Vergeblich sucht Moab Hilfe bei Juda - Jes 16:1-14

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aus HSA: "Verkündiger von Gericht und Heil nach Jesaja (1-39) Bd.1"

Vergeblich sucht Moab Hilfe bei Juda - Jes 16:1-14 (Jes 16)

In ihrer Not wenden sich die Moabiter mit der von Tributzahlung begleiteten Bitte an Juda, es möge sie gegen die Feinde beschützen (Jes 16:1,3-4a). Einige Ausleger sehen in V. 4b-5 die Antwort Judas, andere in V. 6-7.

Die Verse 4b-5 stellen eine messianische Weissagung dar. Ein gerechter König wird regieren - es ist Jesus Christus (vgl. Lk 1:31-33). Die Verwüstung ist zu Ende, die nun geltende Königsherrschaft ist geprägt von Güte und Treue und Gerechtigkeit.

Falls diese Verse die Antwort auf Moabs Hilferuf darstellen, bedeuten sie: Eine sofortige Hilfe ist nicht zu erwarten. Ihr Moabiter müsst den Gerichtsweg weitergehen - mit dahinwelkenden Weinstöcken, Missernten und vergeblichen Gebeten. Winzig klein und verachtet (statt herrlich und groß) werdet ihr dastehen. - Doch irgendwann in der Zukunft, wenn ein König in Güte und Treue und Gerechtigkeit über Israel herrschen wird, mögen auch für euch Moabiter bessere Zeiten anbrechen (vgl. Jer 48:47).

Der 6. Vers prangert Moabs Hochmut, Stolz und Zorn und Lügenhaftigkeit an. Falls die Verse 6-7 die Antwort darstellen, beinhaltet sie ein schroffes Nein gegenüber Moab: Ihr könnt doch nicht erwarten, dass wir euch, den Hochmütigen, gar noch helfen! Ihr müsst auf dem Weg der Gerichte erst einmal Demut lernen. Man wird an Jak 4:6 erinnert: "Gott widersteht den Hochmütigen, den Demütigen aber gibt er Gnade."

Es fällt auf, dass sogar Jesaja selbst in das Weinen um zerstörte Naturschönheit und verdorrte Fruchtgärten und verwüstete Weinstöcke mit einstimmt (V. 9-11). F. Delitzsch merkt an: "Der Wein von Sibma war so gut, dass er auf die Tafel von Monarchen kam", und er bezeichnet solche Naturgaben als "Reste des paradiesischen Anfangs und Typen des paradiesischen Endes der Menschengeschichte". Solche Dinge sind dem Propheten - ja Gott selbst als dem Schöpfer - nicht gleichgültig. Überhaupt hängen bei Jesaja Geist und Natur eng zusammen (vgl. Jes 32:15 - Jes 44:21-23). Auch die Natur soll am Ende eine erlöste sein; ihre Zerstörung erzeugt Seufzen und Weinen (vgl. Röm 8:19-22).


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