Viel Ertrag kommt durch des Stieres Kraft - Spr 14:4

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aus WJS: "Das Buch der Sprüche - die Unterweisung des Vaters" (ausgelegt in 366 Tageslesungen)
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137. Viel Ertrag kommt durch des Stieres Kraft - Spr 14:4

Wo keine Rinder sind, ist der Futtertrog rein; Fülle des Ertrags aber kommt durch des Pflugstiers Kraft.

"Wo gehobelt wird, fallen Späne!" Mit dieser deutschen Redensart könnte man unser Weisheitswort verdeutlichen. Zwar kann eine reine (E) klare (BA) und zugleich leere (DEL) Futterkrippe dem Sauberkeitsfanatiker imponieren, aber sie ist das Merkmal eines bettelarmen Bauern, denn dort sind keine Rinder, welche die Ertragsfülle des Getreides sicherten und damit die Existenz des antiken Bauern,. Darum "kümmerte e sich um das Leben seines Viehs", während "das Herz des Gesetzlosen" den Tieren "Grausamkeit erwies" (Spr 12:10).

Dem Geistesmenschen erwächst die göttliche Ertragsfülle in der Geistesfrucht durch eine Erfüllung mit dem Geist und mit dem Wort. Wir werden hier an Mt 12:43-45 erinnert; dort erzählt Jesus von einem geheilten Besessenen, der nach der Befreiung von den Dämonen das Haus seines Lebens und Leibes "gefegt, gereinigt und geschmückt" hat; doch weil er es leer und rein stehen und sich von Gottes Geit und Wort nicht erfüllen lässt, kann der ausgetriebene Satansgeist siebenfach verstärkt zurückkehren und wiederum das Leibeshaus des Geheilten bewohnen. Das Werk des Gesetzes (Ausfegen, Reinigen, Schmücken) genügte nicht, um ihn gänzlich vor dem Zugriff des Feindes zu sichern. Welch ernstes Wort! Wohl uns, wenn die Krippe unseres Lebens nicht leer und rein bleibt, sondern mit der Kraftnahrung des Wortes gefüllt ist, damit wir ihm die gewünschte Geistesfrucht bringen können! "Und wäre Christus tausendmal in Bethlehem geboren und nicht in dir - du wärest ganz verloren!"

Reichen Ertrag gibt es durch des Pflugstieres Kraft (DEL)! Wenn dies eine "Binsenwahrheit" darstellt, gleichsam einen "Bauernspruch an des Hauses Dachbalken", so ist es jedenfalls eine "göttliche Binsenweisheit"! Dieser Pflugstier, der das Joch zu schwerer Arbeit trägt und Furchen in den Gottesacker dieser Welt zieht, ist kein Abbild des ägyptischen Apisstiers oder gar des phönizischen Baalstieres! Nach Hes 1. tragen die Cherubim als die göttlichen Schöpfungsrepräsentanten vier Angesichter - das des LÖWEN, des MENSCHEN, des ADLERS und des STIERES. Während der Löwe königliche Hoheit darstellt, der Mensch das Königspriestertum Adams, der Adler Höhenpflug und Zielblick, so der Stier die unter das Sklavenjoch gebeugte Lebenskraft. In diesem vierfachen Bild dürfen wir mit der alten Kirche auch die Wesensart der vier Evangelien erblicken: MATTHÄUS zeigt uns im Bilde des Löwen Christi Königtum und Reichsherrlichkeit, MARKUS im Bilde des Stiers die dienende Kraft des "Sklaven JAHWEHs", LUKAS im Zeichen des Menschen die Menschensohnschaft und Heilandsmission Jesu und JOHANNES im Bilde des Adlers die allumfassende Gottessohnschaft (beachte die Abfolge in Offb 4:7)! So lag das Gottesjoch auf Jesus, dem Knechte Gottes, wie es auch als "sanftes und leichtes Joch" alle "Sklaven Jesu Christi", die sich im Dienste mühen, auferlegt wird.

Welche weltweite Erfüllung wird es einmal finden, was so schlicht prophetisch angekündigt wird: Viel Ertragsfülle kommt durch des Pflugstiers Kraft!

"In des Stiers gewalt'ger Stärke zeigst Du Deine Lebenskraft,
welche alle Deine Werke einst durchdringt und neu erschafft.
Was im Tode liegt gefangen, durch der Sünde Fluch verbannt,
reißest Du aus Not und Bangen, weil Du zeugend es erkannt!"
(F.H. Baader)

Lies weiter hier:

138. Ein Lügenzeuge und der Wahrheitszeuge - Spr 14:5+25