andere, Heil und Leben vermitteln soll (Mt 4:4), dass die göttliche Freude (denn der Wein ist das Bild der Freude, und Christus der wahre Freudenmeister, bezeichnet sich als wahrhaftigen Weinstock) an das geduldige Ertragen von auferlegten Lasten geknüpft ist.

Lasst uns solches glaubend fassen und in Gottes Kraft ausleben!