Ein Haus für Gott?

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IN BEARBEITUNG !

Von Daniel Muhl

👉 Siehe Der auserwählte Platz!

Paralleltext: 1Chr 17.

David will dem Herrn ein Haus bauen. Nathan motiviert David dazu. In der Nacht spricht der HERR zu Nathan:

  • 2Sam 7:5b-7 - „Du willst mir ein Haus bauen als Wohnung für mich? 6 Wahrhaftig, nie habe ich in einem Haus gewohnt von dem Tag an, als ich die Söhne Israel aus Ägypten heraufgeführt habe, bis zum heutigen Tag; sondern ich bin umhergezogen in Zelt und Wohnung. 7 In der ganzen [Zeit], die ich unter allen Söhnen Israel umhergezogen bin, habe ich [da jemals] zu einem der Stämme Israels, dem ich gebot, mein Volk Israel zu weiden, ein Wort geredet und gesagt: Warum habt ihr mir nicht ein Haus aus Zedern gebaut?“

Aus neutestamentlicher Sicht könnte man aus dieser Stelle auch Folgendes herauslesen:

“Wenn ich unter euch wohne, dann wohne ich in einem Zelt (in einem Fleischesleib) und nicht in einem herrlichen Haus (das ihr mir gebaut habt). Mit anderen Worten: Ich wohne in „dieser Welt“ nicht in einem Herrlichkeitsleib; auch wenn ihr Menschen mich gerne darin sehen würdet. Ich wohne zuerst im Fleisch, in einer irdischen Zelthütte. Ich werde das „fleischgewordene Wort“ und wohne als Solcher unter meinem Volk! Nachher wohne ich durch meinen Geist, und dadurch unsichtbar, in den Schwachen und Elenden dieser Welt! „Mein Reich ist nicht von dieser Welt!“

Gott fährt weiter:

  • 2Sam 7:8b-11 - Ich selbst habe dich von der Weide genommen, hinter der Schafherde weg, dass du Fürst sein solltest über mein Volk, über Israel. 9 Und ich bin mit dir gewesen überall, wohin du gegangen bist, und habe alle deine Feinde vor dir ausgerottet. Und ich mache dir einen großen Namen gleich dem Namen der Großen, die auf Erden sind. 10 Und ich setze für mein Volk, für Israel, einen Ort fest und pflanze es ein, dass es an seiner Stätte [sicher] wohnt und nicht mehr in Unruhe gerät und die Söhne der Ruchlosigkeit es nicht mehr unterdrücken wie früher, 11 und [zwar] seit dem Tag, da ich Richter über mein Volk Israel bestellt habe. Und ich verschaffe dir Ruhe vor all deinen Feinden. So verkündigt dir [nun] der HERR, dass der HERR dir ein Haus machen wird.

Gott baut das Haus! Nur Er kann ein Haus bauen, dass in Ewigkeit Bestand hat. Gott bestimmt unseren Wohnsitz, Er allein legt die Grenzen fest und Er baut dem David ein Haus! Das Haus Davids baut Gott! Wenn Gott für David ein Haus baut, wie viel weniger kann David für Gott ein Haus bauen? Die weitere Aussage Gottes ist ebenfalls sehr aufschlussreich:

  • 2Sam 7:12-14a - Wenn deine Tage erfüllt sind und du dich zu deinen Vätern gelegt hast, dann werde ich deinen Nachkommen (w. deinem Samen), der aus deinem Leib kommt, nach dir aufstehen lassen und werde sein Königtum festigen. 13 Der wird meinem Namen ein Haus bauen. Und ich werde den Thron seines Königtums festigen für ewig. 14 Ich will ihm Vater sein, und er soll mir Sohn sein.

Wenn wir diese Stelle lesen, dann denken wir zuerst an Salomo, der dem Gott Israels ein Haus gebaut hat. Der Tempelbau Salomos ist tatsächlich eine Erfüllung dieser Prophezeiung, denn in 1Chr 22:9-10 lesen wir was folgt:

  • "Siehe, ein Sohn wird dir geboren werden, der wird ein Mann der Ruhe sein, denn ich werde ihm Ruhe schaffen vor allen seinen Feinden ringsum. Denn Salomo wird sein Name sein, und Frieden und Ruhe werde ich Israel geben in seinen Tagen. 10 Der soll meinem Namen ein Haus bauen; und er soll mir Sohn und ich will ihm Vater sein; und ich werde den Thron seiner Königsherrschaft über Israel festigen für ewig."

Mit Salomo hätte rein theoretisch eine "ewiges" Friedensreich beginnen können, wenn er treu geblieben wäre! Doch er scheiterte! Es ist eine ganz ähnliche Situation wie nach Pfingsten: "Hätte ganz Israel Buße getan, hätte die eigentliche Endzeit beginnen können, so wie dies Petrus auch in seiner Pfingstpredigt andeutete! Aber es fand keine nationale Umkehr statt und darum wurde die Endzeit "eingefroren". Der Begriff "für ewig" lautet "ad olam" und kann auch mit "bis (zum) Äon" übersetzt werden. Das Wort Äon beinhaltet mehr als ein Zeitalter. Es bringt auch zum Ausdruck, dass es sich hier um etwas "Göttliches" und "Verborgenes" handelt, das ein Mensch nicht ergründen und zeitlich definieren kann! "Olam" ist mit "alam" (verheimlichen) und "alum" (Verheimlichtes) verwandt und darum ist in der Bibel alles "Äonische" etwas, das Gott verheimlicht, bzw. verborgen hat. Die Länge oder der Inhalt von etwas Äonischem ist nur dann definierbar, wenn die Bibel selbst das Maß geoffenbart hat! So waren die "äonisch geschlossenen Riegel der Erde" bei Jona lediglich 3 Tage verschlossen (Jon 2). Normalerweise ist für uns Menschen die Zeitdauer des Aufenthaltes im Scheol verborgen! Darum ist alles "Äonische" für uns verborgen und es hat auch einen göttliche Qualität, die für uns nicht fassbar ist. Wir haben weder die Kompetenz, die Anzahl Jahre eines Äons zu definieren, noch können wir einer äonischen Angelegenheit, die nicht Gott selbst betrifft, eine "Unendlichkeit" zuordnen!

Weil Salomo untreu wurde, wurde auch sein Königreich nur eine zeitlich beschränkte Vorerfüllung, von dem ewigen Reich des wahren Sohnes Davids! Christus hat als einziger alles vollbracht und darum gibt es nur bei Ihm die wahre Erfüllung dieser Prophezeiung! Wenn wir den Hebräerbrief studieren, dann stellen wir sehr schnell einmal fest, dass sich diese Aussage letztendlich auf Christus bezieht. In Hebr 1:5 wird nämlich diese Stelle zitiert: Denn zu welchem der Engel hat er jemals gesagt: "Mein Sohn bist du, ich habe dich heute gezeugt"? und wiederum: "Ich werde ihm Vater und er wird mir Sohn sein"? Aus der Sicht des neuen Bundes bedeutet „dein Nachkomme“, bzw. „dein Same“ eindeutig Christus. So schreibt auch Paulus in Gal 3:16:

  • Dem Abraham aber wurden die Verheißungen zugesagt und seiner Nachkommenschaft. Er spricht nicht: "und seinen Nachkommen" (w. Samen) wie bei vielen, sondern wie bei einem: "und deinem Nachkommen (w. Same)", [und] der ist Christus.

Gott verheißt dem David also, dass sein Same dem Namen Gottes ein Haus bauen wird und dass das Königtum dieses Samens wird für äonisch feststehen wird! Ihm wird Jahweh Vater sein und Er wird Sein Sohn sein (2Sam 7:14). Jesus Christus, als der Sohn Davids (und somit auch als der Same Davids), ist dieser Sohn Jahwehs, der dem Namen Gottes ein Haus bauen kann und dessen Königtum für äonisch feststehen wird. Salomo war nur die Vorschattung, bzw. die Vorerfüllung dieser Verheissung! Kaum haben wir diese Auslegung verstanden, bekommen wir mit der Fortsetzung des Textes ein Problem, wenn wir da lesen:

  • 2Sam 7:14b - Wenn er verkehrt handelt, werde ich ihn mit einer Menschenrute und mit Schlägen der Menschenkinder züchtigen.

Es ist klar: "Salomo fiel von Gott ab, indem er anderen Göttern diente und Gott hat in schon auf Erden ein stückweit gezüchtigt. Ob sein Gericht mit seinem Tod bereits ein Ende fand, mag bezweifelt werden!" Die wörtliche Übersetzung ist aber auch sehr aufschlussreich:

  • DBR 2Sam 7:14b - "wenn er verkrümmt, ich ihm Recht erweisen werde mit dem Stamm der Mannhaften"

Jesus Christus hat zwar nicht gesündigt (wie Salomo, der gezüchtigt werden müsste), aber Er hat sich für uns verkrümmen und am "Holzstamm" zur Sünde machen lassen, wo Er dann auch die Grundlage für das Recht legte. Es erinnert auch an Röm 3:4b:

  • DBR - Damit gleichsam du gerechtfertigt werdest, in deinen Worten und siegen wirst in deinem Gerichtetwerden.

David betet: „Wer bin ich und was mein Haus? Du hast mich durchgetragen und über mein Haus auf ferne Zukunft hin geredet (2Sam 7:18-19).