Wie wird der nächste Weltkrieg aussehen?

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Abschrift der Sammlung: Prophetische Traktate - Band 1
von Friedrich Malessa 1895-1981

Mit freundl. Genehmigung von Joh. Ullmann
Als Abschrift dort noch erhältlich.

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Inhaltsverzeichnis Band 1
Inhaltsverzeichnis Band 2

31. Wie wird der nächste Weltkrieg aussehen?

Die Frage wird auch von Bibelgläubigen verschieden, oft ganz gegensätzlich beantwortet. Und das mit biblischer Begründung - So prallen die biblischen Begründungen aufeinander. Wie ist es möglich, dass man die eindeutigen prophetischen Aussagen so verschieden beurteilen kann? Das muss doch einen Grund haben.

Dieser Grund liegt in der „harmlosen“ Verwechslung der Zeiten und der Zeitgeschehnisse. - Wer das Morgen mit dem Gestern verwechselt, der wird die allergrößten Unstimmigkeiten erleben.

Im allgemeinen redet man vom nahen „Ende der Welt“. Deswegen erwartet man mit großer Sehnsucht den „neuen Himmel und die neue Erde“. Jener bekannte Satz aus dem Glaubensbekenntnis: „....aufgefahren gen Himmel, sitzend zur Rechten Gottes, von dannen er wiederkommen wird zu richten die Lebendigen und die Toten“ wird immer wieder zur Begründung angeführt. - Stimmt das?

Das Ende der Welt

Man macht diese Anschauung stimmend, indem man die hierzu passenden Bibelstellen anführt: „Es wird aber des Herrn Tag kommen wie ein Dieb in der Nacht, an welchem die Himmel zergehen werden mit großem Krachen die Elemente aber werden vor Hitze zerschmelzen, und die Werke, die darauf sind, werden verbrennen“ (2Petr 3:10). Also bitte, so steht’s geschrieben. - Jawohl, so steht es geschrieben. Aber für welche Zeit?

Es ist wahrhaftig ein großer Unterschied, ob man das Ende der Welt, oder das Ende dieses Zeitalters sieht. Diese beiden Endgeschehnisse dürfen keineswegs vermengt werden. Wer das tut, der hat ein entsetzliches Gemenge. Und dann dienen die Bibelzitate nicht zur Klärung, sondern zur Verwirrung. Gerade das verkehrte Anwenden der Bibelstellen führt zu einem Wirrwarr, der nicht zu verzeihen ist. - Man stelle sich vor, was das bedeutet, wenn für eine Zeit, in der „Friede und Sicherheit“ vorherrschend sind, Weltuntergangsverhältnisse angesagt werden. Dann wird der „Weltuntergang“ nicht nur bedeutungslos und lächerlich gemacht, sondern auch die davor liegende „Zeit der Sicherheit“ restlos entstellt und ihres verfänglichen Charakters entblößt. Und dann nützen auch die Bibelstellen, ja, sogar der Hinweis auf die neuartigen Atomgeschehnisses nichts. Es bleiben nur Widersprüche, die den Ernst des prophetischen Wortes sehr mindern.

Das Ende dieses Zeitalters

Welcher Unterschied besteht zwischen dem Ende der Welt und dem Ende dieses Zeitalters? Wesensmäßig gesehen muss festgestellt werden, dass am Ende der Welt die ganze Welt, d.h. der ganze Kosmos gerichtet wird. Noch mehr: „Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde verging und das Meer ist nicht mehr“ (Offb 21:1). Das ist nicht weniger als ein Totalgericht über die alte Erde und eine Totalneuschöpfung der neuen Erde. Das sind endgültige Geschehnisse, die wir uns nicht erklären können.

Im Ende des jetzigen Zeitalters wird „nur“ ein Drittel der Menschheit gerichtet (Offb 9:15.18). Die übrige Menschheit geht ein ins Millennium (tausendjähriges Friedensreich). Da treten im gesamten Kosmos Verhältnisse ein, die keineswegs Vernichtung bedeuten, sondern Her-Richtung in höchster Steigerung.

Zeitlich gesehen sind Ende der Welt, und Ende dieses Zeitalters um mindestens tausend Jahre voneinander getrennt. Wie so ganz anders müssen in diesen unterschiedlichen Epochen die Verhältnisse sein. Kann man sie vermengen? Wird uns hierbei klar, warum die prophetischen Deutungen so verschieden sein können?

Wir Menschen der Jetztzeit haben es nicht mit dem Ende der Welt, sondern mit dem Ende dieses Zeitalters zu tun. Es hat folgendes Gepräge: „Diese werden streiten mit dem Lamm, und das Lamm wird sie überwinden, (denn es ist der Herr aller Herren und König aller Könige), und mit ihm die Berufenen und Auserwählten und Gläubigen“ (Offb 17:14) „Denn es reget sich schon bereits das Geheimnis der Bosheit, allein dass der, der es jetzt aufhält, muss hinweggetan werden; und alsdann wird der Boshafte offenbar werden, welchen der Herr umbringen wird mit dem Geist seines Mundes, und wird sein ein Ende machen durch die Erscheinung seiner Zukunft“ (2Thes 2:7.8). Beachten wir die Tatsache: Im Ende dieses Zeitalters ist die Ausreife und das Offenbarwerden des Antichristen und des Antichristentums. Und dann kämpft diese „antichristliche Welt“ gegen Christus! Demzufolge die radikale Abrechnung des Christus mit dem verantwortlichen Antichristentum!

Ein völlig neuartiger Krieg

Können wir uns aufgrund dieser Vorgänge vorstellen, dass der nächste Weltkrieg so ganz anders aussehen wird? Dieser Weltkrieg vernichtet nämlich nicht die Welt, sondern das Antichristentum in der Welt. Höre: Auf dem Boden der Weltkirche fallen die katastrophalen Entscheidungen. Das wird ein völlig neuartiger Krieg sein, den heute die meisten Menschen nicht vermuten. - Religionskrieg im wahrsten Sinne des Wortes!

Damit haben wir auch eine klare Sicht erhalten für die Ursachen dieses Krieges. Die müssen wir unbedingt sehen. Und dann wird uns auch die Art, und die Folge des Krieges verständlich.

Wo liegt die Ursache des nächsten Krieges? Nicht auf politischem, sondern auf religiösem Gebiet. Das will man selbstverständlich nicht für wahr haben. Man winkt da ganz entschieden ab, indem man das politische Geschehen als maßgebend ansieht. Auch will man nicht glauben, dass eine Religionseinheit - zufolge der bestehenden Gegensätze - erstehen kann. Allein im Raume des Christentums hält man eine Vereinigung für restlos ausgeschlossen.

Man sollte nicht soviel mit der eigenen Meinung operieren, sondern dem glauben, was das prophetische Wort sagt. Es sagt, dass der nächste Krieg, darum auch die Vorbereitungen zum nächsten Krieg, auf religiösem Gebiet liegen. Bleiben wir doch bei der prophetischen Anzeige: „Diese werden streiten mit dem Lamm!“

Sind die Vorbereitungen zu einer Weltreligionseinheit heute feststellbar? Weit mehr, als man es wahrhaben will. Hören wir, was die deutsche Presse im Monat Mai dieses Jahres (1947) zu veröffentlichen hat.

„Der Präsident der Union jüdischer Gemeinden in USA, Rabbi Eisendraht, trat in einem Brief an den Papst dafür ein, dass das angekündigte Konzil zu einer Weltfriedens-Konferenz der Führer aller Religionsgemeinschaften umgewandelt würde!

Wer offene Augen hat, der sehe, wer offene Ohren hat, der höre, wer ein prophetisches Gemerk hat, der erkenne, was diese Anzeige zu sagen hat. - Der Präsident der Juden in den USA, der wahrhaftig ein gewichtiges Wort zu sagen hat, trägt dem Papst den dringenden Wunsch vor, beim bevorstehenden Konzil eine Weltreligionsgemeinschaft anzustreben. Das ist gewiss ein Anliegen von größter Bedeutung. Warum soll es nicht Beachtung finden? Das ist es ja, was allseits sehnlichst erstrebt wird, und auch kommen muss. Ein weltbeglückender Vorgang ist im Werden. - Solches spricht für sich.

Die religiöse End-Komödie

Das prophetische Wort spricht aber nicht nur von einer Weltreligionseinheit, sondern zeigt auch Maßnahmen an, die die religiös vereinte Welt ergreifen wird: „Diese werden streiten mit dem Lamm.“ Erschreckende Maßnahmen! Denn dieses „Streiten mit dem Lamm“ ist nicht etwa ein theologischer Disput, ein religiöser Wortkrieg, sondern buchstäblich ein „heißer Krieg“, ein Religionskrieg in nie dagewesener Schärfe. Dabei ist dieser Krieg nicht „unter sich“, sondern - man übersehe nicht die Tatsache - gegen Christus! Was ist hierfür die allerletzte Ursache? - Paulus sagt: „Der da ist der Widersacher und sich überhebt über alles, das Gott oder Gottesdienst heißt, also dass er sich setzt in den Tempel Gottes als ein Gott, und gibt sich aus, er sei Gott“ (2Thes 2:4). - Der Spitzenmann der religiös vereinten Welt, der Mann, der den Gottesdienst und die Gottesverehrung machtvoll überwacht, der seinen Sitz im „Tempel“ hat, der wird als der (Anti-) Christ gegen Christus kämpfen und kämpfen lassen. Ein einmaliges Schauspiel: Christus gegen Christus, Lamm gegen Lamm (Offb 12:11).

Diese religiöse End-Komödie wird der wahre Christus nicht lange dulden. Der Seher Johannes zeigt diesbezüglich an: „....und das Lamm wird sie überwinden“. Paulus sagt es deutlicher: „....welchen der Herr umbringen wird mit dem Geist seines Mundes“ (2Thes 2:8). Damit ist nicht nur der echte Krieg angezeigt, sondern auch die Art und Weise des Krieges.

Hierbei darf nicht übersehen werden, dass in diesen Krieg nicht „unter sich“ gekämpft wird - Nation gegen Nation -, sondern hier wird gekämpft gegen jemand, der als „Übermensch“ klar erkannt ist. Das lässt erkennen, in welcher Weise man den überirdischen Feind vernichten möchte. Alle Kriegsraffinessen, alle hypermodernen Waffen werden eiligst herbeigeholt. Man wird wissen, was dieser Kampf auf sich hat. Es geht um Sein oder Nichtsein. Darum wahrscheinlich ein Aufgebot aller Vernichtungskünste und aller Vernichtungswaffen.

Und nun geht es endgültig los. Nach unserer alten Erfahrung und unserer festen Meinung blitzen ganz plötzlich die Atom-Geschütze auf. Lenk-Raketen pfeifen durch die Atmosphäre und Stratosphäre - auf den Christus hin. So kann es doch nur gehen, wenn er vernichtet werden soll. Und warum soll mit den heutigen Waffen seine Vernichtung nicht möglich sein?

Bitte lassen wir einmal die Atomraketen wohlgezielt losfliegen. Ob sie den himmlischen Christus treffen werden? Ob sie ihn töten oder vielleicht nur verletzen werden? Ob dies oder das an dem Christus geschehen wird oder geschehen kann? - O, wie lächerlich sind diese Ideen!

Warum spielen wir mit solchen Gedanken? Merken wir nicht ihre Unsinnigkeit? Wir sind tief davon überzeugt, dass diesem Christus nichts geschehen kann und - wir reden von kommenden Atomexplosionen, Atomkatastrophen, Atomvernichtungen usw.. Warum tun wir das? Redet das prophetische Wort auch so? Was sagt es diesbezüglich?

„....welchen der Herr umbringen wird mit dem Geist seines Mundes.“ Aus dieser paulinischen Aussage kann man nicht schließen, dass der angeschossene Christus sie umbringen wird. Auch kann man nicht annehmen, dass der Christus eine „Frühzündung“ anordnet, damit schon beim Abschuss die Kampfmittel ihre katastrophale Wirkung ausüben, und die eigenen Schützen vernichten. Da ist auch nicht gesagt, dass ein Drittel der Menschen von der direkten Wirkung der "Atomwaffen“ verseucht werden und auch langsam enden. Schlicht und klar heißt es: „Mit dem Geist (Hauch) seines Mundes“. - Nehmen wir das doch wörtlich.

So sieht der letzte Weltkrieg aus

Da wird nicht geschossen. Da wird „gesprochen“! Ehe sie schießen, wird ER sprechen. „Was Er spricht, das...“ Warum verwechseln wir das „Wort Christi“ mit den Atomgranaten? Meinen wir, damit den Christus ehren zu können? - Hat Christus die menschliche Produktion nötig? Ach, wie sind wir doch so klein im Denken, richtiger gesagt, so kleingläubig im Denken. Welche Fehldeutungen erstehen zufolge unseres Kleinglaubens der Heiligen Schrift gegenüber.

Wenn wir glauben dass das Wort Christi weit wirksamer ist als alle menschlichen Kriegs- und Vernichtungswaffen, dann werden wir auch begreifen, dass sein Gerichtswort nur genau die treffen wird, die er zur Rechenschaft ziehen will. Dagegen die anderen bleiben unberührt und restlos verschont, und gehen hochbeglückt ein ins „Friedens-Reich“.

Auch werden wir nicht das „Todes-Wort“ Christi zu erklären suchen, wenngleich das prophetische Wort von „Feuer-Rauch-Schwefel“ spricht (Offb 9:18). Was können wir uns unter diesen Vernichtungselementen vorstellen? Gewiss kann Christus sich der natürlichen Mittel bedienen. Wer will aber behaupten, dass es so sein wird? Vor allem sollten wir nicht meinen, dass das Machtwort Christi von dem Macht-Können der Menschen abhängig ist. „Mir ist gegeben alle Gewalt, im Himmel und auf Erden.“

Ein Drittel der Menschheit

Fest steht, dass in diesem Vernichtungsgericht ein entsetzliches Geschehen offenbar wird. Mit dem „Geist seines Mundes“ wird ein Drittel der Menschheit umgebracht. Wenn wir uns den Umfang dieses Drittels vergegenwärtigen - etwa eine Milliarde -, dann werden wir nicht nur wegen der Menschenmenge erzittern, sondern auch wegen des Menschenteiles, das dieses Drittel stellt. Welcher Teil ist es? Nicht das Heidentum, oder - wie man so gerne behauptet - das Atheistentum. Nein, nein, das ist das sogenannte Christentum, mit dem verdeckten Vorzeichen Anti! Gerichtet wird nämlich der Antichrist mit seinem verschworenen Anhang. Das ist das Antichristentum! - Das will etwas sagen. Auch für die heutige Zeit. Hast du es schon bedacht? Wie so schläfrig oder sogar träumend geht man heute über diese Tatsachen hinweg! Wie versucht man die Dinge zu verschleiern! Welche Verantwortung tragen die, die es wissen und verschweigen!

Das prophetische Wort will uns weniger die Art des letzten Krieges anzeigen, als vielmehr die Ursachen und die Folgen. Und diese Dinge liegen - höre es - auf dem religiösen, richtiger gesagt, auf dem kirchlichen Gebiet. Das gesamte Kirchengeschehen ist von höchster endgeschichtlicher Bedeutung. Das uns das doch wichtig werden möchte!

„So du nicht wirst wachen, so werde ich über dich kommen wie ein Dieb, und wirst nicht wissen, welche Stunde ich über dich kommen werde“ (Offb 3:3).

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32. Zwischen Himmelfahrt und Wiederkunft Jesu Christi