Mancherlei Regierungsformen I - Spr 28:2-3+12+15-16

Aus Bibelwissen
Wechseln zu: Navigation, Suche

aus WJS: "Das Buch der Sprüche - die Unterweisung des Vaters" (ausgelegt in 366 Tageslesungen)
zurück zu: 320. Getrost wie ein junger Löwe - Spr 28:1


321. Mancherlei Regierungsformen I - Spr 28:2-3+12+15-16

Durch die Frevelhaftigkeit eines Landes werden der Fürsten viele; aber durch einen Mann von Einsicht und Wissen dauert der Rechtsbestand fort (Spr 28:2)

Die Menschen haben schon mancherlei Regierungsformen erprobt und erduldet und von ihnen allen die große "Wende" und Besserung der Zustände erhofft! Wir kennen die MONARCHIE (Königsherrschaft), die OLIGARCHIE (Herrschaft vieler), die DIKTATUR (die tyrannische Alleinherrschaft) und die DEMOKRATIE ("Volksherrschaft"), von der man behauptet, wie sei "die beste aller schlechten Herrschaftsformen". Es gibt auch die ANARCHIE (Herrschaftslosigkeit) eines in moralischen Degeneration oder in der Revolution zu Frevelhaftigkeit (E) Ausschreitungen (BA) und Abtrünnigkeit (BUB) zerfallenden Volkes. In solcher um sich greifenden Gesetzlosigkeit und im Verlust der Ordnungen werden der Fürsten viele; es wollen im Grunde alle mitreden und herrschen, auch die unfähigsten Dummköpfe.

Nach der Absicht Gottes herrschte in Israel der gesetzestreue und gottesfürchtige König, es galt also die THEOKRATIE (Gottesherrschaft). Es entsprach darum den Plänen Gottes, als "der Mann nach dem Herzen Gottes", David nach 18 Jahren der Herrschaft über JUDA auch König über die restlichen Stämme ISRAELS wurde: "Und alle Stämme Israels kamen zu David nach Hebron, und sie sprachen: Siehe, wir sind dein Gebein und dein Fleisch. Schon früher, als Saul König über uns war, bist du es gewesen, der Israel ein- und ausführte; und JAHWEH hat zu dir gesagt: Du sollst mein Volk Israel weiden, und du sollst Fürst sein über Israel!" (2Sam 5:1-5; vgl. mit Eph 5:31-33). Doch immer, wenn Gottes Volk gegen die Führung Gottes durch Gesetz und Königtum rebellierte, wurde es "zum Spielball des Parteiengeistes und zum Zankapfel der Machtgelüste" (DEL). So beklagt Hos 8:1-7, dass Israel den Bund übertreten und gegen Gottes Gesetz gefrevelt habe; weil sie das Gute verworfen hätten, solle sie nun der Feind verfolgen; Wind hätte sie gesät, und Sturm würden sie ernten. "Sie haben Könige gemacht; aber nicht von mir aus", sagt Gott, "sie haben Fürsten eingesetzt, von denen ich nicht wusste!" Die verhängnisvolle Zersplitterung Israels in das Nordreich der zehn Stämme und das Südreich (mit Juda und Benjamin), die sich schon einmal bei David angebahnte, wurde durch Rehabeams Torheit zur schrecklichen Wirklichkeit (2Sam 20:1-2 - 1Kö 12:16).

Was kann hingegen ein Mann voller Einsicht und Wissen, Verständnis und Erkenntnis für die Fortdauer des Rechtsbestandes, für völkisches Glück und Wohlfahrt tun (s. Spr 21:22)! Dass sich dieses Wort erst voll erfüllt in dem einen gerechten König, dem Messias in seiner göttlichen Gerechtigkeit, sei nicht unerwähnt (vgl. Hebr 1:8-9). Seine MONARCHIE und DIKTATUR, wo keine Menschenmassen befragt, zur Wahl gerufen und um Verständnis gebeten werden, wird der ganzen Erde und Weltbevölkerung tausendjährigen frieden und Wohlstand bringen! Doch wird Er über die Nationen herrschen "mit eisernen Zepter" und alle Gesetzlosigkeit ausräumen (Ps 2:9)! Er wird, als "der letzte Adam", der Mann voller Einsicht und Wissen, voller Verständnis und Erkenntnis sein - in der Fülle des Heiligen Geistes. Vom Niedrigkeitsweg des EINEN, des "Königs der Juden", spricht in verhüllter prophetischer Weise Pred 9:13-17:

"Auch dieses habe ich als Weisheit unter der Sonne gesehen, und sie kam mir groß vor: Es war eine kleine Stadt, und wenige Männer waren darin; und wider sie kam ein großer König, und er umzingelte sie uns baute große Belagerungswerke wider sie. Und es fand sich darin ein armer weiser Mann, der die Stadt durch seine Weisheit rettete; aber kein Mensch gedachte dieses armen Mannes. Da sprach ich: Weisheit ist besser als Kraft; aber die Weisheit des Armen wird verachtet, und seine Worte werden nicht gehört. Worte der Weisen, in Ruhe gehört, sind mehr wert als das Geschrei des Herrschers unter den Toren!" Dürfen wir in der "kleinen Stadt" Jerusalem sehen, in ihrer Belagerung die drohenden Ereignisse des Jahres 70 n.Chr. in dem armen weisen Mann aber den Christus Gottes, der vom Volke Israel verachte und dessen Botschaft nicht gehört wurde? (vgl. Jes 53:1-3).


Lies weiter hier:

322. Mancherlei Regierungsformen II - Spr 28:2-3+12+15-16