1. Mose - Kapitel 24

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Version vom 25. März 2024, 11:30 Uhr von MI (Diskussion | Beiträge) (1. Buch Mose - Kapitel 24)

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Abschrift: 1. Buch Mose (Band I -X) (2017/21)
aus der Reihe "Christi unausspürbarer Reichtum"
von Gerhard Groß (+ 2022)

Mit freundlicher Erlaubnis von Gerhard Groß, Balingen
Die Bände I-VIII sind als Schrift noch erhältlich

siehe weitere Abschriften
Inhaltsverzeichnis

In Bearbeitung

1. Buch Mose - Kapitel 24

Brautsuche für Isaak
Gebetserhörung des Knechtes
Elieser berichtet von seinem Auftrag
Die Braut wird zu Isaak geführt

Brautsuche für Isaak

1Mo 24:1

"Und Abraham ist alt, gekommen in die Tage. Und Ieue segnet Abraham in allem."

Die Worte in unserem ersten Leitvers eines neue Kapitels strahlen einen tiefen Frieden aus, ja man spürt förmlich diesen Frieden - der alt gewordene und im Glauben gereifte Abraham steht unter dem segen Ieue's Lassen wir uns heute einmal fragen, "was bedeutet Frieden in uns"?

Ich, der Verfasser hierzu, möchte dazu ein Zeugnis geben, was mir vor Jahrzehnten passiert ist: "Ich hatte einen kleinen Wortdienst in einer Nachbargemeinde. zu verrichten und nahm dabei eine ältere Glaubensschwester mit. Ich sprach über das Thema 'Gnade'. Auf der Heimfahrt fragte mich diese rund achtzigjährige Schwester plötzlich: 'Meinst du, ich werde auch gerettet?' Ich muss hierzu noch sagen, dass mir dies Schwester von frühester Kindheit an bekannt war, sie half meiner Mutter beim Putzen und war die Erste, die in meinem Elternhaus von Jesus sprach. Ich musste nun erleben, wie ein gläubige, alt gewordene Frau, die ein Leben lang den Weg mit Jesus ging, Zweifel hatte, ob sie auch gerettet würde! Fast schon geschockt fragte ich sie, was sie nach meinem Dienst über die Gnade zu dieser Frage veranlasst habe? Sie meinte, dass eine alte Schuld in ihrem Leben sie verunsichert ... ihr fehlte offensichtlich der tiefe Friede im Herzen.

Ursache ihrer Zweifel war, dass sie sich überwiegend in pfingstlichen Kreisen bewegt hatte, wo gepredigt wurde, dass Werke Voraussetzung waren, um vor Gott gerechtfertigt zu sein. Zugrunde gelegt wurde für diese Lehre unter anderem Jak 2:24. Durch meine Botschaft, dass wir ohne Werke, nur in der gnade gerettet sind, brachte sie durcheinander.

Wir möchten das gestrige Zeugnis heute zu Ende bringen, vor allem, warum ich dies hier schreibe: Es hat mich tief bewegt, dass eine am Lebensende stehende Gläubige ganz offensichtlich keine Gewissheit hat, ob es ihr wohl reicht, gerettet zu werden ... und ich weiß weiter, dass dies kein Einzelfall ist! Das Fazit aus dieser Geschichte ist, dass jener Friede fehlt, den wir bei Abraham in unserem Leitvers verspüren!

Natürlich musste auch Abraham (im Gegensatz zu Abram) Werke tun, um Gottes Gerechtigkeit zu erlangen, aber er hörte auf Gottes Reden und wusste im Alter zuversichtlich, wo seine Heimat war, die gab ihm den tiefen Frieden!

Wir haben es heute einerseits einfacher, weil wir ohne werke vor Gott gerechtfertigt sind, was ja Röm 3:28 bezeugt, aber, wir haben es auch insofern schwerer, als wir gemäß 2Tim 2:15 das Wort der Wahrheit richtig schneiden müssen, das heißt, wir müssen unterscheiden und auseinander halten, was in unserer Bibel an uns (die herausgerufenen Gläubigen aus den Nationen) gerichtet ist, und was dem Volk Israel gilt. Wer dieses "Schneiden" nicht vornimmt, gerät schnell unter jenes Evangelium, das an Israel gerichtet ist - und hier sind Werke tatsächlich gefordert!

Es gibt aber für uns jenen Frieden im Herzen, der allem Denksinn überlegen ist (Phil 2:7) - es gibt keine Ungewissheit für uns, weil unsere Rettung nicht aus uns oder mit uns geschieht, sondern allein Gottes Nahegabe ist (Eph 2:8).

Wir kommen wieder zurück zu Abraham und lassen uns noch etwas beeindrucken, wie Gott sein Alter gesegnet hat Dabei mag bei manchem Gläubigen, der unter seinem Alter leidet, sei es durch Krankheit oder einfach durch Altersbeschwerden, die Frage aufkommen, "warum gerade ich "? Und ... solche Fragen können auch den inneren Frieden stören!

Sehen wir die Dinge einmal von Gottes Sicht aus: Wir befinden uns alle in der Zubereitung auf unsere zukünftigen Aufgaben in der Herrlichkeit, die sehr vielfältig sein werden. Und wie wir es von. unserer weltlichen Schule (oder auch Hochschule) kennen, werden am Ende einer Schulzeit Prüfungen bzw. Examen durchgeführt. Und wer von uns schon solche Prüfungen absolvieren musste, weiß, dass in jener Zeit totale Stille angesagt ist, selbst oder gerade der Lehrer ist dem absoluten schweigen unterstellt! Wenn nun auch wir, am Ende unserer Ausbildung in die göttliche Prüfung gestellt werden und dabei schmerzlich Gottes Reden vermissen, dann lasst uns nicht verzagt sein, sondern wissen, dass wir jetzt ganz speziell auf unser zukünftigen Aufgaben vorbereitet werden!

Auch in Abrahams Leben gab es lange Perioden, wo Gott schwieg! Lassen wir uns also auch von Zeiten der Stille nicht in Unruhe bringen - niemand kann uns das Siegel aufbrechen oder wegnehmen, mit dem wir gemäß Eph 1:13 mit dem Geist der Verheißung versiegelt sind, und dies zum Lobpreis Seiner Herrlichkeit! Wir alle sind gemäß Eph 1:3 viel mehr als Abraham mit jedem geistlichen Segen in Christus gesegnet!

1Mo 24:2-4

"Und es sagt Abraham zu seinem Knecht, dem ältesten seines Hauses, der da herrscht über alles, was sein ist: 'Lege doch deine Hand unter meine Hüfte; und ich beschwöre dich bei Ieue, dem Alueim der Himmel und dem Alueim der Erde, dass du nicht ein Weib nehmest meinem Sohne Isaak von den Töchtern des Kanaaniters, in dessen Mitte ich wohne; denn nach meinem Lande, woher ich kam, und zu meiner Verwandtschaft sollt du gehen und von dort ein Weib nehmen für meinen Sohn, für Isaak.'"

Unser neues Kapitel 24 umfasst in auffallend vielen Versen die Brautsuche für Isaak, die bis in alle Einzelheiten geschildert wird. Wenn gottes Wort einer Sache so viel Aufmerksamkeit widmet, so muss ein Grund dafür vorliegen, und einen davon sehen wir in den vielen Segnungen, die hier enthalten sind und die ja bereits in dem von uns schon behandelten Vers 1 beginnen.

Wenn wir uns heute erst einmal fragen, was denn "Segen" oder Segnen bedeutet, finden wir eine treffliche Antwort in den Sprüchen Salomos (Spr 10:22): "Der Segen Jewes, er mach reich, und Anstrengung fügt neben ihm nichts hinzu" (nach Elberfelder).

Wenn wir die Worte auf uns einwirken lassen so dürfen wir als erstes erkennen, dass Segen etwas Beglückendes ist, weil wir ihm von uns aus nichts hinzufügen können, es ist Gottes Nahegabe an uns. Und wenn wir Menschen von Gott so reich gesegnet werden, oder wurden, dürfen wir Gott auch zurück segnen, das heißt, Ihm "wohlreden, Ihn verherrlichen, Ihn anbeten", wozu uns speziell ja Eph 1:3 auffordert.

Wir haben uns bereits in 1Mo 23:20 gewundert, warum hier plötzlich Abrahams Verwandtschaft angeführt wird, nun bekommen wir die Antwort: Der Patriarch macht sich Gedanken um eine Frau für Isaak, und die kann nur aus seiner eigenen Familie kommen, in keinem Fall von den Kanaanitern. Warum dies dem Willen Gottes entsprach, wird klar, wenn wir bedenken, dass die Kanaaniter ja Nachkommen von Ham waren, Abraham hingegen von Sem abstammte. Und in der Rolle der Abstammung Jesu Christi ging die Linie nur von Sem aus, andere Abstammungslinien hatten hier nichts zu suchen. Damit verstehen wir, warum Abraham seinen Knecht schwören ließ, das Weib für Isaak nur in seiner Verwandtschaft zu suchen. Und wie in Abrahams Verwandtschaft noch Glauben und Gottesfurcht herrschte, zeigen uns noch spätere Verse in diesem Kapitel.

Für uns wird hier sichtbar, dass der Geist der Welt in keinem Fall in die Verheißungslinie eindringen durfte. Auch Paulus machte in 2Kor 6:14 ff sichtbar, dass es kein vermischen von Gerechtigkeit und Gesetzlosigkeit (lies weiter) geben kann.

Wir greifen heute noch einmal auf 2Kor 6:14 ff zurück, weil auch uns Paulus hier sehr eindringlich ermahnt, aus der Mitte der Ungläubigen herauszutreten und uns abzusondern. Das ist aber nicht immer einfach, weil wir ja noch in dieser Welt leben, und auch in ihr arbeiten müssen. Doch es gibt ein ganz einfaches Mittel, uns abzusondern, wenn wir unseren Glauben und den Namen "Jesus" bezeugen! Wir merken dann sofort, dass wir uns gar nicht mehr selbst absondern müssen, weil sich unsere Umwelt dann ganz von selbst von uns distanziert. WEr den Namen "Jesus" bezeugt, wird sofort als Sektierer abgetan und gemieden, und das ist im Grunde normal, denn die Welt steht unter dem "Gott dieses Äons", das ist Satan, der ihre Gedanken blendet, Wie es uns 2Kor 4:4 bezeugt. Es kann also keine Gemeinschaft zwischen Licht und Finsternis geben, im Gegenteil: Eph 6:10 ff sagt, dass diese Finsternismächte uns bekämpfen und wir deshalb sogar eine Waffenrüstung anlegen müssen.

So sehen wir, wie Gott schon die Verheißungslinie Sem - Abraham - Isaak bis Jesus schützte, und wie Er auch uns aufruft, keine Teilhaberschaft mit der Welt zu haben.

1Mo 24:5

"Und es sagt ihm der Knecht: 'Vielleicht will das Weib mir nicht nachgehen in dieses Land. Soll ich deinen Sohn zurückbringen, ja zurückbringen zu dem Lande, von wo du. hervorgingst?'"

Der Knecht - unter dem wir wahrscheinlich Elieser sehen dürfen, der uns bereits in 1Mo 15:2 als "Elieser von Damaskus" begegnet und wie ein Sohn im Haushalt Abrams umherlief - dachte ganz menschlich: Was mache ich, wenn das infrage kommende Weib ihre Heimat nicht verlassen möchte? Soll ich dann Isaak in dieses für ihn fremde Land zurückbringen (aus dem sein Vater Abram einst herausgeführt wurde)?

Mit obiger Frage des Elisers haben wir das klassische Vorbild eines Spruches Salomos in Spr 16:9: "Das Herz des Menschen erdenkt seinen Weg, aber Jewe lenkt seine Schritte." Einen anderen Ausspruch lesen wir in Spr 3:6: "Erkenne Ihn auf allen deinen Wegen, und Er wird gerade machen deine Pfade."

Gott gibt einen geraden Weg vor, der sicher an das von Ihm gesetzte Ziel führt. Aber wie oft weichen wir von diesem geraden Weg ab, oft nur aus rein menschlichen Erwägungen, und merken nicht, wie dadurch unsere Wege krumm werden!

Hier sagt uns Salomos Wort, dass, wenn wir unsere Blicke auf Ihn richten, und Ihn auf all unseren Wegen suchen und auch erkennen, Er unsere Wege wieder gerade macht - ist das nicht wunderbar?

Elieser überlegt und stellt menschliche Erwägungen an, die ja durchaus eintreten können, aber - es gibt eine Zielvorgabe Gottes, nämlich das verheißene Land!

1Mo 24:6-7

"Und es sagt zu ihm Abraham: 'Hüte dich, dass du ja nicht meinen Sohn zurückbringest nach dort! Ieue, der Alueim der Himmel, und der Alueim der Erde, der mich nahm aus meines Vaters Hause und aus dem Lande meiner Verwandtschaft, woher ich kam, welcher zu mir sprach und welcher mir schwur und sagte: 'Dir und deinem Samen gebe Ich dieses Land', Er wird Seinen Boten senden vor deinem Angesicht, und du sollst ein Weib nehmen für meinen Sohn Isaak von dort."

Abrahams sofort abwehrende Worte zeugen von seinem gereiften Glauben, für ihn ist der Weg ins verheißene Land unabwendbar und ohne krumme Abweichungen. Sein Same, nämlich Isaak und dessen Nachkommen, sollen in keinem Fall wieder zurück in jenes Land aus dem er vor Jahrzehnten herausgeführt wurde!

Abraham unterstreicht seine Worte damit, indem er auf seinen Gott hinweist, und dies mit den Worten "Ieue, der Alueim der Himmel und der Alueim der Erde". Gemeint ist hier das Abbild des unsichtbaren Gottes, der Seinen Heilsplan durch den Sohn ausführen lässt. In Hebr 1:3 lesen wir über Ihn das köstliche Wort: "Er (der Sohn) ist die Ausstrahlung Seiner (Gottes) Herrlichkeit und das Gepräge Seines Wesens und trägt das All durch Sein machtvolles Wort." Und noch bevor Er Seinen schweren Erdenweg angetreten hatte, lesen wir in Phil 2:6, dass Er "ebenso wie Gott war". Es war also der einziggezeugte Sohn Gottes, auf den sich Abraham berief, der uns hier als der "Alueim der Himmel und der Erde" vorgestellt wird, eben weil Er das ganze all mit Seinem machtvollen Wort trägt, also sicher in der Hand hat! Und dieser Herr ist heute unser Haupt, wir sind in Ihm, und Er ist in uns!

Und noch etwas Stärkende gibt Abraham seinem Knecht mit auf den Weg: "Er wird Seinen Boten senden vor deinem Angesicht". Damit wird etwas angeschnitten, was damals Gang und Gebe war, nämlich das himmlische Wesen den Menschen dienlich sind. Schon zurückliegend hatten wir eine große Zahl solcher Kontakte, und tatsächlich lesen wir auch in Hebr 1:14: "Sind sie nicht alle ein Amt versehende Geister, zum Dienst ausgeschickt um derer willen, denen künftig die Rettung zugelost werden soll?"

Nun ist ja das Gebiet der sogenannten Engel so umfangreich, dass darüber sogar eigens eine Schrift von Br. A. E. Knoch bei Konkordanen Verlag besteht, wir greifen deshalb hier nur heraus, was uns im Moment dienlich ist, und das ist die Frage, ob auch wir noch solche Botendienst in Anspruch nehmen könne, was wir aber hier gleichklar mit"Nein" beantworten müssen. Warum? Weil wir, die herausgerufenen Glieder der Körpergemeinde Christi Jesu in der gegenwärtigen Verwaltung der Gnade keine dienstbaren Geister mehr brauchen, weil wir direkt mit unserem Herrn und Haupt verbunden sind. Alles, was wir brauchen, auch unsere Führung, fließt uns von Ihm zu und leitet uns sicher an unser Ziel.

Wir wollen noch einen Tag dem Thema "himmlische Boten" (Engel) widmen, weil sich so viele Gläubige davon irreführen lassen, diese Boten seien uns heute noch dienstbar. Deswegen sind wir auch umgeben von künstlichen Engeln, sei es auf Bildern, in Kirchen, auf Friedhöfen, Steinstatuen und Ähnlichem. Wir werden also förmlich erstickt mit der Unwahrheit, von helfenden Engeln umgeben zu sein!

Tatsächlich haben wie wir ja in. unserem Leitvers sehen, Boten einen Dienst an Menschen zu verrichten, aber - und damit kommen wir noch einmal. zu Hebr 1:14, nur an denen, denen künftig die Rettung zugelost werden soll ... sind das etwa wir? In keinem Fall, denn wir haben ja unsere Rettung längst erhalten!!! Paulus bezeugt die in Eph 1:13 und Eph 2:8 - wir sind also längst in der Gnade Gerettete. Dagegen spricht der Hebräerbrief jene an, die die Rettung erst künftig erhalten werden, und das ist zweifellos das Volk Israel!

Damit kann gesagt werden, dass Botendienste während der gegenwärtigen Verwaltung der Gnade keinerlei Rolle mehr spielen, wohl aber davor, und ... danach wieder!

Wir wollen heute noch einige Dinge vertiefen oder zusammenfassen, weil der Dienst der sogenannten Engel doch sehr tief in vielen Gläubigen verwurzelt ist, dazu ein krasser Gegensatz: Die dienstbaren Geister, von denen wir in Hebr 1:14 lasen, haben einen Aufgabe an Israel (und dies fängt ja schon hier bei Abraham an), und dies hauptsächlich in Verbindung mit dem irdischen Königreich - wir hingegen, die Glieder am Körper Christi Jesu, haben einen Dienst an diesen himmlischen Boten , also gerade umgekehrt!

So lesen wir in 1Kor 4:9, dass wir der Welt. und den himmlischen Boten ein Schauspiel geworden sind, was ja bedeutet, dass wir diesen Boten etwas zur Schau stellen, nämlich dies, dass wi r in allen unseren Lebenslagen an unserem Herrn festhalten, selbst wenn wir der Auskehricht der Welt sind und wie Abschaum aller Menschen behandelt werden (lies 1Kor 4:9ff).

Unser ganz großer Auftrag an diesen Boten erfolgt aber erst in den herankommenden Äonen, also nach unserer Entrückung, wenn wir gemäß Eph 2:7 zu Schaugefäßen Seiner Gnade werden dürfen.

1Mo 24:8

"Und sollte das Weib dir nicht nachgehen wollen in dieses Land, bist du schuldlos an diesem meinem Schwur; jedoch meinen Sohn bring nicht zurück nach dort!'"

Unser heutiger Vers hat eigentlich ein klare Aussage, der kaum etwas hinzuzufügen ist - und doch enthält er etwas, worüber wir nachdenken können: Abraham, der nach der Opferung Isaaks auf seinem Glaubenshöhepunkt angelangt war, sah seinen Weg gerade und klar vor sich. Dazu gehört auch selbstverständlich, dass sein Sohn Isaak eine eigene Familie und nNachwuchs hat. Und da die Verheißungslinie klar in der semitischen Abstammung liegt, kann es nur eine Frau aus seiner alten Familie sein. Doch nun erleben wir Abraham, wie er plötzlich Zweifel hegt, wie eine Möglichkeit vor ihm steht, die gar nicht sein darf - hier: Das Weib könnte ja gar nicht mit seinem Knecht mitgehen wollen - plötzlich ein Fragezeichen über dem Plan!

Obiges erinnert uns an Jesus, der auch Seinen weg gerade und klar vor sich sah, nämlich den Weg ans Kreuz. Doch kurz vorher, im Garten Gethsemane, passierte es: Hier versuchte der Tod, noch vor dem Kreuz den Leib Jesu zu töten, wodurch dann die Erlösung unmöglich geworden wäre. Jesus wusste dies, und so kam es nicht nur zu einem starken Ringkampf, in dem Sein Schweiß wie Blutgerinnsel wurde, für einen Moment geriet Er ins Schwanken, ob Sein Weg doch anders verlaufen könnte, was ja die bekannten Worte Jesu aussagen: "Vater, ist es möglich, so gehe dieser Kelch von mir; doch nicht wie Ich will, sondern wie Du willst." Dieses völlige Unterordnen unter den Willen des Vaters, auch wenn der Weg anders verlaufen sollte, ist vorbildlich für uns.

1Mo 24:9

"Und es legt der Knecht seine Hand unter die Hüfte Abrahams, seines Herrn, und schwört ihm in Betreff dieser Sache."

Wir möchten dem Gestrigen noch abschließen anfügen, dass Abraham diesen Zweifel - ob das Weib wohl mitkommen wird - gar nicht hätte haben brauchen, war doch sogar der himmlische Bote als Führer dabei! Trotzdem stand dieser Zweifel plötzlich vor ihm. Ähnlich war es bei unserem Herrn im Garten Gethsemane: Auch vor Ihm stand plötzlich die Möglichkeit, anstatt am Kreuz einen ungewollten vorzeitigen Tod im Garten Gethsemane zu erleiden, wobei Er Sich dann aber unter den Willen de sVaters stellte. Und so gibt es auch in unserem Leben Leben urplötzlich aufkommende Fragen, die so gar nicht zu unserem Glaubensweg passen wollen, wobei dann auch wir uns ganz einfach dem Willen de sVaters hingeben dürfen.

Abraham, und das spüren wir aus unseren Leitversen heraus, ist es wichtig, in dem Land zu sein, das ihm von Gott verheißen war. Und so musste sein Knecht schwören, den Auftrag getreu auszuführen, und den langen Weg von einigen hundert Kilometern bis nach Charan (1Mo 11:31), wo ja Abrahams engste Verwandtschaft noch lebte, anzutreten. Der Bote, den Gott sandte, und der vor dem Knecht herging, war die Gewähr der Treue Gottes, dass der Auftrag auch sicher ausgeführt und das göttliche Ziel erreicht wird.

Und so wie der Bote vor dem Knecht herging, so geht heute unser Herr den uns bestimmten Weg vor uns her und leitet auch uns durch Sein Wort sicher zum Ziel, unsere überhimmlische Berufung!

1Mo 24:10-11

"Und es nimmt der Knecht zehn Kamele von den Kamelen seines Herrn und geht. Und allerlei Gut seines Herrn ist in seiner Hand. Und er steht auf und geht nach Syrien der zwei Ströme (jetzt Mesopotamien) zu der Stadt Nachors. Und er lässt die Kamele niederknien außerhalb der Stadt bei einem Wasserbrunnen zur Abendzeit, zu der Zeit, wenn die Weiber hervorkommen zu schöpfen."

Gleich nach den Versen der Opferung Isaaks lasen wir in 1Mo 23:20, wie ein scheinbar unpassender Einschub plötzlich von dem Bruder Abrahams, Nachor, dessen Frau Milka und deren Kinder sprachen. Jetzt wissen wir, warum schon dort Gott Seinen Auserwählten auf seinen Bruder Nachor und dessen Familie aufmerksam machte, weil eine Brautsuche für Isaak anstand und dies nur in dieser in Charan zurückgelassenen Famiie zu suchen ist.

Von Berscheba bis Charan sind es rund 700 Kilometer, also keine Kurzreise, die der Knecht Abrahams mit den zehn Kamelen zurücklegen musste. Und so sehen wir, wie nach einer langen Reise die Karawane am Ziel ankam und bei einem Wasserbrunnen lagerte.

Ein Wasserbrunnen in jener heißen Gegend enthält das lebensnotwendige Wasser, er ist also, wie wir in 1Mo 26:19 lesen "ein Brunnen lebendigen Wassers", und hier, wo sich die Weiber der Stadt treffen, lagert der Knecht Abrahams mit seinen Kamelen. Nehmen wir heute folgendes Bild in uns auf: Die Quelle (der Brunnen) des lebendigen Wortes ist "Gottes Wort", es wir somit auch hier in Charan. zum Mittelpunkt jener, die Gott zusammenführen möchte.

1Mo 24:12

"Und er sagt:'Ieue Alueim meines Herrn Abraham, lass es mit doch begegnen vor meinem Angesicht dieses Tages und erweise Huld an meinem Herrn Abraham."

Wir gehen unseren neuen Leitvers heute einmal von einer anderen Seite an und lesen zuerst einen Dialog Jesu mit einer Frau aus Samaria, die ebenfalls zu einem Brunnen kommt um Wasser zu schöpfen. Jesus sagt ihr unter anderem: "Jeden, der von diesem Wasser trinkt, wird wieder dürsten; wer jedoch von dem Wasser trinkt, das Ich Ihm geben werden, den wird für den Äon keinesfalls dürsten; sondern das Wasser, das Ich ihm geben werde, wird in Ihm eine Wasserquelle werden, die in das äonische Leben sprudelt" (Joh 4:13-14).

Jesus möchte mit diesen schlichten und verständlichen Worten sagen, dass die Welt den Sinn des Lebens nicht geben kann, sondern nur das Wort Gottes, welches dort direkt aus dem Mund Jesu kam, heute im geschriebenen Wort zu finden ist. Wer eine Sache lösen möchte, kann sich also an die wahre Quelle wenden ... und die war für den Knecht Abrahams jener Ieue Alueim, den er durch seinen Herrn kennen gelernt und offensichtlich auch schätzen gelernt hat. Er versuchte alles erst gar nicht, durch menschliches Suchen jene Frau zu finden, die er zu finden beauftragt war, sonder er ging ganz einfach ins gebet!

Dieses Bild darf auch uns ansprechen! Wo immer wir eine Sache anpacken oder vor uns haben, lasst sie uns an erster Stelle unserem Herrn hinlegen, und dies mit Danksagung, glaubend, dass er uns das gibt, was wir brauchen. "Halte an im Gebet und wachet darin mit Danksagung" (Kol 4:2).

1Mo 24:13-14

"Siehe! Ich stelle mich an diesen Wasserbrunnen; und die Töchter der Leute der Stadt kommen hervor, Wasser zu schöpfen. Und so es geschieht, dass das Mädchen, zu dem ich sagen: 'Neige doch deinen Krug und gib mir zu trinken, zu mir sagt: Trink! Und überdies will ich deine Kamele tränken, bis sie mit Trinken fertig sind, dass sie es sei, die Du bekräftigst für deinen Knecht, für Isaak; und daran werden ich erkennen, dass Du Huld erweisest an meinem Herrn Abraham.'"

Der himmlische Bote, der vor des Knechtes Angesicht war, hatte diesen sicher und zielgenau dorthin geführt, wo die Braut zu finden war, und dies ohne Landkarte, Kompass oder Navi - doch jetzt genügte dieser dienstbare Geist offenbar nicht mehr, der Knecht richtete sein Angesicht direkt auf Ieue Alueim. Sein Glaube war dabei so tief ausgeprägt, dass er von diesem Gott Abrahams ein klares Zeichen forderte, um das rechte Mädchen zu erkennen.

An diesem Punkt müssen wir kurz anhalten, denn was damals durchaus richtig war (und sich auch erfüllte) ist heute, in der Verwaltung der Gnade, außer Kraft gesetzt. Deshalb ruft uns Paulus in 2Kor 5:7 zu: "... denn wir wandeln hier durch Glauben und nicht durch Wahrnehmung." Und "der Glaube" ist gemäß Hebr 11:1 die zuversichtliche Annahme dessen was man erwartet, ein Überführtsein von Tatsachen, die man nicht erblickt. Wir müssen also von unserem Gott und Vater keinerlei sichtbare Zeichen fordern, weil Er uns in tiefer Liebe auf dem Weg führt, den Er für uns bestimmt hat, und unser Tiel ist, Ihn auf all diesen Wegen zu verherrlichen, ob diese Wege hoch oder tief sind!

Gebetserhörung des Knechtes

1Mo 24:15

"Und es geschieht, ehe er beendet zu sprechen in seinem Herzen,"

Wir müssen das gestrige Thema heute etwas differenzieren, denn mancher unter uns mag zu Recht einwenden, dass er auch schon solche Führungen erleben durfte, wie wir sie bei dem Knecht Abrahams lesen. Worum geht es bei dem Knecht? Er verlangte keine persönliche Hilfe für sich, er verlangte auch keinen Existenzerweis von Gott, er bat nur ganz schlicht und einfach um "Wegführung" in einer für ihn völligen fremden unbekannten Situation. Dazu ging es auch nicht um ihn, sondern um die göttliche Heilslinie Abrahams und Isaaks.

Diese oben genannten Führung müssen wir von jenen Zeichen und Wundern unterscheiden, wie wir sie z um Beispiel während der Erdenzeit Jesu oder nach Seiner Auferstehung an Pfingsten lesen, hier geht es darum, Jesus als den Sohn Gottes in Macht und Herrlichkeit zu erweisen! Auch nach Pfingsten ließ Gott durch die Hände des Paulus und Barnabas Zeichen und Wunder geschehen, um den Dienst der Apostel zu bestätigen. Und genau diese Bestätigung brauchen wir, die herausgerufenen Gläubigen der Körpergemeinde Christi Jesu, in der Verwaltung der Gnade nicht mehr, weil wir nicht durch Schauen zum Glauben berufen wurden, sondern durch Glauben!

Im Glauben haben wir eine klare Zukunftserwartung vor uns, die keine Stärkung durch Zeichen und Wunder braucht. Im Geist dürfen wir heute schon unser überhimmlisches Bürgertum genießen, ja uns dort niedergesetzt wissen, wo unser verherrlichter Herr zur Rechten Gottes ist.

Und noch einen Tag wollen wir uns den "Zeichen und Wundern" widmen, weil sie zu einem Teil fast unausrottbar unter den Gläubigen verbreitet sind und Zulauf finden, weil sie dem Fleisch dienlich sind. Und Satan als Engel des Lichts versteht es gerade auf dem Gebiet der Krankenheilung, dass Zeichen und Wunder herbeigebetet werden, nicht unbedingt zu Verherrlichung Gottes! Aber gehen wir zu einem ganz einfachen Beispiel, das uns Paulus liefert:

In 2Kor 12:1-10 erleben wir einen Apostel, der Gewaltiges erleben durfte, von Gott aber einen Splitter für das Fleisch bekam, um nicht überheblich zu werden. Diesen Splitter (der ein Bote Satans war, der ihn mit Fäusten schlug) können wir auch als Krankheit bezeichnen, denn er machte Paulus viel zu schaffen und ... er bat Gott um Heilung. Und da Gott nicht reagierte, flehte er erneut, dreimal insgesamt. Erst beim dritten Mal kam die göttliche Antwort:

"Dir genügt Meine Gnade; denn Meine Kraft wird in Schwachheit vollkommen gemacht."

Anstatt wie bei Pfingsten Seine Macht durch Zeichen und Wunder zu demonstrieren, benutzt Gott heute die Schwachheit der Gläubigen, um in diesen Seine Kraft zu erweisen, in dem die Gläubigen unter Schmerzen, Leiden, Trübsal an Ihm festhalten und vor der sichtbaren und unsichtbaren Welt demonstrieren, was Gnade an Schwachen bewirken kann. Diese wissen um die Kraft des Christus, die über ihnen zeltet, und das zur Verherrlichung des Vaters.



Eliezer berichtet von seinem Auftrag 34

Die Braut wird zu Isaak geführt 57