HSN 2Jo: Unterschied zwischen den Versionen
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+ | Sprache und Stil des 1. Johannesbriefes erinnern an das Johannesevangelium. "Nirgends im NT begegnet (sonst) eine so ausgesprochene Verwandtschaft der Sprache und Stil" (W. Michaelis). Die schlichte, tiefgründige Sprache, die Mitteilungen über das Wesen Gottes ([[1Jo 1:5]] - [[1Jo 4:8]].16), die Gleichsetzung Jesu mit dem göttlichen Leben ([[1Jo 1:2]] - [[1Jo 5:20]]), der durchgehende Klang von Liebe und Freude, die Gegensatzpaare Licht - Finsternis ([[1Jo 1:5]] - [[1Jo 2:8]]-11), Tod - Leben ([[1Jo 3:14]].15) - das alles lässt den Evangelisten Johannes als Verfasser erkennen (der sich allerdings weder am Anfang noch am Schluss mit Namen nennt). Der Prolog des 1. Briefes ist dem Prolog des Johannesevangeliums eng verwandt. Der Verfasser gibt sich darin als Augenzeuge des irdischen Jesus zu erkennen ([[1Jo 1:1]]). Neu sind gegenüber dem Johannesevangelium die Ausführungen über die Wachstumsstufen im Glauben ([[1Jo 2:12]]-14) und über die Salbung ([[1Jo 2:20]].27), die Warnung vor dem Antichristentum ([[1Jo 2:18]] - [[1Jo 4:3]]) und die starke Betonung der Gotteskindschaft ([[1Jo 2:29]] - [[1Jo 3:9]] - [[1Jo 4:7]] - [[1Jo 5:1]].4.18). | ||
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+ | Vieles spricht für eine Abfassung des 1.Briefes am Ende des 1. Jahrhunderts n.Chr. Der Apostel Johannes hat ihn in hohem Alter geschrieben, wahrscheinlich später als sein Evangelium. Er kann an Christen im kleinasiatischen Raum gerichtet worden sein. | ||
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+ | Der 2. und der 3. Brief sind sowohl miteinander als auch mit dem 1. Brief eng verwandt. Sie enthalten im Unterschied zum 1. Brief jeweils Einführung und Briefschluss. Der 2. Brief, der an eine Gemeinde oder Familie oder an Kreise von Gläubigen gerichtet ist, betont das Liebesgebot und warnt vor Irrlehren; der 3. Brief - an eine Einzelperson gerichtet - lobt deren Gastfreundschaft und tadelt ein Gemeindeglied, das "gern der Erste sein will". | ||
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− | '''[[2Jo 1:1]]''' - Der Älteste [wendet sich] an die auserwählte Herrin und ihre Kinder (46*), die ich in Wahrheit liebe – und nicht allein ich, sondern auch alle, die die Wahrheit erkannt haben, <br /> <span style="color:#1E90FF"><FONT SIZE="2"> 46* Mit „Herrin“ („kyria“) kann eine bedeutende gläubige Frau angeredet sein; wahrscheinlicher aber ist unter der „Herrin“ eine Gemeinde zu verstehen, die „Schwester“ (2Jo 1:13) wäre dann wohl die Gemeinde des Abfassungsorts, die „Kinder“ (2Jo 1:1 - 2Jo 1:4 - 2Jo 1:13) wären wie im 3. Brief (3Jo 1:4) geistliche Kinder. - Johannes bezeichnet sich (ähnlich wie Petrus in 1Petr 5:1) als „Ältesten“ (w. Älteren). </FONT> </span><br /> | + | '''[[2Jo 1:1]]''' - Der Älteste [wendet sich] an die auserwählte Herrin und ihre Kinder (46*), die ich in Wahrheit liebe – und nicht allein ich, sondern auch alle, die die Wahrheit erkannt haben, <br /> <span style="color:#1E90FF"><FONT SIZE="2"> 46* Mit „Herrin“ („kyria“) kann eine bedeutende gläubige Frau angeredet sein; wahrscheinlicher aber ist unter der „Herrin“ eine Gemeinde zu verstehen, die „Schwester“ (2Jo 1:13) wäre dann wohl die Gemeinde des Abfassungsorts, die „Kinder“ (2Jo 1:1 - 2Jo 1:4 - 2Jo 1:13) wären wie im 3. Brief (3Jo 1:4) geistliche Kinder. - Johannes bezeichnet sich (ähnlich wie Petrus in 1Petr 5:1) als „Ältesten“ (w. Älteren). [[HSN 2Jo#Der 2. Johannesbrief|→📗 ]] [[HSN NT|→📚]] </FONT> </span><br /> |
'''[[2Jo 1:2]]''' - um der Wahrheit willen, die in uns bleibt und mit uns sein wird in Ewigkeit (47*). <br /> <span style="color:#1E90FF"><FONT SIZE="2"> 47* w. in die (kommende) Weltzeit hinein </FONT> </span><br /> | '''[[2Jo 1:2]]''' - um der Wahrheit willen, die in uns bleibt und mit uns sein wird in Ewigkeit (47*). <br /> <span style="color:#1E90FF"><FONT SIZE="2"> 47* w. in die (kommende) Weltzeit hinein </FONT> </span><br /> | ||
'''[[2Jo 1:3]]''' - Gnade, Erbarmen [und] Friede werden mit uns sein von Gott, dem Vater, und von Jesus Christus, dem Sohn des Vaters, in Wahrheit und Liebe. <br /> <span style="color:#1E90FF"><FONT SIZE="2"> </FONT> </span><br /> | '''[[2Jo 1:3]]''' - Gnade, Erbarmen [und] Friede werden mit uns sein von Gott, dem Vater, und von Jesus Christus, dem Sohn des Vaters, in Wahrheit und Liebe. <br /> <span style="color:#1E90FF"><FONT SIZE="2"> </FONT> </span><br /> |
Version vom 21. Dezember 2020, 13:44 Uhr
Der 2. Johannesbriefübersetzt und erklärt von Heinz Schumacher
Erläuterungen zu den 3 JohannesbriefenSprache und Stil des 1. Johannesbriefes erinnern an das Johannesevangelium. "Nirgends im NT begegnet (sonst) eine so ausgesprochene Verwandtschaft der Sprache und Stil" (W. Michaelis). Die schlichte, tiefgründige Sprache, die Mitteilungen über das Wesen Gottes (1Jo 1:5 - 1Jo 4:8.16), die Gleichsetzung Jesu mit dem göttlichen Leben (1Jo 1:2 - 1Jo 5:20), der durchgehende Klang von Liebe und Freude, die Gegensatzpaare Licht - Finsternis (1Jo 1:5 - 1Jo 2:8-11), Tod - Leben (1Jo 3:14.15) - das alles lässt den Evangelisten Johannes als Verfasser erkennen (der sich allerdings weder am Anfang noch am Schluss mit Namen nennt). Der Prolog des 1. Briefes ist dem Prolog des Johannesevangeliums eng verwandt. Der Verfasser gibt sich darin als Augenzeuge des irdischen Jesus zu erkennen (1Jo 1:1). Neu sind gegenüber dem Johannesevangelium die Ausführungen über die Wachstumsstufen im Glauben (1Jo 2:12-14) und über die Salbung (1Jo 2:20.27), die Warnung vor dem Antichristentum (1Jo 2:18 - 1Jo 4:3) und die starke Betonung der Gotteskindschaft (1Jo 2:29 - 1Jo 3:9 - 1Jo 4:7 - 1Jo 5:1.4.18). Vieles spricht für eine Abfassung des 1.Briefes am Ende des 1. Jahrhunderts n.Chr. Der Apostel Johannes hat ihn in hohem Alter geschrieben, wahrscheinlich später als sein Evangelium. Er kann an Christen im kleinasiatischen Raum gerichtet worden sein. Der 2. und der 3. Brief sind sowohl miteinander als auch mit dem 1. Brief eng verwandt. Sie enthalten im Unterschied zum 1. Brief jeweils Einführung und Briefschluss. Der 2. Brief, der an eine Gemeinde oder Familie oder an Kreise von Gläubigen gerichtet ist, betont das Liebesgebot und warnt vor Irrlehren; der 3. Brief - an eine Einzelperson gerichtet - lobt deren Gastfreundschaft und tadelt ein Gemeindeglied, das "gern der Erste sein will". 2Jo 12Jo 1:1 - Der Älteste [wendet sich] an die auserwählte Herrin und ihre Kinder (46*), die ich in Wahrheit liebe – und nicht allein ich, sondern auch alle, die die Wahrheit erkannt haben, |