Wandel in Geradheit - Spr 14:2

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136. Wandel in Geradheit - Spr 14:2

Wer in seiner Geradheit einhergeht, fürchtet JAHWEH, wer aber in seinen Wegen verkehrt (verbogen) ist, verachtet ihn.

Der gerade und der krumme, verbogene Weg ist ein Lieblingsthema der SPRÜCHE. Wenn der Geist der Furcht JAHWEHs Grundlage unseres Glaubens ist, wie auch das Ziel der geistlichen Entfaltung, wie es Jes 11:1-3 zeigt, dann werden wir auch durch ihn in das Charakterbild Gottes hineingestaltet, weshalb Paulus uns auffordert: Werdet Nachahmer Gottes: (Eph 5:1)! Als Lebensvermächtnis gab Mose dem Volke Israel weiter: JAHWEH ist "ein Gott der Treue und ohne Betrug, gerecht und gerade ist Er" (5Mo 32:4). Darum ist auch Sein Wort gerade, und ein fleißiger Arbeiter Christi sollte in der Lage sein, die geraden Linien des Lebenswortes zu entfalten und in der rechten Weise auszuteilen (2Tim 2:15). Das Einhergehen (oder: Wandeln) in Geradheit meint eine Lebensgestaltung nach göttlicher Norm und Geistesführung, ein konsequentes Suchen nach der Übereinstimmung mit der Richtschnur des Wortes Gottes. Solches rechte, richtige, gerade Wandeln ist eine Frucht der Unterweisung Gottes, die wir im Geite Seiner Furcht auch als Züchtigung und Korrektur annehmen.

Wortpaare der Bibel können uns den Begriff der Geradheit füllen: Güte und Geradheit (Ps 25:8); Lauterkeit und Geradheit (Ps 25:21); Wahrheit und Geradheit (Ps 111:8); Gerechtigkeit und Geradheit (Spr 1:3); Frieden und Geradheit (Mal 2:6); ja "Frohlockende Nieren" (d.h. ein gutes, Gott lobendes Gewissen) "Durch Lippen, die Geradheit reden ohne Trug" (Spr 23:16). Vielleicht haben auch wir schon Menschen kennengelernt, die in konsequenter Glaubenstreue und Beharrlichkeit ihren Lebensweg gestalteten und in wahrhaftigem Geite und ungeheuchelter Liebe der Gottesgemeinde dienten! Sollte dies nicht auch in uns den tiefen Wunsch erwecken, "den geraden Weg in Übereinstimmung mit der Wahrheit des Evangeliums zu wandeln" (Gal 2:14)? Es ist wohl nicht zufällig, dass Saulus von Tarsus von seinem verkehrten und verbogenen Schlangenweg auf den Gottesweg in der "geraden Gasse" von Damaskus geführt wurde!

Wie nun ein Wandel in Geradheit zur Gottesfurcht führt, wie es unsere Textfassung nahelegt gilt auch, dass die Gottesfurcht erst einen Wandel in Geradheit ermöglicht; so übersetzt Delitzsch: "In seiner Geradheit geht dahin, wer JAHWEH fürchtet, und abgebogen in seinen Wegen ist, wer IHN verachtet."

Wie die Gottesfurcht die Fähigkeit verleiht, den geraden Weg zu gehen, führt die Verachtung Gottes zu verkehrten, verbogenen Wegen; diese aber führen mehr und mehr zur Verneinung und Verspottung Gottes. Je mehr ein Mensch in den krummen Wegen der Sünde wandelt, um so mehr sucht er sich durch eine Verachtung und Lästerung Gottes selbst zu rechtfertigen und die bohrende Selbstanklage zu dämpfen.

2Petr 1:5-7 zeigt uns solche Geradheit im Bilde des Wachstums des Lebenskeimes zur voll entfalteten "Gottespflanze", wozu auch festigende Wachstumsknoten und Wachstumsschübe gehören; vom Glauben ausgehend entfalten sich Charakterstärke Erkenntnis, Selbstdisziplin, Ausharren, Gottseligkeit, Bruderliebe und allgemeine Menschenliebe, Und der Apostel Paulus rühmt als Tugenden des geraden Weges und Geistes: das Wahre, das Würdige, das Gerechte, das Reine, das Liebliche, das Wohllautende, die Charakterstärke und alles, was lobenswert ist. Wer dieses ernstlich in Betracht zieht und zu verwirklichen sucht, mit dem ist der Gott des Friedens (Phil 4:8)!

Lies weiter hier:

137. Viel Ertrag kommt durch des Stieres Kraft - Spr 14:4