Der Missionsleerlauf

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Aus der Reihe: Christi unausspürbarer Reichtum:
Christenheit im Abfall
Gedanken zum Ende des Zeitalters der Gnade
von Joachim Kaase

Abschrift mit freundlicher Genehmigung von Gerhard Groß, Balingen
Dort als Schrift noch erhältlich.

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Inhaltsverzeichnis

Christenheit im Abfall

2. Der Missionsleerlauf

Die teils mit großer seelischer Euphorie durch christliche Institutionen betriebene Missionsarbeit ist als sehr bedenklich anzusehen.

Man bemüht sich mit Sicherheit um etwas Falsches, wenn man heute den Auftrag des Herrn aus Mt 28:19 ausführen will. Denn dort trifft der Herr in Seiner Eigenart als Diener der Beschneidung (Röm 15:8) Anweisungen. Er, der nach Seinen eigenen Worten (Mt 15:8) lediglich zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel gesandt war, erteilt Seinen Jüngern den Befehl: „... gehet hin, macht alle Nationen zu Jüngern, tauft sie in den Namen des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes und lehrt sie, alles zu halten, was Ich euch geboten habe.“

Dieser Anweisung ist bisher von den Jüngern nicht Rechnung getragen, weil die Verstockung und völlige Beseitesetzung Israels dazwischen kam. Die Heilslinie des Evangeliumms der Beschneidung ist ausgesetzt, bis sich GOTT NACH unserer Entrückung wieder Israel zuwendet.

Diese Anweisung wird von den Jüngern im Millennium voll befolgt werden. Wir jedoch sind weder verlorene Schafe des Hauses Israel noch Jünger des Dieners der Beschneidung! Wir sind Glieder einer Christuskörperschaft, die einmal Engel (Boten) zurechtzubringen hat!

Wer die Botschaft des Paulus genauer kennt, weiß, dass heute ein völlig anderes, ein Versöhnungsevangelium gültig ist - 2Kor 5:18-21. Es wird auch das Evangelium der Vorhaut genannt, im Gegensatz zu dem vorigen der Beschneidung. Diese ist vom erhöhten Herrn Seinem Sonderwerkzeug Saulus-Paulus übertragen und so unterschiedlich zur Verkündung der Zwölfe, dass die übliche Vermischung beider, heute eine der größten Nöte bringt: Leerlauf!

Wie dieses Evangelium im Gegensatz zum vorigen zu handhaben ist, geht deutlich aus Eph 4:11-13 hervor, wo wir lesen:

„Der Herr gibt die einen als Apostel, die anderen als Propheten, wieder andere als Evangelisten, oder als Hirten und Lehrer - zur ANPASSUNG der Heiligen an das Werk des Dienstes, zur Auferbauung der Körperschaft Christi usw... „

Nun sind die Apostel und Propheten hier als nicht mehr unter uns zu sehen. Wir haben ihr Wort schriftlich vorliegen. Es gibt heute keine Apostel im hier gemeinten Sinne, auch keine „neuen Apostel“, und der letzte große Prophet war Paulus.

Evangelisten, Hirten und Lehrer betreuen dagegen heute die herausgerufenen Gemeinden, die Christuskörperschaft, und haben einen ANPASSUNGSDIENST. Sie haben als von Gott Vorhererwählte ihre verschiedenen Dienste innerhalb und zugunsten der Körperschaft des Christus in der jetzigen Gnadenverwaltung anzupassen.

Sie haben also NICHT die Aufgabe, aus der Masse der Menschheit möglichst viele zu gewinnen, sondern solche, die der Vater längst für Sich gewann, indem Er sie zuvor erkannte - Röm 8:28-30 - und auf einen unumkehrbaren Heilsweg stellt - Eph 1:3-6 - in ihre Aufgaben einzuführen.

Bei dem Befehl aus Mt 28 sind später alle Menschen zu einer eigenen Entscheidung zu ermuntern. Heute dagegen sind solche, für die Sich Gott Selbst längst entschieden hat, weiterzuführen! Das sind gravierende Unterschiede. Ohne deren Beachtung läuft vieles ins Leere und zielt am Wesentlichen vorbei.

Wer bei Paulus lernt, dass Gott der Bewirker ist, dass ER vorherbestimmt, dass ER erwählt, dass ER beruft, dass ER rechtfertigt, dass ER verherrlicht (Röm 8:29-30), der wird bald merken, dass es nicht weit her sein kann mit dem bekannten: „Ich habe mich bekehrt!“ Wir sind SEIN TATWERK nach Eph 2:10. Wer hier gründet, hat keine Not mehr mit der „Bekehrung“ der Menschen und weiß, dass Gottes Reihenfolge die bessere ist!

Dies alles ist die eine Seite.

Die andere Seite

Doch sollten wir uns nie erlauben, auf alles missionarische Mühen mit Überheblichkeit herabzuschauen. Denn auch hierin zeigt sich der Vater immer größer als die Menschen. Er wird auch da, wo die Frohbotschaft zu einer Drohbotschaft geworden ist, immer noch Einzelne durch solche Verkündigung ansprechen und in den Berufungsstand führen.

Hier haben wir auch die köstliche Einstellung des Apostels Paulus aus Phil 1:15-18 zu beachten, der auch Brüder gelten lässt, die das Evangelium aus Hader, Neid und Ränkesucht verbreiten.

Zu unserem Thema ist also abschließend mit Paulus auch dies zu sagen: „Indessen, da doch auf jede Weise, ob als Vorwand oder in Wahrheit, Christus verkündigt wird, freue ich mich auch darüber Phil 1:18.

Die Botschaft eines bei Paulus in der Lehre Stehenden ist VERSÖHNUNG, die NUR von Vorhererwählten angenommen werden kann!

Da gibt es kein Drängen und Drohen. Wie erbärmlich sind da die Jetzt- oder Nie-Versionen mit der endgültigen Vernichtung, oder gar noch schlimmer, mit der endlosen Qual im Hintergrund.

Wir sollten es immer mit einem Gott der Liebe zu tun haben, der willens ist, Seine Geschöpfe auszusöhnen und es zu Seiner Zeit auch tut!

Der Endzeitleerlauf

Der in der Christenheit allgemein gebräuchliche Begriff ENDZEIT ist es wert, genauer betrachtet zu werden.

Jeder, der sich an die für heute zu allererst gültigen Aussagen des Apostels der Nationen, Paulus hält, wird früher oder später erkennen, dass wir in der jetzigen Gnadenhaushaltung NICHT in der ENDZEIT sind.

Da wir in der Verwaltungszeit eines Geheimnisses leben (Eph 3:9), die der Vater ausschließlich Paulus anvertraute (Kol 1:25-26 und Eph 3:1-5), sollten wir erkennen können, dass keiner der alten Propheten etwas über diesen Zeitraum aussagen konnte. Niemand hatte Einblick in die Dinge, welche in Gott Selbst verborgen waren, wahrscheinlich nicht einmal der Herr, geschweige denn Seine Jünger.

Keiner konnte darüber aussagen, was in unserer Haushaltung abläuft. So können alle Aussagen der Beschneidungspropheten, einschließlich der vier Evangelien und der Offenbarung nur Prophezeiungen enthalten, wie sie VOR oder NACH unserer Haushaltung geschahen oder geschehen werden.

Man kann voraussetzen, dass der Begriff ENDZEIT bei Daniel entlehnt ist. Denn dort lesen wir in Dan 8:17: „Dieses Gesicht gehört in die Zeit des Endes“. Die Offenbarungen des Daniel sind von einem Israeliten FÜR Israeliten geschrieben. Sie können also nur vollgültig von Israeliten verstanden werden und auch nur, wenn diese als Gottesvolk bestehen.

In der jetzigen Zeit der völligen Beiseitesetzung Israels sind die lebenden Israeliten in derselben fatalen Lage wie wir allesamt aus den Nationen und werden NICHT letzte Verständnisse weder bei Daniel noch bei allen anderen Propheten finden. Erst wenn GOTT sich NACH unserer Entrückung wieder mit Israel befasst, wird den DANN wieder gläubig werdenden Gemeinden (etwa die sieben des Johannes in Offb 2-3) dieses Weissagungspotential einsichtiger sein.

Somit ist jede INTENSIVE Beschäftigung mit Endzeitdingen nicht ratsam. Alle Endzeitausleger verfallen dem Fehler, diese Geschehnisse teiweise mit in unsere Haushaltung zu verlegen und produzieren damit allenfalls eine gewisse seelische Erbauung, aber keine geistliche Auferbauung, Förderung und Festigung. Dies alles kann zum Zeitivertreib und zum Zankapfel werden. Eine euphorische, nicht auszurottende Beschäftigung Unmündiger hat hier breiten Raum.

Es ist aber einfach unsinnig, von Propheten (vorrangig Daniel) vom Herrn (Mt 24), von den Jüngern (etwa Offb.) beschriebene Ereignisse in unserer Haushaltung erfüllt sehen zu wollen.

Da gibt es Berge von Büchern, die allesamt Makulatur sind, angeführt mit Endzeitprognosen, die sich nicht erfüllt haben oder nie erfüllen können, weil sie aus ihrem Standort verschoben sind.

Wer sich da etwas orientieren will, lese das Buch von Franz Stuhlhofer: „DAS ENDE NAHT! DIE IRRTÜMER DER ENDZEITSPEZIALISTEN“, Brunnen-Verlag Giessen-Basel.

Da werden von Luther bis Wim Malgo mit Akribie die Fehler aufgedeckt und mit Recht angekreidet, dass reihenweise von den Verfassern prophezeite Daten bei Nichteintreffen einfach neu bestimmt werden und niemand die Irrtümer bereut. Hier muss man ganz deutlich sehen lernen, dass alle Irrwege daraus resultieren, dass wir in einer eingeschobenen Gnadenhaushaltung leben, in der Bechneidungsprophetie überhaupt nicht greifen kann, weil niemand darin Einsicht hat.

Wir befinden uns nicht in der Endzeit, sondern in den vom Apostel Paulus vorausgesagten „nachmaligen Fristen“ (1Tim 4:1) oder in den „letzten Tagen“ (2Tim 3:1), womit in jedem Fall nur die letzte Zeit INNERHALB der NUR dem Apostel Paulus anvertrauten Verwaltung gemeint sein kann. Hierher gehört auch die Prophezeiung Pauli aus Apg 20:29-30, wo er Gemeindeschädigungen voraussagt, wie sie NACH seinem Abscheiden, aber immer noch IN der Gnadenverwaltung geschehen werden.

Die Endzeiteuphorie treibt nun in der, zu wenig mit Paulus vertrauten Christenheit mannigfaltige Blüten, die man teils als haarsträubend und dummdreist abtun muss.

Wir wollen, um dies zu veranschaulichen, einmal unter der Masse der Publikationen, das Buch des amerikanischen Bruders J. R. Church unter die Lupe nehmen, welches 1986 unter dem Titel HIDDEN PROPHECIES IN THE PSALMS erschien. (Nicht in Deutsch erhältlich). In demselben, also auf Deutsch VERSTECKTE PROPHEZEIUNGEN IN DEN PSALMEN, wird der Nachweis geführt, dass die 150 Psalmen ab dem Jahr 1901 nummernweise jeweils zu den Jahren passen und bestimmte Aussagen zu den Ereignissen des betreffenden Jahres enthalten.

Also Ps 1 passt zu 1901, Ps 5 zu 1905, Ps 80 zum Jahre 1980 usw. Damit enthielten die Psalmen eng mit Israel verbundene Aussagen über das gesamte 20 Jahrhundert und darüber hinaus bis weit ins Millennium hinein bis zum Jahre 2050, den 150 Psalmen entsprechend. Es ist nun zweifellos frappierend, was der liebe Bruder da manchmal entdeckt, und wie es oft zu passen scheint. Dennoch kommt man bei längerer Betrachtung zu dem Schluss, dass diese Dinge mehr oder weniger an den Haaren herbeigezogen sind.

Das erbärmliche Ergebnis ist aber dann die vom Verfasser 1986 gewagte Voraussage, dass den Psalmtexten zufolge die letzte Siebener-Jahrwoche 1988 beginnen, und in das Kommen des Herrn 1994 münden werde, womit dann das 1000jährige Reich anfinge.

Inzwischen ist das Jahr 1994 vergangen, und nirgends ist auch nur ein geringstes Anzeichen dieser Geschehnisse zu sehen.

So können wir getrost ein weiteres Endzeimärchenbuch dem großen Makulaturhaufen anvertrauen.

Stattdessen haben wir bei Paulus das vervollständigte Wort Gottes mit Zielsetzungen und prophetischen Ausblicken, die bei der Beschneidung völlig unbekannt sind. Warum sich also immer wieder mit den Dingen befassen, die wir

  1. sowieso nicht richtig auf die Reihe bringen - und die uns
  2. nirgends weiterhelfen, sondern eher geistliches Reifen verhindern?

Wir werden mit dem Heben der immensen Schätze in den 13 Briefen des Apostels Paulus nie an ein Ende kommen.

Dort haben wir ABSOLUT ALLES, was wir notwendig brauchen, so dass es nur erstaunlich ist, wieviel Leerlauf überall in der Christenheit festzustellen ist, der fruchtlos bleiben muss!

Man ernährt sich mit einer falschen Kost, die lauter Ernährungsmängel zeitigt. Man verzichtet auf ein gesundes Glaubensleben, auf Rettungsgewissheit, tiefe Erwartungsfreude und stolpert unaufhörlich in den Ungewissheiten der übrigen Schrift herum. Paulus aber bleibt weithin unverstanden und erfährt nicht selten sogar Ablehnung.

Der Israelleerlauf

Mit der weithin verbreiteten Israel-Euphorie ist es ähnlich wie mit dem Endzeitleerlauf.

Wer hier vom Grundsatz abweicht, dass NICHTS von dem, was sich heute in, an und um Israel ereignet, mit außerpaulinischen prophetischen Zitaten belegt werden kann, läuft wiederum voll ins Leere.

Denn alle Prophezeiungen, Israel betreffend, können sich NUR VOR oder NACH unserer jetzigen Gnadenhaushaltung abspielen.

Israel ist heute von Gott beiseitegesetzt und in seinem gesamten Tun und Handeln NUR eine Nation unter allen anderen. Die Israeliten verhalten sich so wie jede Nation und vertrauen nicht Gott, sondern ihrem Können und ihren Waffen.

Selbst die Staatsgründung Israels 1948 war ein erstrebtes Ziel heimatloser Juden, welche teils mit terroristischen Maßnahmen erzwungen wurde. Ihre militärischen Siege sind zunächst ihrer größeren Intelligenz und ihren besseren Waffen zuzuschreiben. Das ist bis heute, einschließlich der Atombombe, ihr Schutz. NICHT ihr Gott!

Das Gottes Walten dennoch spürbar ist und Er es auch verhindert, dass sie völlig ausgerottet werden, wie es sicherlich Satans Wunsch wäre, das ist eine andere Sache. Er hält sie, auch in der Verstockungszeit, ließ auch zu, dass sie ihr Land wieder haben. Aber Er ließ es durch ihre Machenschaften geschehen, nicht durch Seine Wunder!

Nun sind aber weite Teile der Gläubigen trotzdem unentwegt damit beschäftigt immerfort Gotteswunder, Erweckungen, Fluchaufhebungen und dergleichen in Israel zu entdecken.

Die Wüste grünt und blüht, der Fluch weicht vom Lande, so verkünden es manche und übergehen, dass der Herr Selbst einmal, etwa nach Jes 51:3 oder Joe 2:21-24 Wachstum und Segen die Fülle schenken will. Da ist doch alles, was fleißige Juden heute schon vollbringen, dagegen wirklich nur eine Geringfügigkeit.

Die Erfolge der Juden sind bewundernswert, - NUR könnte jeder Stamm auf Erden - genügend Wissen, Fleiß und Energie vorausgesetzt - in jeder Wüste dieser Erde dasselbe bewirken.

Was die Erweckungen anbetrifft, da kann man in einer neueren Statistik lesen: „Weltweit schätzt man, dass von den 15 Millionen Juden etwa 70 000 gläubig seien - das ist ein knappes halbes Prozent. Von den in Israel lebenden 4 Millionen Juden glauben höchstens 4000 an Christus, - das ist Eins zu Tausend. Somit ist der Anteil gläubiger Juden außerhalb Israels fünf mal so hoch wie im Lande!“

Damit haben wir erneut die Bestätigung, dass Israel heute NUR ein Volk unter anderen ist und sicherlich mit einem weit kleineren Prozentsatz Gläubiger, wie in manchen christlichen Nationen.

Es gibt liebe Geschwister, die mit der Begründung, dass man die besucht, die man liebt, schon viele Male in Israel waren.

Da wäre ernstlich zu fragen, warum man dann nicht auch die Eskimos, die Indianer, die Papuas, kurz alle Völkerstämme der Erde besucht, die auf jeden Fall ebenso liebenswert sind wie heute beiseite gesetzte und allen anderen gleichgewertete Juden?

Wenn man all die lieben Mitmenschen besuchen wollte, würde ja eine lebenslange Weltreise nicht ausreichen. Wie kommt man dazu, ein Volk vorzuziehen, welches Gott heute deutlich in die Reihe der übrigen Völker zurückgestellt hat? Welches Er bis zur Wiederannahme nicht nur genauso, sondern bedeutend schlechter behandelt als die meisten.

Warum dieses Volk, entgegen dem Willen Gottes, aus der Reihe der übrigen hervorholen wollen, um ihm besondere Ehre zu erweisen, die Gott ihm JETZT versagt? Wir lieben damit, wie nur zu oft, an der Liebe Gott vorbei, der mit der Züchtigung und Zubereitung Seines Volkes beschäftigt ist, WEIL Er es überaus liebt!

Die Verwaltung der Gnade

Allein der für unsere Verwaltung der Gnade zuständige Prophet Paulus hat Aussagen über Israel für diese Zeit machen dürfen. So etwa mit der Geheimisoffenbarung in Röm 11:25, dass Israel verstockt ist, BIS die Vervollständigung der Nationen eingeht, also bis zur Entrückung der Christuskörperschaft.

Oder etwa in 1Thes 2:16, wo er über die widerspenstigen Juden zu schreiben hatte: „Es kommt aber der Zorn, der zum Abschluss führt, schon im Voraus über sie.“

Unzählig sind die Progrome und Holocauste, die in unseren Jahrtausenden über dieses Volk hereinbrachen. In aller Welt wurde es immer wieder schlimm dezimiert.

Da ersieht sich Gott in der Neuzeit eines der christlichsten Völker der Welt, um durch einen VON IHM (Röm 13:1) eingesetzten Diktator 6 Millionen Juden auszurotten. Zorn Gottes im Voraus!

Denn der eigentliche Zorn kommt noch in der Endzeit nach unserer Hinwegraffung, wo Israels größte Leiden unter den Gottesgerichten noch ausstehen, ehe sie aus höchster Not durch den auf den Ölberg erscheinenden Herrn errettet werden. Ganz und für immer!

Nun soll niemand verwehrt werden, eine Studienreise nach Israel zu machen. Aber er sollte dort keine Gotteswunder, keine Erweckungen, keine Besonderheiten erwarten gegenüber anderen Völkern.

Wer heute dort wirklich in CHRISTUS ist, kann nur zur Körperschaft des Christus mit überhimmlischer Berufung gehören.

Es ist nicht ersichtlich, dass in einem von Gott beiseitegesetztem Volk wieder judenchristliche Linien da sind, die allerdings NACH unserer Zeit wieder voll einsetzen.

Eine Übergangsperiode, wie sie deutlich zu Anfang unserer Haushaltung bestand, ist kaum gegeben. Da liefen allerdings beide Evangelien bis zum Verstockunggericht nebeneinander. Die Beschneidunglinie hörte gänzlich auf, es gilt jetzt nur das Evangelium der Vorhaut!

Die euphorische Beschäftigung mit Israel ist aber mit Sicherheit ein Sinnen auf das Irdische. Doch Paulus empfiehlt in Kol 3:2 dringend: „Auf das droben sinnet, nicht auf das auf Erden!“

Er geht sogar in 2Kor 5:16-17 so weit, den Christus dem Fleische nach nicht mehr zu kennen. Der Erdendienst des Herrn für Israel ist demnach nicht unsere Angelegenheit. Wir achten auf das, was der erhöhte Herr uns durch den Apostel der NATIONEN heute zu sagen hat.

Das aber ist so viel und so ausreichend, dass es durch keine andere Botschaft mehr bereichert werden kann!

Wir freuen uns über Israels herrliche, irdische Verheißungen, lassen uns aber auf keinen Fall damit unser überhimmlisches Losteil schmälern oder in irgendeiner Weise verwässern!

Der Charismaleerlauf

Wer sich in gebührender Weise und in Übereinstimmung mit dem Willen des erhöhten Herrn, vorrangig und intensiv mit den Schriften des Apostels der Nationen, Paulus, befasst, dem wird früher oder später u. a. auch offenbar werden, dass heute charismatische Gaben und Wunder nicht mehr notwendig sind.

Wo sie dennoch ausgeübt werden, kann man davon ausgehen, dass sie von den Mächten der Finsternis bewirkt werden.

Deren großes Anliegen ist es immer gewesen, Auserwählte Gottes von ihrem überhimmlischen Bürgertum ab zu bewegen und ihre Blickrichtung auf das Irdische, statt auf das Himmlische zu lenken.

Satan weiß zwar, dass er von Gott Selbst Erwählte NICHT ihres Herrlichkeitszieles berauben, geschweige denn die Erwählung ungültig machen kann. Doch hat er die Möglichkeit, Heilige mit vielfältigen Tricks abzulenken, sie in Ungewissheit zu versetzen, sie so sehr mit Leerlauf zu beschäftigen, dass ein fruchtbarer Wandel fragwürdig wird. Er kann also NICHT ihr Heil antasten, wohl aber ihren Wandel weitgehend stören, und damit für sie Verlust vor der Preisrichterbühne des Christus bewirken - 2Kor 5:10.

Das in 1Kor 12-14 behandelte Gebiet der Gnadengaben ist nun heute als längst überholt anzusehen. Diese Gaben waren damals während einer Übergangszeit, in der auch Paulus nur schrittweise bis in die Fülle geführt wurde, als notwendige Hilfsmittel gegeben.

In 1Kor 13:8-12 aber sagt Paulus bereits das Aufhören voraus:

„Die Liebe wird niemals hinfällig. Seien es Prophetenworte, sie werden abgetan (hier ist nicht das Schrifttum der Propheten gemeint, sondern das spontane, in der Gemeindeversammlung vom Geist gewirkte Wort) oder Zungenreden, sie werden aufhören, oder Erkenntnisworte, sie werden abgetan (wieder nur die spontanen). Denn bis jetzt erkennen wir nur aus einem Bruchteil und prophezeien aus einem Bruchteil (der noch kommenden Erkenntnis). Wenn aber die Reife kommt, wird das aus dem Bruchteil abgetan werden ...“

Das Bruchstückhafte

Paulus erläutert das Bruchstückhafte des damaligen Erkenntnisstandes, welches durch eine zu erwartende Reife abgetan wird. ER benutzt noch weiter Bilder zur Veranschaulichung dieser Lage, so den Unterschied zwischen einem Kind (Unmündiger) und einem Mann, oder das Blicken in einen damaligen Metallspiegel, wo man nicht entfernt die Deutlichkeit heutiger Glasspiegel hatte, und dem gegenüber das Sehen von Angesicht zu Angesicht.

So ist mit der Vollerfüllung des Wortes Gottes (etwa in den Epheser- Philipper- und Kolosserbriefen) die Körperschaft des Christus ihrer STELLUNG nach in die Reife gekommen. Damit sind die Hilfsmittel der Unmündigkeit überflüssig.

WANDELMÄSSIG bleiben jedoch die Not, dass Gläubige in Christus sich immer noch, oder wieder, nach den alten Gaben ausstrecken, und damit nichts weiter als Unmündikgeit demonstrieren.

Wenn nun ein Paulus, der alle Wunder des Herrn und der Zwölfe jahrelang ausübte oder gar überbot, in späteren Jahren seine engsten Mitarbeiter Timotheus und Trophimus nicht mehr heilen konnte (1Tim 5:23 und 2Tim 4:20), dann sollten wir aufhorchen.

Irdische Segnungen waren mit dem Kommen der Reife (der Vollausgestaltung des Evangeliums der absoluten Gnade) in den Hintergrund getreten. Diese Dinge sind in der israelitischen Heilslinie mit irdischen Zielsetzungen üblich, passen aber nicht mehr in eine Gnadenfülle mit überhimmlischen Zielsetzungen.

Gläubige in Christus sollten sich daher hüten, diese Anfangsgaben der Unmündigkeit weiter auszuüben. Es bliebe eine gezielte Irreführung der Finsternis, die gern Hilfestellung gibt. Doch die Ausüber sind auf jeden Fall betrogene Leute, die Leerlauf betreiben.

Es gehört aber zu den vom Apostel Paulus vorhergesagtenZuständen der „nachmaligen Fristen“ (in seiner Gnadenverwaltung), dass Gläubige auf irreführende Geister und Lehren der Dämonen achtgeben (1Tim 4:1). So kann man auch vermehrt in der Christenheit beobachten, dass dieser Trend einen ungeahnten Aufschwung erlebt.

Man spricht heute von einer dritten Welle der Geistausgießung, nachdem um die Jahrhundertwende die Pfingstgemeinden entstanden und sich den alten Geistesgaben (einschl. Zungenreden) konzentriert zuwandten. Als zweite Welle kam seit etwa 1960 die Charismatische Bewegung von Amerika aus zu uns, wodurch die Ausbreitung dieser Dinge zunahm.

Die seit etwa 1980 forcierte dritte Welle ist das, wieder von Amerika überschwappende, „power evangelism“, ein bis dahin unbekanntes Evangelium mit einer rein äußerlichen Kraftfülle ohnegleichen.

Einer der Gründer sagte Folgendes: „Ihr werdet Heilungsevangelisten erleben, von denen aus ihren erhoben Händen Licht ausgeht, das jeden Kranken, den es trifft, sofort heilt. Amputierte Glieder werden augenblicklich nachwachsen, wo dieses Licht hinfällt!“

Wer sich umfassender informieren will über die charismatischen Auswüchse, wie sie zum Ende unserer Gnadenverwaltung rapide zunehmen, dem seien zwei Bücher empfohlen, die erschöpfend und global berichten. Beide sind im CLV-Christliche Literatur Verbreitung-Bielefeld, erschienen unter den Titeln: „Die Verführung der Christenheit“ von Dave Hunt/T.A McMahon und „Die dritte Welle ... gesunder Aufbruch?“ von Wolfgang Bühne.

Was der Apostel Paulus nun für die Jetztzeit als allein gültig herausstellt, sind nach Eph 4:11 Apostel, Propheten, Evangelisten, Hirten und Lehrer (keine Heiler, Zungenredner etc.) Dabei sind die Apostel und Propheten - im Gegensatz zu Pauli Lebzeiten - HEUTE nicht mehr als persönlich anwesend zu sehen. Sie können nur noch durch ihr Schrifttum als gegenwärtig gewertet werden. Die vorhandenen Evangelisten, Hirten und Lehrer aber haben Heilige an ihre Dienste innerhalb der Gemeinde anzupassen, was aber ohne Zungenreden, Heilungen und sonstige Wundertaten besser geht als mit.

Im übrigen gilt vor allem, was Paulus in 1Kor 13:13 schreibt:
„Von nun an aber bleiben Glaube, Erwartung, Liebe, diese drei. Doch die größte von allen diesen ist die Liebe! Jaget daher der Liebe nach!

Damit meint er, dass nach dem Aufhören der besonderen Gnadengaben auf alle Fälle Glaube, Erwartung und Liebe bestehen bleiben.

Doch davon werden einmal Glaube und Erwartung durch das Schauen erfüllt und abgetan. Was auf jeden Fall zuletzt übrig bleibt, ist die LIEBE, denn sie ist das Größte, sie ist absolut grenzenlos, wie Gott Selbst!

Lies weiter:
3. Der letzte Abfall