1. Mose - Kapitel 12

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Abschrift: 1. Buch Mose (Band I -X) (2017/21)
aus der Reihe "Christi unausspürbarer Reichtum"
von Gerhard Groß (+ 2022)

Mit freundlicher Erlaubnis von Gerhard Groß, Balingen
Der Hebräerbrief ist als Schrift noch erhältlich

siehe weitere Abschriften
Inhaltsverzeichnis

In Bearbeitung

1. Buch Mose - Kapitel 12

Abrams Berufung
Abram in Ägypten

Abrams Berufung

1Mo 12:1-2

"Und es sagt Ieue zu Abram: 'Geh du aus deinem Lande und aus deiner Verwandtschaft und aus deines Vaters Hause in das Land, das Ich dir zeigen werde. Und machen will Ich dich zu einer großen Nation, und segnen will Ich dich und deinen Namen groß machen, und werde du ein Segen!"

Unser Leitvers führt uns wieder ein stück zurück nach Ur. Was wir bisher mehr in groben Zügen lasen, wird jetzt detailliert dargestellt, es geht um Gottes Ruf an Abram. Und wie schon so oft, geben uns spätere Berichte noch mehr Information, in unserem Fall war es Stephanus in Apg 7:2, der Aussage, dass der Gott der Herrlichkeit nicht. nur zu Abram sprach, sondern diesem sogar erschien. Damit haben wir ein ganz neues Bild von dem Geschen in Ur:

Völlig unerwartet, ja schockierend für Abram, erschien der Gott der Herrlichkeit dem Götzendiener! Was für ein Gegensatz! In die Finsternis leuchtet das Licht und es erhellte den tiefsten Winkeln in Abrams Herz. Was muss in ihm vorgegangen sein, als er völlig unerwartet mit dem Gott der Herrlichkeit konfrontiert wurde? Hatte er überhaupt jemals etwas von seinem Vater über diesen Gott gehört?

Wir möchten an dieser Stelle doch kurz stehenbleiben, denn es ist im Grunde unwahrscheinlich, dass die Erzählungen der Rettung durch die Arache von Noah über dessen Söhne nicht auch bis Tharah durchgedrungen waren. Wie konnte im Anblick dieser Überlieferungen Tharah so tief sinken? Lesen wir hierzu heute ein Wort aus 1Sam 2:6:

"Jewe tötet und macht lebendig; Er führt in den Scheol hinab und führt herauf."

Tharah und sein Sohn Abram wurden nicht von ungefähr zu Götzendienern, vielmehr entsprach dieser Weg dem Willen Gottes. Und wenn wir jetzt den gestrigen Schlussvers noch einmal betrachten, wird klar: Jewe ist es, der alles lenkt und leitet, Er führt hinab in den Scheol, wobei wir hier sagen können: "Er führt hinab in den Götzendienst", aber ... er führt auch herauf! Und diesen Weg sehen wir bei Tharah und seinem Sohn Abram. Das finstere Erleben im Götzendienst schafft die dunkle Kulisse, vor welcher dann Gott der Herrlichkeit dem Abram erscheint. Ist das nicht wunderbar, wie Gottes Wege immer richtig sind?!

Es muss ein kaum beschreibbares Erlebnis für Abram gewesen sein, dem Gott der Herrlichkeit gegenüber zu stehen, und der Eindruck, war so gewaltig und nachhaltig, dass er bedingungslos dem Ruf Gottes folgte und alles hinter sich ließ, was ihn bisher gehindert hat, Gott zu suchen. Vielleicht dürfen wir uns, liebe Geschwister, an dieser Stelle einmal vorstellen, wie wir handeln würden, wenn von uns das gefordert würde, was Gott Abram abverlangte!

Dass Gott einen Menschen ohne jegliche Vorbereitung aus tiefstem Sündenleben in Seinen Dienst rufen kann, dafür ist ja Paulus für uns immer wieder der beste Beweis!

Die Worte Gottes an Abram sind kurz, aber gewaltig, jedes gesprochene Wort hat seine gewichtige Bedeutung. Man kann sogar sagen, dass in diesen Worten alle Prinzipien der Auserwählung enthalten sind, ebenso das ganze Leben des Auserwählten. So lautet denn das erste an Abram gerichtete Wort "Geh!"

Wir dürfen uns jetzt ruhig einmal in Abram hineinversetzen - welchen Eindruck muss diese Aufforderung auf ihn gemacht haben! Abram muss doch völlig verstört vor Gott gestanden haben mit der bangen Frage im Herzen: "Was will Dieser von mir? Wer ist Er überhaupt?"

Von Gottes Seite aus gesehen ergibt sich ein ganz anderes Bild: Schon in Seinem ersten Wort "Geh" sind alle Ratschlüsse und Heilsgedanken Gottes enthalten, damit Abram auch das von Gott gesetzte Ziel erreichen wird. "Geh" bedeutet hier das Zurücklassen all dessen, was bisher das Leben bestimmt hat, dazu zählen erst einmal das Land, mit der verderbten Stadt Ur, dann die ganze Verwandtschaft, und zuletzt das Vaterhaus. An dieser Stelle dürfen wir wieder auf Paulus blicken, der in Phil 3:7-13 genau diese Haltung einnimmt, die von Abram gefordert wird und in Vers 13 sagt: "... ich vergesse, was hinter mir liegt und strecke mich nach dem aus, was vor mir ist."

So wie wir gestern zum Schluss einen Apostel Paulus sahen, der sein altes Leben hinter sich ließ, u m etwas viel Kostbareres zu gewinnen, so sehen wir jetzt Abram von seinem alten in ein neues Leben ziehen. Dieser Schritt vollzog sich aber in Etappen; wir sahen bereits dass Gottes Ruf erst einmal in Charan endete, wo Tharah nicht mehr weiter wollte und sein Leben dort beendete.

An welchem Ort sich Gottes Gnade auswirken sollte, hat Er Abram in der Verheißung kundgetan: "Geh ... in das Land, das Ich dir zeigen werden." Und mit seinem Auszug fing dann auch in Abrams Leben ein Wandel im Glauben an, er ging gehorsam auf alle Forderungen Gottes ein, obwohl er keine Ahnung hatte, wohin der Weg führen würde, was ja Hebr 11:8 bezeugt: "Durch Glauben hat Abraham gehorcht, als er berufen wurde, an den Ort auszuziehen, den er zukünftig zum Losteil erhalten sollte; und er zog aus, obwohl er nicht Bescheid wusste, wohin er kommen würde.

Was für eine Kraft muss in Abram gewirkt haben, dass er alles bis auf Tharah, Sarai und Lot zurücklassen konnte - aber er ging auf ein Land zu, dass Gott ihm verheißen hatte, mehr noch, er durfte ein zukünftiges Losteil erahnen, das in keinem Verhältnis zu dem stand, was er zurücklassen musste.

Wir hören weiter auf die Worte Ieue zu Abram (wobei wir hier kurz anmerken wollen, dass hinter dem Erscheinen und Reden Ieue's natürlich das Abbild des unsichtbaren Gottes steht, "Christus", der Sohn Gottes), und jetzt wird Abram verheißen, dass Er eine große Nation aus ihm machen will.

Wenn Abram bisher durch Gottes Gnade das Bisherige irgendwie fassen und glauben konnte, so muss ihm bei der neuerlichen Verheißung doch größte Zweifel gekommen sein, lasen wir doch bereits in 1Mo 11:30: "Und Sarai ist unfruchtbar, kein Kind hat sie." Und nun soll eine große Nation aus ihm werden?

Wir dürfen wieder einmal voll Staunen im Nachhinein miterleben, wie Gott im Leben eines Auserwählten alles vorbereitet, wie Er die Möglichkeit des Zweifels einbaut, und die Möglichkeit zur Prüfung gibt, und das alles, damit der Berufene im Glauben wachsen kann!

Während nun Abram immer noch mit der Verheißung kämpft, mit einer unfruchtbaren Frau eine auch noch große Nation zu werden, setzt Gott noch oben drauf: Ich will dich segnen und deinen Namen groß machen - doch was Abram sich nicht vorstellen konnte, erfüllte Gott, weil kein Ausspruch von Ihm kraftlos oder unerfüllt bleibt!

Genauso wenig wie wir, hatte Abram übernatürliche Kräfte. Es ist kaum möglich, dass er so sang- und klanglos alles hinnahm, was er hörte - ohne Kraft von oben wäre dies nicht möglich gewesen. Das ist auch für unser Leben ein ganz wichtiger Zuspruch: Da wo wir verzagen, wo wir vor fast Unmöglichem stehen, wo unsere Kraft abnimmt oder zu schwinden droht, dürfen wir um die Kraft von oben wissen! Aber wir müssen hier auch anmerken, dass sich diese göttliche Kraft nicht unbedingt in unserem Sinn entwickelt (der ja nur zu oft sehr egoistisch ist), sondern das von Gott gesteckte Ziel im Auge hat, und man könnten jetzt auf 2Kor 11:9 verweisen, wo Gott Seinem um Hilfe ringenden Apostel antwortet: "Die genügt Meine Gnade; denn Meine Kraft wird in Schwachheit vollkommen gemacht." Und wie sah die Gnade bei Abram aus?

"Ich will dich segnen...", womit eigentlich schon alles gegeben ist. Aber Gott geht noch weiter und verheißt, Abrams Namen groß zu machen! Er, der einfache Sohn eines unbedeutenden Familienvaters aus Ur soll eine große Nation werden? Dazu soll sein Name groß werden? Und dies auch noch ohne Vorleistung, ohne Prüfung, ohne Abitur und Studium? Ohne Doktor- oder Professorentitel?

"Ich will dich segnen..." - wie gewaltig stehen diese Worte vor dem kleinen Abram!

In Gottes Segen ist alles enthalten, was der auserwählte Abram benötigt, einschließlich der Kraft, den Worten Gottes Glauben zu schenken. Von dieser göttlichen Kraft schreibt auch Petrus an die ausgewanderten Juden in 2Petr 1:3-4:

"Seine göttliche Kraft hat uns nun alles, was zum Leben und zur Frömmigkeit dient, durch die Erkenntnis dessen geschenkt, der uns zu Seiner eigenen Herrlichkeit und Tugend berufen hat. Durch sie wurden uns die kostbaren und größten Verheißungen geschenkt, damit ihr durch diese Teilnehmer der göttlichen Natur werdet und dem Verderben entflieht, das infolge der Begierde in der Welt ist."

Mit Gottes Segensverheißungen wurde Abram alles geschenkt, was seine Berufung von ihm verlangte, und dies ohne irgendeine Vorleistung zu verlangen. Wie seltsam klingt es da in unseren Ohren, wenn Gläubige heute von anderen verlangen, sie müssten vorher Buße tun, sich umkehren von ihren bösen Werken, und erst dann würde sich Gott ihnen zuwenden! Und da finden wir selbst bei Johannes Aussagen Jesu wie: "Dies ist das Werk Gottes, dass ihr an den glaubt, den derselbe ausgesandt hat" (Joh 6:29) oder: "Niemand kann zu Mir kommen, wenn der Vater, der Mich gesandt hat, ihn nicht zieht" (Joh 6:44). Wir sehen, Gottes Auserwählte und Berufene haben nichts zu bringen, alles ist aus Gott!

Beachten wir heute zuerst noch einmal, wofür Gott Sich Abram gegenüber verbürgt hat:

  1. Ich werde dir das Land zeigen;
  2. Ich will dich zu einer großen Nation machen,
  3. Ich will dich segnen und deinen Namen groß machen!

Hinausgeführt aus dem Land der Chaldäer, will Gott Abram einanderes Land zeigen, welches Er für ihn bestimmt hat. Und an die stelle der zurückgelassenen Verwandtschaft soll eine große Nation aus ihm werden, und der Segen des Vaters Tharah wird durch den göttlichen Segen weit übertroffen ... das sind Gottes Wege!

Aber unser Leitvers hält noch eine Aussage für uns bereit. "... und werde du ein Segen!"

Abrams Auserwählung war die alleinige Tat Gottes, wobei wir uns nun wohl zu Recht fragen, ob solche offensichtliche Bevorzugung eines Einzelnen gegenüber den vielen nicht auserwählten Menschen gerecht ist? Unser Leitvers gibt eine klare Antwort: Der Segen, den Abram empfing, soll auf die anderen weitergegeben werden. Damit ergibt sich ein göttlicher Grundsatz: "Auserwählung ist keine Bevorzugung des Einzelnen, sondern stets eine Zu- und Ausrüstung, um zum Segen für die anderen Nichtauserwählten zu werden!

1Mo 12:3

"Und segnen will Ich, die dich segnen, und die dich höhnen, will Ich verfluchen. Und gesegnet seien in dir und in deinem Samen alle Sippen des Erdbodens."

Was wir gestern zum Schluss fett geschrieben haben, wollen wir heute noch etwas vertiefen, denn es betrifft uns alle: Damit Abram später zum Segen anderer wird, muss er zubereitet werden, anders ausgedrückt: Bevor Gott von einem Menschen etwas verlangt oder erwartet, muss Er das jeweilige Geschöpft dazu ausrüsten. Dazu einige Verse aus Gottes Wort:

In Hi 41:3 lesen wir sinngemäß: "Wer hat Ihm etwas zuerst gegeben, damit es ihm vergolten werden wir?" Paulus schreibt die gleichen Worte in Röm 11:35. Und in 1Kor 4:7 heißt es: "Was hasst du aufzuweisen, was du nicht erhalten hättest?"

Wenn wir obige Aussagen auf uns wirken lassen, werden wir einerseits ganz klein, andererseits jedoch dürfen wir einen tiefen Frieden in uns spüren in dem Wissen, dass nichts von uns abhängt, weil unser Gott und Vater uns mit allem versorgt, was wir brauchen, mehr noch, was wir den anderen geben können.

Bei allem sollten wir bedenken, dass die göttliche Zubereitung nicht immer mit unseren eigenen Wegen übereinstimmt, ja sie kann durchaus schmerzhaft sein. Abram musste seine Heimat und Verwandtschaft hergeben, was ihm mit Sicherheit nicht leichtfiel. Und wenn wir an unseren Herrn denken, dann musste auch Er vom Vater für diesen Dienst zubereitet werden, wovon Hebr 5:8 einen Einblick gibt: "Obgleich Er der Sohn ist, lernte Er den Gehorsam durch das, was Er litt."

Wir erfahren wenig oder nichts darüber, wer jemals Abram (oder später Abraham) segnete oder im Gegensatz ihn höhnte, dafür erfahren wir etwas anderes, nämlich, dass Gott im selben Vers im zweiten Satz den Fluch, der den Verhöhner treffen soll, in Segen umwandelt! Doch dieser Segen, "Und gesegnet sei in dir und in deinem Samen alle Sippen des Erdbodens, also auch den Fluch Gottes über Ham bzw. Kanaan (1Mo 9:25).

Wenn wir diese Aussage in unserem Leitvers ernst nehmen, erkennen wir, dass sich in Abraham jeder Fluch in Segen umwandelt - was für ein gewaltiges Wort!

Diese Aussage ist weitreichender, als wir dies im Moment hier erkennen. Auf dem langen Heilsweg Gottes wissen wir heute, wie die Sünde und Feindschaft gegen Gott immer wieder ihr Haupt frech erhoben, was Gott mit Seinen gEreichten beantwortete. Doch wir furchtbar und erschreckend dies alles eintrifft, so steht, wie in unserem Leitvers, am Ende doch die Segensverheißung in herrlichster Weise vor uns, und diese für alle Sippen des Erdbodens!

In Jes 51:2 lesen wir im Blick auf Abraham: ".. Den er war nur einer, als Ich ihn rief ..."! Gottes Auswahl trifft also nur den Einzelnen, nie die Vielen. Wendet Sich Gott aber mit Seiner Rettung den Nichtauserwählten zu, dann sind alle darin eingeschlossen, das lehrt uns der heutige Leitvers.

1Mo 12:4-5

"Und es geht Abram, wie Ieue zu ihm spricht, und mit ihm geht Lot. Und Abram war fünf und siebzig Jahre alt, als er hervorzog aus Charan. Und es nimmt Abram Sarai, sein Weib, und Lot, seines Bruders Sohn, und all ihr Gut, das sie bekommen haben, und jede Seele, die sie sich zu eigen machen in Charan, und hervor ziehen sie, zu gehen ins Land Kanaan. Und sie kommen ins Land Kanaan."

Ein zweites Mal lesen wir, dass Abram hervorgeht, das erste Mal war es die Stadt Ur der Chaldäer, jetzt ist es das Hervorziehen aus Charan, mit einem entscheidenden Unterschied: Obwohl beide Male Kanaan als Ziel vorgegeben war, richtete sich der erste Auszug nach Norden, Richtung heutige Südtürkei. Im dorten Charan endete vorläufig der erste Auszug. Und das Ende kam erst durch den Tod Tharahs, anders ausgedrückt: Abram konnte erst weiterziehen, als der Tod seinen Vater Tharah aus dem Weg räumte. Und diesmal drehte sich die Wegrichtung um fast 180 Grad in die richtige Richtung, also gen Südwesten nach Kanaan.

Durch den Tod wird eine begonnene Richtung um fast 180 Grad gedreht - darüber könnte man nachdenken: Auch unsere Richtung wurde durch einen Tod verändert, durch den Tod Christi Jesu am Kreuz auf Golgatha! Vorher waren wir nicht nur mit der adamitischen, sondern auch mit unserer eigenen Sünde belastet und von Gott getrennt - dazwischen steht das Kreuz Christi Jesu - und jetzt heißt es: "Demnach nun, wie es durch die eine Kränkung für alle Menschen zu Verurteilung kam, so kommt es auch durch den einen Rechtsspruch für alle Menschen zu Rechtfertigung des Lebens" (Röm 5:18).

Dass Abram erneut dem Ruf Ieues Folge leistet - und dies unter dem Aspekt, dass er währende der Zeit in Charan offensichtlich ein beträchtliches Maß an Gut und Seelen (= Tier und Knechte) erworben hatte, wird auch uns eine vorbildliche Nutzanwendung für unseren Wandel. Gleich Abram sind auch wir Auserwählte und hören den Ruf, "hervorzugehen", allerdings nicht aus unserem Land und unserer Verwandtschaft, vielmehr sollen wir uns innerlich von all dem lösen, was uns an die Welt fesselt. So ertönt der Ruf an uns:

"Darum fliehet alle Huererei (1Kor 6:18), oder "Deswegen, meine Geliebten, fliehet vor dem Götzendienst" (1Kor 10:14); in 1Tim 6:11 lesen wir: "Du aber, o Mensch, entfliehe diesem allen...", und wovor wir fliehen sollen, sagt uns das jeweilige Umfeld der genannten Bibelstellen.

Da wir durch Pauli inspirierte Worte "zu fliehen" aufgefordert werden, gibt es auch für uns Bindungen und Verstrickungen, von denen wir uns förmlich losreißen sollen (müssen), um frei zu werden. Tun wir es nicht, werden wir Schaden oder Verlust erleiden, allerdings bleibt unsere Rettung in der Gnade unantastbar. Mögen wir stets bestrebt sein, einen Wandel zu führen, der unserer überhimmlischen Berufung würdig ist.

Abram zieht also hervor aus Charan bei ihm sehen wir seine Frau Sarai und seinen Neffen Lot - warum gerade der Letztere?

Man könnte nun sagen, Abram fühlte sich einfach für den Sohn seines Bruders, der ja verstorben war, verantwortlich, doch das ist uns etwas zu wenig! Da Gott alles bewirkt, war es auch Sein Wille, dass Lot in der Begleitung des Auserwählten war, und dies nicht ohne Grund. Wie wir später sehen oder schon wissen, wird Lot in mehrfacher Hinsicht ein Prüfstein für Abram. Immer wieder musste er sein "Ich" zurückstellen und sich auf die Wege verlassen, die Gott ihn fürhte, und diese Wege waren menschlich gesehen zu seinem Nachteil - sein Glaube wurde ständig gefordert, aber er wuchs auch dadurch.

Wenn wir unser eigenes Leben überfliegen oder betrachten, so dürfen wir zumeist erkennen, dass Gott auch uns Menschen in Begleitung oder gar in den Weg Weg gestellt hat, an denen wir uns schleifen (lassen). konnten und können. Lassen wir uns also dort, wo Menschen uns begleiten, stets von der Frage leiten: "Herr, was willst Du?"

1Mo 12:5

Abram in Ägypten 10