1. Mose - Kapitel 11

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Abschrift: 1. Buch Mose (Band I -X) (2017/21)
aus der Reihe "Christi unausspürbarer Reichtum"
von Gerhard Groß (+ 2022)

Mit freundlicher Erlaubnis von Gerhard Groß, Balingen
Der Hebräerbrief ist als Schrift noch erhältlich

siehe weitere Abschriften
Inhaltsverzeichnis

In Bearbeitung

1. Buch Mose - Kapitel 11

Der Turmbau in Babel
Die Schemlinie bis Abram

Der Turmbau in Babel

1Mo 11:1-2

"Und es geschieht, dass die ganze Erde von einer Lippe und alles von einer Sprache ist. Und es geschieht bei ihrem Reisen von Osten, dass sie ein Tal finden im Lande Sinear; und sie wohnen dort."

Wir lassen nun die Chroniken der Söhne Noahs hinter uns, und erleben mit, wie sich etwas zusammenbraut, oder besser gesagt "zusammenzieht", nämlich die Sippen der Söhne Noahs von der bisher bestehenden gesamten Erde - Schauplatz war das Land Sinear, von dem wir schon in 1Mo 10:10 lasen, und dies in Verbindung mit Nimrod und der Stadt Babel, die er dort gründete.

Es gab also in jenem Land, wo sich Nimrod, ein Sohn von Kush und ein Enkel von Ham, bereits eine Stadt, die Babel genannt war. Diese Stadt war sogar der Anfang seines Königreiches. Da sich um Babel weitere Städte gruppierten (Erek, Akad und Kain), dürfen wir hier das Entstehen eines Machtzentrums sehen, wozu auch eine Zentralisierung der Menschen gehörte. Und jetzt stellen wir einmal einen ganz einfachen vergleich an:

Wir erleben bis heute alle hautnah mit, dass dort, wo sich Menschen zusammenballen, also in Großstädten, die Sünde in vielfältiger Form wesentlich größer ist als auf dem Land, wo weniger Menschen breiter gestreut auseinander wohnen. Was wir heute als gegeben hinnehmen, hatte seinen Ursprung in Babel, im Land Sinear, als die Menschen bei ihrem Reisen jenes Tal fanden, und begannen, sich zusammenzurotten - in einer Stadt! Entsprach das dem Willen Gottes?

Schon an Adam lautete der göttliche Auftrag, "Seid fruchtbar und mehret euch und erfüllet die Erde und unterwerft sie euch" (1Mo 1:28)! Fast die gleichen Worte finden wir in 1Mo 9:1 an Noah und seine Söhne - ein Auftrag lautete also, "die gesamte Erde zu füllen", und sich nicht an einzelnen Punkten zusammenzurotten. Doch genau dieser göttlichen Anordnung widerstrebten die damaligen Menschen! Anstatt die Erde zu erfüllen, versuchten sie, sich in einem Land (Sinear) in einer Stadt zu zentralisieren, in Babel!

Nun muss gesagt werden, dass damals die Abtrennung der Kontinente noch am Anfang war, sie begann ja erst zur Zeit Pelegs, der etwas 2800 nach Adam lebte, also ca. 500 Jahre nach der Flut oder ca. 2400 Jahr vor Christus. Damit haben wir eine ungefähre Zeitvorstellung. Und zu jener Zeit gab es auch nur eine einheitliche Sprache, nämlich wie wir schon sagten "Hebräisch", die ursprüngliche Sprache Adams.

Zusammenfassten kann gesagt werden, dass sich die damaligen Menschen ihr eigenes Zentrum machen wollten, was auf den ersten Blick nicht dem Willen Gottes entsprach. Allerdings auf den. zweiten Blick, und damit kommen wir wieder zu dem von uns so gerne gebrauchten Bild der "Offenbarungsstufen (-Leiter)", bewirkt Gott alles, weil sich nichts im gesamten All dem Ratschluss Seines Willens entziehen kann! Um aber Gottes Weg auch zu erkennen, bedarf es mehr, wie uns Eph 1:17 ff zeigt.

Um zu "der Erkenntnis Seiner Selbst". zu gelangen, wie wir es gestern in Eph 1:17 ff vielleicht gelesen haben, gehört auch das Wissen, dass Gottes großer Plan, Sich zu offenbaren, Gegensätze benötigt! Um diese Wirkung zu erreichen, teilte Er die Menschheit nach Adam erst einmal in zwei Linien auf, und dies gemäß den Stammvätern Kain und Set. Dies vollzog sich vor der Sintflut im vorherigen Äon.

Nach der Flut, im gegenwärtigen Äon, ging Gott dazu über, drei Völkerstämme zu gründen (Sem, Ham, Japhet), die den Söhnen Noahs entstammten. Aus diesen drei Linien entwickelten, wie wir den hinter uns liegenden Chroniken Noahs entnehmen konnten, eine Vielzahl an Völkern, die begannen, sich in alle Himmelsrichtungen auszubreiten. Das wichtigste Bindeglied aller damaligen Menschen war ihre einheitliche Sprache!

Um nun die Gegensätze zu schaffen, die Totes Plan benötigte, musste Er Verwirrung und Feindschaft erzeugen, und dazu zerschnitt Er das stärkste Band, welches die Menschen vereinte, ihre gemeinsame Sprache!

Um hier noch einmal klarzulegen, was Gottes Plan beinhaltet: "Er möchte von seinen Geschöpfen geliebt werden, so wie Er alle liebt". Dieses hehre Ziel erreicht Er über die Gegensätze von Licht und Finsternis, Gut und Böse, Liebe und Sünde!

Wir b rauchen, um das Geschehen richtig einordnen zu können, noch etwas mehr Überblick, und das in großen Zügen, dazu gehen wir zurück zu Noah: Nach seiner Trunkenheit verfluchte er Ham bzw. dessen jüngsten Sohn Kanaan, ein Knecht seiner Brüder zu sein. Nahm Ham und seine Söhne, speziell sein Sohn Kanaan, diesen Fluch so einfach an? Wohl kaum! Sie dürften sich ständig an diesen Fluch erinnert haben und mit aller Kraft versucht haben, diesem Fluch zu entkommen. Damit war der Grundstein für die Überheblichkeit und Rebellion Gott gegenüber gelegt!

An diesem Punkt darf uns erneut bewusst werden, wie verschlungen die Wege Gottes sind. Noah musste zuviel Wein trinken, Ham musste sich daneben benehmen, Gott verfluchte daraufhin nicht Ham, sondern Kanaan, wobei wir davon ausgehen dürfen, dass nicht nur Kanaans Söhne, sondern die ganze Verwandtschaft, also alle Söhne Hams sich getroffen fühlten. Mit obigen Gedanken versuchten wir, uns etwas in die Familie Hams hineinzudenken.

Die Rebellion nahm ihren Anfang, als sich die Menschen in das Land Sinear, wo Nimrod sein Machtgefüge aufbaute, hingezogen fühlten. Und "die Menschen" waren gemäß 1Mo 10:32 "die Sippen der Söhne Noahs", es waren somit alle eingeschlossen; und alle hatten eine Sprache und alle zogen es an einen Ort: Nach Babel!

1Mo 11:3-4

"Und sie sagen, jeder Mann zu seinem Nächsten: 'Wohlan! Lasset uns Ziegel streichen und sie brennen mit einem Brande!' Und es wird ihnen der Ziegel zum Stein, und der Asphalt wird ihnen zu Mörtel. Und sie sagen: 'Wohlan! Bauen wir uns eine Stadt und einen Turm mit seinem Haupt in den Himmeln, und machen wir uns einen Namen, falls wir zerstreut werden auf der Fläche der gesamten Erde.'"

Wir haben im letzten Kapitel die Chroniken der Söhne Noahs betrachtet, dazu auch die Gebiete, worin sie sich ausgebreitete haben. Dies war aber nur ein Vorgriff, denn gemäß unserem neuen Kapitel 11 hatten die verschiedenden Sippen noch keinen drang, sich auseinander zu verbreiten, vielmehr drängten sie sich in dem wohl sehr fruchtbaren Tal Sinear zusammen und wohnten dort.

Menschlich gesehen geschah dann, was unser Leitvers zweimal anführt: "Wohlan!" - womit der wachsend Hochmut der Menschen zum Ausdruck kommt. Göttlich gesehen entsprach die dem Willen Gottes, denn wir sagten immer wieder, dass Gottes Plan, Sich zu offenbaren, Gegensätze benötigt. Bevor Liebe erkannt werden kann, braucht es das Dunkle und Böse ... erst dann wird Liebe nicht nur erkannt, sondern auch geschätzt, ja kann am Ende erwidert werden!

Wie sagte nun Jesus in Mt 14:19: "Denn aus dem Herzen kommen böse Erwägungen...", und wenn Er hier Mord, Ehebruch usw. aufzählt, dann waren es bei Noahs Nachkommen die Erwägungen, sich selbst zum Ruhm zu werden, anstatt den zu rühmen, dem sie alle ihr Leben zu verdanken haben!

Der Drang, sich selbst zu erhöhen, ist in den Menschen hineingelegt, und wir finden ihn bis heute überall, wo wir hinschauen, sogar bei uns Gläubigen! Bewundern wir nicht auch nur zu gerne jene Prachtbauten, dargestellt an sogenannten Gotteshäusern Domen oder Kirchen, die eigentlich Gott zur Ehre dienen sollten? Bewundert wird aber nicht Gott, sondern die Baukunst!

Es kam, wie es kommen musste, die bösen Erwägungen in den Menschenherzen wurden in die Tat umgesetzt, und alle wollten an diesem Selbstruhm teilnehmen. So wurde die erste "Großstadt" gegründet, in der alle beisammen sein konnten und ständig ihr menschliches Denkmal vor Augen hatte. In dieser Gemeinschaft wuchs der irrige Glaube, ohne Gott auskommen zu können!

Wir lassen uns bei Obigem erneut an die Worte in Röm 1:18 ff erinnern, wo ja auch oder gerade uns gesagt wird, dass Gott an Seinen Tatwerken erkannt werden soll, wozu auch ein kleines Gänseblümchen gehört! Und gerade die Nachkommen Noahs, die ja das Wirken Gottes noch direkt aus dem Mund der durch die Flut Geretteten hören konnten, fielen so schnell von Gott ab und fingen an, sich selbst zu erhöhen.

Lange nach dem Trumbau sprach Gott durch Jesaja zu Seinem Volk: "Im Stillesein und im Vertrauen liegt eure Macht", und dieses wertvolle Wort darf auch zu uns sprechen. Anstatt Gott zu vertrauen und Ihn in der Stille. zu suchen, suchen nur zu oft auch wir Gläubige die Masse der Menschen u nd verlernen, wie segesnreich die Stille mit Ihm sein kann!

Die Menschen in Babel wollten die Stille nicht, sie suchten lieber das Kollektiv der Menschen - und scheiterten daran. Es ist anzunehmen, dass Nimrod die t reibende Kraft war, dass seine menschliche Kraft nicht nur ihn überheblich machte, sondern auch die übrigen Menschen beeindruckte. Und jetzt versetzen wir uns einmal in Nimrod: Er wusste um die Wasserflut, die alles Land bedeckte, und er musste wissen, dass Gott dies Flut herbeigeführt hatte - so wuchs in seinem Herzen die Erwägung, nichtmehr (!) von Gott abhängig zu sein, und einen Turm zu bauen, der zukünftig allen Wasserfluten standhalten konnte, der bis in den Himmel reichte! Diese These wird in unserem Leitvers dadurch untermauert, indem Ziegel einmal zu Stein wurden, und die Steine zusätzlich mit Asphalt (Erdharz) wasserdicht bestrichen wurden. Das Wort "Mörtel" ist irreführend, denn es bedeutet "heißes Harz", und dies ist absolut wasserdicht!

Wir fassen das Gestrige no ch einmal zusammen, denn es ist schon bedenkenswert, dass uns Gottes Wort die genaue Bausubstanz beschreibt, mit welcher der Turm gebaut werden sollte, nämlich aus Ziegel, die zu einen gebrannt und damit hart wie Stein wurden, und. zum anderen noch mit Asphalt (in der Elberfelder Übersetzung mit "Erdharz" wiedergegeben) als Ersatz für Mörtel zusammengekittet wurden - ein absoluter Schutz gegen andrängendes Wasser. Dazu sollte die Höhe auch noch bis in den Himmel reichen ... damit werden Nimrods Gedanken offenbar: Gott sollte ihn nichtmehr mit Wasser ertränken können oder anders ausgedrückt: Er fühlte sich Gott gewachsen!

Aber nicht nur die Furcht vor einer neuerlichen Flut entnehmen wir unserem Leitvers, es tritt auch eine weitere Furcht zutage, die Furcht vor "Zerstreuung"! Damit wird klar: Die Menschen wollten dicht beisammen bleiben, geschützt durch Stadt mauern und einen. hohen, wasserfesten Turm. In der Masse fühlen sie sich wohl, aber auch stark, so stark, dass sie Gott nicht m ehr vertrauen mussten. Zwar tauchte Gottes Bundeszeichen, der Regenbogen, nach der Flut immer wieder auf, doch statt Vertrauen in Gottes Verheißung, setzten sie auf den wasserfesten Turm - welch ein Hochmut!

1Mo 11:5

"Und herab fährt Ieue, zu sehen die Stadt und den Turm, den die Söhne des Menschen bauen."

Die Menschen bauten also tatsächlich, und sie bauten derart mächtig, dass dieser Turm (seine Fundamente) sogar im Jahr 1913 archäologisch nachgewiesen werden konnte. Er hatte die riesige Grundfläche von 91 mal 91 Metern, war in sieben Ebenen abgestuft, die Höhe wird mit 77 Meter angegeben, also eine für die damalige Zeit tatsächlich ungeheure Höhe (soweit die historischen Angaben). Und da wir ja bereits in 1Mo 10:10 von Nimrods "Königreich" lasen, muss er sich auch zum König erhoben haben. Und Könige wurden, wie die Geschichte des Altertums zeigt, nicht selten. zu Göttern erhoben. Nun erhält der hebräische Name "Nimrod" auch die Bedeutung von "rebellieren, empören", also Eigenschaften, die genau zu ihm passen. Es darf uns demnach nicht mehr wundern, wenn gerade Babel zum Inbegriff aller Rebellion und Empörung gegen Gott wird, gerade auch in der Endzeit, wie es die Offenbarung vielfach berichtet (z.B. Offb 14:8).

Nimrod gründete mit der Stadt Babel das antigöttliche System, welches ständig zunahm und gerade in unserer Gegenwart und Zukunft immer mehr in sBlickfeld rückt, wobei gesagt werden muss, dass wir, die Glieder am Körper Christi Jesu, sein irdisches Aufblühen nicht mehr auf Erden erleben werden, weil wir dann längst bei unserem Herrn sein werden.

Für uns ist interessant, dass wir heute, rund 4300 Jahre später nacherleben dürfen, wie Gott Satan zum Gott diese Äons machte (was ja 2Kor 4:4 besagt), und dieser Nimrod wirkte, bis der zweite Bote, wie oben in Offb 14:8 gesagt, den Fall Babylons bekannt machen darf.

Nun beginnt unser Leitvers ja mit einer Aussage, die sich für uns merkwürdig anhört: Der große Gott, aus dem das All ist, der alles nach dem Ratschluss Seines Willens bewirkt, wozu ja letztlich auch der Bau der Stadt Babel und der Turm gehört, "fährt herab, um zu sehen...?" Wir müssen zugeben, ein sehr kindliches Bild! Wie gehen wir damit um?

Schon sehr früh in Gottes Wort stoßen wir auf Aussage, die wir als tiefer Geführte buchstäblich nicht annehmen können, denken wir nur an die Aussage in 1Mo 6:6, die wir ja schon lasen: "Und es bereit Ieue Alueim, dass Er den Menschen auf Erden gemacht hat; und es betrübt Sein Herz." Ähnliches sagt Sein geschriebenes Wort in Ps 106:44-45 oder Jer 4:27-28 und vielen mehr. Die Grundrage lautet hier. Kann Gott etwas gereuen, was Er gemäß Seinem Ratschluss bewirkt hat? Für uns auch eine unmögliche Frage!

_Wir. kommen zu einer befriedigenden Antwort nur, wenn wir wieder einmal unsere "Offenbarungsstufen" zur Hand nehmen, die uns zeigen, dass Gott auf der untersten Stufe Sein Handeln sehr menschlich darlegt, dass es vom normalen Menschen (der noch nicht von Seinem Geist erleuchtet ist) verstanden werden kann. Doch je höher man die Offenbarungsstufen hinaufsteigt, desto mehr bleibt die menschlich kindliche Sicht zurück und es offenbart sich mehr und mehr ein Gott und Vater, der souverän über allem steht, auch über dem Turmbau zu Babel! Auf der oberen Stufe schenkt uns Gott die göttliche Weisheit der Erkenntnis Seiner Selbst, die uns in tiefsten Frieden führen darf.

1Mo 11:6-7

"Und es sagt Ieue: 'Siehe, Ein Volk ist es und Eine Lippe für sie alle. Und dies beginnen sie zu tun! Und nun wird nichts vor ihnen verteidigt werden von allem, was sie planen zu tun. Wohlan! Steigen Wir herab und verwirren Wir dort ihre Lippen, auf dass sie nicht verstehen mögen, jeder Mann die Lippe seines Nächsten.'"

Wir entnehmen unserem Leitvers, dass Gott jetzt zu einem weitreichenden und folgenschweren Punkt in Seinem Plan kommt. Zwar ist es Sein Wille, dass die Menschen. Regierungen bilden, zu denen ja auch Menschen und Städte gehören, aber zuerst müssen sich die Sippen der Söhnen Noahs, die ja allesamt "Söhne des Menschen" (= Adam) sind, über die Erde verbreiten, und sich nicht auf ein Gebiet konzentrieren, wo sie sich in der Masse stark fühlen.

Man ist nun geneigt, zu sagen: "Gott ließ es zu", dass die Menschen erst einmal eine Stadt und einen Turm bauten - doch dieser Ausdruck wäre falsch, denn Gott lässt nicht etwas zu, sondern "Er bewirkt"! Merken wir den Unterschied?

Jeder Handgriff, den die Menschen taten, war von Gott gewirkt, und dies gemäß Seinem Ratschluss. So war auch der Turm, den Nimrod bauen ließ, einerseits ein Symbol des Sieges gegen die seinen Vater Ham auferlegte Knechtschaft, und andererseits eine Warnung an Gott Selbst: Wir bauen einen wasserfesten Turm, der einer neuerlichen Sintflut standhalten wird! Hier wird das antigöttliche Denken der Menschen, Nimrod an der Spitze, mehr als deutlich,Satan als "Gott dieses Äons" beginnt bereits zu handeln.

Es ist für uns erst einmal etwas Außerordentliches, dass wir unseren Gott und Vater nicht n ur wirken sehen, sondern Ihn auch reden hören und dies nach 4300 Jahren - "Und es sagte Ieue"! Nun darf man hier fragen, zu wem Er wohl sprach, und die Antwort lesen wir in Vers 7: "Steigen "Wir" hinab..."! Mit dem "Wir" steht das liebliche Bild von Vater und Sohn vor uns, die Sich besprechen, und Schritt für Schritt Ihres Heilsplanes mit der Menschheit ausführen!

Mit dem Obigen werden wir wunderbar zu unserem Herrn und Haupt hingeführt, von dem Hebr 1:2-3 sagt: "... durch den Er auch die Äonen gemacht hat. Er (der Sohn) ist die Ausstrahlung Seiner Herrlichkeit und das Gepräge Seines Wesens und trägt das All durch Sein machtvolles Wort." Dazu noch ein Wort aus Kol 1:16-17: "Denn in Ihm (dem Sohn) ist das All erschaffen: das in den Himmeln und das auf der Erde, das Sichtbare und das Unsichtbare, seien es Throne oder Herrschaften, Fürstlichkeiten oder Obrigkeit. Dass All ist durch Ihn und zu Ihm hin erschaffen, und Er ist vor allem, und das All besteht zusammen in Ihm."

Diese tief bewegenden Worte über unseren Herrn und unser Haupt dürfen wir im Herzen tragen, wenn wir die weiteren Aussagen in unserem Leitvers betrachten.

Wir haben längst bemerkt, liebe Geschwister, das, wie so oft, gerade das momentane Geschehen von zwei total unterschiedlichen Seiten gesehen werden kann: Die eine Seite sieht einen Gott, der zornig über die sich überhebenden Menschen vom Himmel herabfährt, um die von Ihm durch die Flut geretteten Abkömmlinge Noahs zu bestrafen. Die andere Seite weiß, dass Gott nichts aus der Hand gleitet, sondern dass seine Hand stark ist, so stark, dass sie alles lenkt und leitet, bis alles dort angelangt ist, wo es Seinem Heilsplan gemäß ankommen wird. An Sein Herz!

Es mag uns Menschen oft wehtun, wenn wir unsere Kinder erziehen, um sie auf einen guten Weg zu bringen, und es ist durchaus normal, wenn wir dabei mit ihnen leiden - dies kann bei dem Original, bei unserem Gott und Vater, nicht anders sein! Und so muss auch Er Seine Menschenkinder Wege führen, die erst einmal schwer, ja bitter sind, aber - das Ende schauet an!

Wir Sehen Vater und Sohn, die quasi Bilanz ziehen: "Ein Volk, eine Lippe (Sprache)" - es ist an der Zeit, die Masse der Menschen zu zerstreuen, ohne ihnen ihr überhebliches Werk zu verwehren!

Was wollen Vater und Sohn? Den Turm zerstören? Ihn platt machen, wie man so schön sagt? Die Menschen für ihren Hochmut strafen? Schon unsere gestrigen Worte haben jene Seite gezeigt, für die wir stehen: Gott straft nicht, Er lenkt und führt! Dass dabei Seine Wege nicht gleich jedem offenbar gemacht werden, lernen wir bei Hiob - erst schwere Wege brachten ihn zu der Erkenntnis, dass Gott alles vermag, dass dSeine Wege immer richtig sind, auch wenn es nur zu oft schwere Wege sein mögen. Aber gerade auch auf schweren Wegen Ihm die Herrlichkeit zu geben ... dazu bedarf es tiefe Erkenntnis Seiner Selbst.

Fassen wir also noch einmal zusammen: Ein Volk, nämlich in dem Sinn, dass gemäß 1Mo 10:32 alle, die bis hier leben, als "die Sippen der Söhnen Noahs" bezeichnet werden, und sie sprechen alle eine Sprache. Zusammengeballt in dem fruchtbaren Land Sinear, beginnen sie das z u tun, was sie tun müssen, was ihnen der Gott dieses Äons eingibt: "Überheblichkeit gegen Gott!" dazu sagt unser Leitvers, dass ihnen diese Überheblichkeit nicht verteidigt (besser: nicht verwehrt) werden kann, weil es Gottes Wille ist! Gott will das Böse nicht verwehren, warum? WeilEr es gemäß Jes 45:7-8 erschaffen hat!! Aber Er will es lenken (das Finstere und Böse, aber in jene Richtung die Er vorgegeben hat!

Gott verwehrt das Böse nicht, sondern lenkt es - das war unsere gestrige Generalaussage. Die F rage wäre nun, wie Gott lenkt, und das sehen wir in unserem Leitvers. Dabei wollen wir darauf achten, dass zwar "Ieue" spricht, aber plötzlich in Vers 7 von "Wir" die Rede ist, weil der Vater im Sohn wirkt, wie wir am 12 Oktober schon ausgeführt haben. Was man erwartet hätte, geschah nicht - Gott zerstörte den Prachtbau nicht, zumindest lesen wir nichts davon, Wer hatte ein besseres Mittel, Seine Absicht durchzuführen: Die Verwirrung der einheitlichen Sprache! Und dieses göttliche Mittel wirkte offensichtlich so stark, dass die Völker, also die einzelnen Sippen der Söhne Noahs, auseinander zogen, dorthin, wohin sie bestimmt waren!

Wenn wir heute, wo es ja fast unzählige Sprachen auf der Erde gibt, dieses Mittel Gottes selbst einmal prüfen, erkennen wir schnell, dass gerade die Sprachbarriere unter den Menschen Anlass zu streit und Missverständnissen war und immer noch ist. Die Sachlage in Babel war damit klar: Die plötzlich bestehenden unterschiedlichen Sprachen schufen Missverständnisse und Streit, man ging sich erst einmal aus dem Weg und zog letztlich auseinander, wobei wir davon ausgehen, dass Nimrod als König samt seiner Sippe, wozu die Söhne Hams gehörten, zurückblieben.

2Mo 11:8

"Und es zerstreut sie Ieue von dort über die Fläche der gesamten Erde. Und sie lassen ab, zu bauen die Stadt und den Turm."

Wir gehen heute wieder zu unserem schon so oft in Anspruch genommenen Kreis, mit dem wir uns immer wieder bildlich vorstellen konnten, was die Aussage in Röm 11:36 beinhaltet, "das All aus Gott und zu Ihm hin"! "Aus Gott" bedeutet, dass Er die Quelle, also der Ausgangspunkt unseres Kreises ist, und ein Kreis bewegt sich ja erst einmal in großem Bogen weg von der Quelle, So sehen wir jetzt die völker, die sich allesamt aufgrund der Sprachverwirrung voneinander wegbewegen und zerstreuen.

Nun zeigt unsere Kreisform, dass was an der unteren Mitte des Kreises wieder ein "Zurück" gibt, in. unserem Fall ein Wechsel der Richtung hin zu einer Sprache aller Völker. Und wenn nun der geamte Kreis die Geschichte der Menschheit darstellt, wobei die untere Mitte des Kreises die große Wende mit dem Mittleüunkt des Kreuzes auf Golgatha darstellt, dann sehen wir un sheute schon sehr weit oben auf der Kreisbewegung "hin zu Ihm"! Und was stellen wir heute rundum uns herum fest?

Wie eine riesige Zange wird die Menschheit in die sogenannte "Globalisierung" hineingedrängt, in eine Welteinheitsregierung, wo es eine Weltsprache und eine Weltreligion geben soll - die eine Lippe wird also angestrebt! Die Richtung stimmt, aber der Verursacher stimmt nicht, denn hier ist es Satan in Gestalt des Anti-Christus! Es gibt aber den wahren Lenker auch in Richtung "Einheitssprache", und dieser göttliche Lenker erreicht Sein Ziel einer Lippe, wenn sich Offb 21:1 ff erfüllt; und am Ende Gott alles in allen ist, dann hat sich der Kreis geschlossen, auch in Sache "Sprachverwirrung"!

1Mo 11:9

"Deshalb nennt man ihren Namen Babel; denn dort verwirrt Ieue die Lippe der gesamten Erde. Und von dort zerstreut Ieue Alueim sie über die Fläche der gesamten Erde."

Unser neuer Leitvers bringt den Namen Babel mit der Sprachverwirrung in Verbindung, was wir heute untersuchen wollen: Der hebräische Name "Babel" (BäBhäL) bedeutet Verwirrung, Entartung oder Zersetzung, womit ja schon die Merkmale dieses Namens offenbar sind. Dass die einheitliche Sprache verwirrt wurde, haben wir zurückliegend gesehen, jetzt kommen noch Begriffe wie "Entartung und Zersetzung" ins Spiel, wohlgemerkt in Bezug auf die Sprache - wir dürfen also erkennen, dass sich die in Babel von Gott gewirkte Sprachenvielfalt im Lauf der Zeit entartete und zersetzte, oder zurück an unseren Kreis erinnert "abwärts" bewegte!

Um unsere obigen Gedanken zu belegen, erinnern wir nur an die heute in allen Kreisen gebräuchliche "Fäkaliensprache", die innerhalb weniger Jahre fast schon salonfähig gemacht wurde. Dazu kommt die Tatsache, dass sich alle Sprachen derart zersetzt haben, dass selbst das geschriebene Wort Gottes nicht mehr einheitlich übersetzt werden konnte, wovon die kaum mehr zählbaren verschiedenen Bibelübersetzungen ein trauriges Zeugnis geben.

"Babel", nicht nur der Inbegriff von menschlicher Überheblichkeit und Inbegriff des "Sein wollen wie Gott", sondern auch die Bedeutung der Zersetzung und Entartung der Sprachen, die gerade heute, in den letzten Tagen unserer Gnadenverwaltung, offensichtlich satanische Klänge hat.

Wir bleiben noch bei dem Namen "Babel" , den wir auch als "Babylon" kennen, was ebenfalls ein Beispiel der Verwirrung ist, denn die Griechen änderten (entarteten) das Urtextwort "BäBhäL" durch Hinzufügen von "on", was dann "Babylon" ergab. Und "Babylon" hat wiederum den Sinn von "Pforte Gottes" bzw. "Pforte Baals", wobei wir bei dem Namen "Baal" merken, wohin die Richtung geht - nach unten!

Wir sprachen im Blick auf "Babel", danach "Babylon" ja schon von Verwirrung, Entartung und Zersetzung, was alles Begriffe sind, die wir mit der Endzeit (nach unserer Entrückung) in Verbindung bringen müssen. Wenn also Babylon die Pforte für den heidnischen Gott Baal bedeutet, können wir besser verstehen, was Babylon in der Offenbarung des Johannes für eine rolle spielt. Dann ist das Babel des Nimrod zu einem Groß-Babylon geworden (Offb 16:19), zu einer Wohnstätte für Dämonen, zu einem Gefängnis für jeden unreinen Geist und zu einem Käfig für jeden unreinen und verhassten Vogel (Offb 18:2). Aber dann kommt auch das Gericht: "Mit Feuer soll sie verbrannt werden" (Offb 18:8) - das ist das Ende von Namen wie Nimrod, Babel, Babylon, "denn stark ist der Herr, der Gott, der sie richtet" (Offb 18:8b)

Auf unseren Leitverzogen ist Babel der Ausgang aller Weltreiche und mit dem späteren König Nebukadnezar wird Babylon das erste Reich, das die Weltherrschaft besitzt. Auf die Offenbarung bezogen sollten wir erkennen, dass wir kurz vor dem Kommen unseres Herrn stehen, wo uns nur die Worte bleiben: "Herr, komme bald, wir haben Dein Erscheinen lieb!"

1Mo 11:10a




Die Schemlinie bis Abram