Vertrauen von ganzem Herzen - Spr 3:5-6

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25. Vertrauen von ganzem Herzen - Spr 3:5-6

Vertraue auf JAHWEH mit deinem ganzen Herzen und stütze dich nicht auf deinen Verstand. Auf allen deinen Wegen erkenne IHN, und Er wird gerade machen deine Pfade!

Wer auf den Herrn vertraut mit seinem ganzen Herzen, "sich sichert an Ihm! (BUB), wird hier dem gegenübergestellt, der sich stützt auf seinen Verstand. Welche Lebenshaltung liegt dem letzteren zugrunde? Es ist die eiskalte Logik des Strebens nach Selbstverwirklichung und "Lebensqualität" durch ich-orientierte, eigenverantwortliche Lebensplanung, durch zunehmenden Gewinn an Ehre, Macht, Einfluss und Reichtum. Diese Haltung wird einmal in dem "Menschen der Sünde" ihr Höchstmaß erreichen, wenn er sich selbst als Gott darstellen wird (2Thes 2:4). Es ist der Glaube an das Sichtbare, Hörbare, Messbare, und an die "ewigen Gesetze der Materie", dessen volkstümliche Fassung lautet; "Ich glaube, dass ein Pfund Rindfleisch ein gute Suppe gibt!" Der verfinsterte Verstand, auf den sich so viele wie auf eine Schilfrohr stützen, ist auf die Scheinwirklichkeit dieses Kosmos und auf seine elementaren Grundregeln eingeschworen, auf die Lust des Fleisches, die Begierde der Augen und den Hochmut des Lebens (1Jo 2:16). Der Vertrauende aber sichert sich an dem ewigen Gott. Sein Bekenntnis lautet: "Vertraut auf JAHWEH ewiglich, denn JAH, JAHWEH, ist ein Fels in Ewigkeiten" (Jes 26:4)! Er sucht das, was droben ist, wo der Christus ist (Kol 3:1); er lernt es mehr und mehr, das Sichtbare zu übersehen und seinen zielorientierten Blick auf das Unsichtbare und den Unsichtbaren zu richten, "denn das Sichtbare ist zeitlich, das Unsichtbare aber ewig" (2Kor 4:18). Er weiß um die eigentliche göttliche Wirklichkeit, die alle "Realität" dieses Kosmos begründet hat und trägt. So ist der Glaube "eine Verwirklichung dessen, was man hofft, ein Überzeugtsein vom Unsichtbaren" (Hebr 11:1-3).

Doch ist das Vertrauen auf JAHWEH mit ganzem Herzen nicht nur ein anderes Wissen und Weltbild; es führt vielmehr den Glaubenden wachstümlich dahin, dass er Ihn erkennt auf allen seinen Wegen, auch an den "krummen Wegen" seines Lebens. Auch wenn ihm dieses oft wie die Rückseite eines Knüpfteppichs, verworren, musterlos, sinnlos und chaotisch erscheint, sieht der Vertrauende dennoch den Herrn als Weggestalter. Er bekennt mit Jer 10:23: "Ich weiß, JAHWEH, dass nicht beim Menschen sein Weg steht, nicht bei dem Manne, der da wandelt, seinen Weg zu richten!"

Darum ermahnt uns Petrus, unsere Leiden nicht als etwas "Fremdes," Andersartiges, von Dämonen Gewirktes, zu deuten: Auch sie sind von dem Herrn gewirkt, der gerecht und gerade ist, dessen Wege recht sind, und dessen Tun vollkommen ist (5Mo 32:3-4). Er schreibt auch auf krummen Zeilen gerade". Er macht unsere oftmals gekrümmten Wege gerade, so dass sie zum Ziele führen und das Gute bewirken. Der "Knüpfteppich unseres Lebens" wird dereinst "von der anderen Seite aus besehen", ein göttliches Kunstwerk enthüllen. Selbst Fehlentscheidungen und Umweg können so noch, wenn Er sie lenkt, zu geplanten Gotteszielen führen. Denken wir nur an die Geschichte Josephs und seiner Brüder. "Denn die Wege JAHWEHs sind gerade, und die Gerechten werden darauf wandeln! (Hos 14:9). Und Jes 26:7 ergänzt: "Der Pfad des Gerechten ist gerade, Du bahnst gerade den Weg des Gerechten", des Christus, von vornherein "gerade ist", während der Weg derer, die im Glauben Gerechtigkeit erlangt haben, oftmals erst "gerade gebahnt" werden muss!

Noch ein Hinweis sei erlaubt: In der Wendung: Er wird gerade machen deinen Pfad gebraucht die LXX den griech. Ausdruck "orthotomeo", welcher das "Wegebahnen" auch durch Gestrüpp und Dickicht meint und im NT nur in 2Tim 2:15 verwendet wird - vom "Wege bahnen" durch das Wort der Wahrheit.

In Spr 22:19 beschwört der Vater feierlich seinen Sohn: "Damit dein Vertrauen auf JAHWEH sei, habe ich heute, dich, ja dich belehrt!! Wir könnten daraufhin mit dem Sohn bitten: "Leite mich, JAHWEH, in Deiner Gerechtigkeit, um meiner Feinde willen, ebne vor mir Deinen Weg" (Ps 5:8)!

Lies weiter hier:

26. Heilung und Lebenskraft - Spr 3:7-8