Der Mann und Eheherr Israels - Spr 31:23

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365. Der Mann und Eheherr Israels - Spr 31:23

Ihr Mann ist anerkannt (wohlbekannt) in den Toren, indem er sitzt bei den Ältesten des Landes.

Ich habe die Übersetzung vorgezogen, wonach der Mann des tüchtigen Weibes in den Toren anerkannt ist (BA/BUB). Mit einer solchen Frau, deren Ruhmeslied der Weisheitslehrer sang, kann sich ihr Mann in der Öffentlichkeit sehen lassen! Bald wird er selbst mit seinen Söhnen die Fra und Mutter rühmen (Spr 31:28-31). Ja, es gilt bis in unsere Zeit, was Spr 12:4 aussagt: "Eine tüchtige Frau ist ihres Mannes Krone, aber wie Fäulnis in seinen Gebeinen ist eine Schande Bereitende!!"

Hat nun der Ehemann der tüchtigen Frau nichts anderes zu tun, als im Stadttor mit den Alten herumzusitzen, über vergangene Zeiten zu plaudern, und "Wasserpfeife zu rauchen"? Überlässt er wie ein orientalischer Pascha die ganze Arbeit seiner Frau? Ganz gewiss nicht! Auch er hat einen anstrengenden Beruf. Die Tore einer Stadt samt dem zughörigen Platz waren im Altertum Tagungsstätte der Stadtverwaltung und Gerichtsstätte, wo Rechtsverträge abgeschlossen und Gerichtsurteile gefällt wurden. Die erwählten Ältesten des Landes und der Stadt saßen dort - würdevoll herrschend, beratschlagend und richtend, während die Angeklagten, die Recht Suchenden und Diener standen. Um so bezeichnender ist es, dass der Mann mit seien Söhnen sich erhebt, um seine Frau im Tore, das heißt in aller Öffentlichkeit zu preisen (Spr 31:28+31).

Die Würdestellung, Macht und Anerkennung des Mannes erhöht auch seine Frau; dies gilt auch für den EHEHERRN Israels und das WEIB Seines Bundes. Wie der Mann des Weibes Haupt ist, so ist die Frau des Mannes Ehre und Herrlichkeit, wie Paulus in 1Kor 11:7 ausführt. Der Ruhm der Manneswürde in Spr 31:23 erklingt wie ein Widerhall zum Ruhm der Frauenwürde in Spr 31:28. Der Buchstabe "nun", der Vers Spr 31:23 eröffnet, bedeutet "Fisch" und "unermessliche Fruchtbarkeit", der Buchstabe "koph" zum Beginn von Spr 31:28 ist das Zeichen der "Geburt" durch die Frau.

Der Mann ist anerkannt in den Toren, indem er bei den Ältesten des Landes sitzt. Erinnert uns dies nicht an den Sohn Gottes, der da sitzt zur Rechten der Majestät in der Höhe - inmitten der Himmelswelt und der himmlischen Mächte -, um auf den Zeitpunkt zu warten, da der Vater Ihm alle Feinde zum Schemel Seiner Füße legen wird? Joh 5:22+27 sprechen von Christi Richtervollmacht "im Tore": "Der Vater selbst richtet niemanden, sondern das gesamte Gericht hat Er dem Sohn übergeben, damit alle dem Sohn verherrlichen!" und "Der Vater hat Ihm Rechtsvollmacht gegeben, Gericht zu halten, weil Er der Sohn des Menschen ist!

Dieser Tatbestand ist den unsichtbaren Mächten wohlbekannt, bei den Lichtmächten und Ältesten des Himmels auch anerkannt. Sie huldigen dem Lamm, indem sie ihre Kronen vor Ihm niederwerfen und seine alleinige Würde besingen (Offb 4:10-11 - Offb 5:8-10+11-14). So sitzt der Christus "inmitten der Himmlischen"; doch auch wir haben im Geist schon jetzt diesen Platz inne, weil wir Seine Glieder sind (Eph 2:6)! Die Fürstentümer und Gewalten der Finsternis jedoch stehen Ihm anders gegenüber: Auch ihnen ist Christi Sieg und Herrschaft durch Auferstehung und Himmelfahrt bekannt geworden, und auch durch die Gemeinde wird ihnen die "buntfarbige Weisheit Gottes" bekannt gemacht (Eph 3:10); doch haben sie dies noch keineswegs anerkannt. Es bleibt der erneuten feierlichen Einführung des Sohnes in den Erdkreis durch den Vater vorbehalten, dass es sich erfüllt: "Alle Engel Gottes werden Ihn anbeten" (Hebr 1:6)! Als der Richter, der im Tor sitzt, hat ER die "Fürsten" gefesselt und ihrer Wirksamkeit beraubt (Kol 2:15); dort lehrt Er auch Seine Ältesten Weisheit, da sie in das Gnadengeheimnis des Evangeliums hineinzuschauen begehren (Eph 3:10 - 1Petr 1:12 - Ps 105:22). Erstmals bei Seiner Himmelfahrt geschah es, und es wird erneut bei Seiner Wiederkunft geschehen, das "die Tore ihre Häupter erhoben" und die "Pforten der Urzeit" sich ehrfurchtsvoll von ihren sitzen erhoben haben; seitdem haben sie allesamt ihre Gerichtsvollmacht an den abgegeben, der in ihrer Mitte sitzt und anerkannt ist in den Toren. Sogar der Satan musste seine "Vollmacht über denTod" an Ihn abtreten (Hebr 2:14). Jene "Pforten der Urzeit, die ihre "Häupter" erheben sollen beim Einzug des Königs der Herrlichkeit, sind ja gewaltige urzeitliche Mächte der unsichtbaren Welt.

Was hat nun die Aussage über den Mann und seine richterliche Würde mit dem idealen Weib ISRAEL zu tun? Gewiss eines: Die Sache des Weibes ist in der repräsentativen Gerichtsvollmacht des Mannes aufs beste vertreten. Wenn Er bei Seinem Kommen mit den zwölf Aposteln auf dem Thron Seiner Herrlichkeit sitzen und sie zwölf Stämme Israels richten wird, dann dient dies zur Herbeiführung der Wiedergeburt Israel wozu das Gericht nur den Weg vorbereitet (Mt 19:28); wenn dann endlich Israel gerichtet, gereinigt uns wieder hergestellt ist, wird der Mann, der Christus, Sein Weib rühmen. Er hat es sich dann erneut anvermählt in Gerechtigkeit uns Gericht, in Güte, Barmherzigkeit und Treue (Hos 2:19-21)


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