Wer andern eine Grube gräbt - Spr 26:27-28

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305. Wer andern eine Grube gräbt - Spr 26:27-28

Wer eine Grube gräbt, fällt (selbst) hinein; und wer einen Stein hinaufwälzt, auf den rollt er zurück. Eine Lügenzunge hasst diejenigen, die sie zermalmt, und ein glatter Mund bereitet Sturz.

Spr 26:27 spricht - wie Pred 10:8-9 - anscheinend nur von den Gefahren des Alltags, den häuslichen Unfällen:

  • in eine Grube zum Fang des Beutetiers gegraben, stürzt man durch Unachtsamkeit selbst hinein:
  • der Stein, der am äußersten Rand des Abgrunds dazu bestimmt ist, das Beutetier zu erschlagen, kommt durch eine Erschütterung ins Rollen und erschlägt den, der ihn gelegt hat;
  • eine Mauer, die jemand einreißt, jagt die Schlange aus ihrem Versteck, und sie beißt den Arbeiter;
  • beim Brechen von Steinen kann man sich schwer verletzen;
  • und wer Holz spaltet, kann sich ebenso gefährden.

Doch will Spr 26:27 eigentlich von den Hinterhältigkeiten berichten, die jemand seinem Nächsten zubereitet um ihm zu schaden, indem er ihm eine Grube gräbt, in die er unversehens hineinstürzen soll; auch der Rollstein soll den Nächsten vernichten, der vertrauensvoll seinen Weg geht. Mit dem ganzen Hass der Lügenzunge will er seinen Nachbarn und Nächsten zermalmen, mit dem glatten Mund, der fromme Worte der Liebe spricht, bereitet er in Wirklichkeit seines Nächsten Sturz!

Aber da sagt Gottes Wort: Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein! Der Stein, im Hinterhalt des Abhanges gelegt, rollt auf den Heimtückischen selbst herab und vernichtet ihn. "Schön wär's" mögen da manche sagen, die von den Gehässigkeiten anderer Menschen schon betroffen wurden. Wäre es doch wirklich so, dass das heimtückisch bereitete Verderben auf den Verderber selbst zurückfiele!

Eies isst ja wirklich das Ziel des heilsgeschichtlichen Handelns Gottes, "der die Weisen fängt in ihrer List" (Hi 5:13 - 1Kor 1:19)! Aber wir müssen wahrheitsgemäß sagen: dass dies im gegenwärtigen Zeitlauf eher ein Ausnahmefall im Leben der Heiligen war, dass der Verderber durch den Tod, den er bereitete, selbst vernichtet wurde. Zwei Beispiele aus der Geschichte Israels seien genannt:

Nach dem Buch Ester versuchte der Amalekiterfürst HAMAN den Perserkönig dafür zu gewinnen, die Juden in seinem Reich zu vernichten. Die Pläne zur "Endlösung der Judenfrage" waren bereits genauestens ausgearbeitet und für Mordokai, den Oheim der Königin Ester und den Sprecher der Judenschaft, war bereits der Galgen aufgestellt. Durch das Offenbarwerden der Verdienste Mordokais und durch die Fürsprache der jüdischen Königin wurde der Anschlag vereitelt; Haman aber wurde mit seinen zehn Söhnen getötet und an jenem Galgen aufgehängt, den er Mordokai bereitet hatte. Wie selten aber widerfuhr Israel in den Zeiten der Diaspora solches Eingreifen Gottes!

Auch der Gottesprophet und Staatsmann DANIEL erfuhr die Wahrheit unseres Sprüchewortes, als der König DARIUS ihn auf Anraten seiner Minister in die Löwengrube werfen und diese mit einem Stein verschießen ließ (Dan 6:17-18). Der Herr aber errettete ihn - in einer Vorschattung der Auferstehung Christi - "aus dem Rachen der Löwen " und aus der Grube. Doch die Fürsten, die Daniel beim König verklagt hatten, wurden nun selbst in die Grube geworfen und von den Löwen zerrissen (Dan 6:25).

Ähnliches wird auch das endzeitliche Israel erfahren, wenn "die Völker ringsum" durch einen neuen Krieg "Die Jerusalem-Frage" lösen wollen. Dann wird durch das unmittelbare Eingreifen Gottes Jerusalem für sie zu einem Laststein werden. "Alle, die ihn sich aufladen wollen, werden sich geistlich an ihm zerschneiden" bezeugt Sach 12:3. Dass der glatte Mund und die Lügenzunge der arabischen "Friedensvermittler" mit ihren Verträgen nur den Sturz Israels vorbereiten und ihm die Grube graben will, ist jedem Kenner des prophetischen Wortes offenbar. Gott wird ihr Pläne vereiteln und die Verderber verderben!

Spr 26:27 ist auch im deutschen "Volksmund" wohl bekannt. Wir finden seine Aussage auch in Ps 7:12-16 wieder, wo Gott als der gerechte Richter den "Gesetzlosen" und seine "Waffenrüstung" beschreibt, die er im Kampf gegen die Gerechten gebraucht, dass es eine solche "Vollwaffenrüstung Gottes" für die Heiligen gibt, erfahren wir aus Eph 6.; doch gibt es auch eine solche Satans, wie es uns Lk 11:22 sagt; so können wir in den neun Aussage aus Ps 7. die Waffenrüstung Satans, des Gesetzlosen sehen.

Er wetzt sein Schwert; er spannt und richtet seinen Bogen; er hat Werkzeuge des Todes bereitet; sein Pfeile macht er brennend; er liegt in Geburtswehen, um Unheil zu gebären; schwanger mit Mühsal gebiert er Falschheit; er hat eine Grube gegraben und ausgehöhlt, und er ist in die Grube gefallen, die er gemacht hat; die Mühsal, die er anderen bereitet, wird auf sein Haupt zurückkehren; auf seinen Scheitel wird die Gewalttat herabstürzen!

Ja, es wird sich einmal erfüllen, was Paulus im Geist der Hoffnung für die Glieder der Gemeinde Christi vorausschaute. "Der Gott des Friedens wird in Kürze den Satan unter eure Füße zertreten" (Röm 16:20)! So dürfen die Glaubenden schon jetzt mit dem Messias den Lobpreis der Errettung anstimmen, und ihre Häupter emporheben:

"Ein Netz haben sie meinen Schritten bereitet, es beugte sich nieder meine Seele; eine Grube haben sie vor mir gegraben sie sind mitten hineingefallen. Selah/Empor! Befestigt ist mein Herz, o Gott, befestigt ist mein Herz. Ich will singen und Psalmen singen" (Ps 57:6-7)!


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