Dem Narren ist nicht zu helfen - Spr 27:22

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318. Dem Narren ist nicht zu helfen - Spr 27:22

Wenn du den Narren mit dem Kolben im Mörser zerstießest, mitten unter der Grütze, so würde seine Narrheit doch nicht von ihm weichen!

Fast jede Apotheke hat als Innungszeichen als alter Zeit einen Mörser mit Schlegel stehen; in ihm wurden früher arzneiliche Substanzen zu Pulver verstoßen - so wie der Bauer in alter Zeit die Getreidekörner zu Grütze zerstampfte. Wir werden also in die "Apotheke Gottes" geführt. Könnte aus dem Narren oder aber für ihn Arznei bereitet werden? Mehr noch als beim mittelalterlichen Zerstampfen wird in der Homöopathie eine Grundsubstanz verrieben und zu immer höheren "Potenzen" verdünnt; auf diese Weise können krankheitserzeugende Gifte zu wirksamer Arznei werden. Aber kann aus dem Narren ein Weiser werden? Kann Narrheit - in homöopathischen Dosen eingegeben - schließlich zur Gesundung, zur Weisheit führen? Unser Sprüchewort bezeugt, Narrheit ist auch durch stärkste Züchtigungsmaßnahmen Gottes nicht zu beseitigen! Diese dienen nur dem Weisen, Gerechten und glaubenden als göttliche Heilmaßnahme, um "die friedsame Frucht der Gerechtigkeit" hervorzubringen (Hebr 12:11). Er, der oft in der Drangsal und im Nachdenken über Weltenlauf und Gottesgeschick "wie zu Sand zerrieben wird", findet dann doch beim Nachsinnen über Gottes Heilshandeln innerlich zurecht (Ps 77:10; "Kranksein" bedeute nach dem Hebräischen eigentlich "zu Sand zerrieben" oder "durchbohrt werden"). So kann uns das Leiden dazu dienen, dass wir dem Erstgeborenen der Söhne gleich werden, es kann aber auch zur Verbitterung führen. Vorliegender Spruch erscheint uns zuerst wie ein Scherz, der uns zum Lachen über andere bringen will, er ist aber doch bitterernst gemeint, auch im Hinblick auf uns selbst! Wenn in den endzeitlichen Gerichten Gottes ein Drittel der Menschheit getötet wird, so tun die übrigen doch nicht Buße von Dämonenanbetung und bösen Werken, wie Mord, Zauberei, Hurerei und Raub (Offb 9:18-21). Auch wenn man den Narren mit dem Kolben im Mörser zerstampfte... so würde seine Narrheit nicht von ihm weichen! Dem Narren auf der Flucht vor dem lebendigen Gott ist nicht zu helfen. Dies ist Gottes erschütterndes Urteil über unser aller Leben, denn auch Jünger Jesu sind oftmals "Toren und trägen Herzens, um zu glauben" (Lk 24:25).

Und doch gibt es den Weg der Gnade Jesu, eröffnet durch Sein Blut, worauf zu der neuen Heilsgemeinde nicht viele Weise, Edle, Mächtige und Geachtete geführt werden, sondern die Schwachen, Törichten und verachteten (1Kor 1:26-29). Das resignierende Wort aus den SPRÜCHEN muss dem Jubelruf Jesu weichen:

"Ich preise Dich, Vater Herr des Himmels und der Erde, dass Du dieses vor Weisen und Verständigen verborgen hast und hast es Unmündigen geoffenbart; Ja, Vater, denn also war es wohlgefällig vor Dir... Kommet her zu mir, alle ihr Schwermütigen und Belasteten, ich werde euch zur Ruhe bringen" (Mt 11:25-28)!

So dürfen auch wir zu jenen Narren gehören, die einst in der Narrheit des Unglaubens wandelten nun aber durch Gottes unbegreifliche Güte zu "Weisen" geworden sind.., weil uns Christus selbst zur Weisheit, Gerechtigkeit Heiligung und Erlösung geworden ist (1Kor 1:30)!


Lies weiter hier:

319. Hab Acht auf die Herden - Spr 27:23-27