Weisheitslehre in Frauenmund - Spr 31:26
aus WJS: "Das Buch der Sprüche - die Unterweisung des Vaters" (ausgelegt in 366 Tageslesungen)
zurück zu: 363. Die Hände der tüchtigen Frau - Spr 31:20
364. Weisheitslehre in Frauenmund - Spr 31:26
Sie tut ihren Mund auf mit Weisheit, und liebreiche Lehre ist auf ihrer Zunge.
Der Buchstabe, der diesen Vers eröffnet, ist der Buchstabe "pe", der "Mund" bedeutet. Demgemäß ist auch vom Mund der tüchtigen Frau die Rede. Sie öffnet ihn. Was geht aus ihm hervor? Geschwätz, bösartige Nachrede, sinnloses Wortgeräusch, Klatsch und Tratsch, Rede, die nur das Alltägliche der Hausfrauenpflichten mitteilt...? Nein, es ist Wort der Weisheit, liebreiche Lehre (BA: Zielgebung der Huld; PAR: Unterweisung der Liebe). Dies ist nun eine neue Entdeckung am Bild der idealen Frau: Sie ist nicht nur tüchtig in allen Sparten der Hauswirtschaft, des Textilgestaltens und der Landwirtschaft. Ihr Lebenssinn bestand nicht nur in der Familienführung und Vermögensmehrung, sondern sie stand auch in einem, vom Geist Gottes gestalteten inneren Wachstum; es wuchsen ihr Früchte der Weisheit zu, do dass sie lehrfähig wurde, und huldvolle Liebe weiterzugeben und dem Irrenden Ziel zu weisen!
In manchen Gemeinden und Gemeinschaften meint man, alles geistliche Wachstum in Gnade und Erkenntnis dem Mann überlassen zu müssen; wenn er aber vor der Frau stirbt, bleibt eine geistig und geistlich unmündige und im Wort Gottes unerfahrene Witwe zurück. Das von Paulus geboten Schweigen der Frau in der Gemeinde, sonderlich, was die Lehre anbetrifft, meint nicht, dass sie geistlicherweise unmündig bleiben müsse. Gebietet doch der Apostel auch: "Die alten Frauen sollen in ihrem Verhalten so sein, wie es den Heiligen geziemt: nicht verleumderisch, nicht Sklavinnen von vielem Wein, Lehrerinnen des Guten, damit sie jüngeren Frauen unterweisen..." (Tit 2:3-4). Unser Sprüchewort wird vor allem das persönlich Zeugnis der Frau, den zielweisenden Rat, die Alltagsweisheit und die Mitteilung der Huld und Liebe Gottes durch ihr Wort meinen, so, wie es Eph 4:29 entspricht:
"Kein verderbtes Wort gehe aus eurem Mund hervor, sondern alles, was gut ist zur notwendigen Auferbauung, damit es dem Hörenden Gnade darreiche!" Dies ist auch der glaubenden Frau geboten, und sie kann es um so leichter tun, wenn sie durch ihr Tun ein gutes Zeugnis in der Öffentlichkeit hat.
Lies weiter hier:
