Allgemein verbreitete Einwände

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nach dem gleichnamigen Buch von Andrew Jukes:
Der zweite Tod und die Wiederbringung aller Dinge

in Bearbeitung


I. Die Wiederbringung aller Dinge

II. Das Zeugnis der Schrift

Teil 1. Gottes Vorsatz im Sohn
Teil 2. Der Vorsatz der Äonen
Teil 3. Durch Tod und Gericht zum Leben

III. Allgemein verbreitete Einwände
IV. Schlussbemerkungen
V. Anhang und Nachschrift


Die Wiederbringung aller Dinge

III. Allgemein verbreitete Einwände

1. Sie widerspricht der Lehre der Kirche

Dies ist, was ich von Gottes Vorsatz und Weg sehe, und bildet, wie ich glaube, den Schlüssel zu all den Schwierigkeiten und offenbaren Widersprüchen der Heiligen Schrift über diesen Gegenstand. Es gibt indessen gewisse gebräuchliche Einwürfe, die bei solchen Seelen Eindruck machen, welche vor Gottes Wort Ehrfurcht haben. Es heißt, diese Lehre stehe im Gegensatz zu dem, was die Kirche sagt, zu der Vernunft und vor allem zu der Heiligen Schrift. Sollte dies letzte wahr sein, dann kann die Lehre nicht bestehen. Gottes Wort ist der oberste Richter über diesen und jenen anderen Gegenstand. Aber wehe auch denen, die der Kirche nicht gehorchen, wenn das, was die Kirche sagt, übereinstimmt mit dem, was Gott sagt. Doch wenn sie durch Vernunftschlüsse oder durch Überlieferung das Wort Gottes aufhebt, dann ist "Gott wahrhaftig, und alle Menschen Lügner" (Röm 3:4)


2. Sie widerspricht der Vernunft

a) Die Lehre macht die Versöhnung unnötig 66
b) Sie lehrt parteisch 68
c) Sie beseitigt Gottes Gerechtigkeit 69
d) Sie widerspricht der Natur 70
e) Das Vorhandensein den Bösen ist Antwort 72
f) Die Vernunft sagt das Gegenteil 74


3. Sie widerspricht der Schrift

Nun wollen wir uns die Stellen ansehen, auf die hauptsächlich Bezug genommen wird, als lerhten sie nie endende Strafe. Es ist bemerkenswert, dass dies jedes Mal Worte aus dem Mund unseres Herrn sind.

a) Mt 12:32

Und wenn jemand ein Wort reden wird gegen den Sohn des Menschen, dem wird vergeben werden; wenn aber jemand gegen den Heiligen Geist reden wird, dem wird nicht vergeben werden, weder in diesem Zeitalter noch in dem zukünftigen.

1.) Da ist zunächst die Stelle von der Sünde wider dne Heiligen Geist, die wie der Herr sagt, "nicht vergeben wird, weder in dieser noch in jener Welt" (Mt 12:32 - Mk 3:29 - Lk 12:10; die Worte bei Markus "hat keine Vergebung ewiglich" lauten im Urtext: onk echei aphesin eis ton aiona. Hieraus wird geschlossen, dass die Strafe für diese Sünde kein Ende haben könne. Aber sagt denn das der Text wirklich? Die ganze Stelle lautet folgendermaßen: "Darum sage Ich euch: Alle Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben; aber die Lästerung wider den Geist he ton preumatos blasphenia wird den Menschen nicht vergeben. Und wer etwas redet wider des Menschen Sohn, dem wird es vergeben; aber wer etwas redet wider den Heiligen Geist, dem wird's nicht vergeben, weder in dieser noch in jener Welt" (aion). Weit davon entfernt, dass diese Worte die allgemein angenommene Lehre eine hier nicht vergebene Sünde könne niemals vergeben werden. bestätigen sie vielmehr ausdrücklich, dass erstens alle Art von Sünde und Lästerung den Menschen vergeben wird, dass zweites einige Sünden, nämlich die gegen des Menschen Sohn, offenbar in diesem Zeitalter vergeben werden können und drittens, dass eine andere Sünde, nämlich diejenige gegen den Heiligen Geist, weder in diesem noch in dem kommenden Zeitalter vergeben werden kann; die letzten Worte bestätigen sicherlich auch das noch, dass einige hier nicht vergebene Sünden in dem kommenden Zeitalter vergeben werden können, dass aber die Sünde oder Lästerung gegen den Heiligen Geist sich nicht unter dieser Zahl befindet.

Dies sagt der Text, und dies erklärt, warum Gott so lange mit der allgemeinen Ausgießung seines verheißenen Geistes gezögert hat; denn kein Mensch kann sündigen oder reden wider den Geist, bevor der Geist über ihn gekommen ist. Gott hat zwei Wege, um den Menschen zu belehren: zuerst durch Sein Wort, den Buchstaben oder die menschliche Form der Wahrheit, das ist des Menschen Sohn - in diesem Fall mag ein Mensch wohl die Berufung Gottes zurückweisen, ohne wirklich zu wissen, was er tut - und sodann in und durch den Geist, der das Herz überführt - ihm kann deshalb kein Widerstand geleistet werden, ohne dass die Menschen sich ihrer Schuld bewusst sind, dass sie Gott verwerfen. Den Geist verwerfen, trennt den Menschen vom Leben und Licht der kommenden Welt. Diese Sünde wird deshalb weder in diesem noch in dem kommenden Zeitalter vergeben. Aber der Text sagt nichts von den "zukünftigen Zeiten" (Eph 2:7 en tois aiosin toi eperchomenois, die uns an anderer Stelle offenbart werden, viel weniger bestätigt er, dass die Strafe für eine hier nicht vergebene Sünde niemals endet.

Wenn wir uns deshalb erinnern, wie unser Herr uns gelehrt hat zu vergeben, "nicht siebenmal, sondern siebenzigmal siebenmal" (Mt 18:22), und wenn wir auf die Länge und Breite dieses Befehls achten, dass er uns heißt zu vergeben, wie Gott vergibt, nicht nur siebenmal sieben, das sind die siebenmal sieben Jahre, welche das Sabbatjahr ausmachen (3Mo 25:8), sondern siebenzigmal siebenmal, das sind zehn Sabbatjahre, die geheimnisvollen "siebzig Wochen", welche "bestimmt sind, dass dem Übertreten gewehrt, und die Sünden abgetan, die Missetat versöhnt, die ewige Gerechtigkeit gebracht, und die Gesichte und Weissagung versiegelt, und ein Allerheiligstes gesalbt werde" (Dan 9:24) - Worte, die gewiss zum Teil schon bei dem ersten Kommen unseres Herrn in Erfüllung traten, die aber gleich so vielen anderen Prophezeiungen über Sein Kommen und Königreich auf ein zweites Kommen und eine zweite Heilszeit in einer noch viel herrlicheren Erfüllung warten - wenn wir uns erinnern, dass das die Vergebung ist, die Gott gutheißt, dann dürfen wir wohl auch glauben, dass das drohende "Dem wird nicht vergeben, weder in dieser noch in jener Welt", die Möglichkeit der göttlichen Vergebung nicht erschöpft. Ja ich "glaube an die heilige, allgemenine christliche Kirche, die Auferstehung des Fleisches und das ewige Leben" aber ich glaube auch an die "Vergebung der Sünden" bis zum Ende, so lange wie Gott ein Heiland ist und es noch irgendwo Sünde gibt.

b) Joh 3:36

Wer an den Sohn glaubt, hat ewiges Leben; wer aber dem Sohn nicht gehorcht, wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt auf ihm.

Ferner wird Bezug genommen auf die Stelle "der Zorn Gottes bleibt über ihm", als liege darin ein weiterer Verweis für die nie endende Strafe. Aber das beweisen die Worte nicht. Der Zusammenhang ist folgender: "Wer an den Sohn glaubt, der hat das ewige Leben. Wer dem Sohn nicht glaubt, der wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt über ihm" (Joh 3:36). Die Stelle spricht von dem natürlichen Zustand des Menschen, und dem der Gnade, und welche Folgen es nach sich zieht, wenn der Glaube oder Unglaube in ihm herrscht. Der Glaube empfängt ewiges Leben, der Unglaube stößt es zurück; und so lange der Mensch im Unglauben lebt, kann er das Leben nicht sehen, sondern Gottes Zorn bleibt noch über ihm.

Ein Ungläubiger aber kann, obwohl Gottes Zorn über ihm bleibt, so lange er nicht glaubt, durch den Glauben aus dem Zorn zum Leben und Segen gelangen. Wenn es nicht so wäre, so wären wir alle verloren; denn die Lüge der Schlange hat von uns allen Besitz ergriffen, und wir sind alle "von Natur Kinder des Zorns, wie auch die anderen". Diese Stelle kann deshalb den Sinn nicht haben, den manche ihr unterschieben, sonst könnte kein Mensch, der einmal ungläubig war, Hoffnung haben auf Leben oder Errettung. Alle Predigt des Evangelums wäre vergeblich, könnte nicht der Ungläubige zu einem Gläubigen werden. Dass diese Stelle aber als Beweis für unsere Frage herangezogen werden konnte, zeigt, über welches Maß von Licht diese Frage verfügt.

c) Mk 9:42-50

Und wer einem dieser Kleinen, die an mich glauben, Anlaß zur Sünde gibt, für den wäre es besser, wenn ein Mühlstein um seinen Hals gelegt und er ins Meer geworfen würde.Und wenn deine Hand dir Anlaß zur Sünde gibt, so hau sie ab! Es ist besser für dich, als Krüppel in das Leben hineinzugehen, als mit zwei Händen in die Hölle zu kommen, in das unauslöschliche Feuer, «wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlischt ».Und wenn dein Fuß dir Anlaß zur Sünde gibt, so hau ihn ab! Es ist besser für dich, lahm in das Leben hineinzugehen, als mit zwei Füßen in die Hölle geworfen zu werden, «wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlischt ».Und wenn dein Auge dir Anlaß zur Sünde gibt, so wirf es weg! Es ist besser für dich, einäugig in das Reich Gottes hineinzugehen, als mit zwei Augen in die Hölle geworfen zu werden, «wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlischt».Denn jeder wird mit Feuer gesalzen werden. Das Salz ist gut; wenn aber das Salz salzlos geworden ist, womit wollt ihr es würzen ? Habt Salz in euch selbst, und haltet Frieden.

Viel mehr ins Gewicht fällt ist die furchtbare Stelle, welche von der Hölle spricht, "da ihr Wurm nicht stirbt und ihr Feuer nicht verlöscht" (Mk 9:42-50). Aber sowohl der Zusammenhang, wie der alttestameentliche Gebrauch der Worte zeigen mir, dass die gewöhnliche Auslegung nicht die richtige sein kann. Im Zusammenhang, sind die Worte, welche die Lehre der nie endenden Strafe beweisen sollen, durch das Wörtchen "denn" mit einer allgemeinen Bemerkung bezüglich des Opfers verbunden. Die ganze Stelle lautet: "Und wer der Kleinen einen ärgert, die an Mich glauben, dem wäre es besser, dass ihm ein Mühlstein an seinen Hals gehängt und er ins Meer geworfen würde. So dich aber deine Hand ärgert, so haue sie ab. Es ist dir besser, dass du ein Krüppel zum Leben eingehst, denn dass du zwei Hände hast und fährst in die Hölle, in das ewige Feuer, da ihr Wurm nicht stirbt und ihr feuer nicht verlöscht. Ärgert dich dein Fuß, so haue ihn ab. Es ist dir besser, dass du lahm zu Leben eingest, denn dass du zwei Füße hast, und wirst in die Hölle geworfen, in das ewige Feuer, da ihr Wurm nicht stirbt undihr Feuer nicht verlöscht (to prü to asbeston). Ärgert dich dein Auge, so wirf's von dir. Es ist dir besser, dass du einäugig in das Reich Gottes gehst, denn dass du zwei Augen hast und wirst in das höllische Feuer geworfen, das ihr Wurm nicht stirbt und ihr Feuer nicht verlöscht. Es muss ein jeglicher (im Urtext heißt es: paa gar pür alisthesetai) denn es muss ein jeglicher) mit Feuer gesalzen werden, und alle Opfer werden mit Salz gesalzen. Das Salz ist gut, so aber das Salz schahl wird, womit wird man's würzen? Habt Salz bei euch, und habt Frieden untereinander." Bei der gebräuchlichen Auslegung fehlt die Verbindung zwischen nie endender Strafe und dem hier erwähnten Gesetz betreffend dem Salz im Opfer. Aber die Tatsache oder das Gesetz von dem unser Herr spricht bezüglich des Speiseopfers, ist Grund und Erklärung für das, was über das höllische Feuer gesagt ist: "Denn ein jeglicher muss mit Feuer gesalzen werden, und alles Opfer wird mit Salz gesalzen".

d) Mt 25:46 - 83
e) Mt 26:24 - 85
f) Lk 16:26 - 87
g) mindestens im einfachen Sinn widerspricht sie - 92
f) Und die gefallenen Engel - 94