Narrenmund und Weisheitslippen - Spr 14:3+7-9

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140. Narrenmund und Weisheitslippen - Spr 14:3+7-9

Im Munde des Narren ist eine Gerte des Hochmuts; aber die Lippen der Weisen bewahren sie (vor dem Abweg) (Spr 14:3)

Es ist ein drastisches Bild von dem Hochmut, der dem Narren "zum Halse herauswächst"! Sein Hochmut wird zur Zuchtrute für andere, die der Narr schmäht und verhöhnt, aber schließlich auch zur Zuchtrute für ihn selbst. Der den Narren charakterisierende Größenwahn und seine geradezu pathologische Selbstüberschätzung bringen ihn letztlich zu Fall, wie es uns am Beispiel von Nebukadnezars Selbsterhöhung und Wahnsinn so drastisch vor Augen gestellt wird; er wurde "von den Menschen ausgestoßen, aß Gras und Kraut wie die Rinder, sein Leib wurde vom Tau des Himmels benetzt, sein Haar wuchst Adlerfedern gleich und seine Nägel glichen Vogelkrallen" - bis er dann endlich Gott die Ehre gab und wiederhergestellt wurde (Dan 4:28-33).

Oftmals wird die Zunge im Bilde der Zuchtrute und des richtenden Schwertes geschaut, positiv sogar in der Vision vom erhöhten und wiederkehrenden Herrn (Offb 1:16), der "durch den Hauch Seines Mundes" den vernichten wird, der Gott lästerte, wie nie ein Mensch zuvor, den Antichristen (2Thes 2:8). Könnte der zweite Teil von Spr 13:3 als Mahnung an den Leser gedacht sein. Der Weisen Lippen (oder: Wort) mögest du bewahren - um dem Abweg des hochmütigen Narren zu entgehen? Es gilt aber auch. dass das das gütige, hilfreiche, gnadenvolle und heilende Wort des Weisen in einer segensvollen Rückwirkung ihn selbst bewahren wird. Wird es doch aus der "Weisheit von oben" geboren, die gelinde und lenkbar ist, unparteiisch und ungeheuchelt, friedsam und voller Barmherzigkeit (Jak 3:17). Daraus kann nur "Frucht der Gerechtigkeit" erwachsen, niemals aber kritiklose Selbstüberhebung (Spr 14:18).

Im Sinne einer Definition lässt uns Spr 14:8 eine praktische Auswirkung der Weisheit sehen: Die Weisheit des Klugen ist es, auf seinen Weg zu merken, aber die Narrheit des Toren ist Betrug!

Das beständige Überprüfen des Wandels und Weges am Kompass des Wortes Gottes schenkt Bewahrung vor dem Abweg zum Bösen. "Und ich sah, dass die Weisheit den Vorzug hat vor der Torheit, gleich dem Vorzug des Lichtes, vor der Finsternis: der Weise hat seine Augen in seinem Kopfe, der Tor aber wandelt in der Finsternis" berichtet Pred 2:13-14 zu recht. Die Narrheit des Toren besteht aber nicht nur darin, dass er andere, sondern dass er sich selbst betrügt und irreführt! Doch Gottes heiliger Geist führt uns in die allergrößte Ernüchterung und Klarheit über uns selbst; er überführt uns von Sünde, Gerechtigkeit und Gericht. So erfahren Gottesmenschen, die sich dem Wirken des Geistes öffnen, die Wahrheit über sich selbst, was sie zur Buße treibt, die den Heimweg zu Gott eröffnet.

Die Buße aber lehnt der Narr ab, wie es Spr 14:9 bezeugt:
Der Narr spottet seiner Schuld, aber unter den Aufrichtigen ist gutes Einvernehmen und darum auch gegenseitiges Wohlgefallen. Eigentlich spricht der hebr. Text vom Schuldopfer, dessen der Narr spottet, weil er seine Schuld verleugnet und verdrängt und jede Buße und Wiedergutmachung strickt verweigert. Es waren vor allem Vergehen am Eigentum anderer und an der Ehre der Frauen, die durch das Schuldopfer gesühnt werden mussten (DEL), "hervorragende" Tatbestände auch in unserer bösen Zeit! Ist es nicht schrecklich, wenn ein Mensch in Hohn und Spott um sich schlägt, statt wie der verlorene Sohne "in sich zu schlagen", weil er erkannt hatte, dass ihn "Gottes Güte zur Buße führte" (Röm 2:4)!

Von solchen zynischen narren aber gilt es sich abzusondern, wie es Spr 14:7 befiehlt: Geh aus der Gegenwart des Mannes, der ein Narr ist, bei dem du Lippen der Erkenntnis nicht bemerkt hast!

Der Weise sollte sich zu Weisen, der Einsichtige zu Einsichtigen, der Aufrichtige zu Aufrichtigen und Rechtschaffenen gesellen, wie es uns Spr 14:9 empfiehlt, weil unter Aufrichtigen gutes Einvernehmen herrscht.

Wenn alle Spaltungen vermeiden, und im Denken, Meinen und Reden "harmonisch zusammengeführt sind", wie es uns 1Kor 1:10 als Gebetswunsch des Apostels sagt, dann kann sich an ihnen Ps 133. erfüllen: "Siehe , wie gut und lieblich ist es, wenn Brüder einträchtig beieinander wohnen!" Dort fließt das Öl des Geistes vom Haupte des Hohenpriesters Jesus bis zu den letzten Gliedern Seines Leibes, dort hat der Herr "den Segen verordnet"!

Lies weiter hier:

141. Wer schaut in unser Herz? - Spr 14:10+13