Erneute Verheißung des Sohnes

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Abschrift des Heftes:
Abraham, der erste Auserwählte - Band III
Abrahams Weg zur Glaubenshöhe

aus der Reihe "Christi unausspürbarer Reichtum“
von M. Jaegle und Mitarbeitern (1987)

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Inhaltsverzeichnis

Abraham, der erste Auserwählte

Band III

2. Erneute Verheißung des Sohnes

Hoher Besuch

Unter den Eichen Mamres erschien Jewe Alueim Seinem Auserwählten aufs neue in Begleitung von zwei Männern (1Mo 18:1). Abraham läuft ihnen entgegen und wirft sich nieder zur Erde. Hierin sehen wir eine Frucht der früheren Erscheinungen Jewes; denn von den drei Männern erkennt Abraham sofort den einen als Jewe und spricht Ihn mit Ehrerbietung mit „mein Herr“ an und lädt Ihn zum Bleiben und Essen ein. Welch liebliches Bild von Abrahams Vertrautsein mit Jewe! Gleich einem gewöhnlichen Mann nimmt Jewe die Einladung an.

Göttliche Umgestaltungen

Aufgrund verschiedener Aussagen der Schrift stellt sich die Frage, wie solche Gotteserscheinungen zu deuten seien, wenn Johannes erklärt (Joh 1:18): „Niemand hat Gott jemals gesehen...“ und „Nicht dass jemand den Vater gesehen hätte, wenn nicht der, der bei Gott ist, dieser hat den Vater gesehen“ (Joh 6:46).

Nach diesen zwei Zeugnissen hat niemand den Vater gesehen als nur der Sohn. Doch nach dem vorliegenden Bericht hat Abraham Jewe Alueim in menschlicher Gestalt geschaut und erkannt. Ähnliches lesen wir in 2Mo 24:9 von Mose, Aaron, Nadab und Abihu und den 70 Ältesten: „... sie schauten den Gott Israels.“

Wenn einerseits gesagt wird, dass Menschen Gott nicht schauen können und andererseits, dass Menschen Gott schauten, so liegt trotzdem kein Widerspruch vor, denn Gottes Wort kennt keinen solchen! Der Schlüssel zur Lösung dieses Problems findet sich in Mk 16:12, wo berichtet wird, dass der Auferstandene den Emmausjüngern „Beim Gehen in einer a n d e r e n G e s t a l t offenbart wurde. Folglich konnte Sich der Herr in verschiedenen Gestalten offenbaren. Darüber liegen noch andere Berichte im Neuen Testament vor.

So wurde Jesus auf dem Berg umgestaltet (Mt 17:2). Und in was für einer strahlenden Gestalt erschien Er dann dem Paulus vor Damaskus!

So ist auch die Erscheinung Jewes Alueims bei Abraham zu verstehen. Er hat Sich dazu in eine menschliche Gestalt umgewandet. Und da Er in dieser sofort von Abraham erkannt wurde, will es scheinen, Er ist ihm zuvor ebenso erschienen.

Unsere große Gnade

Meistens werden diese Gotteserscheinungen als etwas sehr Hochstehendes gewertet, und man wünscht, dass Gott sich noch heute auf diese wahrnehmbare Weise offenbaren würde.

Paulus sagt jedoch klar, dass Christus z u l e t z t von a l l e n ihm erschienen sei (1Kor 15:8). Folglich haben diese Gotteserscheinungen nach Paulus aufgehört. Wer sich aber trotzdem für diese offenhält, kann einer satanischen Nachahmung zum Opfer fallen (siehe unsere Schrift: „Satan als Engel des Lichts“). Heute leben wir in der Verwaltung Gottes, die im G l a u b e n ist (1Tim 1:4) und wandeln im G l a u b e n und nicht durch Wahrnehmung (2Kor 5:7).

Heute tut sich Gott allein durch Sein Wort kund, und im Geist aus Glauben haben wir allezeit den vertrauensvollen, freimütigen Zutritt zum Vater durch Christi Glauben (Eph 2:18; Eph 3:18). Im Geist sind wir schon heute, zusammen mit Christus, Niedergesetzte inmitten der Überhimmlischen (Eph 2:6) und leben im Glauben dort, wo auch unser verherrlichtes Haupt ist: zur Rechten Gottes (Eph 1:20-23), gesegnet mit jedem geistlichen Segen (Eph 1:3).

Dies alles beinhaltet unsagbar mehr als die gelegentlichen, orts- und zeitgebundenen Gotteserscheinungen in der Vergangenheit, zumal wir allezeit in der Gemeinschaft mit Ihm leben dürfen, die wir durch die Innewohnung des Geistes lebensvoll mit Ihm Verbundene sind. Dennoch bleibt die Sehnsucht im Stande der Niedrigkeit nach der glückseligen Erwartung und dem Erscheinen Jesu Christi, um immerdar mit Ihm zusammen zu sein (1Thes 4:17).

Saras Dialog mit Jewe

Jetzt werden wir Zeuge einer besonderen Begebenheit. Nachdem Gott dem Abraham schon zuvor die Geburt Isaaks angezeigt hat (1Mo 17:19), kündet Jewe ihm schon den nächsten Besuch an. Übers Jahr, wenn Er zurückkehren wird, soll Sara den verheißenen Sohn haben.

Sara, die am Eingang des Zeltes horchte, vernimmt die Ankündigung der Geburt. Genau wie Abraham bedenkt auch sie das Abgestorbensein ihres Mutterleibes und - auch sie lacht ungläubig. Darauf wird ihr aber von Gott die Frage gestellt: „Ist ein Ding zu wunderbar für Jewe Alueim?“ (1Mo 18:14a). Und nochmals wiederholt Gott die Verheißung: „Zur bestimmten Zeit werde Ich zurückkehren ... und Sara hat einen Sohn“ (1Mo 18:14b).

Auf Furcht leugnete Sara, sie habe nicht gelacht. Nun muss sie eine ernste Zurechtweisung und Überführung hinnehmen, denn Jewe sagt zu ihr: „Nicht also! Denn lachen tatest du!“ Trotzdem steht Gott unwandelbar treu zu Seinen Verheißungen!

Überein mit der Bedeutung des Namens ihres Sohnes Isaak (= Lachenmacher) wandelt Jewe das anfängliche Lachen des Zweifels zu einem Lachen frohlockenden Glaubens um. Das fehlende Vertrauen in Gott war nur ein Durchgangsstadium. Das Ziel, das Gott mit beiden erreichte, ist maßgebend, dieweil Er nach Röm 4:20-21 Abraham so im Glauben gekräftigt hat, dass er nicht mehr an seiner Verheißung zweifelte, sondern vollgewiss wurde: Gott ist imstande zu tun, was Er verheißen hat!

Aber auch der Sara stellt die Schrift ein solches Zeugnis in Hebr 11:11 aus: „Durch Glauben erhielt Sara Kraft zum Niederwurf von Samen, und sie gebar über die Frist ihres Höhepunktes hinaus, weil sie den Verheißenden für glaubwürdig erachtete.“ Wie Abraham, so vermochte auch Sara die Zweifel abzulegen, weil auch sie von Gott im Glauben gekräftigt wurde.

Lies weiter:
3. Sodom und Gomorra